Beiträge von mikromeister

    Eh Micromeister

    Willst du mir damit sagen, dass ich ein blinder Grobmotoriker bin? :gaufsmaul: :gaufsmaul: dünnes Eis!!!!


    Ich dachte da eher an die Verrenkungen des Pinzettenvirtuosen, der versucht in den eigenen Kniekehlen oder gar an anderen rückwärtigen, bei Zecken beliebten Stellen das Werkzeug seitenverkehrt im Spiegel anzusetzen.
    Hier ist es wohl nicht ehrenrührig, eine schlechte Figur zu machen.

    @Micromeister

    hast Du die Zeckenzangen auf dem Foto selbst ausprobiert? Ein Set solcher Billigpinzetten chinesischer Herstellung habe ich mir mal naiverweise aus einem 1-Euro Ramschregal gekauft und musste schnell feststellen, das sie nichts taugen.

    Kann Dir natürlich passieren, dass sie nichts taugt, aber die chinesischen Produkte sind sehr viel besser als früher. Ich habe eine ganze Armada von Pinzetten von Dupont bis China, von Stahl über Titan bis Kunststoff für den täglichen professionellen Gebrauch.

    Eine 5 EUR Pinzette (die Verlinkte ist ein subventioniertes Promoangebot) ist natürlich nicht das Ende der Fahnenstange, aber wenn ich dagegen die Pinzetten anschaue, mit denen die deutsche Hausfrau ihre Brauen zupft, dann sieht man erst, wie weit man sinken kann.


    Vielleicht ist aber auch so eine Zeckenkarte bzw Kuhfuß für den ungeübten Nutzer tatsächlich die bessere Wahl, weil man nicht gut sehen muss dafür und die Handhabung auch dem Grobmotoriker und ungünstigen Stellen entgegen kommt.

    Eine Pinzette ist dagegen ein Präzisionsinstrument, das man auch bedienen können muss.

    Andererseits würde ich beim nächsten Splitter im Finger nicht gerne nur eine Zeckenkarte im Haus haben.


    @ Claudia: Ich denke nicht, dass ein explizites Wundantiseptikum länger als ein paar Sekunden nach dem Entfernen der Zecke sinnvoll sein könnte. Da geht nichts durch die Haut.


    So sieht eine geeignete Pinzette aus.
    Ein gutes Auge und feine Fingerchen sind natürlich Voraussetzung für die Bedienung. Und sorgfältige Lagerung.

    Die Pinzetten von Ärzten sind meistens gruselige geriffelte Dinger, die von Sprechstundenhilfen regelmäßig in den Sterilisator gekippt und dabei ruiniert werden.


    Für das Entfernen einer Zecke muss die Pinzette nicht steril sein. Die Zecke ist es ja auch nicht.

    Die genannten, bewährten Medikamente beissen sich doch nicht und wir uns auch nicht :) Keines muss man als Mittelchen abtun, aber man sollte wissen, was man ihnen zutrauen darf.

    Man kann sowohl mit einem wissenschaftlich belegt hochwirksamen Desinfektionsmittel die eine Schiene fahren, von der ich nota bene nur vermute, dass sie helfen könnte und trotzdem zusätzlich Johanniskrautöl mit einem anderen Wirkungsspektrum draufgeben.

    Dass an der Bissstelle auch nach Tagen noch was passiert kann man am oft periodisch auftretenden Juckreiz und der Rötung deutlich sehen. Also warum nicht behandeln?

    In beiden Fällen ist der Aufwand winzig, es gibt keine Nebenwirkungen und auch eine geringe Wirkung könnte den entscheidenden Unterschied machen.


    Meine Anmerkung bezog sich nur da drauf, dass weder Alkohol (welcher?) noch Johannniskrautöl in puncto Desinfektion an ein modernen Wundantiseptikum ranreichen.

    Da wird so viel dran geforscht, dass man hier dem Stand der Wissenschaft sicherlich glauben darf.


    Zur Entfernung:

    Eine Zeckenkarte ist sicherlich nicht das schlechteste Instrument, aber eine wirklich präzise Pinzette ist sehr viel besser.

    Heutzutage kann man bei Aliexpress für wenige Euro eine gute spitze Pinzette Typ 5 kaufen, mit der man auch kleine Zecken von der Seite präzise hinter dem Kopf fassen kann und entfernen ohne der Körper wie eine Tube auszuquetschen.
    Das ist sehr wahrscheinlich auch ein wichtiger Baustein in der Borreliosevermeidung.

