Beiträge von mikromeister

    alle bei uns vorkommenden Steinpilze haben ein Stielnetz wenn auch manchmal nur im oberen Stielbereich zu sehen

    Ok, Du hast recht.

    Mit kein Netz meinte ich keines das auch nur annähernd so aussieht wie das vom abgebildeten Gallenröhrling.

    Ich kenne den Stil des Fichtensteinpilzes eher ganz fein gestreift oder, bei jungen Exemplaren, mit so einer Grübchenstruktur. Die ist aber nicht "aufgemalt" sondern plastisch.


    Eigentlich ist diese sprachliche Definition aber nicht wichtig, denn wenn man 20 Fotos dazu angeschaut hat sieht man den Unterschied.

    Gallenröhrlinge ist auch mein Tipp.

    Ein Steinpilz hat nie so einen warm-gelb-braune Stilfarbe (wie ein Maronenröhrling) sondern immer kaltbraun. Ausserdem kein Netz.

    Ein Steinpilz dieses Alters hat keine fast weissen Röhren mehr sondern grünliche bis grüne und die stehen auch am Hutrand nicht so prominent raus.

    Die Hutfarbe ist auch nicht typisch, aber da kann man bei Steinpilzen schon mal Überraschungen erleben.

    bei meinen Beiträgen bringt das Googlen in aller Regel auch nicht viel. Denn wer kann sich bitten einen Namen wie "Gewöhnlicher Wolfsmilch-Schneckenkleerost" merken

    Bei unbekannten Arten bringt es tatsächlich nichts, aber bei bekannten Arten ist die Doppelbenennung schon hilfreich.

    Wer als Nichtlateiner und wissenschaflich unbeleckter Leser neben dem "Steinpilz" oft "Boletus edulis" liest, hat vielleicht nach dem 5 mal ganz en passant etwas gelernt und wird im Gespräch über "Boleten" plötzlich verstehen was gemeint ist.

    Kommen andere Mitgleider der Boletus Familie vor sind das nicht mehr nur Spanische Dörfer.


    Ich finde, das ist ein Ziel, das man leicht verfolgen kann und niemand weh tut.

    In den Zusammenhang würde mich interessieren, wie man Edelreizger sicher von Fichtenreizgern unterscheiden kann.

    Die grüne Farbe ist bei jungen Exemplaren nicht immer vorhanden.

    Konkret habe ich eine Stelle im Fichtenwald, an der früher wohl Kiefern standen. Es gibt auch einige Krause Glucken an vermoderten Kiefernresten die nur durch den Rückschluss auf die Glucke als solche erkennbar sind.

    Die Reizger sehen für mich nach Edelreizger aus, aber die dazugehörige Kiefer kann nur noch ein unsichtbarer Moderrest im Boden sein.

    Ist das plausibel?

    Wieseltäublinge sind auffallend schwer (dicht) und hart. Deutlich massiver als andere Täublingen die ich kenne.

    Für eine Bestimmung wäre es sinnvoll nicht das Stilende abzuschneiden.

    Viel Licht und genügend Wasser führen dazu dass es einem Baum gut geht. Deshalb wachsen an Wegrändern (mehr Licht) oft mehr Pilze als im dunklen Gestrüpp

    Ich dachte immer, das läge an der Abschirmung von leichten Regenschauern bevorzugt im geschlossenen Fichtenbestand, wo die Tropfen eher hängen bleiben und verdunsten bevor sie auf den Boden fallen. Im Laubwald ist das weniger ausgeprägt, wie man bei Regenwetter im eigenen Genick spüren kann.

    Im Randbereich leiten Fichten wie ein Regenschirm das Wasser recht gezielt ab und schaffen so in ihrem Traufbereich eine Zone bevorzugter Bewässerung.


    Besonders schön kan man das im Gebirge um einzelstehende Fichten herum sehen.

    Hier zeigt sich an der Bodenvegetation ganz deutlich der scharfe Übergang zwischen dem trockenen abgeschirmten Bereich und der bewässerten Zone.

    Dort wachsen dann auch bevorzugt die Pilze.


    Ich denke das vorzugsweise Vorkommen von Fichtensteinpilzen in jungen Fichtenwäldern hängt auch damit zusammen, dass "Christbäumchen" nicht viel Regen abschirmen können aber doch genügend beschatten um Bodenverdunstung zu verringern.

    Wege, auch an leichter Hanglage, schneiden den Fluss des Oberflächenwassers an und führen zu unterschiedlichen Be- und Entwässerungssituationen.

    Auch hat die Anlage des Weges in die Bodenschichtung eingegriffen und erzeugt so Ungleichheiten.

    Aber natürlich hat auch die Richtung der Besonnung starken Einfluss auf Wärme- und Fechtigkeitshaushalt des Standortes.

    Ich finde solche Fundsituationen gar nicht so schlecht.

    Genau der richtige Moment, um neue vitale Myzelien fürs nächste Jahr exakt zu kartieren.

    In diesem Stadium kann man die Steinpilzleichen manchmal sogar riechen und schon von weitem, evtl. sogar vom Fahrrad aus sehen.


    Im nächsten Jahr bist Du dann rehtzeitig zur Stelle und erntest ab.

    Fast alle meine guten Plätze habe ich auf diese Weise gefunden.

    Die letzten Jahre war es im Sommer oft zu trocken und das Gejammer war groß, es gäbe deshalb keine Pilze. Oder es war zu kalt, oder sonstwas.

    Dachte ich auch.

    Heuer haben wir in Bayern einen wunderbaren feuchtwarmen Sommer gehabt, aber es wachsen ausser Mehltau und Krautfäule trotzdem kaum Pilze.

