Servus!
Schade nur, daß die Reaktion mit Sulfovanillin auch nicht konstant ist. Oder wenn sie es wäre, dann wären alle anderen merkmale für die Tonne.
Also zum beispiel der Habitus (pulomarius gestielt & jung löffelförmig) + Huthautdicke + Farbspektrum...
Es gibt jedenfalls typische ostreatus - Kollektionen, die eine deutliche SV-Reaktion (magenta) zeigen, ebenso wie bei ganz typischen pulmonarius - Kollektionen. Pleurotus cornucopiae kann zB auch magenta reagieren, Pl. dryinus habe ich noch nicht getestet.
Erscheinungszeit ist ein super Trennmerkmal, speziell für Kartierer. Da muss man halt am entsprechenden "Jahreszeitenwechsel" eine Kollektion aufsuchen, kann man dann am ersten Tag als ostreatus dokumentieren und einen Tag später die selben Fruchtkörper als pulmonarius. Läuft.
Wer mit der Ironie an dieser Stelle nichts anfangen kann: Zumindest für Pleurotus ostreatus ist die Erscheinungszeit komplett irrelevant. Die Fruchtkörperbildungsperiode dieser Art erstreckt sich durchgehend von Januar bis Dezember.
Der Gedanke von Oehrling (eventuell noch eine dritte Art?) ist ebenso nachvollziehbar wie die Option der Hybridisierung zwischen pulmonarius und ostreatus. Die Variationsbreiten sind halt schon groß (v.A. bei ostreatus), und man findet immer wieder Kollektionen, die sich gar nicht morphologisch einer "Art" zuordnen lassen.
Die eingangs gezeigten Fruchtkörper mit der dicken, gelifizierten Huthaut sowie den ungestielten, dickfleischigen Fruchtkörpern wären für mich ziemlcih typische Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus). Kann man auch Sommerausternseitlinge oder Per Gunnar Oswald nennen, aber wie Lungeseitlinge (Pleurotus pulmonarius) sieht das nicht aus.