    Wenn man findet, dass ein Zeckebiss desinfiziert gehört, dann sollte man auch ein Desinfektionsmittel verwenden das was taugt.

    Rotöl (Johanniskrautöl) oder Alkohol sind hier nicht ideal.

    Ein Fläschen eines modernen Wundantiseptikums kostet wenig und wirkt weit besser. Für kleine Wunden ist immer noch Povidon-Jod sehr gut oder sowas wie Octenisept. Beide brennen nicht und haben ein breites Wirkungsspektrum.

    Zitat von Wutzi

    Wenn sich doch mal eine festgebissen hat ... wird sie entfernt und die Stelle mit Rotöl eingerieben, auch noch ein paar Tage nach dem Stich. Seit ich so verfahre, hatte ich keinen Ausbruch einer Borelliose mehr

    Sowas heisst anekdotische Evidenz. Also es hat bei Dir so funktioniert, aber die Kausalität ist völlig ungeklärt und als Handlungsempfehlung für andere Leute ist die Datenbasis unbrauchbar.

    Man muss doch keine irrationale Ängste haben, um Zecken einfach unangenehm und vermeidenswert zu finden.

    Ich kennen auch persönlich jemand, der vor 30 Jahren ein viertel Jahr mit Lähmungserscheinung im Krankenhaus lag wegen Borreliose. Muss man nicht haben.


    Eine gute Methode ist es, gleich nach dem Wald zu duschen. Zecken lassen sich erstaunlich leicht mit Seife abwaschen, solange sie noch nicht festgebissen sind. Das habe ich schon beobachtet.

    Zecken in Kleidern, die Tage später erst gebissen haben kenne ich auch. Also besser Kleidung waschen.


    Nach meiner wissenschaftlich meines Wissens nicht belegte Methode, desinfiziere ich die Stichstelle einer entfernten Zecke unmittelbar nach dem rausziehen. Also in weniger als 2 Sekunden, bevor die Blutgerinnung einsetzt.

    Jod, Octenisept oder sowas.
    Ich denke, wenn es nur wenige Borellien in den Körper geschafft haben, kann man die damit vielleicht noch teilweise erwischen. Ob es zu einer Infektion kommt, hängt ja auch von der Menge der Borellien ab und es könnte die eine sein, die den Unterschied macht.

    Kostet nichts und macht keine Mühe, also warum nicht.

    Die Trockenzeit an sich ist sicherlich kein sinnvoller Parameter. Schließlich sind die Pilze sehr unterschiedlich feucht und auch unterschiedlich dick geschnitten.

    Das Aroma scheint durch einen enzymatischen Prozess zu entstehen, der bei maximaler Trockenheit wahrscheinlich deutlich gebremst abläuft. Im Mund unter Speicheleinwirkung entsteht oft Steinpilzaroma schon nach ein paar Minuten. Plötzlich schmeckt man die Reste zwischen den Zähnen richtig gut. Kann man das gezielt einsetzen?


    Die erste Trocknungsphase sollte sicherlich schnell gehen, damit die Maden nicht mehr weiterfressen können. Danach sollte man vielleicht die Feuchtigkeit gezielt steuern. Eine Idee wäre, schnell antrocknen, dann evtl. so feucht wie gekaufte Trockenäpfel eine Zeit fermentieren lassen und dann auf Lagerfeuchtigkeit endtrocknen.

    Hier läge ein Feld für schöne Forschung.

    Mir scheint, dass ältere Steinpilze das bessere Aroma haben.

    Darüber hinaus, kann man es ihnen einfach nicht ansehen und mir ist auch kein Parameter bekant der das Aroma steuert.

    Am selben Tag im selben Wald gesammelte Steinpilze schmecken getrocknet deutlich unterschiedlich.

    Gerade bei Pfifferlingen ist längeres Garen dem Geschmack nicht abträglich und kleines Schneiden quer zur Faser ist gut für die leichte Verdaulichkeit.

    Die liegen sonst gerne schwer im Magen. Besonders die Amethystschuppigen, die es hier gibt.

    Weil ich zu viele eher trockene Pfifferlinge hatte habe ich ein Experiment gewagt.

