Beiträge von Dohling

    Bin ja neu hier, aber jetzt senf ich auch mal- ich mag von dem, was ich so gefunden habe, bisher Birkenpilze sehr, und zwar besonders die Stiele, die haben sowas Spargeliges. Sie sind zwar nicht super-aromatisch, aber auch nicht schlecht, und haben den Vorteil, dass ich im September nur rechtzeitig einmal quer über die Straße latschen muss, dann ist das Abendessen gesichert. Irgendwas fiel auch immer zum Konservieren ab, aber dies Jahr habe ich absolut wurmfreie gut 1,2 kg von da getrocknet, das ist Rekord. Na ja, und sie waren mein erster Erfolg. Pilzig schmecken sie allemal in der Soße.


    Es ist ein winziges Grundstück, auf dem ca. 17 verschiedene Arten Pilze unter Birken wachsen, gehört absolut unter Naturschutz gestellt, aber es gibt da drüben jetzt leider so ein dummes Kind, das immer die Pilze umkickt, jetzt vor allem die Fliegenpilz, die hier als Letzte unter den Birken wachsen und schon oft beliebte Fotomotive für Reisende waren - bevor das Balg einzog. Ich überlege, wie ich mir diesen kleinen dicken Psychopathen zur Brust nehmen kann :evil:


    Lila Lacktrichterlinge sind erstaunlich lecker, wenn man sie ohne Maden erwischt (und selbst mit - was sollte mensch denn gegen geröstete Proteine haben?), und da sie hier in Mengen wachsen, ist es kein Problem, dass sie nicht viel ergeben. Sie bleiben auch so schön lila beim Kochen.


    Steinpilze hätte ich gerne mal ein paar mehr, die paar guten, die ich hier oben finde, werden immer gleich vor Ort roh verspeist.


    Überhaupt, roh - Blutchampignons, absolut eingesaut von der Schafsweide - allein schon der Duft!


    Und dann mag ich Riesenbovisten.
    Ist wohl wahr, sie schmecken nicht an sich nach viel, haben aber einen Nährstoff-Gehalt, vor dem sich jedes Steak verstecken kann. Scheibenweise und gewürzt immer abwechselnd mit Sellerie gebraten könnten sie m.E. das Welternährungsproblem lösen... Aber ich mag ja auch Tofu - und das ist Tofu in gewachsener Form, dazu womöglich noch krebshemmend.


    Der allerbeste Pilz ist wohl die Morchel, vermute ich mal, wenn ich hier nur welche finden könnte - kenne ich nur getrocknet gekauft. Ich lege sie dann in Weißwein ein und haue sie dann gaaaaanz vorsichtig in die Pfanne, mit einem schönen und feinen Stück Fleisch, gerne Lamm oder richtiger Ochse oder richtiges Kalb...


    Ich finde, Wiesenchamgnons schmecken schon darum besser als gekaufte, weil ich sie selber gefunden habe. Da ist so ein mandeliger Unterton, den die gekauften niemals haben... Ich hab an irgendeinem Punkt meist so viele, dass ich sie einlegen tue, aber das ist eigentlich eine Schande. Essig ist nämlich nicht so mein Ding, und macht den Pilz auch auf Dauer nicht besser, selbst als Balsamico.


    Butterpilze. Ja, auf jeden Fall die Huthaut abziehen, hell und zart und niemals wabbelig und sooo lecker - hatte mitten im Ort einen Fundort, der einige Jahre im Herbst immer für ein paar Mahlzeiten gut war, aber die Schweinepriester haben mir die Kiefer gefällt! Lieber Pilz, komme wieder...


    Maronen sind vielleicht überschätzt, aber bevor ich gar keine Pilze habe - wabbelig oder düster in der Pfanne macht mir nix, wieso auch? und sie schmecken auch alt - letztlich landen sie sowieso meist eher in einer Soße. Wenn man Creme Fraiche oder Sahne dazu tut, stören Farbe oder Konsistenz keinen mehr.


