Beiträge von Beorn

    Hallo.



    Ein wahrscheinlich "Gemeiner Rotfußröhrling" (Xerocomellus chrysenteron).


    Das ist jetzt schnell geschossen von mir.
    Da gibt es ja noch ein paar Feinheiten zu beachten wofür ich gerade keine Zeit habe. :nana:


    Xerocomus hört sich gut an, aber Chrysenteron? Mit soviel blau kommt mir das irgendwie komisch vor. Gibt es das? Und auch diesen teilweise lachsfarbenen Hut habe ich so bei der Art noch nicht gesehen. Das ist aber auch schwer, Bestimmungen über Photos. Obwohl diese eigentlich ganz gut sind.


    Ich bin schon mal gespannt, was dazu noch so kommt...


    Grüße, Beorn

    Danke für eure Antworten!



    Ich halte es nicht für unmöglich, dass es deine eierlegende Wollmilchsau gibt, aber erwarte nicht zuviel von ihr.


    Nee, zu viel erwarten kann ich da nicht, das ist klar. Immerhin tragen die Pflanzen ja auch so schon Früchte, und Pilze finde ich bei Bedarf im Wald. Bei einem Blumentopfpilz kann man sicher ohnehin keinen nennenswerten Ertrag erwarten. Ich habe einfach nur Spaß daran, in der eigenen Wohnung mein kleines, privates "Mini - Ökosystem" aufzubauen. Die Regenwürmer zB werden gefüttert mit Salat und Gemüseabfällen aus der Küche. Dadurch stellten sich natürlich auch die obligatorischen Fruchtfliegen ein, was dazu führte, daß inzwischen eine (noch) recht kleine Kreuzspinne in den Pflanzen ihr Netz gebaut hat, und ein gutes Auskommen hat. Ein Pilz wäre jetzt eben noch das Sahnehäubchen.



    Suche....


    Pilze die sich mit Chilipflanzen vertragen...beep keine "einheimischen" Pilze gefunden


    Aber andere schon?:P
    Das wäre doch mal ein Anfang...


    LG, Beorn.

    Hallo, Gerd!


    Da hab ich mich wohl mal gleich ins Fettnäpchen gehockt...:(
    Kritik in allen Punkten angenommen. Nein, man kann keine wirkliche Pilzbestimmung mit Buch im Wald durchführen. Und nein, man kann meist entscheidende Merkmale nicht identifizieren, ohne den Fruchtkörper zu beschädigen. Nein, Pilze kommen nicht vom Fließband und sehen vor allem nie so aus wie sie in Büchern abgebildet sind. So sind ja wohl auch alle Bestimmungen anhand von Bildern im Forum mit Vorbehalt.


    Warum also habe ich Obiges so geschrieben? Mir ging es in erster Linie darum, den begeisterten Neuling (Grüßle an Hot Saw) ein wenig zu bremsen. Um Pilze zu erkennen, auch nur einige einfache Arten wie Steinpilze, Pfifferlinge, (...) braucht es Zeit und Erfahrung. Ich selbst habe eigentlich so gelernt: Durch den Wald stromern, Pilze angucken, wenn mich was interessiert hat: Pilzbuch raus, Beschreibungen lesen (also nix mit Bilder angucken), Merkmale vergleichen; weiter zum nächsten Pilz. Dabei ging es primär für mich darum, erstmal nur die Gattung bestimmen zu können. Daß in einem Anfängerbuch von den 200? 250? in ME vorkommenden Cortinarius - Arten vielleicht 5 bis 10 beschrieben sind, und eine wirkliche Bestimmung daher ausgeschlossen ist, ist klar. Aber es hat mir zumindest geholfen, in meinem Kopf so nach und nach eine Art "Datenbank" aufzubauen.


    Mittlerweile habe ich auch kein Pilzbuch mehr dabei, wenn ich losziehe. Wenn ich etwas wirklich genau wissen will, nehme ich den Kandidaten sehr wohl mit nach hause.


    So ging es mir darum, einen Tip für die Herangehensweise, die ersten Schritte für einen Neuling zu geben. Ausgegangen bin ich dabei von meinen eigenen Erfahrungen. Ich wollte sicher keine Anleitung geben nach dem Motto: "So bestimmst du Pilze," sondern lediglich eine Möglichkeit des Einstiegs an die Materie beschreiben.


