Ich kann mich Andreas nur anschließen. Der obige Fund gehört zu Boletus rubrosanguineus (= B. splendidus ssp. moseri, "Mosers Satansröhrling"). Rothütige Formen dieser variablen Art geistern in einigen Bestimmungsbüchern als Boletus rhodopurpureus Smotl. herum, wohl unter dem Einfluss von Moser, der Smotlachas Art falsch interpretiert hat. Stutzig werden sollte man immer, wenn in Pilzbüchern B. rhodopurpureus, ein extrem stark blauender, thermophiler Laubwaldbewohner, als schwach blauend und im Bergnadelwald vorkommend "verkauft" wird. Der deutsche Name "Falscher Satansröhrling" wird übrigens heute eher für Boletus legaliae (= B. splendidus ssp. splendidus, "Le Gals Satansröhrling") verwendet.
Beiträge von Juergen
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Hallo Nico,
beim Bitterschwamm (B. radicans) liegst Du ganz sicher, bei der Ziegenlippe höchstwahrscheinlich richtig. Bei X. ferrugineus blauen die Röhren nicht auf Druck, sondern verfärben eher bräunlich.
Wenn du beide Funde im selben Gebiet gemacht hast, ist X. subtomentosus auch von der Ökologie wahrscheinlicher, denn diese Art ist ebenso wie radicans eher an wärmeren Standorten unter Laubbäumen zu finden, allerdings nicht wie dieser streng an Kalkböden gebunden.
Gruß
Jürgen -
Hallo,
sorry, aber der erste ist eindeutig keine Marone - beachte blauende Stieloberfläche, rote Subkutis, Rot an der Stielbasis -, sondern gehört in die Rotfüßchenverwandtschaft. V. a. der gelborange Basalfilz deutet auf Xerocomus rubellus (bzw. communis) im weiteren Sinne hin. Der Standort im Park unter Birke und die hochsommerliche Erscheinungszeit spricht ebenfalls für X. rubellus sensu lato.
Auch der zweite, verschimmelte, gehört sicherlich in die engere rubellus-Verwandtschaft. Andreas' Tipp Eichenfilzröhrling (X. communis) geht sicher in die richtige Richtung.
Gruß, Jürgen