Beiträge von Schneckling

    Eichhörnchen sammeln manchmal Pilze und legen sie gruppenweise an Bäumen ab. An meinem besten Goldröhrlings-Vorkommen lebt so ein Hörnchen. Manchmal finde ich dort am Fuße von einem Baum einen Haufen älterer, schon eingetrockneter Pilze, aber wenn ich Glück habe, dann sind die Pilze so frisch vom Hörnchen geerntet, dass ich sie mir aneignen kann.


    Verschiedene Kahnkäfer fressen Pilze. Einer heißt sogar Pilz-Kahnkäfer. Letzte Woche fand ich einige Schwarzstielige Schuppen-Porlinge, in deren Hutunterseiten sich viele Vierfleckige-Kahnkäfer Hohlräume gefressen hatten.


    Kein heimisches Tier, aber dennoch interessant: Blatt- und Grasschneideameisen schneiden Laubblätter, Grashalme usw klein, und tragen sie in ihren Bau. Sie fressen aber die Blätter nicht, sondern füttern damit einen Pilz, welchen sie in speziellen Kammern (Pilzgärten) züchten. Dieser Pilz, der ausserhalb der Ameisenkolonien bislang meines Wissens nicht nachgewiesen wurde, ist die eigentliche Nahrung der Ameisen.

    Ich konnte im Netz nicht viel über jamaikanische Pilze finden. Möchtest du denn Pilze einführen, die dort nicht heimisch sind? Möchtest du sie in- oder outdoor anbauen? Ich weiß nicht, ob die jamaikanische Flora, Fauna und Pilzwelt durch dein Vorhaben gefährdet wird. Ich erinnere beispielsweise an die Aga-Kröte, die derzeit als Bioinvasor die australische Tierwelt aufmischt...[hr]
    Ich nochmal...


    Habe noch gegoogelt und deine Beiträge in anderen Foren gelesen. Da wurdest du ja schon auf Risiken hingewiesen, sowohl was die "Einschleppung" an sich anbelangt, als auch auf den möglichen Gesetzesverstoß bei der Einreise.


    Dass der Schwefelporling in Jamaika heimisch ist, muss nicht bedeuten, dass die Einschleppung "deutscher" S-Porlinge keine negativen Einflüsse bewirkt. Gerade jetzt werden durch DNA-Analysen völlig neue und ungeahnte Verwandtschaftsverhältnisse im Pilzreich erkannt, ebenso kann es sein, dass "europäische" S-Porlinge in kleinen, aber möglicherweise entscheidenen Bereichen von anderen abweichen. Ich weiß nicht, ob man hier von Unterarten o. Ä. redet. Denke an Jurassic-Park: Die Natur findet einen Weg. Du kannst nicht garantieren, dass die Pilze sich nicht über die Insel verbreiten, auch wenn du nur einen einzigen Baum in deinem Garten impfen möchtest.


    Ich bin in diesen Angelegenheiten kein Fachmann, und vielleicht ist meine Sorge unbegründet. Bis dies allerdings zweifelsfrei geklärt ist, würde ich keinesfalls riskieren, eine "Naturkatastrophe" nach Jamaika zu holen.


    In anderen Foren schriebst du, dass Pilze in Jamaika niemanden interessieren. Vielleicht kannst du dennoch Kontakte knüpfen, wenn du Universitäten, Museen und wissenschaftliche Einrichtungen absuchst. Irgendwo wird auch auf der Insel ein Fachmann sitzen.

    Ich habe inzwischen meine Pilzberatungsstelle aufgesucht und wegen der Nebelkappe nachgefragt.
    Man sagte mir, dass die Erkenntnisse auf Tierversuchen beruhen, die nicht automatisch auf den Menschen übertragen werden können. Auch gäbe es bislang keine Berichte über negative Folgen durch den Verzehr der Nebelkappe, ausser den Unverträglichkeitserscheinungen, von denen aber nicht alle Menschen betroffen sind.
    Mir wurde gesagt, dass ich (ich vertrage den Pilz) dennoch nicht übertreiben soll. Eine ganze Pfanne Nebelröhrlinge wäre vielleicht zu viel, aber gelegentlich eine Nebelkappe im Mischpilzgericht sei ungefährlich.