    Nicht getraut habe ich mich bisher Grüne Knollenblätterpilze, die ja angeblich, wenn man sie nur lange genug gart, eine Delikatesse sein sollen. Die Franzosen jedenfalls scheinen das zu überleben. Edit: Gefährlicher Unsinn den niemand ausprobieren sollte


    Und vorletztes Jahr habe ich Stinkmorchelbabys gesammelt. Bei einer Pilzführung rochen die so gut. Das ist aber was, was man eigentlich mit Teenagern als pägogischen Ausflug mit Mutprobe machen müßte: die leiche wabbeligen weißlichen Kullern ausbuddeln, Ochsenaugen - oder -hoden-artigen Dinger aufschneiden, den Glibber abmachen, um dies graue kleine Gehirn zu extrahieren... Und dann konnte ich mich am Ende doch nicht dazu durchringen, sie zu verarbeiten - und, glaubt es oder nicht, die sind einfach weitergewachsen, als ob nichts wäre, und haben mir den Kühlschrank vollgestunken... Ich hatte dann ziemlich trockene, aber voll ausgewachsene und dto. stinkende Morcheln im Kasten. (Also DIE meine ich oben nicht!)


    Sie sollen ja, wenn man nur die grauen hirnförmigen Kerne nimmt, sehr würzig und lecker sein, und das glaube ich auch. Aber ob ich das Experiment nochmal wiederhole und dann auch zu Ende führe... Weiß ja nicht... Ich halte mich eigentlich für relativ ekelfest... Da könnte man jedenfalls Aufnahmeprüfungen für Geheimorganisationen dran festmachen...
    Doch es sind dies faszinierende Pilze, mit dieser futuristischen stabilen und wabigen, ultraleichten Innenstruktur, wie ein Hitech-Werkstoff für Raumschiffe, nur eben arg schlecht im Odeur... Damit zusammen möchte man nun nicht dringend Lichtjahre reisen... Was die nur so stinken müssen!


    Junge Tintlinge im Süppchen fand ich labberig-lecker, aber da ich Allohol gerne trinke und eben auch zu Pilzen, obwohl das niemals weise ist, lasse ich sie lieber ganz.


    Ich probiere eigentlich alles, was bei drei nicht sehr hoch oben auf dem Baum ist, aber manches eben nur einmal ;) -


    Bis jetzt noch lebendig:
    Dohling

    Hallo, hübchen und Beorn,


    nun haut Euch bitte nicht deswegen - ich kann beschwören, dass es keine Spur von Ring gibt, bin ja nicht blind, und würde auch ein Foto der Außenseite vom selben durchgeschnittenen, inzwischen etwas schlappen Exemplar nachliefern, denn das vorhandene täuscht da ein wenig - wenn es sein muß bzw. sich das dieser Tage ergibt.


    Es scheint, wie Beorn sagt - das V-, P? wofür steht das P?? - also es scheint "sich das VP eher zum Hut [zu] orientieren".
    Stinken tut er für mich noch immer nicht. Wonach stinkt G. penetrans denn ungefähr?


    Wie das bei den anderen ist, kann man noch nicht sagen, sie sind zwar ein wenig gewachsen, aber nicht viel, und immer noch so eingerollt, und das widerspricht der großen Mehrheit der Bilder im (meist amerikanischen) Netz genauso wie der umgangssprachliche Name " Big laughing Gym" - ich würde eher von "Rather average-sized Gym" reden wollen :) - es mag sein, dass sie lächeln, sie sind mit der hübschste Pilz, den ich je gesehen habe, aber riesig sind sie bisher alle nicht, und ich finde nicht, dass sie aussehen, als würden sie sich voll öffnen, aber man wird sehen.


    Gibt es eigentlich einen "Small laughing Gym" und würde das dann was erklären?
    Und ist dieser Pilz hier in Deutschland doch eher selten?


