Ich glaub, wie so oft, liegt die Wahrheit irgend wo in der Mitte. Zumeinen würd ich mal behaupten, dass die miesten hier mit Speisepilzen ganz gut bedient sind. Also wissen wann sie wo was finden können. Damit ist dann ja auch die Möglichkeit gegeben wählerisch zu sein. Wenn da jemand unerfahrenes durch die Wälder stiefelt und halt nur was angegammeltes findet. Dann glaub ich schon das die das auch selber merken könnten (Also normalerweise bemerken) aber sich halt auch nicht dem Frust des nix gefunden haben hingeben wollen.
Auf der anderen Seite die alte Frage der Moral. Das der Pilz an Ort und stelle durchs sammeln nicht oder wenig gefärdet wird wurde ja oben schon genannt. Bleibt noch das mit der Nachkommenschaft. Und da sollte man schon so ehrlich sein und sagen, dass es für das Mycel keine Rolle spielt ob der Pilz knackig frisch oder alt und gammlig geerntet wird. Sporen produziert der Pilz dann jedenfalls keine mehr. (Im zweifel ist zweiteres für den Pilz sogar besser, weil ja schon reife Sporen abgegeben wurden.)
Übrig bleibt natürlich die Frage der Zweckmäßigkeit. Das ist dann aber eher ne Gewissensfrage.
Ach so. Die allermeisten Pilzler die ich zu dem Thema befragt hab, meinen ohnehin, das nicht die Pilzsammler am zum teils dramatischen Rückgang von Pilzen schuld sind. Sondern es werden Gründe wie Schadstoffbelastung der Luft, Nährstoffeintrag ins Ökosystem, und schlichtweg Zerstörung von Ökosystemen genannt. Da könnte man dan ja auch mal (äußerst provokant) fragen, wer denn nicht mit dem Auto in die Pilze fährt...
Hui, das sollte eigentlich keine Moralpredigt werden, sondern eigentlich nur meine Meinung dazu schildern und hoffe das wird auch nur so verstanden.