Beiträge von Mreul

    Hallo Rainer,


    ich würde mich da jetzt nicht drauf aufhängen, da sind die Lamellen eben etwas atypisch, auf folgenden Bildern von mir ist es nicht ganz so deutlich aber das wären nur noch minimale Nuancen als Unterschied, was sicher in der Variabilität liegt. Beide Kollektionen sind mikroskopierte Agrocybe praecox agg.


    Viele Grüße

    Matthias

    So, und jetzt noch zu Nr. 2 und 3.

    Zunächst mal: Mikroskopisch sind beide identisch, abgesehen davon, dass Nr. 2 unreif ist und noch keine verwertbaren Sporen gebildet hat.


    Die Angaben und Bilder beziehen sich überwiegend auf das reife Exemplar Nr. 3, wie gesagt kein Unterschied zu 2.

    HDS aus liegenden Hyphen, mit braunem, deutlich inkrustiertem Pigment, Schnallen zahlreich:


    Cheilozystiden oft ziemlich lang, mit unregelmäßigen knobbeligen Auswüchsen, apikal manchmal verzweigt oder zugespitzt, mit Schnallen. Pleurozystiden fehlen.

    Kaulozystiden (ohne Bild) den Cheilos ähnlich.

    Hier die Cheilos in Kongorot:


    Basidien (ohne Bild) 4-sporig, mit Schnallen.

    Sporen ellipsoid bis etwas tropfenförmig, grob (7,5) 8 - 9,3 × 4 - 4,5(4,7) µm. Hier wieder in Kongorot:


    So, damit entsprechen die Mikromerkmale perfekt Gymnopus/Collybiopsis luxurians. Aus Bayreuth ist die Art mit sehr großen Kollektionen bekannt, die meisten machte Christian Gubitz, ich hab die Art dort auch in rauen Mengen gesehen, die Mikros stimmen sehr gut überein. Es gab in Bayreuth aber nie Exemplare mit einer makroskopisch so streifig-faserigen HDS wie bei Nr. 3. Sehr wohl hab ich sowas aber in Tettau gefunden, Mikros identisch, außer dass da die Sporen minimal größer waren im Schnitt, aber das ist bei frischen Abwurfpräparaten normal.

    Hier die Exemplare aus Tettau, es standen in der Halle zusätzlich auch typische luxurians:


    Hier zum Vergleich eine Kollektion aus Bayreuth, die ich für dort als typisch bezeichnen würde:


    Das sieht makroskopisch schon anders aus, mikroskopisch aber keine Unterschiede, die Makroskopie ist auch innerhalb einer Kollektion oder eines Standorts durchaus sehr variabel. Nur solche komplett ungerieften, faserig gestreiften Exemplare sind mir bisher nur zweimal untergekommen, Tettau eben und jetzt Rainers Nr. 3.

    Man kann natürlich spekulieren, es könnten hier mehrere mikroskopisch nicht unterscheidbare Arten beteiligt sein, die eine andere HDS bilden, das aber offensichtlich nur in der makroskopischen Erscheinung. Gerade aus Ostasien sind viele Collybiopsis-Arten beschrieben, aber ich fand jetzt auch nix, was außer luxurians noch passen könnte, natürlich kann ich nicht alle Namen prüfen.


    Nr. 2 dagegen könnte man als typische Jungexemplare bezeichnen. Stellt man sich den Fund aus Bayreuth oben vor, solange der Hut noch nicht aufgeschirmt ist und die Riefung fehlt, hat man die gezeigte Kollektion 2. Christian hat so eine Kollektion auch in Bayreuth gemacht, Rainer, ich hatte Dir mal sein privates Großdokument von 2015 über die Pilze aus den Bayreuther Gewächshäusern geschickt, da ist aus Seite 122, Abb. 115 genau sowas zu sehen.


    Ich denke früher oder später muss mal so einer mit faserig-streifiger Hutoberfläche ne Sequenz bekommen, um finale Klarheit zu haben, was da los ist.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    da wäre ich auch bei Agrocybe. Sicher kein Agaricus, für Pholiotina wäre der arg groß und der Gesamthabitus passt mir nicht (schwer zu begründen warum), Stropharia eher noch, aber ich seh hier schon ne Agrocybe, am ehesten praecox-Umfeld.

