Memoiren eines Studenten-Nikolaus
Endlich setz ich mich zur Ruh,
und fülle meinen letzten Schuh.
Seh noch einmal Kinder-Schnuten,
und verteile letzte Ruten.
Was einst als Spaß begann,
wurde schnell zum Dauerrenner dann.
Mit dem besten Kumpel zog ich los,
hatte manchen Knirps auf meinem Schoß.
Job Rotation war da schnell erfunden,
in den früh –˜n Dezember Stunden.
Meist trug ich die schöne Bischofskluft,
doch spielte gerne auch den Schuft.
Als Nikolaus mit Ruprechts Knecht,
verdienten wir nicht schlecht.
Schnelle Kohle für Studenten,
auch wenn die Bälger flennten.
Man lief nicht planlos durch die Nacht,
es war alles wohl durchdacht.
Strategisch wurden Ziele eingestreut,
damit man–™s später nicht bereut.
Ein Gläschen hier, dort –˜nen Kurzen schnappen,
es gab auch manchmal einen Happen.
Besuche gab–™s im 10 Minutentakt,
Geschenke draußen eingepackt.
Die guten und die schlechten Fakten,
beim Nik stand alles in den Akten.
Das Zimmer meist verschmutzt,
die Zähne nicht geputzt.
In der Schule schlechte Noten,
Fernseh–˜n trotz Verboten.
Immer hörte man die gleiche Leier,
dass ging uns auf die –¦ Nerven.
Früher gab–™s ein Pilz Buch oder mal –˜nen Nuckel,
doch heute trägt man Säcke auf dem Buckel.
War der Nachwuchs damals noch zufrieden,
hat sich das geändert ganz entschieden.
Heute sieht man echt die Gier,
die wollen Handys und –˜ne PS4.
Für so manchen kleinen Rowdy,
war der Abend keine Gaudi.
Man brauchte nur die Rute zu erwähnen,
schon kullerten die Tränen.
Kleine Rüpel, welche machten sonst Theater,
versteckten sich beim Vater.
Wir zwängten uns recht ungestüm,
durch viele Häuser im Kostüm.
Hetzten stets zum nächsten Termin,
Schwitzten vorm Kamin.
Irrten durch den Schnee,
verbrühten uns am Tee.
Schluckten manchen Becher,
bis hin zum schlimmen Versprecher.
Ich werd die Zeit vermissen,
Geb gern weiter mein Wissen.