Viele "unwissende" (wie auch ich bevor ich mich mehr mit Pilzen und dem ganzen drumherum beschäftigt habe) fragen sich - wie kann es sein, dass zwei Menschen zur gleichen Zeit in den selben Wald gehen und der eine einen Korb mit Steinpilzen findet und der andere mit 4-5 kleinen, ausgetrockneten Pfifferlingen nach Hause geht?
Die Antwort ist - entweder der mit den Steinpilzen ist ein Pilzexperte, kennt sich mit Baumarten, Bodenbeschaffenheit etc. aus und weiß somit wo er suchen muss, während der andere ziellos durch den Wald streift um letztendlich enttäuscht von dannen zu trotten oder aber man hat aus der Familie einfach einige gute "Pilzplätze" verraten bekommen und weiß somit genau wo man bei welcher Witterung / Jahreszeit wo suchen muss.
Wenn man weder ein umfangreiches Wissen über Baumarten, Symbiosen zwischen Pilzen / Pflanzen hat und auch nicht genau weiß wo in der Region der richtige Boden für den richtigen Pilz zu finden ist tut man sich - so finde ich - schwer.
Ich kann mich noch dunkel an meinen schon vor über einem Jahrzehnt leider verstorbenen Großvater erinnern, der bis kurz vor seinem Tot nicht "Pilze suchen" sondern regelmäßig "Pilze abschneiden" gegangen ist. Kurz gesagt: 20 Minuten in den Wald rein, abschneiden - Korb voller Steinpilze (einer schöner als dere andere) - genießen. Leider ist mein Opa viel zu früh verstorben und somit ist auch das immer weitergegebene Wissen um die besten Pilzplätze im Landkreis - dramatisch ausgedrückt - "aus dem Familienerbe verschwunden". Ich vermute zwar das Waldstück zu kennen, kenne aber nicht genau die Plätze wo gesucht wurde.
Ich bin unter anderem auch deshalb, weil ich bisher nur in Wäldern gesucht habe wo "jeder mainstream Sammler" aus einem Umkreis von 150km zum sammeln kommt und es mich frustriert mehr Pilzsammler als Pilze im Wald zu sehen, auf der Suche nach neuen Wäldern.
Deshalb meine Frage an euch: Wie sucht Ihre nach "neuen Wäldern"?
Ich sammle jetzt schon seit meiner Kindheit eher unprofessionell Maronen, Steinpilze, Pfifferlinge. Ab und zu Milchbrätlinge oder mal einen schönen Riesenschirmling - mehr brauch ich bis jetzt gar nicht um glücklich zu sein. Dennoch hab ich es nie geschafft einen Platz zu finden bei dem ich sag "hier hab ich regelmäßig dass und das gefunden". Da ich mich jetzt seit letztem herbst ausgiebig mit dem Thema Pilze etc. beschäftige würde ich das gerne ändern und bin somit auf der Suche nach neuen, ergiebigen Wäldern.
Wie ist dabei eure Taktik?
Einfach mal ins Auto setzen und die Gegend erkunden und hoffen einen guten Wald zu finden wäre eine Möglichkeit - wenn auch sehr, sehr uneffizient - habt Ihr hier bessere Möglichkeiten?
Ich hab schon versucht die Gegend ein bisschen über Google Maps nach guten Wäldern zu erkunden - dort aber Baumarten bzw. selbst Laub- / Misch- / Nadelwälder von einander zu Unterscheiden finde ich persönlich etwas schwierig.
Habt Ihr vielleicht Tipps für mich bzw. einfach Ideen mit denen Ihr erfolgt hattet bei der Suche nach einem "guten" Wald?
Wie findet Ihr heraus wie die Bodenbeschaffenheit in den einzelnen Wäldern ist? Ich muss gestehen - auch wenn ich mich seit nem dreiviertel Jahr mit dem Thema beschäftige trau ich mir nicht zu sagen: "ah okay, hier wächst diese Blume, deshalb kann das nur ein sehr kalkhaltiger Boden sein".
Ich würde mich über einige Tipps freuen!
Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch!