Beiträge von Beorn

    Hallo, Christian!


    Hyphodontia s.str. sind nach aktuellem taxonomischen Stand nur noch die Arten mit Lagenozystiden (bzw. die diese bilden können, manche Art macht das halt nur sehr spärlich). Alles andere ist mittlerweile in anderen Gattungen gelandet. Xylodon ist alelrdings auch nicht immer morphologisch sauber von anderen Gattungen innerhalb der Schizoporaceae abgrenzbar, da wird allerdings auch zur Zeit noch etwas herumgeforscht, was nun wie wo hin gehört.

    Wenn du es richtig rasant machen willst, dann schau dich mal nach folgender Arbeit um:

    Riebesehl & Langer (2017) Hyphodontia sl (Hymenochaetales, Basidiomycota) 35 new combinations and new keys to all 120 current species
    Die müsste im Netz frei verfügbar sein. Ein paar etwas abgespeckte Versionen gibt es auch, aber die Arbeit ist schon ziemlcih aktuell, vor allem auch die Schlüssel. Sind halt nicht nur europäische Arten drin, danach kann man auch noch ganz gut selektieren.

    Bei den Schizoporaceae habe ich selbst alelrdings so meine Lücken. Ich bin mir schon ziemlich sicher, daß du in der richtigen Richtung unterwegs bis, kann aber für deinen Fund jetzt keinen belastbaren Namen vorschlagen.



    Lg; pablo.

    Hallo, Annerose!


    Wichtig sind die (weitestgehend) unseptierten Hyphen, jetzt mal unabhängig davon, ob das bei Schizopora immer echte Skeletthyphen sind, oder doch mehr sekeletoide Hyphen.
    Sofern ich deine Aufnahmen richtig interpretiere, hast du sowas auf dem ersten Bild rechts (mit leichter Unschärfe), auf dem dritten Bild mittig, und besonders schön auf dem vierten Bild einmal diagonal durch, mit Hyphenspitze rechts unten.

    Das wären die Hyphen, die in dem Fall wichtig wären. Bei allen diesen Hyphen ist immer ein Lumen erkennbar, also ein Zwischenraum zwischen den (dicken) Außenwänden. Das wäre dann ein weiterer Punkt für Schizopora radula und gegen paradoxa. :thumbup:



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Eine Option, die man vielleicht nicht kategorisch ausschließen sollte, wäre Gyromitra s.l., da gibt's ja auch ein paar solche becherförmigen Arten, und wenn das Substrat gut morsch ist, dann steckt der Stiel in der Regel unsichtbar im morschen Totholz.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Bei den kleinen Stummelfüßchen mit diesem Aussehen muss man mikroskopieren. An Crepidotus versutus mag ich kaum glauben, das müsste in so jugem Stadium doch deutlich haariger sein, vor allem an den Huträndern?
    Je nach Region ist bei dem Aussehen der Fruchtkörper eine der folgenden Arten am wahrscheinlichsten: Crepidotus cesatii (Rundsporiges Stummelfüßchen) oder Crepidotus variabilis (Gemeines Stummelfüßchen).

    Konntest du bei -4- erkennen, was das für ein Substrat ist? Der Pilz macht auf mich den Eindruck, als könnte das auch ein Feuerschwamm sein, entweder aus der igniarius - alni - Gruppe, oder (wenn Nadelholz) Phellinus hartigii... wobei ich FomPini gar nicht ausschließen kann, aber die Farbverläufe und Form der Zuwachskanten kommt mir dafür schon komisch vor.

    09. ist Meruliopsis corium (= Byssomerulius corium = Gemeiner Lederfältling).



    Lg; Pablo.

    Hallo, Martin!


    Ein entgleister Gedankengang zum zuletzt gezeigten Pilz: Sind das nicht Mottenspuren auf der Fruchtkörperoberfläche? g:D


    Bei den Funalias / Coriolopsissen / Borstentrameten: Einfach an der Seite mal einen Fruchtkörper etwas anschneiden. Muss nicht viel sein, nur daß man die Farben von Trama und Kontext erkennen kann. Dann weiß man auch gleich ob gallica oder trogii.


    Der Fruchtkörper von Phlebia radiata ist famos! :thumbup:
    Weil man da einen wirklich großen Teil des sehr variablen Farbspektrums der Art in einem einzigen Fruchtkörper sieht. Solche blassen Fruchtkörper ohne orange sind ja oft genug Anlass zur Verwirrung. So einen schönen Farbübergang / Farbwechsel von "orangerot" zu "blassviolettgrau" habe ich in einem einzigen Fruchtkörper glaub ich noch nie gesehen. g:-)


    Exidia pithya gehört tatsächlich auf Nadelholz. Ob ausschließlich kann ich nicht einschätzen, aber Funde an Laubholz dürften ziemlich krasse Ausnahmefälle sein, wenn das überhauot möglich ist.

    Ich denke, dein Fund sind angetrocknete Fruchtkörper von Exidia nigricans (Warziger Drüsling). Die werden auch dünn, wenn sie dehydriert sind.



    LG; Pablo.

    Bon Jour!


    Bei Fibricium gäbe es auch noch die eine oder andere Art mit kleinen Sporen und echten Skeletthyphen.

    Allerdings zweifle ich daran ebenso wie an Crustomyces: Bei C. subabruptus hätten eigentlich die Zystiden irgendwie auffallen müssen. Makroskopisch kommen mir dafür die Fruchtkörper ziemlich dünn vor, aber das mag auch daran liegen, daß ich den bisher nur in älteren Fruchtkörpern gefunden habe.


    Zum Vergleich mal eine Kollektion von C. subabruptus:







    Wenn allerdings die Hyphen in Christians letztem Bild gar keine Skeletthyphen sind (denn die muss man auch in ausgewachsenen Fruchtkörpern von C. subabruptus richtig suchen), sondern dickwandige, generative Hyphen, dann käme man doch wieder in den Bereich Hyphodontia s.l. (inc. Xylodon, Kneiffiella, Schizopora usw.).

    Das wären vielleicht die beiden Details, die man noch überprüfen könnte, ob sich an den dickwandigen hyphen nicht doch irgendwie Septen (mit Schnallen) finden lassen, und ob's irgendwo Zystiden gibt, die zu Crustomyces passen.



    Lg; Pablo.

    Morgen!


    Nuja, wenn ich bei Bild 3 den Fruchtkörper ganz rechts angucke (Hut oben, darunter stufig-resupinater Anteil), und mit dem Arrangement auf Bild 4 vergleiche, besteht schon eine gewisse Ähnlichkeit, oder?

    Es ist schwer zu erklären, aber unterschiedliche Arten, deren Fruchtkörper so nebeneinander gebildet werden, daß sich die Fruchtkörper berühren, sind schon in dem Fall etwas anders voneinander abgegrenzt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Prinzezzin!


    Das dürfte ein Faltenschirmling (Leucocoprinus spec.) sein. Da gibt es einige Arten, die in Mitteleuropa nur oder fast nur in Zimmerpflanzentöpfen, Warmhäusern usw. vorkommen. Was für eine Art genau - das kann vielleicht jemand einschätzen, der sich mit solchen Pilzchen spezifischer befasst. Ich kann's nicht.

    Schaden richtet der Pilz aber keinen an. Der verwertet totes, organisches Material in der Pflanzerde, die Pflanze selbst interessiert ihn nicht.
    Die Fruchtkörper sollten allerdings besser nicht in einem menschlichen verdauungstrakt landen, denn es gibt schon die eine oder andere giftige Art bei Faltenschirmlingen. Anfassen der Fruchtkörper ebenso wie die Sporen in der Atemluft sollten aber unbedenklich sein.



    LG; Pablo.

    Hallo, Carina!


    Also wenn das Stöckchen jetzt 10cm oder so im Durchmesser gewesen wäre, dann wären die Poren zu groß für Junghuhnia nitida (und die Färbung würde nicht mehr zu den großporigeren Arten der Gattung passen).

