Hallo, Gerd!
Da hab ich mich wohl mal gleich ins Fettnäpchen gehockt...:(
Kritik in allen Punkten angenommen. Nein, man kann keine wirkliche Pilzbestimmung mit Buch im Wald durchführen. Und nein, man kann meist entscheidende Merkmale nicht identifizieren, ohne den Fruchtkörper zu beschädigen. Nein, Pilze kommen nicht vom Fließband und sehen vor allem nie so aus wie sie in Büchern abgebildet sind. So sind ja wohl auch alle Bestimmungen anhand von Bildern im Forum mit Vorbehalt.
Warum also habe ich Obiges so geschrieben? Mir ging es in erster Linie darum, den begeisterten Neuling (Grüßle an Hot Saw) ein wenig zu bremsen. Um Pilze zu erkennen, auch nur einige einfache Arten wie Steinpilze, Pfifferlinge, (...) braucht es Zeit und Erfahrung. Ich selbst habe eigentlich so gelernt: Durch den Wald stromern, Pilze angucken, wenn mich was interessiert hat: Pilzbuch raus, Beschreibungen lesen (also nix mit Bilder angucken), Merkmale vergleichen; weiter zum nächsten Pilz. Dabei ging es primär für mich darum, erstmal nur die Gattung bestimmen zu können. Daß in einem Anfängerbuch von den 200? 250? in ME vorkommenden Cortinarius - Arten vielleicht 5 bis 10 beschrieben sind, und eine wirkliche Bestimmung daher ausgeschlossen ist, ist klar. Aber es hat mir zumindest geholfen, in meinem Kopf so nach und nach eine Art "Datenbank" aufzubauen.
Mittlerweile habe ich auch kein Pilzbuch mehr dabei, wenn ich losziehe. Wenn ich etwas wirklich genau wissen will, nehme ich den Kandidaten sehr wohl mit nach hause.
So ging es mir darum, einen Tip für die Herangehensweise, die ersten Schritte für einen Neuling zu geben. Ausgegangen bin ich dabei von meinen eigenen Erfahrungen. Ich wollte sicher keine Anleitung geben nach dem Motto: "So bestimmst du Pilze," sondern lediglich eine Möglichkeit des Einstiegs an die Materie beschreiben.
Dank also an Gerd für die Einschränkungen und Kritik an Obigem Beitrag. Und auch für die "Folie aus dem Fundus". Schade eigentlich, die Fallbeispiele hätten mich schon auch interessiert, und vielleicht auch den einen oder die andere Anfänger/in zu mehr Vorsicht verleitet. Als Rettungsassistent bin ich sogar beruflich an entsprechenden Fällen interessiert, auch wenn Pilzvergiftungen als Notfallbild im Rettungsdienst eher selten sind; dennoch: Es kommt durchaus vor!
Grüße, Beorn.
Kleiner Nachtrag, um einem weiteren Mißverständnis zuvorzukommen:
"Ich selbst habe eigentlich so gelernt: Durch den Wald stromern, Pilze angucken, wenn mich was interessiert hat: Pilzbuch raus, Beschreibungen lesen (also nix mit Bilder angucken), Merkmale vergleichen; weiter zum nächsten Pilz." Da ging es nicht darum, Pilze für die Küche zu sammeln! Zum Essen gab's (und gibt's) immer nur das, was wirklich zweifelsfrei bestimmt werden kann. Und genau das - wie Gerd ja richtig beschreibt - ist mit der von mir beschriebenen rudimentären Methode ja eben erstmal nicht möglich.