    Wenn es andere (begründete) Sichtweisen gibt, würde ich sie gerne lesen.[hr]
    Ich schrieb "Pilz-Pfanne". Natürlich wurde mir geraten, den Pilz zu kochen, und das Kochwasser zu wechseln.


    Morchel, aber warum trocknen? Schmecken frisch ja auch!!


    Weil 3 Pilze etwas zu wenig sind. :)


    Dann lieber trocknen und später mit anderen getrockneten Pilzen zu einem leckeren Gericht in die Soße machen (und über Nacht ziehen lassen). [hr]


    Über Nacht ziehen lassen? Erzähl doch mal...
    Ganze Trockenpilze weiche ich nur einige Stunden (oft viel kürzer) ein, dann bereite ich sie zu. Pilzpulver schütte ich einfach ohne Vorbereitung überall ran. Und du machst....?

    Hallo fiori,


    da bisher kein Experte die Frage beantwortet hat, schreibe ich mal meine Gedanken auf:
    Sicher ist dir nun klar, dass der Pilz eigentlich nur die Frucht des Mycels ist. Solange das Mycel genug zu Essen hat (zb Mulch), kann es auch weitere Pilze ausbilden. Laut meinem Buch wachsen die Spitzmorcheln bis Mai. Vielleicht kannst du also auf noch eine zweite Ernte hoffen. Damit auch im nächsten Jahr Morcheln wachsen, würde ich zum Sommerende hin einfach eine neue Schicht Mulch aufbringen. Natürlich würde ich im Beet nicht mehr umgraben. Andererseits kannst du auch Teile des mit Mycel durchwachsenden Bodens/Mulches entnehmen, um damit andere Stellen zu beimpfen. Ob das Mycel jedoch generell den Winter überlebt, oder ob es sich jedes Jahr neu bilden muss, kann ich nicht sagen.
    Es wäre schön, wenn ein Fachmann oder gar ein Pilzzüchter noch Anmerkungen beisteuert.

    Es ließ mir keine Ruhe......
    .... Wiki sagt:
    Das Wort Reiher läßt sich ableiten von irgendwelchen altdeutschen Worten, welche auch Verwandtschaft zu den Worten "heiser" & "kreischen" haben. Aha! Somit hat der Reiher seinen Namen also durch seinen "Gesang" erhalten.


    Das Reihern (im Sinne von Erbrechen) fand scheinbar nur in unseren Wortschatz, weil die Elterntiere ihre Brut mit hochgewürgtem Futter nähren.


    So lernte auch ich etwas dazu!

    Vielleicht kann ja jemand mit folgendem Bericht etwas anfangen:


    Ich trockne seit Jahren meine Pilze auf der Lampen-Abdeckung meines (etwa 2 m langen) Aquariums. Die Abdeckung wird durch die Lampen recht warm, und ich staple bis zu 3 Glasscheiben darauf, natürlich mit kleinen Holzklötzen als Abstandshalter. Die Scheiben stehen nicht ganz waagerecht, damit die feuchte Pilz-Luft gut abziehen kann. Die unterste Lage ist in spätestens 2 Tagen knochentrocken, dann wird die Scheibe entfernt, damit die nächste (schon gut vorgetrocknete Lage) ins Wärmezentrum rückt. Auf die Scheiben lege ich Back-Papier, von welchem sich die getrockneten Pilze gut lösen lassen. Die Pilze muss ich während des Trocknens nicht wenden. Hatte nie Schimmel, Fliegen oder andere Probleme und nutze "kostenlos" die Abwärme des Aquariums.
    Schnell gehen natürlich ganz dünne Pilz-Scheiben, aber auch halbierte (kleinere) Pilze lassen sich in einigen Tagen trocknen. Dass sich die Aquarium-Beleuchtung nachts automatisch abschaltet, und somit keine Wärme mehr produziert, ist kein Problem.


    Die zähen Teile der Austernseitlinge trockne ich und zermahle sie zu Pulver. Auch ganz junge und weiße Tintlinge trockne ich. Nur manchmal werden sie dann während der Trocknung stellenweise schwarz; diese Stellen entferne ich dann einfach. Oft wird in Speisepilz-Büchern angemerkt, dass sich verschiedene Pilze besser, schlechter oder nicht zum Trocknen eignen. Doch weder geschmacklich, noch produktionstechnisch habe ich bisher schlechte Erfahrungen gemacht. Sogar regennasse und extrem schleimig-huthäutige Röhrlinge trockne ich problemlos.