    Dank also an Gerd für die Einschränkungen und Kritik an Obigem Beitrag. Und auch für die "Folie aus dem Fundus". Schade eigentlich, die Fallbeispiele hätten mich schon auch interessiert, und vielleicht auch den einen oder die andere Anfänger/in zu mehr Vorsicht verleitet. Als Rettungsassistent bin ich sogar beruflich an entsprechenden Fällen interessiert, auch wenn Pilzvergiftungen als Notfallbild im Rettungsdienst eher selten sind; dennoch: Es kommt durchaus vor!


    Grüße, Beorn.


    Kleiner Nachtrag, um einem weiteren Mißverständnis zuvorzukommen:
    "Ich selbst habe eigentlich so gelernt: Durch den Wald stromern, Pilze angucken, wenn mich was interessiert hat: Pilzbuch raus, Beschreibungen lesen (also nix mit Bilder angucken), Merkmale vergleichen; weiter zum nächsten Pilz." Da ging es nicht darum, Pilze für die Küche zu sammeln! Zum Essen gab's (und gibt's) immer nur das, was wirklich zweifelsfrei bestimmt werden kann. Und genau das - wie Gerd ja richtig beschreibt - ist mit der von mir beschriebenen rudimentären Methode ja eben erstmal nicht möglich.

    Hallo, Morph!


    Zu a und b:
    Perlpilze. Auch wenn bei a die Knollen teilweise unvollständig sind, die Ansätze - mitsamt den obligatorischen Bewohnerspuren - sind doch recht eindeutig. Aber - wie Earl86 schon sagt: Bei Embryonen ist immer Vorsicht geboten.


    Zu c:
    Boletus Erythropus, und ein schöner noch dazu. Im letzten Bild sieht man die Flöckchen auf dem Stiel recht gut.


    Zu d: Schließe mich Pilzner an.


    Zu e: Nelkenschwindling (Marasmius Oreades) passt gut. Aber da haben sicher andere Leute wesentlich mehr Ahnung als ich. Stockschwämmchen (Kuehneromyces Mutabilis) ist das mal auf gar keinen Fall. Aber der Trick, Nelkenschwindlinge als Stockschwämmchen zu sammeln ist nicht schlecht: Da ist die Verwechslungsgefahr mit Galerina Marginata sicher deutlich geringer!:evil:


    Hast du im Wald immer einen Gaskocher und Kochgeschirr bei dir? Starke Sache, so ein Pilzmahl an der frischen Luft. Aber woher das Fleisch? Schleppst du den Braten auch mit dir rum? Oder standen neben den Pilzen vielleicht auch ein paar Wildschweine (Singularis Porcus)?


    Auf jeden Fall guten Appetit!

    Ahoi...


    Zu den vermeintlichen Steinpilzen: Bei den beiden alten Exemplaren scheinen die Röhren doch leicht rosa zu sein? Das kann auch am Bild liegen, aber wenn's so ist, dann tippe ich auch auf Gallenröhrling. Giftig sind die nicht, nur ekelhaft bitter.


    Und niemand sagt etwas von "reinbeissen"! Blos nicht! Schneid mal ein winziges Eckchen mit einem Messer aus dem Hut raus und leck vorsichtig dran. Wenn das noch zu keinem AHA - Effekt führt, dann das Stückchen in den Mund, kurz ankauen und fix wieder ausspucken. Den Bittergescmack solltest du aber schon beim Anlecken merken können.


    Aber mach das bitte nicht bei anderen Pilzen, die du gar nicht einordnen kannst. Bei Röhrlingen besteht kaum Gefahr bei einer vorsichtigen Geschmacksprobe, bei manchen Wulstlingen (Knollenblätterpilzen) kann das schon unangenehm werden.


    Glückwunsch zu den Pfifferlingen!:P

    Danke für die Willkommensgrüße Euch allen!


    Es ist schon toll auch, daß hier aus ganz Deutschland, Österreich und Schweiz Leute aktiv sind. Meine Pilzausflüge spielten sich bisher immer in bergigem Gebiet ab, daher sind gerade die Berichte aus zB Schleswig Holstein, Mecklenburg etc. richtig interessant. Aber ich fürchte, in einem großen Flachlandwald würde ich mich hoffnungslos verirren, so ganz ohne Berge und Täler zur Orientierung. Bin zwar in Hamburg geboren, habe da aber nur die ersten zwei Jahre meises Lebens verbracht.


