Hallo miteinander,
das Thema ist ja komplizierter, als es für mich auf den ersten Blick den Anschein hatte.
Nachdem ich dann in meiner Literatur etwas gestöbert habe, fand ich das auch bestätigt.
In Pilzmikroskopie von Erb/Matheis schreiben sie –žDie exakte Sporenmessung gehört zu den schwierigsten Meßvorgängen in der Pilzmikroskopie–œ . Und in den Pilzen der Schweiz Bd. 3 beklagen Breitenbach & Kränzlin –žVor allem gibt es keine klar definierte Methode, wie eine solche Sporenmessung durchgeführt werden sollte. Jedermann hat so seine eigene Methode–¦.–œ
Also liebe Craterelle, da hast du dir ja ein Thema ausgesucht.
Eine einfache Einführung zur Messung der Sporengröße fand ich hier http://www.vapko.ch/index.php/…rpilze-und-der-roehrlinge.
Jetzt wäre es halt toll, wenn man eine klare Vorgehensweise definieren könnte, damit jeder auf die gleiche Weise misst.
Für mein bisheriges Verständnis aus dem hier geschriebenen und der Literatur soll man also
- reife Sporen messen (zB aus Sporenabdruck)
- in Wasser messen (Deformation der Sporen vermeiden)
- müssen die zu messenden Sporen mit beiden Enden auf der gleichen Schärfeebene liegen
- werden Ornamente nicht berücksichtigt
- Offensichtlich deformierte oder verkümmerte Sporen werden nicht berücksichtigt.
-
Grobe Ausreißer in der Größe lässt man außen vor. (22.1.18 gestrichen, da dies im Folgenden in Frage gestellt wurde)
- sind stets zufällig ausgewählte Sporen in einem Blickfeld zu messen, danach wählt man willkürlich ein anderes Blickfeld
Was fehlt noch ?
Die Sache mit dem Appendix in der Schärfeebene weiter oben im Beitrag vielleicht noch, war mir aber nicht so ganz klar.
Für mich beißt sich auch etwas, dass man einerseits gewisse Sporen absichtlich aussortiert, aber wegen der Statistik doch eine Zufallsauswahl treffen soll. Wir sahen hier ja schon, dass dies zT Ermessenssache ist.
Wenn ich nur genug Sporen messe, dann sollten ein paar "falsche" mitgemessene Sporen eigentlich nur die Streuung erhöhen, solange ich nicht systematisch zB nur die Kleinen aussortiere, oder ?
Richtig finde ich auch Craterelle's Anmerkung oben:
"Vielleicht macht es auch einen Unterschied, ob man die Sporen vermisst, um Bestimmungen abzusichern oder ob man die Daten wissenschaftlich publizieren will?"
Dann kommt natürlich hinzu, dass man sicher andere Messfehler ausschliessen muss. Dass Messokular sollte mit dem Objektmikrometer geeicht sein. Soweit mittels Foto gemessen wird, muss die gesamte Kette bis zum Fotoapparat geeicht sein (und später zB keinesfalls die Zoom-Stufe falsch gewählt sein).
Liebe Grüße
Günter
PS:
Wenn jemand mir eine Stelle nennen bzw. zukommen lassen kann, wo eine standardisierte Methode beschrieben ist, würde mich das sehr interessieren.
Krüger H. (1986) hier https://www.dgfm-ev.de/publika…loesungsansatzes/download kenne ich bereits. Aber der kennt auch nur das Problem, aber nicht die Lösung.