    Früher nutzte ich eine alte Kaffeemühle, entdeckte dann aber irgendwann Schimmel tief im Getriebe-Bereich. Da die hölzerne Mühle sich nicht vollkommen zerlegen ließ, konnte ich sie nicht gut reinigen und benutze sie nun lieber nicht mehr. Heute mahle ich meine Trockenpilze mit Muttis alter Moulinette???, einem elektrischen Mixer.

    Ich hörte, der Reiher hieße so, weil er den Feind, der den Nistbaum erklimmt, anreihert, um ihm mit den Magensäften die Augen zu verätzen.


    Lurcheier auf Wiesen nennt der Volksmund "Sternrotz". Ursächlich ist meistens, dass Tiere (zb Bussarde) vor dem Fressen schon den giftigen Laich (und die Eileiter) entfernen, seltener handelt es sich Tatsächlich um Auswurf (zb vom Fischotter).

    Danke für die Antworten. Über die mir bisher unbekannte Giftigkeit der Nebelkappe wurde ich bereits aufgeklärt, so dass ich den Ursprungsartikel nun auch verstehe.
    Ich verwechsle natürlich keine Knollis und Nebelkappen, trotzdem lasse ich bei den meisten Lamellenpilzen lieber einen Fachmann prüfen. Habe (glücklicherweise) mehr Angst als Hunger...

    Ach dü grüne Neune!


    DANKE, Malone! Habe letzen Herbst erstmals Nebelkappen gefunden. Habe erst nur wenige zubereitet, um die in der Literatur beschriebene eventuelle Unverträglichkeit zu prüfen. Kein Problem, also habe ich eine ordentliche Pfanne voll geerntet. Mir schmeckt der eigentümliche Geschmack, und so habe ich mich über meine neue Nebelkappen-Stelle sehr gefreut. Ich glaube, auch bei der Pilzberatung gefragt zu haben, bin aber nicht ganz sicher. Werde auf jeden Fall nächsten Montag mal den "Giftexperten" zu Rate ziehen. Bin leider "arm", und habe nur ein Buch von Ewald Gerhard von 1995, in dem noch nichts von "Antibiotika" usw steht. Und Internet habe ich auch erst seit kurzem.


    Dieses Pilzforum bzw dein Hinweis haben sich also für mich bereits "bezahlt" gemacht! Wenn du mal einen Moment ganz still bist, dann kannst du vielleicht spüren, wie ich dir den virtuellen "Lebensretter-Orden" an die Brust hefte.

    Jaaaa, meine natürlich Handicap (schäm).
    Ich sammle auch viel in der Stadt, eigentlich fast nur. Steinpilze, Birkenpilze, Ziegenlippen, Butter-, Körnchen-, Lärchen-, Rotfußröhrlinge, verschiedene Ritter- und Raslinge, Nebelkappen, Austernseitling, Klapperschwamm, usw, usw, und natürlich auch viele Nicht-Speisepilze wachsen alle in meiner Nachbarschaft in Parks und auf Grünflächen, und ich kenne so viele Goldröhrling-Stellen, dass ich nie alle ernten kann, obwohl ich sie fleißig zu Pilz-Pulver verarbeite.

    Von den Funden der letzten langen Pilzsaison hatte ich mir immer wieder mal Pilzrationen für die mageren Wintermonate eingefroren.
    Dies beschränkte sich zumeist auf die mir bekannten Sorten Maronen, violette Rötelritterlinge, Krause Glucke, Schirmlinge und ('tschuldige, Rainer) Nebelkappen.
    .
    Auf 9auf


    1. Frage: Verstehe ich recht? Einfrieren von Nebelkappen ist gefährlich? Wenn ja, warum? Nebelkappe kann mit Knolli verwechselt werden, ok; aber macht Einfrieren die Sache gefährlicher? Warum?