    Rainer, wenn Du den mitgenommen haben solltest, kannst den gerne bei der nächsten vielleicht mal anstehenden Tropenhaus-Sendung mit reinlegen, ich erwarte da keine allzu besondere Art, aber wäre interessant das hier auflösen zu können.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    die Sendung der Proben ist gestern bei mir angekommen.

    Zunächst mal zu Nr. 1, da kann ich leider nicht mehr sagen, als wir schon vermuteten, Pluteus sp. Das Exemplar ist leider vollkommen sporenleer, in dem Alter zu erwarten, aber ich hatte wenigstens auf unreife Sporen gehofft, nix. Dennoch, HDS, Zystiden und Basidien passen gut auf Pluteus.

    Basidien 4-sporig, mit Schnallen, Cheilos ziemlich groß, ohne apikale Gabelung, Pleuros fehlend oder sehr selten (einzelne Zystiden außerhalb der Schneide gesehen, könnten aber von dort abgerissen worden sein), HDS aus liegenden Hyphen mit graubraunem intrazellulärem Pigment.

    Kann man natürlich anhand der Daten noch eingrenzen, aber bei einem Tropenhaus-Einzelexemplar ohne Sporen macht das Spekulieren auf die genaue Art denk ich nicht so viel Sinn, vielleicht taucht der ja nochmal in reif auf.

    Cheilos:

    HDS:


    Zu den anderen melde ich mich heute nochmal separat.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    das ist mal wieder sowas, wo die Arten eigentlich klar getrennt sind, nur die Namen dazu verworren. Ich kenn beide Arten, inquilinus und semibulbosus, aus eigener Anschauung. ;)


    Es gibt einmal einen Pluteus inquilinus, der ziemlich selten ist, ich hatte ihn nur ein einziges Mal mit zwei Exemplaren. Der ist deutlich weniger stark gerieft als die folgende Art und hat v.a. eine blasig-zellige Huthaut.

    Dann gibt es einen Pluteus semibulbosus (= P. depauperatus), der ist stärker gerieft, auch nicht häufig, aber doch viel häufiger als inquilinus, der hat eine HDS aus langen, hyphigen Zellen. Manchmal wird auch der dunklere P. plautus als Synonym geführt, aber ob das einer genetischen Prüfung stand hielte wage ich zu bezweifeln, ich wüsste aber auswendig grad keine aktuellen Untersuchungen dazu. Aber das ist für deinen Fund auch nicht entscheidend.


    Und jetzt wirds kompliziert: Pluteus semibulbosus im Sinne von einigen Autoren (z.B. Lange und Orton) ist Synonym zu inquilinus (blasige HDS), im originalen Sinne aber ist es eine Art mit hyphiger HDS. Und deswegen sind inquilinus und semibulbosus auch im eigentlichen Sinn nicht Synonym.


    Was du hast sollte semibulbosus (Lasch) Quélet, also im originalen Sinn mit hyphiger HDS sein. Weil mein inquilinus-Fund sah da schon anders aus.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    theoretisch kann man nach den Bildern nicht absolut sicher erkennen, ob das ein Braunsporer ist.

    Ich geh hier nach der Gesamtheit der Merkmale und da wüsste ich insbesondere bei dem Bild, in dem man die Hutoberfläche auf der Hand sieht, nichts, was sonst noch so eine Hutoberfläche hätte und kein Crepidotus wäre.

    Hohenbuehelia wäre wohl die kritischste Verwechslungsgattung, weil auch sehr artenreich, da gibt's auch welche mit schuppigem Hut, aber so kleine bräunliche Flöckchen auf weißem Hintergrund, da würde ich spontan keine Art wissen, die sowas kann, dagegen passt es insb. für Crepidotus calolepis schon exzellent.

    Andere weißsporige Gattungen würde ich noch deutlicher ausschließen: Pleurotus deutlich größer und ohne schuppigen Hut, Pleurocybella porrigens ohnehin nur weißlich, Tectella mit Schleier, Panellus mit erkennbarem Stielteil, Chaetocalathus wenn, dann mit eher gestreifter Hutoberfläche, aber von der Gattung kommt in Deutschland sowieso kaum was vor.


    Ich kann auch bei einem erneuten Fund und Interesse gern anbieten, die Art mikroskopisch zu untersuchen und zu dokumentieren, dann sollte die Bestimmung schnell klar sein.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi,


    das ist sicher nicht Pleurotus calyptratus, der wäre schon deutlich größer und hätte eben einen Schleier über den Lamellen, was hier auch im Jungstadium nicht ansatzweise zu sehen ist.