    Aber so dürfte das schon passen. Reinlinsen muss man natürlich, das wird aber Andreas erste Einschätzung bestätigen, denke ich.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    So zum verständnis: Welchen Durchmesser hat den das Stöckchen? Das ist alles ziemlich winzig oder?
    Also auch die Poren; weil das kann auf guten Makroaufnahmen schon mal ein wenig täuschen mit den Größenverhältnissen.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Annerose!


    Schizopora kommt mit den Mikromerkmalen gut hin.

    Mit der Porenform und -größe würde ich eher zu Schizopora radula tendieren, aber die beiden sind mitunter gar nicht leicht zu unterscheiden.

    Die skeletthyphen bei paradoxa im Subikulum direkt am Substrat sind vielfach nahezu ohne Lumen, bei radula (skeletoide Hyphen) eigentlich immer mit deutlichem Lumen. Die Sporen von paradoxa sind einen Hauch größer im Durchschnitt, aber das ist auch nicht immer gut nachvollziehbar.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Martin!


    Die Farben von Ceriporiopsis gilvescens sind recht variabel, aber das Spektrum einigermaßen ähnlich wie das von Rhodonia placenta.

    So im mittleren Alter können die Fruchtkörper dann auch mal braunweißlich sein, wenn das rosa schon weg ist aber noch nicht richtig braun dabei.


    Bei Bild 4 denke ich schon, daß das alles zusammen gehört. Also der pileate Fruchtkörperteil oben und der stufig - resupinate Teil darunter. Beim unteren Teil sieht man teils auch einen dicken, dunkelbraunen Rand an den Oberkanten, so als hätte der Pilz an den Stellen mit einer Hutbildung geliebäugelt, es dann aber doch sein lassen.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ich hätte jetzt eher geraten, daß das ein Hellsporer wäre.

    Also kein Hausschwamm und auch keine Coniophora. Dazu ist der auch deutlich zu "poroid", diese dunkelsporigen Boletales haben ja wenn dann ein meruloid - poroides Hymenophor.

    Völlig spekulativ und vermutlich falsch: >Aporpium?<

    Muss man aber definitiv reinlinsen.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Das ist entweder Exidia recisa (Kreiseldrüsling) oder Exidia glandulosa (= Exidia truncata = Stoppeliger Drüsling). Trotz der hellen Farbe würde ich eher auf Exidia glandulosa tippen, denn die Außenseiten sehen schon ziemlcih stark stoppelig behaart aus (wenn auch schwer zu erkennen auf den Bildern), und das Substrat sieht jetzt eher nicht wie Weide oder Pappel aus. Die Fruchtkörper sind gut aufgedunsen, da darf auch bei Exidia glandulosa die Farbe mal so hyalin - bräunlich sein, anstatt satt schwarz.



    LG; Pablo.

    Hallo, Lydia!


    Das Substrat passt, die Wuchsweise passt, das optische Aussehen passt...

    Selbstverständlich bekommt man die völlige Gewissheit nachher nur mit etwas mikroskopischem Gedöns, aber ich wäre da ehrlich überrascht, wenn was Anderes als Inonotus obliquus rauskommen sollte.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Martin!


    Ich würde darauf wetten, daß das keine Ceriporia, sondern eine Seriporiopsis ist. Also Septen mit Schnallen.

    Das direkt an einzelnen, optischen Details festzumachen, fällt mir allerdings schwer. Es ist sowas wie der Gesamteindruck, vor allem aus den Kollektionen der angeführten Arten (abgesehen natürlich von aurantiocarnescens, die habe ich selbstverständlich noch nie gesehen), die ich selbst gefunden und beobachtet habe.

    Die Ähnlichkeit zwischen den resupinaten Anteilen von Ischnoderma und Ceriporiopsis gilvescens ist mir allerdings noch nie bewusst aufgefallen, dein Fund ist insofern für mich wirklich interessant. Denn wenn man die Bilder so sieht, ist die Ähnlichkeit darauf wirklich verblüffend. Es sind Nuancen im Farbverlauf bzw. Verfärbungsspektrum, sowie in der Wuchsweise...
    Bild 4 im Startbeitrag, mit dem ausgeprägten Hut oberhalb des resupinaten Fruchtkörperteils, muss allerdings zu Ischnoderma gehören. Ceriporiopsis (gilvescens) kann keine Hütchen bilden, allenfalls wenn sich besonders fette Fruchtkörper mal an den Oberkanten vom Substrat etwas lösen, aber auch das sieht dann anders aus. Diese Stufenbildung kann C. gilvescens schon, aber oben dran werden eben keine autarken Hütchen ausgeprägt.



    LG; Pablo.

    Hallo, saveit!


    Solche Flecken und verfärbungen, wie von dir gezeigt, sind bei Birkenporlingen meistens auf die Besiedelung der Fruchtkörper durch Bakterien und / oder andere Pilze zurückzuführen.

    Da sollte man übrigens zurückhaltend und vorsichtig sein, was die verwertung betrifft, weil man nie weiß, welchen Effekt diese Fremdpilze, Bakterien, ihre Stoffwechselprodukte und / oder das in den Bereichen verwesende Gewebe des Borkenporlings haben kann.



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Auch die Form des Stieles mit der Stielbasis (alles gleichmäßig keulig, keine irgednwie abgesetzte Knolle erkennbar) führt zu Leucoagaricus. Vermutlich irgendwas aus dem Aggregat um Leucoagaricus leucothites (Gemeiner Egerlingsschirmling).

    Einige "Anisegerlinge" (also aus der Sektion Arvenses) haben auch lange so helle Lamellen, aber dann eben in der Regel kombiniert mit auffälligem Marzipangeruch und / oder anderer Wuchsform (Stielbasis).



    Lg; Pablo.

    Hallo, Lydia!


    Wobei hier die Oberseite natürlich die Unterseite ist, weil das Substrat nach dem Auswachsen der Fruchtkörper um 180° gedreht wurde.

    Von der Oberseite der Hüte (also dem, was beim Auffinden wegen Lageveränderung unten war) würde ich ja gerne mehr sehen.
    Aber ist da nicht im Schnittbild eine ziemlich dunkle Schicht zwischen dem Filz und dem Hutfleisch?



    LG; Pablo.

    Moin!


    Ach, das ist wirklich ärgerlich.
    Einerseits, daß das Beitragsproblem weiterhin besteht, und aber auch der Verlust von relevanten Daten, zB bei Tuppie.

    Was die technische Umsetzung betrifft, habe ich leider keine Ahnung. Aber ich hoffe, daß da an den entsprechenden Punkten noch nachgebessert wird.


    Und ja, eine Vorankündigung wäre definitiv richtig gewesen.
    Ich fürchte nur, man muss zumindest das irgendwie so nehmen, wie es kommt. Immerhin: Die gesamte Beitragshistorie des Forums (nicht aber alle Zusatzfunktionen wie PNs, Chroniken, Blogs, Lexika usw.) sollte immerhin sicher sein, so daß davon nichts abhanden kommt...



    LG; Pablo.

    Bon Soir!


    Eine Option wäre auch noch Bjerkandera fumosa (Graubelber Rauchporling).

    Im Schnittbild wäre dann eine dünne, dunkle Linie zwischen Röhren und Hutfleisch erkennbar, wobei das freilich nur bei frischen Fruchtkörpern gut erkennbar ist. Beim Trocknen wird diese Schicht mitunter so dünn, daß es mit blosem Auge nicht mehr erkennbar ist.



    Lg; Pablo.

    MoinMoin!


    Auf dem zweiten Bild (also erste Erdstern-Aufnahme) meine ich die Staubkugel von unten gut genug zu erkennen, um das für einen ordentlich ausgeprägten, scharf herabgezogenen "Kragen" zu halten. Zudem keine Streifen / Rippen im unteren Bereich der Endoperidie und zudem Endoperidie deutlich abgeflacht - macht aus meiner Sicht das Erdsternchen zu Geastrum striatum, nicht pectinatum. :gzwinkern:



    Lg; Pablo.