Beiträge von Beorn

    Bon Jour!


    Aha, das hatte ich auch irgendwie nicht verstanden...

    Es gibt so ein paar Pilze, deren Duft man schon irgendwie im Raum verteilen kann. Ob das dann auch gut riecht, ist die andere Frage. Die meisten Pilze mit kurzlebigen Fruchtkörpern verwesen ja einfach - und der entsprechende Geruch ist jetzt nicht eben das, was ich in der Wohnung haben möchte.

    Geht höchstens so, wie Peter oben anmerkt... aber der Effekt ist grundsätzlich flüchtig und macht nicht wirklich viel her. Außer man mag Maggigeruch und packt sich massig getrocknete Phellodon - Fruchtkörper ins Zimmer.


    Uffbasse: Gibt auch Pilzarten mit flüchtigen Giftstoffen. Ein paar Pfund Gyromitra esculenta als "Duftspender" in einem geschlossenen Raum kann zB gefährlich werden.



    LG, Pablo.

    Morgen!


    Öhm... Was soll bei Räuchern anders sein als beim Trocknen und / oder Erhitzen?
    Ein Giftstoff, der nicht flüchtig ist, bleibt dabei vollständig im Pilz erhalten. Ein Giftstoff, der weder hitzelabil noch flüchtig ist, erst recht.
    Sämtliche Pilzarten, die beim trocknen und / oder erhitzen giftig bleiben, bleiben es selbstverständlich auch beim Räuchern.


    Was die Anwendung eines Räucherprozesses bei Pilzen generell betrifft: Was soll das bringen? Pilze sind weder Fleisch, noch Gemüse. Wenn das Pilzeiweiß feucht ist, wird es rasch verwesen (und dadurch giftig), egal ob man es in irgendwelchen Rauch hängt. Pilze alleine durch Räuchern haltbar zu machen, ist utopisch. Man erkennt nur die Verwesungsprozesse weniger gut, weil durch den Räucherprozess verschleiert.

    Man kann das spaßeshalber mal machen, sollte aber die Pilze dann auch rasch verbrauchen, bevor sie unbekömmlich werden.



    LG; Pablo.

    Ahoi, Björn!


    Hui, schwer zu definieren, weil fruchtkörper stellenweise schon etwas angeknabbert. Das sieht aebr schon eher wie eine glatte Art aus, und dann müsste das ja so stimmen, wie du es geschlüsselt hast. Trechispora stellulata hatte ich noch nie in der Hand bzw. unter den Linsen, kann also nicht wirklcih einschäzen, ob das passt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Marwin!


    Soweit ich weiß, bilden Heidelbeeren gar keine Ektomykorrhiza aus. Zumindest nicht mit Korallen.
    Diese +/- dünnfleischigen, kleinen Korallen sind allerdings auch zum großen Teil keine Mykorrhizapilze, sondern Zersetzer von Totholz und Streu.


    Ramaria myceliosa ist zumindest in den Sandkiefernwäldern der Oberrheinebene nicht allzu selten, und fällt bisweilen schon durch die extrem kleinen, filigranen Fruchtkörper (in verbindung mit den enstprechenden Standorten) auf.
    Am besten leihst du dir vom Verein mal das Buch von Joseph Christan (Die Gattung Ramaria in Deutschland) aus, wenn dich die Gattung (mittlerweile auch aufgespalten übrigens) interessiert.



    LG, Pablo.

    Hallo, Marwin!


    Das zeitungspapier stört eigentlich nicht. Nur eine weitere Aufnahme aus einer anderen perspektive wäre halt ideal, so daß man mehr vom Pilz sieht. g:-)



    Lg; Pablo.

    Hallo, Forumsteilnehmer!


    Am Freitag soll die finale und aktuellste Version der Software eingerichtet werden.
    Dabei kann es auch nochmals zu Einschränkungen in der Nutzung und kurzfristiger Nichterreichbarkeit kommen.
    Immerhin sind die wesentlichen Punkte inzwischen vorbereitet, so daß danach alles ordentlich laufen sollte.

    Wichtig ist aber: Nach dem Update muss man sich noch einmal neu einloggen. Also mit Eingabe von Pseudonym und Passwort. Also wer es vergessen haben sollte: Schreibt euch noch mal rasch euer Passwort irgednwo auf. :thumbup:



    Liebe Grüße,

    Pablo.

    Hallo, Marwin!


