Beiträge von Schupfnudel

    Ich kenne keine neueren Untersuchungen, zumindest nicht zu Helvella.


    Die Behauptung der langfristigen Akkumulation von Gyromitrin ist auch wieder Quatsch. Gyromitrin ist ein wasserlöslicher, reaktiver Stoff, der nicht gerade irgendwelchen Substanzen ähnelt, die der Körper gerne einlagert und daher verwechseln könnte (wie zum Beispiel Blei statt Calcium oder sonstige ungesunde Schwermetalle). Da wird immer wieder eine akute Akkumulation (mehrere Mahlzeiten an aufeinander folgenden Tagen ohne, dass der Körper genügend Zeit hat die Substanz auszuscheiden) mit einer dauerhaften Akkumulation (die eben nicht stattfinden kann, da unser Körper eine "wässrige Umgebung" darstellt") zusammengeworfen. Akut akkumulierend geht, dauerhaft nicht.


    Ja, auf die 6kg musst du noch Verluste durch den Garprozess draufrechnen. Vermutlich wird das auch nicht alles verstoffwechselt, da geht ja auch nochmal was ab, was einfach ausgeschieden wird, vorausgesetzt es ist überhaupt Gyromitrin in der Herbstlorchel...


    Das Fass, was da auf 123pilze und Co. aufgemacht wird, in dem alle Lorcheln, unabhängig von der Gattungszugehörigkeit unter Generalverdacht gestellt werden, finde ich persönlich deutlich zu pauschalisierend.


    LG.

    Hi.

    Bei Wikipedia steht:


    Quelle: Herbst-Lorchel – Wikipedia


    Was heißt das jetzt konkret?


    Bleiben die Folgen der Vergiftung nun über Jahrzehnte hinweg bestehen und klingen dann möglicherweise ab oder können sie dann möglicherweise erst auftreten?

    Das heißt erst einmal, dass Wikipedia keine gute Quelle ist. 123plze übrigens auch nicht.

    Der Absatz bei Wikipedia gehört eigentlich gelöscht. Wäre ich bei Wikipedia angemeldet würde ich das wohl machen. Das Paper, das er anführt hat nix mit der Herbstlorchel zu tun. Derjenige der das ergänzt hat, macht mal wieder den alten Fehler alle "Lorcheln" zusammenzuschmeißen, auf Grund des Trivialnamens, nicht der Gattungszugehörigkeit. Das ALS Paper macht das übrigens auch in Teilen, aber nicht mit Helvella sondern mit Verpa, denen sie ebenfalls Gyromitrin andichten wollen ohne Nachweise. Das haben sie auch in einem früheren Paper schon versucht und generell habe ich das Gefühl, dass Lagrange et al. davon profitieren würden mal einen Mykologen über ihre fragwürdigen Papers gucken zu lassen, bevor sie die veröffentlichen...


    Ich kenne nur ein Testergebnis von Andary et al. (1985) in dem bei H. crispa 5mg/kg MMH nachgewiesen worden sein sollen, was schon lächerlich wenig ist und ggf. eben sogar noch mit Verunreinigungen zu erklären wäre, wie hier ja auch auf der vorherigen Seite angeführt wird. Die ganze Gyromitrin-Thematik gehört daher mMn gar nicht zu Helvella crispa. Da kann man bei den anderen Lorcheln (Gyromitra) drüber diskutieren und auch da ist es teilweise einfach nur ein heilloses Durcheinander an Behauptungen mit fragwürdigem Zusammenschmeißen unterschiedlicher Arten oder sogar Gattungen.


    Letztes Jahr war ich ja mal bei meiner ersten geführten Pilztour, weil ich mir dachte, dass ich das als Autodidakt mir auch mal geben müsste. Da wurde die Herbstlorchel als essbar freigegeben ohne weitere Hinweise. ==Gnolm10


    LG.

    Hi.


    Da fehlt ja nicht allzu viel vom Hut, das ist schon mal gut. Euer Pilz sieht nach einem Rasling aus, vielleicht ein Einzelexemplar eines Büscheligen Raslings (oder waren da noch mehr?).

    Das ist schon mal keine der Arten mit irgendwelchen potenten Toxinen und mir würde gerade auch nix dolle giftiges alternatives in der Optik einfallen. Ich würde mir daher wenig Sorgen machen, auch angesichts der äußerst geringen Menge. Vermutlich wird der Hund den noch nicht mal auskotzen bei dem kleinen Stückchen. Wenn mehr gefressen worden wäre, wären Darmprobleme/Erbrechen etc. durchaus möglich.


    Es gibt so Leute, die machen dann immer Radau und sagen, dass Hunde ja ganz anders reagieren könnten auf irgendwelche ungiftigen Pilzarten, aber in der Realität kenne ich keinen Pilz, der nur für Hunde giftig ist. Die für den Menschen problematischen Arten sind meistens auch für Hunde gefährlich, aber bei dem hier läuten bei mir keine Alarmglocken.


    LG.

    Hi.


    Chlorophyllum brunneum habe ich überwiegend deshalb gewählt, weil ich C. rhacodes noch nie in nem Blumentopf gesehen habe, C. brunneum dagegen schon ziemlich oft. Meiner Erfahrung nach hat C. brunneum ganz jung auch häufiger die faltigen Hüte. Bei C. rhacodes hab ich das noch nie gesehen, was natürlich nicht heißen muss, dass der das nicht auch mal macht.