    Trotzdem ist das auch nix Triviales, entweder ist es Crepidotus calolepis oder Crepidotus crocophyllus. Ersterer kann makroskopisch unterschieden werden durch eine gelatinöse Schicht unter der Huthaut, das spürt man auch bei nicht zu sehr ausgetrockneten Exemplaren beim Anfassen. Auch sind die Lamellen bei crocophyllus deutlicher gelb-orange gefärbt, anhand der Fotos nicht sicher zu bewerten, aber ich tendiere schon zu calolepis. Ansonsten bräuchte es zur absoluten Sicherheit dann Mikromerkmale wie Sporen, die sind bei beiden komplett unterschiedlich. C. calolepis ist zudem die häufigere der beiden Arten.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Marco,


    ohne die Art oder gar Gattung jemals selbst gesehen zu haben, aber vergleiche mal mit Hydnocystis bombycina. Hab jetzt noch keine Sporenmaße o.Ä. verglichen, aber der sollte schwefelartig stinken.

    Auf alle Fälle ein sehr schöner und interessanter Fund, Glückwunsch! :)


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    1. Da hast Du sicher Recht mit Deiner Einschätzung, die würde ich als Conocybe albipes = lactea betrachten. C. apala, die ich selbst nicht kenne, und auch manchmal noch als Synonym behandelt wird, sollte etwas andere Farben haben und wäre im Zweifel mikroskopisch durch fehlende Pseudoparaphysen (sterile Zellen zwischen den Basidien) zu unterscheiden.

    2. Makroskopisch wie Du schon sagst nicht sicher zu klären, an Holz wäre in der Tat S. crinita (nicht citrina, das ist ganz was anderes) sehr wahrscheinlich.

    3. Sicher Delicatula integrella

    4. Schwierig, müsste man mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Hericium auf keinen Fall, Polsterpilz gut möglich, kann aber auch was anderes werden

    5. Ist sehr interessant. Sicher kein Schichtpilz, das ist ein Ascomycet aus dem Umfeld der Holzkeulen und Kohlenbeeren (Xylariales). Die einzelnen schwarzen Pünktchen sind die Perithezien, also Einzelfruchtkörper, aus denen eine dunkle Masse (Sporen) zu kommen scheint. Kenne ich so nicht, Gattungen zum Vergleichen wären Camarops, Biscogniauxia und flächig wachsende Hypoxylon-Arten. Bei ersteren gefällt mir der Rand nicht recht, würde ich aber auch nicht ausschließen, weil auch für Hypoxylon wüsste ich nichts, was ich so kennen würde. Wenn Du was gesammelt hättest, schau ich mir das gern mal genauer an.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Ditte,


    danke sehr für Deine Antwort. Habe gerade Zystiden und Sporen eigener eindeutiger tigrinas maßstabsgetreu übereinandergelegt, das passt wirklich sehr gut zusammen. Makroskopisch dann eher atypisch. Aber klar, ein Einzelexemplar ohne wirklich sehr auffällige Merkmale ist natürlich schwer bis unmöglich klar zu bestimmen. Ich werd versuchen davon ne Sequenz zu bekommen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Rainer,


    freut mich zu hören, da lohnt sich dann der Aufwand. :)

    Ich kann solche Funde gerade aus Tropenhäusern einfach nicht unbearbeitet lassen und wenn, dann muss schon rausgeholt werden was geht.

    Wenns News gibt was Sequenzen angeht, würde ich mich auch hier wieder melden, aber das wird wohl Ende des Jahres werden, wenn ich wieder eine größere Ladung sequenzieren lasse.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    die Sporen sind für alle in Frage kommenden Arten zu klein, aber das liegt sicher am Reifegrad.

    Ich bin jetzt sicher kein Röhrlingsspezialist, komme mit den Merkmalen auf Hortiboletus engelii.