    Und eben nicht nur "Speisepilzsammler" tummeln sich ja hier, sondern halt auch Viele, die sich wirklich eingehend mit der Welt der Pilze beschäftigen. Die vielen tollen Bilder, gerade von Klein - und Kleinstpilzen mit ihren phantastischen Formen und Farben, öffnen den Blick in eine völlig neue, phaszinierende Welt.


    Fühle mich wirklich "wohl behütet"!

    Ich frage das jetzt mal in diesem Unterforum, obwohl es vielleicht auch unter "Wissenschaftliches" passen würde.


    Also, es verhält sich so: Ich habe so einige Töpfe mit Chilipflanzen bei mir rumstehen, die auch ordentlich Ertrag bringen. Vielleicht auch Dank der Regenwürmer in den Töpfen (als Düngerersatz). Allerdings würde ich die Pflanzen gerne noch ein bisschen "upgraden", dazu müsste ein Pilz her, der mit den lieben Pflänzchen eine Symbiose eingehen kann. Idealerweise sollte der Pilz dann auch noch schöne Fruchtkörper ausbilden, die nicht nur toll aussehen, sondern auch noch lecker sind, und sich nicht nur mit den Chilis, sondern auch mit den Regenwürmern gut vertragen.


    Gibt es da was?


    Für eine funktionierende Lösung würde ich vielleicht sogar einen Preis aussetzen. Wahlweise ein Säckchen gelbe und rote Habaneros (getrocknet) oder ein Säckchen Boletus Erythropus (getrocknet)...


    LG, Beorn.

    Wow!!!


    Das nächste Mal im Wald muss ich noch viel, viel, viel, viel genauer hinschauen.


    So ähnliche Rißpilze seh ich auch öfter, aber genau klassifizieren kann ich die nicht. Dafür stehen an einem bestimmten Spot die Tollkirschen unmittelbar daneben, Gift und Gegengift...


    Dankeschön für die Bilder,
    Beorn.

    Hallo, HotSaw!


    Warum wegschmeißen?



    Wenn Du dich wirklch mit Pilzen beschäftigen willst dann kaufe dir erst einmal ein ordentliches Pilzbuch. Hier wurde darüber geschrieben:


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-anfaengerliteratur


    Mach dich doch mal mit Buch auf in den Wald. Einige Pilze kannst du dann direkt vor Ort bestimmen, brauchst sie noch nicht mal abzupflücken. Lass dir einfach ein bisschen Zeit und schau dir die Dinger an. Wenn du sie aus dem Wald mitnimmst, und dann erst zuhause mit einem Buch (und vielleicht einer Lupe) drangehst, sind oft schon wichtige Bestimmungsmerkmale hinüber. Gerade bei empfindlichen Pilzen wie deinen Wulstlingen auf dem Bild.


    Und schau dir vor allem auch die Giftpilze gut an, die sicher zuordnen zu können, ist extrem hilfreich.


    Jeder hat mal angefangen...


    Gruß, Beorn.

    Hallo, Chris.



    ...und was mich doch sehr gewundert hat das der ganze Wald voller Gallenröhrlinge war und zwar wirklich der ganze Wald.


    Wenn du dazu kein Thema eröffnet hättest, hätte ich es wohl getan. Genau das Selbe ist mir nämlich, besonders in den letzten zwei Wochen, auch aufgefallen. Nicht, daß es keine Steinpilze gäbe, im Gegenteil: Auch die fand ich dieses Jahr schon reichlich (sowohl Reticulatus als auch schon Edulis). Ebenso wie andere Vertreter der Boletus - Familie (vor allem Schönfüße und Hexen). Aber an einigen Stellen, wo ich doch Steinpilze erwartet hätte, nur Massen von Gallenröhrlingen. Dabei auch einige besonders hinterhältige, die sich irgendwie besser als in vergangenen Jahren als Steinpilze zu tarnen versuchten: Sehr heller, bauchiger Stiel mit eher feinem, teils schwach ausgeprägtem Netz, dunklere, eher glatte Hüte, "reinweiße" Röhrenschicht bei jungen (und jugendlichen) Exemplaren. Dazu besonders dreist: Leck- oder Geschmacksproben anfangs bitter, soweit wie gehabt, aber längst nicht so bitter wie gewohnt, und der bittere Geschmack verschwindet schnell, dafür ein Nachgeschmack, der dem eines Steinpilzes gar nicht unähnlich ist. Eine Variation vielleicht? Das jedenfalls ist mir bisher nie aufgefallen.