    Bei diesen kleineren, holzbewohnenden und / oder streuzersetzenden Korallen gibt es eine ganze Reihe von "Nadelwaldarten" die teils extrem ähnlich sind. Auch die Arten, die im Idealfall irgendwo grünes Pigment entwickeln (zB Ramaria abietina & Ramaria apiculata) können auch ganz ohne grüne Farbtöne vorkommen. Die Unterscheidung zu den rein gelben (gelbgrauen, ockergelben, gelbbraunen bis graubraunen) Arten wird dann noch schwieriger. Neben der von Oehrling erwähnten Ramaria flaccida muss man hier noch einige weitere Arten berücksichtigen, wie zB Ramaria eumorpha, Ramaria myceliosa und ein paar mehr. Wobei zB R. myceliosa recht streng an Kiefern gebunden ist, aber da muss nur eine Kiefer irgendwo in der Umgebung zwischen den Fichten stehen...
    Letztlich braucht's auch da wieder ein Mikro (och nö, ned scho wieder...) und zumindest mal den Christan (Standardwerk für Ramarienbestimmung).



    Lg; Pablo.

    MoinMoin!


    Ehrlich gesagt finde ich das sogar ganz schön und interessant, daß es verschiedene Volksnamen für Pilze gibt. Ohne diese regionalen Unterschiede und Feinheiten würde was fehlen.

    Wie zB "Zwergerlfeuer", "Reherl", "Stockmorchel" und viele andere...
    Das soll schon sein. Klar ist es hin und wieder verwirrend - oder zumindest wunderlich - aber das sind die botanischen, nach klaren Regeln und Codes aufgestellten Namen auch. Schaut man aber aufs Große und Ganze wird selbst die Kombination aus beidem der unheimlichen Komplexizität der Natur an sich bei weitem nicht gerecht. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    Hallo, Lydia!


    Ob das vielleicht zwei Arten sind?

    Auf den ersten beiden Bildern könnte eine Ceriporiopsis (im weiteren Sinne) zu sehen sein. Auf den beiden anderen Bildern, mit dem dunkleren Braunton und ohne helle Randbereiche würde ich fast eher einen Phellinus oder Inonotus vermuten.
    Es wird sich aber in beiden Fällen (oder insgesamt, falls doch beides zu einer Art gehören sollte) nicht auflösen lassen, ohne das mikroskopisch zu durchleuchten.
    Angetrocknete Gloeoporus pannocinctus / Ceriporiopsis pannocincta können jedenfalls so aussehen, wie die Fruchtkörper auf den ersten beiden Bildern - aber so einiges Andere halt auch.



    LG; Pablo.

    Buon Giorno!


    Oder wie wär's mit Antrodia serialis (Reihige Braunfäuletramete) für den Zweiten Pilz?
    Das Substrat könnte ja ganz gut Nadelholz sein, und die Hutoberseiten können auch bei Antrodia serialis mal auf diese Weise verwittern. Ansonsten würden die Fruchtkörper ja auch dazu ganz gut passen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Schorsch!


    In Ordnung. :thumbup:

    Dann stimmt das also durchaus, und man eben auch die Roten als "Prachtbecherlinge" ansprechen.
    Eine kleine Fangfrage hätte ich aber noch: Wie nennt ihr dann Caloscypha fulgens? :gzwinkern:



    Lg; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Auf die Sporenmaße bzw. Sporenform (Quotient) kann man sich nicht zu 100% verlassen. Wie bei vielen Röhrlingen sind die Sporen bei jüngeren Fruchtkörpern kürzer (die Breite aber relativ konstant). Bei richtig schön alten Fruchtkörpern passt das meistens, bei jungen Fruchtkörpern von Suillellus mendax muss man sich darauf einstellen, daß diese Sporen im "luridus - Format" abwerfen. Umgekehrt, wenn man luridus - Hüte absporen lässt, die absolut überreif sind, kann man durchaus etliche Sporen im "mendax - Format" erhalten. Da ist also immer auch auf die Makroskopie zu achten, wobei es natürlich auch da Übergänge gibt.



    LG; Pablo.

    Morgen!


    Oh, prima! Danke an dich und Andreas (und die fleißigen Laboranten) für die Erkenntnis! :thumbup::thumbup::thumbup:

    Eigentlich hätte man sogar drauf kommen können. Weil sehr viele Röhrlingsarten ja gelbe Formen bilden.