    Knollenform und Ringstruktur sind leider recht wackelige Merkmale. Die halten sich nicht immer an die Bücher. Im Zweifel nachmikroskopieren.


    LG.

    Hi.


    Folgende Lepiota habe ich gestern aufgegabelt.






    HDS:



    Sporen:


    Mit würde eigentlich L. griseovirens/obscura gut gefallen, aber die sollten nicht röten, meine haben am Stiel aber einen Orange-Schimmer. Hier sind allerdings auch welche mit Rötung zu sehen, also darf der das vielleicht doch?

    L. grangei fliegt raus, Sporen zu klein.

    Bliebe noch L. poliochloodes, der recht unbekannt zu sein scheint, aber röten darf? Der soll aber relativ kurze HDS-Elemente haben, meine gehen auch mal über 200 hinaus. Septiert sind die auch nicht, soweit ich das erkennen kann.


    Insgesamt würde ich meinen Fund L. griseovirens nennen. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, ob seine Funde auch gerötet haben?


    LG

    Hi Jörg.


    Schöne Funde! Sieht relativ ähnlich aus vom Artenspektrum wie bei mir gerade, die Pappelritterlinge wollen hier aber noch nicht. Und Wiesenpilze kann ich hier auch vergessen.

    Bei Pholiota gummosa bin ich d'accord, hatte ich gestern auch mehrere Büschel.


    Pholiota jahnii fehlt mir leider weiterhin noch...

    S. coronilla gehe ich auch mit.


    Deine Rotfüße sehen für mich alle nach X. cisalpinus aus.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Agaricus bohusii ist das sicher nicht. Wenn deine aussahen wie auf den hier gezeigten Bildern war das was anderes. Die Sporen sind auch viel zu groß, wobei das eigentlich auch für L. americanus gilt. Was anderes fällt mir hier aber auch nicht ein. :/


    Auf Bild 2 sieht man aber eine Rötung an dem rechten Fruchtkörper an der Fraßstelle.


    LG.

    Hi.


    Spannend zu beobachten. Und ja, ich denke weiterhin, dass das Chlorophyllum brunneum wird. Tricholomopsis sucht glaube ich immer noch nach dem sagenumwobenen Chlorophyllum venenatum. Du kannst ihm den ja mal trocknen, wenn er ausgewachsen ist. Vielleicht hat er Interesse, wenn er mal wieder ins Forum schaut.


    LG.

    Hi.


    Naja, eigentlich muss ja jeder Pilz klein anfangen, bevor er groß wird. :P


    C. rhacodes in jung mit Messer zum Größenvergleich:


    Aber wie gesagt, der wächst noch und lässt sich vermutlich ausgewachsen auch ganz gut bestimmen.


    LG.

    Hi.


    Du lässt ihn ja noch wachsen. :)

    Wulstling ohne Ektomykorrhiza bezweifle ich aber, Saproamanita wird das auch nicht sein.


    Die Velumreste sind zwar seltsam, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Chlorophyllum brunneum wird. Bin gespannt.


    LG.

    Ihr seid aber sehr mutig, kleine weißlamellige Trichterlinge im weiten Sinn zu essen, ohne dass die Bestimmung klar ist.


    Ihr wisst schon, dass es sehr viele solcher Pilze gibt, einige auch ordentlich giftig? Empfehlen würde ich das nicht.


    LG.

    Hi.


    Behalte die Stelle mal im Auge, ob da nicht noch mal junge Exemplare nachkommen, fände ich ganz interessant.

    So wirklich gefallen tut mir das irgendwie nicht für C. pulverulentus.


    LG.

    Ich warte da letztlich auch auf ein Paper, das das mal ordentlich aufdröselt, was nun Sache ist. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Lumpern und Splittern.

    Hallo Schupfnudel,

    Hier ist ein schöner Artikel vom Christoph zu Leccinum auch mit Betrachtung der verschiedenen Sichtweisen auf die Gattungskonzepte ab Seite 103: https://mycologia-bavarica.de/…ogia-Bavarica-20-Heft.pdf

    Viele Grüsse

    Matthias

    Hi.


    Ja, Christoph hat das deutlich kompetenter aufgedröselt als ich es könnte. Ein Part 2b "Die Gattung Leccinum in Europa" mit Schlüssel wäre mir aber noch lieber. :saint:


    LG.

    Hi.


    Wenn man dem verlinkten Paper unkritisch folgt, wird die Leccinum-Bestimmung zumindest sehr viel übersichtlicher.

    Christoph sieht das aber etwas differenzierter und hat mehr Ahnung als ich. Den Bakker misst rötlichen Verfärbungen keine taxonomische Bedeutung bei. Für ihn kann auch L. scabrum rötlich verfärben. L. oxydabile tut er als nomen confusum ab.

    Die gelben Verfärbungen in der Stielbasis habe ich hier auch bei diversen Leccinum-Funden. Eine taxonomische Relevanz habe ich auch dazu nicht finden können.


    Letztlich ist man irgendwie etwas verloren als Amateur in großen Teilen bei der Leccinum Bestimmung momentan. Wenn man da was bestimmt, sollte man wohl vermerken nach welchem Autor/Schlüssel man gegangen ist und Exsikkate machen, um da korrigieren zu können bei neuen Erkenntnissen. :kaffee:

    Ich warte da letztlich auch auf ein Paper, das das mal ordentlich aufdröselt, was nun Sache ist. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Lumpern und Splittern.


    LG.