    Andere Arten schließe ich wie folgt aus:

    Xerocomus s.str. - andere HDS, nicht oder nur wenig inkrustiert

    Xerocomellus fennicus und porosporus - truncate Sporen

    Xerocomellus chrysenteron - anders gefärbtes Stielfleisch, größerer Sporenquotient

    Xerocomellus ripariellus - erkennbar gestreifte Sporen, größerer Sporenquotient

    Xerocomellus cisalpinus - größerer Sporenquotient

    Hortibletus bubalinus - andere Verfärbung im Hut, größerer Sporenquotient

    Hortiboletus rubellus - andere Hutfärbung, normal deutlicher und normal mit orangenen Pünktchen in der Stielbasis, will aber ein blasseres Exemplar davon nicht 100% ausschließen. H. engelii passt aber optisch und auch ökologisch eigentlich super.


    Hier sieht es so aus:

    HDS stark inkrustiert:


    Sporenmaße, zu klein, aber Quotient sehr niedrig, was typisch für engelii und rubellus ist:

    (8.3) 8.8 - 10.6 (11.3) × (4.3) 4.4 - 4.7 (5) µm

    Q = (1.9) 2 - 2.3 ; N = 30

    Me = 9.6 × 4.6 µm ; Qe = 2.1


    Sporen und Basidien:


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi,


    das ist ein Samthäubchen, Conocybe sp. Die kommen gern in Blumentöpfen.

    Für eine genaue Artbestimmung braucht in der Gattung es mikroskopische Details, wie Sporen, etc.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer und alle anderen,


    jetzt Lactocollybia: Ich wäre bei Lactocollybia cf cycadicola. Andere Arten haben anders geformte Pleurozystiden oder abweichende Sporen. Von Andreas' Fund gibt es aber auch Abweichungen, Sporen hier etwas kleiner (kann innerhalb der Variation liegen) und Pleuros nicht zerstreut, sondern schon regelmäßig häufig verteilt, aber sonst kommts nach der Beschreibung hin.


    Bei der Untersuchung des Exsikkats hab ich, außer zur Demonstration, was bei KOH passiert, nur in Wasser gearbeitet, sonst ist es oft einfacher in verdünnter KOH, weil die Zellen besser und schneller aufquellen als in Wasser.

    Lactocollybia hat aber in allen Fruchtkörperteilen Zellen, die mit einer gelartigen, gelblichen, stark lichtbrechenden Masse gefüllt sind. Das ist das wesentliche Merkmal der Gattung. Dieser Inhalt löst sich in KOH zu einer wässrig-gelblichen Flüssigkeit auf und man sieht die Strukturen kaum noch.

    Zystiden mit solchem Inhalt nenne ich mal "Gloeozystiden", wobei das ein bisschen was anderes ist, als das, was manche Rindenpilze als Gloeozystiden haben. Liegende Zellen mit dem Inhalt nenne ich hier mal "Gloeohyphen".


    Der Fund hier hat meist sackförmige Pleuro-Gloeozystiden, hier links in Wasser rechts in KOH, man sieht deutlich, warum KOH hier nicht gut ist:


    Ansonsten sehen die Pleuros so aus:


    Die Cheilozystiden sind ohne solche Inhalte, darunter finden sich aber oft nahezu liegende Hyphen mit Inhalt:


    Dann die Sporen, da hab ich folgende Maße:

    (7.3) 8.3 - 9.1 (9.7) × (4.2) 4.4 - 4.5 (4.6) µm

    Q = (1.6) 1.8 - 2.1 (2.3) ; N = 11

    Me = 8.7 × 4.5 µm ; Qe = 2


    Die HDS sieht so aus, riesige Gloeohyphen, die flach die komplette Trama durchziehen:


    Ein eigener Fund von "Lactocollybia sp #9292" aus dem Tropenhaus Tettau hat nahezu identische Sporen, aber keine solchen sackförmigen Pleuros, viel längere Cheilozystiden und die Inhalte sind weniger deutlich gelb (letzteres kann aber auch am Zustand frisch vs. Exsikkat liegen).

    Bei der Bestimmung dieses Fundes war ich auch bei cf cycadicola, wobei der aktuelle hier näher an cycadicola liegt als meiner. Vielleicht aber am Ende doch dasselbe oder auch 3 Arten, ich würde alles für möglich halten.