    Stefans Gedanken kann ich schon nachvollziehen, wobei das hier habituell schon noch ganz gut zu Mendaxröhrlingen passt - und vermutlich sogar in dem Moment noch besser passen würde, wenn irgendwo eine Skala im Bild wäre. :gzwinkern:

    Ich glaube, ich habe selbst die Fruchtkörper auch insgesamt größer eingeschätzt, als sie tatsächlich sind. Und dann auf die Stielform zu wenig Augenmerk gelegt, weil auch luridus ja durchaus "zylindrisch" kann.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Phaeolus schweinitzii (Braunporling) verwertet alle möglichen Nadelholzarten. Gefunden habe ich den auch schon an Fichte, Douglasie und Tanne, neben Kiefern und Lärchen. Auch vereinzelte Funde an Laubholz sind möglich, wie zB Eiche, Kirsche oder Birke.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Oh ja, der ist schick! :thumbup:

    Chlorophyllum (Safranschirmling) ist klar, um die Art näher einzugrenzen, müsste man halt auch die Stielbasis sehen können, und einen Sporenabwurf (Hut abmachen und mit Lamellen auf unten auf einen weißen Teller legen) erstellen.

    Ist "Chlorophyllum venenatum" denn inzwischen gültig beschrieben, bzw. gibt's da einen Neotypus?

    Ansonsten wäre "Chlorophyllum venenatum" ja gleichzusetzen mit "Chlorophyllum brunneum agg."; Chlorophyllum molybdites wäre von der brunneum - Gruppe durch die Farbe des Sporenpulvers im Abwurf gut zu unterscheiden, ansonsten wär's dann Mikroskoparbeit.


    Jedenfalls: Essen sollte man den Pilz nicht (etliche Chlorophyllum - Arten sind giftig beim Verzehr), ansonsten ist der völlig harmlos. Anfassen ist selbstverständlich unbedenklich. Der Pflanze schadet der Pilz überhaupt nicht, denn der verwertet nur abgestorbenes organisches Material in der Pflanzenerde.



    LG; Pablo.

    Hallo, Sebastian!


    An Prachtbecherlinge (Caloscypha fulgens) denke ich da eher nicht. Die wären ja gelb mit blaugrünen Flecken.
    Das hier schaut mehr nach Kelchbecherlingen (Sarcoscypha spec.) aus. :thumbup:
    Makroskopisch ist da nichts zu machen. Man muss reinlinsen in die Roten, und sich die Sporen und Flankenhaare angucken, eventuell auch das Keimungsverhalten der Sporen wenn reif genug.



    LG; Pablo.

    Ahoi!


    Also ich würde meinen, daß das schon unter erheblichem Hausschwamm - Verdacht (also Serpula lacrymans) steht!

    Diese fetten, weißlichen, konturlosen Polster sind schon recht auffällig, auch wenn darin noch kein fertiges Hymenophor gebildet ist.
    Wenn da irgendwo Poren in den weißen Klumpen erkennbar wären, dann wäre das was anderes, aber hier sieht das eher so aus, als wären ein paar Bereiche (wo's gelbbräunlich wird) so im Vorstadium der Bildung eines sexuellen Stadiums.


    Gar nicht gut für die Substanz, wenn es sich bestätigen würde.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Die Struktur des Hymenophors wäre für alle Trichaptum - Arten extrem ungewöhnlich. Dort müsste die ja entweder poroid, oder irpicoid sein, oder eine Mischung aus beidem; aber auf jeden Fall deutlich gröber und nicht grau. Auch sollte Trichaptum wohl keine schwarze Cortexschicht bilden.

    Cerrena unicolor ist hier schon richtig; allerdings kommt die auch in warmen Gegenden vor, selbst am Oberrhein entlang (also submediterranes Klima) ist die Art gut verbreitet und an allerhand Laubhölzern nicht selten.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Ohne einen makroskopischen Eindruck der Fruchtkörper und die Eckdaten zu den Kristallen im Subikulum, sowie eventuell einige Merkmale wie Struktur der Hyphen in den Aculei (falls vorhanden), Vorhandensein blasiger Zellen im Subikulum kann ich die Trechispora nicht einschätzen. Frank hat einen >ordentlichen Schlüssel< zu Trechispora auf seiner Seite, an dem ich mich bei eigenen Funden gerne orientiere.



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Die WISIA - Datenbank überzeugt mich überhaupt nicht, muss ich gestehen. Man kann auch in dem Auswahlfeld irgendwo "Pilze" auswählen, dann erscheint eine extrem rudimentäre Liste, in der auch etliche extrem häufige und gar nicht schützenswerte Arten (Boletus edulis oder Hygrocybe conica agg. zB) enthalten sind. Bei "Boletus speciosus" habe ich aufgehört zu lesen...
    Ist aber wohl ein generelles Problem der "offiziellen" Behörden in dem Bereich: Ein eklatanter Mangel an Fachkompetenz. Fängt ja schon damit an, daß Pilze halt weder Pflanzen noch Tiere sind. Ok, ist wohl das beste, ich äußere mich dazu nicht weiter.


    Die >PD - Kartierungsdatenbank< ist da um Welten besser und fachkundiger aufgestellt.

