Beiträge von Trüffelino


    Im Prinzip prüfe ich gleich vor Ort (in der Regel durch aufschneiden), ob ein Pilz madig ist. Sehe ich Madengänge in Hülle und Fülle, lege ich den Pilz zurück.


    Dagegen ist nichts einzuwenden. Bloß eine Empfehlung am Rande: wenn Du den Pilz bzw. Teile davon zurücklässt, dann lege ihn so hin, damit er seine Kinder noch aussäen kann, d.h. mit dem Hymenophor nach unten, am besten auf einen Y-förmigen Ast.

    Sehr alte Pilze werden durch die bei der Verwesung entstehenden Zerfallsprodukte zunehmend giftig, da kann ich mir nur einen Grund vorstellen, diese einzusammeln: jemanden vergiften zu wollen.;)


    Madige Pilze sind im Prinzip genießbar. Auch samt den Maden. Es gibt aber auch Methoden, die Maden loszuwerden, z.B., die Pilze auf den Kopf zu stellen. Wo die Maden bereits Verfärbungen des Fruchtfleisches verursacht haben –” unbedingt wegschneiden. Zum braten werden jedoch normalerweise nur einwandfreie Pilze verwendet.


    ich weiß nicht wo Du diese Erkenntnis her hast aber Tylopilus felleus ist giftig!!!


    http://www.toxinfo.org/pilz/db…G+%28TYLOPILUS+FELLEUS%29


    Komisch, aber dein Link sagt auch nicht, dass dieser Pilz giftig ist. –” Eine Magen-Darm Reizung ist eben keine Vergiftung.


    Meine Erkenntnisse stammen aus
    "Makromyzete" Serzhanina, Smitrovich, Minsk 1986, S. 167 und
    "Pilze entdecken und erkennen" Ewald Gerhardt, München 2011, S. 8.


    Außerdem aus persönlichen Erfahrungen, versteht sich.

    Gallenröhrlinge bevorzugen zerfallendes Holz. Steinpilze dagegen wachsen sehr selten auf alten Baumstümpfen udgl.


    Ich möchte noch anmerken, dass Gallenröhrlinge nicht giftig, dafür aber sehr bitter sind. Ein touch mit der Zunge klärt einen schon auf.;)

    Aber das ist ein Thema für sich.


    Eh...


    Was die Pilze anbelangt, so gibt es in Weißlussland wahrhaftig traumhafte Wälder. Wir haben damals sogar so eine Landkarte mit Überschrift "Streng vertraulich" gehabt, wo die verseuchten Gebiete eingezeichnet waren. Damals war die Weitergabe so einer Karte einige Jahre Gefängnis wert. :shy: Wobei... Jetzt wird ´s ja nicht besser sein in Belarus.

    Wenn jeder! :evil: zumindest in seinem Profil mal eine Ortsangabe in irgendeiner Form hinterlassen würde wäre damit schon oftmals schon in sehr vielen Dingen geholfen. Zumindest das Bundesland sollte doch möglich sein.


    Da stimme ich voll zu. Gehört halt zum guten Ton. Bei meinem ersten Bericht auf diesem Forum habe ich an so was nicht gedacht, da ich so überfüllt war... Naja.:shy: Habe bereits korrigiert. Mein Profil werde ich auch ausbessern.

    Und wie lange warst du in Minsk?


    1989 war ich schon wieder wech.


    Ich habe 1986 in Kiew gelebt, mein Stadtteil liegt gerade 110 km vom Reaktor entfernt.


    Da schau her! Привет!:cool: Aber ihr habts dort in Kiew fast gar nichts abbekommen. Wo das ding hochgegangen ist, blies süd-südöstlicher Wind und die Hauptwolke ist, logischerweise, gen Norden gegangen. –” Die Skandinawen waren ja die ersten, die Alarm geschlagen haben.


    Pilze gewinnen sogar an Aroma durch den Wasserentzug z.B. Morcheln


    Da wundere ich mich auch immer, wo da die Logik ist, wenn sie hinterher wieder in Wasser eingeweicht werden :shy:


    Das Aroma getrockneter Steinpilze ist was ganz besonderes. –” Da kannst schon süchtig werden danach.;) Wie es dazu kommt, dass sich dieses einzigartige Aroma etwickelt und nach dem Wiederaufweichen auch nicht schwindet, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Ich könnte mir da irgendwelche Enzym-Zusammenspiel-Geschichten vorstellen, aber, wie gesagt, ich weiß es nicht.:shy:

    Vor allem, wenn ich sehe, dass Pfifferlinge aus Polen bzw. Weißrussland kommen... Während einer Reise mit der Stiftung Kinder von Tschernobyl des Landes Nds. sah man viele Frauen mit Eimern am Waldrand, die ihre gesammelten Pfifferlinge verkauften. Dort standen auch viele Autos mit polnischen Kennzeichen, die diese Pilze einkauften. Unser Radiologe ging in den Wald in der Nähe und man hörte von der Straße aus, wie sein Geigermessgerät knatterte...:rolleyes:


    Ich habe Ende April 1986 in Minsk verbracht. Jetzt ist mir schon alles wurscht.:)

    Alles klar, danke.


    Blöd für den Pilz, dass die Evolutiion auch Wildschweine hervorgebracht hat.:D


    Wie ich verstehe, sind die Wildschweine eben die einzige Möglichkeit für die Trüffel, ihre Kinder woanders auszusäen. Sonst verstünde ich den Sinn dieser Fruchtkörper nicht.:/

    Verlieren die Pilze nicht an Aroma, wenn sie in der Sonne trocknen?