    Pfifferlinge im Mixer kleingehäckselt und mit reichlich angedünsteten Zwiebeln, Butter und etwas Weisswein weichgedünstet.

    Vom Feuer genommen und Salz Pfeffer, Suppenpulver, Parmesan, Philadelphia, Semmelbrösel und Schnittlauch in Ermangelung von Petersilie untergemischt.


    Nudelteig gemacht und Tortelloni mit je ca. 1 Teelöffel der Pampe geformt und in Wasser 2 Minuten ziehen lassen.


    Ergebnis:

    Schmeckt sehr gut, auch kalt, Die Pfifferlinge müssen sehr fein gemahlen sein, sonst gibt das ein krümeliges Mundgefühl. Kann gut eingefroren werden.
    Das Rezept ist vielversprechend, aber muss noch verfeinert werden.


    Wenn man vollgesaugte nasse Pfifferlinge hat, die in der Pfanne viel Wasser abgeben, wird das mit dem Kleinhäckseln der rohen Pilze wohl eher nicht gehen.
    Ich werde das nächste Mal versuchen die gekochte Masse zu pürieren, so wie bei Pfifferling-Cremesuppe. Vielleicht wird dann das Mundgefühl auch geschmeidiger.

    Die Semmelbrösel waren wegen der Bindung. Solange die Tortelloni dicht sind und sicher nicht beim Kochen aufgehen, ist das evtl. gar nicht nötig.
    Statt Philadelphia werde ich nächstes Mal Ricotta verwenden.

    Mach halblang.

    Erstens gelten Gesetze in der Praxis so, wie Richter sie auslegen.

    Zweitens liegt es durchaus im Ermessen der Strafverfolgungsbehörden, welchen Aufwand sie wofür treiben.

    Deshalb müsste ein missliebiger Mitmensch die Polizei mit viel Mühe dazu bewegen in den Wald zu fahren und nach einem Pilzsammler zu fahnden, der angeblich ein zu langes Messer dabei hat. Bei uns haben die bessere Sachen zu tun.

    Drittens, woher weiss denn der missliebige Mitmensch von deinem Verstoß, wenn Du nicht mit dem Messer in der Öffentlichkeit rumfuchtelst?


    Ich warte auf den ersten unangemessenen Fall bevor ich mich aufrege.

    Sollte so ein Gesetz nicht einfach der Polizei ein Instrument an die Hand geben, zwilichtigen Gesellen die ohne plausiblen Grund mit Messern in der Öffentlichkeit unterwegs sind dieselben abnehmen zu können?

    Mir scheint das ein sinnvoller Ansatz.


    Wenn mich der erste Polizist auf den Weg in meinen Wald aufhält und die Äxte, Motorsäge, Hippe, feststellbare Einhand-Klappsäge oder gar die 70cm Sense bemängelt, dann ist immer noch Zeit sich über das Gesetz aufzuregen.

    Solche Fälle gibt es aber bekanntlicherweise nicht, weil die meisten Polizisten eine feine Nase für ihre Pappenheimer haben und den voralpenländischen Hobby-Waldbauern genauso wie Pilzsammler in Ruhe lassen.

    Ich habe im Gegenzug auch gesunden Menschenverstand und fahre nicht mit der Holzerausrüstung zum Fußballspiel.

    Aus meiner täglichen Arbeit habe ich gelernt, dass zumindest Partikelkontamination weit stärker über Verschleppung von Oberfläche zu Oberfläche läuft als über die Luft.

    Steriler Airflow nützt Dir nichts, wenn der Rest nicht steril ist.

    Ziemlich saubere Luft gibt es in einem gefliesten Bad nach dem Duschen, was aber z.B. nichts hilft, wenn Du ohne Haarhaube und Mundschutz auf's Objekt bröselst

    Diese Einschätzung verwundert mich sehr.

    Der Flock. HR hat, alleine zubereitet, einen für mich unangenehmen , säuerlichen Geschmack.

    Ich hatte den Flockenstieligen Hexenröhrling auch nie besonders geschätzt. Sein ich ihn aber nur noch getrocknet verkoche bin ich wieder versöhnt. Irgendwo gibt es einen thread dazu. Die große Stärke ist, dass er beim Mitkochen kaum Aroma verliert. Steinpilze flachen bei ernsthafter Erhitzung extrem ab.