    Die beiden Funde, also Rainers aktuellen und meinen aus Tettau werd ich voraussichtlich gegen Ende des Jahres mal vergleichend sequenzieren lassen, dann hätten wir da sicher interessante Erkenntnisse, auch für eine Publikation.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi,


    falls es für jemanden interessant ist, habe das Thema kurz technisch analysiert:

    Der Forbidden-Fehler kommt dann, wenn ein URL-Parameter die Zeichenfolge %3F enthält, also ein codiertes Fragezeichen:
    Geht nicht:

    Geht:


    Einfachster Workaround, wenn es bei jemandem partout nicht geht und in neuem Tab öffnen nicht möglich sein sollte: Den Parameter source entfernen, also alles ab der Zeichenfolge "&source" aus der URL löschen, siehe Markierung, dann ist sie aufrufbar. Ist denk ich einfacher als %3F zu suchen und zu entfernen, geht natürlich auch.


    Was genau den Server dazu bewegt die Anfrage als Forbidden zu beantworten, muss der Serveradmin rausfinden, vermutlich ne Sicherheitseinstellung. Auf welche anderen Zeichenfolgen das eventuell noch zutrifft, kann ich nicht sagen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,


    dann sehen wir uns mal die Mikromerkmale der Art an.

    HDS aus blasigen bis etwas kantigen Zellen:


    Basidien recht kurz, 4-sporig, ohne Schnallen:


    Sporen extrem winzig, erreichen kaum 4 µm Länge und sind deutlich dextrinoid:

    (3.1) 3.3 - 3.6 (3.8) × (2.2) 2.3 - 2.4 (2.5) µm

    Q = (1.3) 1.4 - 1.58 (1.6) ; N = 36

    Me = 3.5 × 2.4 µm ; Qe = 1.5


    Cheilozystiden zahlreich, ausschließlich keulig:

    (11.7) 13.2 - 18.5 (21.9) × (4.4) 4.7 - 6.3 (8.5) µm

    Q = (1.5) 2.1 - 3.5 (3.6) ; N = 15

    Me = 15.9 × 5.7 µm ; Qe = 2.8


    Das passt auf keine mir bekannte Cystolepiota-Art. C. moelleri hätte geschnäbelte Cheilos, größere, nicht dextrinoide Sporen, ist also raus.

    Trotzdem kennen wir die Art, wenn auch ohne Namen. Aber nach allen Merkmalen bin ich mir sehr sicher, dass es junge Exemplare dieser Art sind (Mikros auf der nächsten Seite):
    RE: Tropenhausfund: Lepiota sp, Leucocoprinus straminellus, Pluteus podospileus, Cystolepiota pulverulenta, Rigidoporus microporus, Leucoagaricus sp


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    bei Lactocollybia muss ich erst mal Sporen messen für eine konkrete Vermutung, aber cycadicola passt schon mal von der Form der Sporen und Pleurozystiden.

    Einstweilen schon mal zu meiner Ausrüstung:

    Mikroskop: Zeiss Axio Lab A1 Trinokular mit T2-Adapter für Canon

    Fotoapparat: Canon EOS 100 D

    Software:

    Helicon Focus Pro für Stacking und Entfernen von Sensorstaub

    Photoshop Elements für Nachbearbeitung der Bilder

    Piximètre zum Messen der Mikrostrukturen


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Matthias,


    welche Sporenmaße nennt denn Örstadius? Den hab ich leider nicht parat, muss ich mir noch zulegen. Bei Gröger stehen Längenmaße von 6-7,5, also kleiner als bei lepidotoides, der darin noch sylvestris heißt. Letzterer ist damit sowieso raus, auch makroskopisch schon.

    Bernds Fund könnte ansonsten durchaus auch was Unbeschriebenes sein, wenn diese kurzen, gedrungenen Sporen typisch sein sollten. Vielleicht lassen sich ja noch Zystiden oder sogar weitere Exemplare finden.


    Hallo Bläuling,


    Gröger bezeichnet die Arten so auf deutsch:

    Cystoagaricus hirtosquamulosus: Breitsporiger Mürbling, C. lepidotoides: Sternschuppiger Mürbling. "Mürbling" (oder Faserling) bezeichnet eigentlich die Gattung Psathyrella, in der die Arten lange Zeit standen, aber genetische Erkentnisse ergaben, dass die eine eigene Gattung bilden, auch sind mikroskopisch Sporen und Zystiden erkennbar anders als beim Rest der Mürblinge.