    Hmm. Meine Oma hat die Steinpilze immer im Schatten getrocknet. Ob in der Sonne was verlorengeht –” keine Ahnung. Die aufgeschnittenen Äpfel sind bei ihr jedenfalls immer in der Sonne gelegen –” das weiß ich noch. Und waren sehr lecker. :shy:

    Hallo, Ralf.


    Toller Bericht, tolle Fotos.


    Was mich interessieren würde: ist der abgebildete Trüffel auch essbar? Denn in den Restaurants schauen die normalerweise anders aus.

    Das Risotto sieht ja voll lecker aus: Würdest du das Rezept reinstellen bzw. mir mailen????


    Danke, hat auch wirklich sehr gut geschmeckt.-)


    Also. Zutaten für 2 Portionen:
    150g Carnaroli-Reis
    150-200g Steinpilze
    1/2 einer kleinen Zwiebel
    1 Knoblauchzehe (nicht schälen)
    50ml Weisswein (trocken)
    300ml Brühe (sollte Fleischbrühe sein, bei mir war es Pilzbrühe)
    20g Parmigiano-Käse, grob gerieben
    Gutes Olivenöl
    Petersilie
    Salz
    Pfeffer


    Knoblauchzehe etwas andrücken und im heissen Olivenöl in einem Topf schwenken (dabei wird das Aroma aufs Öl übertragen), danach die Knoblauchzehe herausnehmen. Dann die halbe Zwiebel fein schneiden und im selbigen Öl gläsig anschwitzen. Reis dazugeben (den Reis nich waschen!) und einige Minuten lang umrühren. Weisswein beigeben und weiter umrühren, bis der Wein verdampft. Danach ca. 150ml Brühe hineingeben und ab und zu umrühren, immer wieder etwas Brühe dazugebend. Der Reis braucht ca. 16-20 Minuten Kochzeit.


    Steinpilze in einer Pfanne bei starker Hitze im Olivenöl anbraten, dabei salzen.


    2-3 Minuten bevor der Reis fertig ist, Salz, Pfeffer und gehackte Petersilie dazugeben. Danach die angebratenen Steinpilze. Umrühren. Parmigiano und noch einen Schuss frischem Olivenöl dazugeben, nochmals umrühren, Deckel aufsetzen und ein Paar Minuten lang ziehen lassen.


    Teller vorwärmen nicht vergessen.


    Guten Appetit!

    Also Pfifferlinge in Plastikfolie einzuwickeln ist doch krank –” findet Ihr nicht? Das müssen irgendwelche Idioten gewesen sein beim Penny, bzw. wie hat die Bude geheissen?


    Bei uns in Wien gibt es beim Billa oder Merkur ab und zu wirklich gute Pfifferlinge um ca. 6-7 Euro pro Kilo. Klarerweise lose, "zum selberpflücken". Das Ursprungsland interessiert mich normalerweise nicht, da sich dies sowieso ziemlich einfach fälschen läßt.

    Meines Erachtens, werden auch beim vorsichtigen Herausdrehen eines Fruchtkörpers (am Anfang mit hineindrücken) wichtige Verbindungen innerhalb des Myzels getrennt. Die Hyphen finden zwar wieder zueinander, aber es kostet Zeit und Müh.


    Ich tue immer abschneiden und den Stumpf mit Moos bzw. Laub bedecken.


    Bei den Pfifferlingen ist es überhaupt so, dass die Stümpfe gleich neue Fruchtkörper hervorbringen. –” Da kannst praktisch jeden Tag hingehen und was Pflücken.

    Wir waren ca. 2 1/2h unterwegs und haben ...... KEINEN einzigen Steinpilz gefunden. Dafür gab es unmengen Fliegenpilze, viele Birkenpilze und Rotkappen. Die Randbedingungen waren nach wie vor gut/sehr gut, es gab regelmässig Wasser von oben, bei konstat warmen Temperaturen.
    So, nun meine eigentliche Frage:
    Wachsen (Stein-)Pilze in Schüben?
    Hängt das Wachstum oder die Schübe tatsächlich mit dem Mond zusammen?
    Was sind weitere Faktoren für das Wachstum?


    Hallo, Frank.


    Ich glaube, der Grund dafür, dass Du keine Steinpilze gefunden hast ist, dass unmittelbar vor Dir ein richtiger Profi im Wald war. Diese Leute hinterlassen normalerweise keine Spuren. Und auch keine Pilze, versteht sich.


    Wer an die Wirkung des Mondes nicht glaubt, der braucht bloß eine Nacht im Wald zu verbringen und einen Mondauf- bzw. Untergang zu beobachten. –” Danach wird es nicht mehr ums glauben oder nichtglauben gehen.-) Andererseits, wie der Mond wirkt, bedarf einer eingehenden Erforschung.

    Das auf dem Foto sind echte Pfifferlinge. Oder, wie man bei uns sagt, Eierschwammerl vulgaris.-)


    Ich vermute bloß, dass einige zu alt waren. Und alte Pilze, wo schon der Zerfall eingesetzt hat, enthalten Gifte.

    Normalerweise verlassen die Maden den Pilz, wenn man ihn auf den Kopf stellt. Aber Herr Rasputin hat schon recht: Maden sind reine Proteine, also was solls. Allein deren Kot dürfte unbekömmlich sein. Ein Paar Fraßgänge machen mir persönlich nichts aus. Es gibt noch einen Befall durch den Stiel, wo das Fleisch rostig wird –” das tue ich immer wegschneiden. Weiß aber nicht, warum.-)