    Das mit den Gallenröhrlingen ist so ein Ding, für mich ist das auch ersichtlich, dass verschiedene Arten wie Perlpilze ( Amanita rubescens ) oder der Gallenröhrling ( Tylopilus felleus ) immer öfter gefunden werden und andere Pilzarten mehr oder weniger auf dem Rückzug sind.


    Im Bezug auf dieses Jahr deckt sich das mit meinen Erfahrungen. Denn Perlpilze gibt es ebenfalls seit einigen Wochen en masse. Aber letztes JAhr erinnere ich mich an haufenweise Pfifferlinge und Maronen. Gallenröhrlinge dagegen eher weniger. Die gab es allerdings vor drei oder vier Jahren auch massiv. Allerdings waren die damals deutlich "bitterer" (s.o.). Das sind natürlich sehr subjektive Erfahrungswerte, aber würde diese Beobachtung nicht eher auf eine zB. wetterbedingtes Massenauftreten (Fruktifizieren) hindeuten?




    Es würde mich überraschen wenn zeitgleich Steinpilze neber deinen Gallenröhrlingen erscheinen würden, auszuschließen ist es natürlich nicht, ...


    Das ist auch interessant. Als ich das letzte Mal soviele Gallenröhrlinge fand, schienen die zumindest teilweise die Pfifferlinge verdrängt zu haben. Jedenfalls an einer Stelle.


    Selbe Stelle, ein Jahr später: Tylopilus Felleus verschwunden; C. Cibarius wieder da. Kann das möglich sein, daß ein Pilz vorübergehend das Mycel eines schwächeren Pilzes "blockiert", so daß es keine Fruchtkörper ausbilden kann? Und wieso Vertragen sich zB. GAllenröhrling und Marone besser als Gallenröhrling und Steinpilz?


    Fragen über Fragen...


    Abschließend vielleicht ein kleiner Trost:



    Bin mal gespannt wie es dieses Jahr wird :P


    Beides? Viel Boletus + viel Tylopilus?


    Grüße, Beorn.

    ...Das scheint ein gutes Forum zu sein, guter Ton, interessante Leute, und vor allem Einige, die sich so richtig gut auskennen.:thumbup:


    Ich bin 31, wohne in der Region Rhein - Neckar (so ziemlich da, wo die beiden sich treffen). Jagdreviere: Odenwald, Pfälzer Wald, Nordschwarzwald (Wohnort der Eltern), Alpensüdseite nähe Lago Maggiore (Ferienhäuschen).
    Pilze interessieren mich schon seit frühester Kindheit, aber erst vor einigen Jahren wurde das Ganze immer mehr zu einem richtigen Hobby. Zu den aus Kindestagen bekannten Speisepilzarten (Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge) kamen nach und nach so einige Andere dazu, damit es nicht langweilig wird. Einige Täublinge, Champignons, andere Röhrlinge der Boletus - Leccinus - und Xerocomusfamilie kamen dazu, Boviste, Champignons, Reizger, Ritterlinge, Wulstlinge, Tintlinge... Und ich bin immer noch ein waschechter Amateur. Auch wenn ich zwar oft wenigstens die Gruppe bestimmen kann, stehe ich doch in den meisten Fällen vor dem Pilz wie der Ochs vom Berg, und weiß nur eines ganz sicher: Es ist kein Auto!


    Was ich weiß, habe ich mir größtenteils selber beigebracht. Im Verwandten- / Bekanntenkreis gibt es niemanden, der sich so richtig auskennt, geschweige denn so richtig pilzbegeistert ist. Immerhin trauen sich die Leute, auch von mir gefundene Champignons und Perlpilze zu verspachteln... Aber wo werde ich meine Fragen, Beobachtungen und "Fachsimpeleien" los?


    Hier?


    Das wäre doch mal was!


    Liebe Grüße, Beorn.