    Pfifferlinge haben vor 4 Wochen schöne Babys angesetzt, aber der große Schub blieb aus. Steinpilze hatten mal Mitte Juli nach den Hochwassern einen kleinen Schub, aber seitdem wird es immer weniger.


    Kann es sein, dass die starken Regenfälle im Juli, wo teilweise kleine Seen im Wald rumstanden die Mycelien eher abgetötet als gefördert haben?

    Andererseits gibt es hier genug lokale Hanglagen ohne Staunässe.


    Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass trockenheisse Sommer und dann ein mäßig feuchter August mit nur wenigen Starkregen viel besser ist als das allgemein geschätzte Pilzwetter.

    Ich kann auch nach vielen Jahren meinen erstklassigen Pilzstellen nicht ansehen, warum sie erstklassig sind und andere nicht.

    Meine Wissenschaft versagt hier.


    Mein Tipp ist viel Mountainbike fahren und dabei den Jagdblick vom Fahrrad aus schulen. Ich möchte sagen, dass ich 80% meiner guten Plätze vom Fahrad aus gefunden habe. Natürlich oft nur einen Pilz, aber dann steigt man ab...


    Die Zeit ist auch wichtig.

    Wenn es ideal für die Ernte ist, muss man eigentlich schon genau wissen wo man sammelt.

    Neue Reviere erschließe ich, wenn der Schub durch ist und nur noch überständige große Pilze und Sammelreste anderer Pilzsucher rumliegen. Die findet man leicht und merkt sich die Stellen und auch prinzipiell wie das Habitat aussieht.


    Alle Stellen immer wieder prüfen.

    Auch erstklassige Stellen sehen aus wie tot, wenn man zur falschen Zeit nachschaut.

    Scheinbar gute Stellen können gerade bei Steinpilzen in nicht idealen Jahren auch gar nichts bringen oder im Laufe der Waldalterung einfach erlöschen.


    Ich schätze ich finde auf der Hälfte meiner Touren praktisch nichts, ansonsten reicht es für ein Abendessen und an wenigen Tagen finde ich die Haupternte des Jahres.

    Die Tage muss man sich aber durch ständige Aufmerksamkeit erarbeiten.

    Steinpilze gelten ja gemeinhin als roh problemlos genießbar.

    Ich habe jedoch in den letzten Monaten eindeutig festgestellt, dass ich bei ungekocht eingeweichten Trocken-Steinpilzen in der Suppe Blähungen bekomme.

    Koche ich die eingeweichten Steinpilze auch nur 15 s auf, ist die Verträglichkeit gut und das Aroma trotzdem noch ok.

    Nach der Zugabe der Steinpilzbrühe wird die Suppe nicht mehr nennenswert heiss und keinesfalls gekocht.


    Vielleicht bin ich besonders empfindlich, aber eine allgemeine Richtung könnte es trotzem anzeigen.

    Du hast natürlich schon recht, dass es unglaublich unvorsichtige PilzesserInnen gibt. (Ich kenne persönlich einen wirklich krassen Fall)


    Um auf Nummer sicher zu gehen würde ich bei auch nächstes Mal "Funghi sott'olio" die Flockenstieligen Hexenröhrlinge min. 10 min. Kochen und die Steinpilze nur 5 Minuten. Dann passt sich auch die Konsistenz besser an.


    Dass der eine kleine rohe Pilzchip gar keine Beschwerden gemacht hat will ich nicht behaupten. Das weiss ich einfach nicht und ich empfehle es niemandem.

    Dann wird es aber noch saurer oder.

    Der Wein hat ja schon Säure und dann nochmal die selbe Menge Essig dazu, das wird dann eine ziemlich konzentrierte Brühe.

    Dafür hat der Wein Zucker und Aroma..

    Ich werde das ausprobieren.

    Es handelt sich in diesem Thread, wie in der Überschrift genannnt ausschließlich um den Flockenstieligen Hexenröhrling.

    Danke für diese Klarstellung Christoph.


    Die Tatsache, dass die Verträglichkeit bei mir und meiner Frau sehr gut war, ist eben ein Fakt und Ergebnis der Verkostung.

    Ich sehe nicht, warum ich was unwahres schreiben sollte, um "unbedarfte Mitleser" auf Kosten des Erkenntnisgewinns von der Verantwortung zum Selberdenken zu entbinden.


    Im Übrigen ist das knapp 5 minütige Kochen in 100°C Salz-Essig-Wasser meiner Einschätzung nach weit weg von "halbroh oder nur kürzestens gegart".

    Die kochenden Pilze erreichen im Gegensatz zu anderen Garmethoden praktisch sofort und durchgängig die Gartemperatur und sind danach auch noch eine gewisse Zeit heiss.

    Überlege mal, wie lange man bei bratenden Scheiben noch mit dem Finger unbeschadet auf die kalte Oberseite greifen kann. Zumal bei eher trockenen Exemplaren.

    Zudem war die Menge gering, denn es handelte sich um eine Verkostung von ""Funghi sott'olio" aus Steinpilzen und Hexenröhrlingen"

    Also mehr als eine Gabel voll Hexenröhrlingen hat da keiner abbekommen.

    Beim Verzehr großer Mengen mag das Ergebnis anders aussehen und vielleicht kotzt man dann schon vom Olivenöl, das war aber nicht Gegenstand der Untersuchung :)


    Die Zubereitung war, nach dem Studium diverser italienischer Videos wie folgt:

    5 Min kochen der 3cm Stücke in gesalzenem Wasser mit Hengstenberg Altmeister (50/50), einem Lorbeerblatt, Knoblauch und Nelken.

    Ausdrücken, abkühlen lassen und mit Lorbeer, Knoblauch, Nelken und Chili gepresst in Olivenöl einlegen.

    Eine Woche ziehen lassen.

    Mehr Salz wäre besser gewesen.