    2. Frage: Man kann ja verschiedene Stoffe chemisch Nachweisen (habe keine Ahnung davon, ich meine Testsreifen, reagierende Flüssigkeiten usw.) Gibt es einen einfachen und preisgünstigen Test, um ein fertiges Pilzgericht auf Gifte zu prüfen? Oder wenigstens auf 1 spezielles Pilzgift?


    Ein Hinweis: Schon oft las ich, dass gerade die "ahnungsloseren" Leute solche Pilze lieber sammeln, welche sie auch schon aus ihrer Kindheit kennen. Logisch. Ich las aber auch, dass dies gefährlich werden kann, wenn man dann an neuen, anderen Orten sucht, denn hier können Giftpilze wachsen, die nicht dort wuchsen, wo man seine Kindheit verbrachte; somit kennt man unter Umständen die Doppelgänger nicht und vergiftet sich mit vermeintlichen "alten Bekannten".

    Ja, Mausmann, fühle mich hier im Forum auch pudelwohl. Seeehr interessant und suuuper schöne Bilder. Den freundlichen Umgangston brauche ich nicht extra erwähnen, der scheint für Pilzliebhaber ein regelrechtes Bestimmungsmerkmal zu sein...


    Ja, rot-grün-Schwäche ist ein Handicap, aber vielleicht bin ich hier ja mit meiner Behinderung nicht alleine. Malones seltsame Waben: Rot, orange, orange-braun, blutorange, dunkel rostrot??? Für mich übrigens auch (dunkel) rostrot. Bin gespannt, worum es sich da wohl handelt?

    Danke Wirderer. Ich lasse mich schon öfter von der Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg (sehr hilfsbereite und jeden Montag erreichbare Pilzberatungsstelle in Berlin) beraten, und kann auch schon einige Lamellenpilze einordnen. So richtig prägt sich aber ein Pilz erst bei mir ein, wenn ich ihn selber "fange" und dann am besten gleich vor Ort von einem Fachmann auf die wichtigen Einzelheiten hingewiesen werde. Leider habe ich eine Sehschwäche (Rot-Grün), wodurch ich noch vorsichtiger sein muss; Ampeln und Stoppschilder sind zwar kein Problem, die erkenne ich natürlich auch farblich, aber feinere Farbnuancen, zb die Lamellen von Grün- und Graublättrigem Schwefelkopf, kann ich nicht unterscheiden! Da wäre ein fachkundiger Begleiter sehr vorteilhaft.
    Habe vorhin das Bild betrachtet, ich weiß nicht, wer es hier ausstellte, wo im Champi-Hexenkreis zwei Knollis mitwuchsen! Und ich hänge so an meinem Leben...da merke ich wieder, dass Vorsicht die Mutter des Pilzkörbchens ist.


    Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, spätestens im Herbst wird sich doch irgendwer erbarmen...


    Notfalls muss ich halt warten, bis der preiswerte Hosentaschen-Gen-Analysator erfunden wird, oder weiterhin nur die Röhlingsbestände beernten.

    Danke, danke, und schade, schade. Naja, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vielleicht hilft es ja, ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken:
    ..................:snail:....der arme, arme Schneckling! Niemand zeigt ihm, wo, ausser im Supermarkt, die Pfifferlinge zu finden sind. Keiner erklärt ihm im Wald, ob es sich um einen Schampi oder Knolli handelt. Alle Echten Reizker muss er leider stehen lassen, und die Täublinge sind ihm noch immer nicht ganz geheuer.....ach, wie traurig, der arme Schneckling wird wohl immer nur Röhrlinge auf dem :plate: haben.

    Ich 39-jähriger Berliner interessiere mich grundsätzlich für Pilze, besonders jedoch für die Speisepilze. Aus Unwissenheit/Verwechslungsangst stürzte ich mich bisher fast ausschließlich auf Röhrlinge.
    Obwohl ich motorisiert bin, schrecken mich lange Anfahrtswege ab, weshalb ich oft in Berlin, und selten im Umland pirsche.


    Sehr gerne würde ich einen erfahrenen Pilzfreund oder eine Sammler-Gruppe im Berliner Umland bei Streifzügen begleiten.


    Bitte sagt mir, ob es vielleicht schon solche Interessengemeinschaften gibt, oder schreibt mich bei Interesse einfach an!