    Man muss aber dazu sagen, dass die deutschen Namen alles andere als gängig sind und ich wüsste nicht ansatzweise was gemeint wäre, wenn jemand von "Breitsporiger Mürbling" spricht.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Bernd,


    die Sporen sind deutlich zu braun für einen Dachpilz. Das ist was besseres: Cystoagaricus, ich denke hier am ehesten an C. hirtosquamulosus. Es gibt auch noch C. sylvestris, für beide sind die Sporen etwas kurz und recht gedrungen, aber was Besseres fiele mir gerade nicht spontan ein. Sind die Sporen immer so rundlich und wie sehen die Zystiden aus?

    Hab beide Arten noch nicht selbst gesehen. Ob es im nördlicheren Bereich noch eine Art mit kürzeren Sporen gibt wüsste ich zumindest nicht.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo zusammen,


    habe mir die Funde angeschaut:

    Leucocoprinus cepistipes ist mikroskopisch klar. Ich hab aber keine Fotos gemacht, den hab ich oft genug. Hab die Art bisher sowohl einzeln als auch büschelig gefunden.

    Dann Conocybe ist nicht nigrescens.

    Das ist hier eine heimische Art, die auch gern mal dunklere Farbtöne hat, aber nicht schwärzt wie nigrescens, zudem sind die Sporen deutlicher dickwandig und im Durchschnitt 1-2 µm größer. Die Kaulos sind noch etwas anders geformt, aber beide Arten haben nicht-lecythiforme Kaulos und Cheilos mit kleinen Köpfchen bis 3-4 µm Durchmesser.

    Der Fund hier ist Conocybe moseri var moseri (wobei die Varietäten sicher bei der nächsten Gattungsüberarbeitung eigene Arten werden).

    Hier ein maßstabsgetreuer Vergleich von Sporen von nigrescens und denen des aktuellen Funds, dann werden die Unterschiede denke ich klar.



    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Björn,


    danke für Deine Antwort. Freut mich, dass ich wohl so richtig wie möglich lag. Da schau ich definitiv nächstes Jahr nach, von den Pflanzen gibts hier mehr als genug.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    hier aus meinem eigenen Garten mal ein Rostpilz, die schaue ich ja ansonsten nur sporadisch an. Hier an Crepis capillaris, sofern meine Pflanzenbestimmung richtig ist, aber dazu gleich mehr.

    Auf Jules Seite las ich dann, dass Rostpilze an Crepis alles andere als einfach sein sollen, drum frag ich lieber mal nach, Erfahrung und Literatur sind in dem Bereich noch eher spärlich gesät bei mir.


    Zur Wirtspflanze, ich komme auf Crepis capillaris, v.a. wegen den nur etwa 2 mm langen Samen. Die Blüten messen 1,5-2 cm im Durchmesser, was für die Art auch hinkäme, ebenso wie die ab und zu rötliche Färbung der äußeren Blütenblätter, was C. biennis ja nicht haben soll.

    Informiert hab ich mich zur Pflanze hier, wenns nicht noch mehr Arten gibt, von denen ich nix weiß, dann sollte das passen:

    Hawksbeards ( Crepis capillaris, Crepis vesicaria , Crepis biennis)
    Hawksbeards.                                                                                       Yellow Composites ID article   The Haw...
    cambridgewildflowers.blogspot.com

    Hier die Bilder von genau der Pflanze, die den Rost dran hat:


    Dann ist noch der Rostpilz selbst das eigentliche Thema. Ich fand nur Uredien, keine Telien oder andere Stadien. Die Uredosporen sind fein stacheling und haben zumindest ab und zu erkennbar 2 Keimporen. Maße:

    (19.7) 20.1 - 24.9 (25.3) × (16.6) 17.8 - 21.4 (21.7) µm

    Q = 1 - 1.3 (1.4) ; N = 25

    Me = 22.4 × 19.4 µm ; Qe = 1.2

    Auf den Wirtsblättern sind deutliche Flecken zu sehen, was gegen Puccinia crepidis sprechen sollte, wobei auf Jules Seite auch nur "weitgehend fehlend" zu den Blattflecken steht. Also vielleicht ist der doch noch im Rennen

    Oder Puccinia crepidicola, aber der soll eher selten sein und ich hab zu wenig Infos darüber um zu wissen, wie der zu unterscheiden wäre und was es noch so gibt.


    Vielleicht kann ja jemand mehr Klarheit reinbringen, sofern denn möglich in dem Umfeld, das ja nicht gerade leicht scheint, dafür aber umso spannender ist.


    Viele Grüße

    Matthias