    Ist es eigentlich fachgerecht, solche extrem seltene Pilze fürs Foto zu entnehmen?

    Müsste man die nicht besser stehen lassen?


    Als Laie kommt einem das auf den ersten Blick vor, wie wenn man einen Amurtiger schießen würde um ihn besser bestimmen zu können.

    Wahrscheinlich ist die Glasur schon lange mikroskopisch von der Spülmaschine angeätzt und bietet für die winzigen Sporen genügend Poren.

    Ich denke auch, dass ausser Bleichen nicht viel helfen wird.


    Es scheint ja aber auch kein Luxusteller zu sein. Vielleicht muss man einfach damit leben.

    verrottende Biomasse und Pfifferlinge stehen sicherlich nicht in Zusammenhang, weil die sich über Ektomykorrhiza-versorgen.

    Vielleicht macht das am Boden rumliegende Geäst auch nur ein angenehmes Klima.

    Nicht untypisch sind z.B. Pfifferlinge, die ganz exakt unter niedergebrochenen Birkenreisig wachsen.


    Vielleicht ist der typische Standort im Gebirge in den Heidelbeeren auch nur an deren Schatten und nicht an den Boden gebunden. Eine interessante Idee.

    Ich habe einige tolle moosige Stellen im Nadelwald gefunden, die bei warm-feuchten Wetter *eigentlich* super Pfifferlingsstandorte sein müssten (zumindest kenne ich das so aus dem Schwarzwald und Österreich), dort war aber absolut nichts zu finden. Im Laubwald sah es ähnlich aus.

    Ich habe in meinem Flachlandrevier ein paar sehr gute Pfifferlingstellen und kann beim besten Willen nicht feststellen was da dran besonders ist. Allgemein wachsen hier flächig sehr wenige Pfifferlinge. Ungezieltes Suchen ist praktisch sicher völlig erfolglos.
    Stellen, die im Gebirge super ausschauen sind hier weder für Steinpilze noch für Pfifferlinge passend. Diese typischen saueren Standorte mit Heidelbeeren, die im Gebirge ertragreich sind, sind hier einfach tot. Und das ganz ohne Kalken und mit kalkigem Eiszeitschotter als Untergrund.


    Das einzige, was ich jemals rausfinden konnte ist, dass Pfifferlinge zwar hohe Niederschläge lieben, gleichzeitig aber extrem empfindlich auf Staunässe sind.

    Ich denke die übliche Hanglage im Gebirge mit dem doppelten Niederschlag als im Flachland ist einfach günstig.


    Es gibt sowohl über jahrzehnte standorttreue Mycelien, als auch solche, die nur temporär verrottende Biomasse nutzen und dann wieder verschwinden.

    Nachtrag zur kulinarischen Einordnung von Flockies nach diesem phantastisch ergiebigen ahr. Mit Flockie ist ausschließlich Neoboletus erythropus gemeint. Dies für die Bedenkenträger.


    Ich habe reichlich getrocknet und verkoche sie seitdem regelmäßig mit sehr erfreulichem Erfolg in der quick and dirty Mittgas-Suppe. Zum verkochen sind sie mir tatsächlich inzwischen lieber als Steinpilze und das Trocknen geht sehr unproblematisch.

    4g Trockenmasse pro Person kurz eingeweicht und für 1 Minute sprudelnd aufgekocht ergibt eine schöne kräftige Basisbrühe, die ich zu einer Suppe weiterverarbeite.

    Den Geschmack finde ich absolut überzeugend, ohne dass er hervorstechend charakteristisch wäre


    Die Endtemperatur der Suppe ist dabei zwischen 65 und 75C°C und bis die Schale auf dem Tisch steht sind mindestens 3 Minuten vergangen.

    Das scheint in meiner Familie für eine problemlose Verträglichkeit zu reichen, aber bekanntlich macht auch die Dosis das Gift.

    Man kann schon am hochgebogenen Hutrand sehen, dass die helle Farbe der Röhren nicht mehr zur Form passt.

    Ausserdem sind die Röhrenöffnungen zugekleistert.

    --> Schimmel.


    Derzeit kann man tolle Pilzleichen im Wald sehen, deren filigraner Schimmelpelz um ein mehrfaches größer als der Pilz noch den umliegenden Boden bedeckt.

    Sowas kanne ich sonst nur im tropischen Monsun auf meiner Kleidung.