    Daß dabei auch "historische" Kartierungsdaten erfasst sind (neben den zahlreichen aktuellen Datensätzen) ist sogar ein enormer Vorteil, denn gerade die Veränderungen der Bestände durch Biotopveränderung sind ja von enormer Bedeutung für den Artenschutz.

    Jede Datenbank zur Erfassung von Artenvorkommen hat Schwächen. Bei Pilzen ist das aber eben oft keine Schwäche der Datenbanken an sich, sondern der Komplexizität der Materie geschuldet: Das Phylum ist halt ähnlich formen- und artenreich wie die Fauna (Tierreich), was aber weitgehend ignoriert wird (vor allem von behördlicher Seite, siehe oben). Ohne diese Wissensgrundlage, womit wir hier in Wirklichkeit arbeiten, bleibt natürlich vieles rudimentär und fragmentarisch.



    LG, Pablo.

    Hallo, Steffen!


    Unterschiedliche Entwicklungsstadien der Fruchtkörper + unterschiedliche, individuelle Ausprägung (oft auch abhängig von äußeren Bedingungen während dem Wachstum) = unterschiedliches Aussehen der Fruchtkörper.


    Die Lamellenfarbe bei Hypholoma capnoides ist generell cremeweißlich bis cremegelblich. Das reife Sporenpulver ist dunkel purpurbraun. Wenn genug Sporenpulver an den Lamellen anhaftet, erscheinen die halt in unterschiedlichen Grautönen. Lamellenfarbe und Sporenpulverfarbe sind ja ganz oft zwei verschiedene Sachen.
    Relevant zur Unterscheidung vom Grünblättrigen (Hypholoma fasiculare) ist viel eher die Farbe an der Stielspitze, weniger die Lamellenfarbe (wobei auch die bei beiden Arten in manchen Entwicklungsstadien unterschiedlich ist. Die Sporenpulverfarbe ist allerdings gleich, insofern ist die Lamellenfarbe bei vollreifen, stark sporenbildenden Fruchtkörpern gar nicht mehr gut erkennbar. Darum besser auf die Stielspitze achten, da ist der Farbunterschied in jedem Entwicklungsstadium recht deutlich. g:-)


    Die Fruchtkörper auf dem dritten Bild im Startbeitrag ähneln ja deiner Kollektion vom Dezember sehr, sind nur etwas stärker angeknabbert.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Dodo!


    Wie viele Fruchtkörper von einem Mycel (oder mehreren an einer Stelle) gebildet werden, kann von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein. Vielleicht haben deine Mycelien an der Stelle ja auch mal ein Mastjahr.
    Was die Kartierung betrifft: Da muss man sich keine Sorgen machen. Selbst wenn man beim MTB den 64tel-Quadranten angibt, ist das immer noch ein so großes Gebiet, daß man sich voraussichtlich erfolglos den Wolf sucht, und vermulich auch eher den findet als den gesuchten Pilz (was ja auch ein schöner Fund wäre).
    Noch sicherer und für die Kartierung völlig ausreichend: Nur 16tel MTB angeben. Schneeritterlinge in der Viernheimer Heide findet man dann zB im MTB 6417/11. Viel Spaß beim suchen, mit der Angabe findet man die allenfalls durch reinen Zufall, wenn man nicht die Stelle direkt gezeigt bekommt.
    Allzu exakte Ortsangaben sollte man vielleicht bei solchen Funden vermeiden, aber auch da reicht für die Kartierung der Name der Gemeinde, auf deren Gebiet das Waldstück liegt.
    Ich hab's schon ab und an versucht, einen Pilz nach Kartierungsdaten zu finden, und es ist quasi unmöglich - es sei denn, der Pilz hätte eine extrem spezifische ökologische Nische, die sich im angegebenen Gebiet nur an einer kleinen Stelle findet.


    Das Problem mit der Preisgabe von Standorten spektakulärer Pilze, wie auch von Hilgridd und Ulla berichtet, entsteht wohl tatsächlich durch die direkte Weitergabe von Fundstellen.


    Ähm... Ich kann durchaus die Klappe halten übrigens. Die Fundstellen, wo ich bisher im vertrauen zu irgendwelchen Raritäten geführt wurde, sind nach wie vor unbekannt - oder waren vorher schon so bekannt, daß es ohnehin schon Pilzpilgerorte gewesen sind (gell, Rudi?).
    Fair wär's natürlich in jedem Fall, wenn man sich an die "Locals" wendet, wenn man deren Fundstellen besonderer Pilze ansteuern will, und nicht anschließend mit dem Fundortwissen um sich wirft.



    LG; Pablo.