    In der engl. Wikipedia war ne Verbreitungskarte, aber sinnloserweise ne politische, als ob sich Pilze an Staatsgrenzen halten - wonach dieser Pilz fast überall vorkommt, aber für Mitteleuropa war da nur Deutschland drauf angemarkert :/.
    Gibt es sonst denn einfach keine Sichtungen in Westeuropa - oder haben den Pilz im Westen vielleicht die GIs aus USA und im Osten dann russische Soldaten aus der Taiga oder so mitgebracht??
    Rätselhaft...


    Dann wäre da nochmal die Frage nach dem Holz. ich hab nochmal geguckt, und evtl. könnte es sich am Ende doch um Nadelbaumrinde handeln (Kiefer) auf dem Foto, oder? Obwohl sie mir dann wieder zu ledrig-glänzend dafür aussieht...


    Ich bleib dran, es ist gleich um die Ecke.


    Eine gute Nacht wünscht Euch


    Dohling

    Hallo hübchen und Beorn -


    meine Güte, ihr SEID schnell!!


    Hab nochmal im Net geguckt, mit den Namen von Euch (also denen vom Pilz), und viele Bilder gefunden - das wird er schon sein.


    Na, dann wohl lieber kein Abendessen... An was als solchewelche sollte ich auch sonst geraten... Das hat Geschichte...


    Allerdings haben die beiden, die ich mitgenommen habe, ums Verrecken keinen Ring am Stiel - gut, der eine hat noch rundum sein Vellum -, und sind auch wirklich nicht schuppig und sehen weniger "eckig", milder aus. Die Lamellen scheinen auch kürzer den Stiel runter. Aber das kann ja alles noch kommen, sie sind ja anscheinend noch jung.


    Hab nach alldem und der relativen Sicherheit, nicht gleich tot umzufallen, dann auch doch mal genauer geschnüffelt und genibbelt - der Geruch ist chemischer geworden, wenn auch immer noch nicht unangenehm, aber der Geschmack ist ziemlich scharf und bitter, mit langem Nachklang.


    Ich werde das im Auge behalten und mal gucken, ob die noch Wachsenden mit zunehmender Größe den Fotos ähnlicher werden.


    Also ganz vielen Dank - und wenn ihr noch mehr Ideen habt, bitte gerne jederzeit!


    Vielen Dank nochmal und einen schönen Abend -


    Dohling

    Moinsen, liebe Pilzfans,


    bin neu hier und wünsche Euch guten Abend und eine gute Pilzsaison (gehabt zu haben).


    Ich sammle seit einigen Jahren im nördlichen Schleswig-Holstein und mache gerne Pilzkurse mit, besonders solche, wo die Beute noch im Wald geschmort und auf von den Anleitern frisch gebackenem Brot direkt aus der Pfanne serviert wird. HMMMM!


    Meist gibt–™s hier umzu bzw. bei mir an Essbarem Röhrlinge, Ockertäublinge und lila Lacktrichterlinge, die Auswahl scheint insgesamt nicht so riesig.


    Erwähnenswert dies Jahr die unglaublichen Massen an Außendeich-Champignons - aber da brackert doch mitten in der besten Erntezeit diese verflixte "Landesbehörde für Deichunterhaltung" (im Ernst!) oder wie die heißen, über die Flächen und durch die Bestände, zum Verdichten und Mähen! Ich dachte, dafür gibt–™s hier so viele Schafe! :cursing: Zwei Wochen später wär doch auch noch gut gewesen?!


    Dann noch vielleicht der Umstand, dass ich bisher in den Massen von Pilzen von den verschiedensten Orten (Wald, Stadt, Deich...), die ich dies Jahr gesammelt, verspiesen, eingelegt, getrocknet usw. habe, aber auch nicht einen Wurm drin hatte und sie einfach so liegen lassen konnte, bis ich zum Verputzen Zeit hatte. Dafür andererseits noch nicht ein einziger Riesenbovist - schnüff... NEIN, ich bin NICHT verfressen. Nein. :cool:


    So, genug erzählt erstmal - nun hab ich hier am 09.10. was gefunden, was ich nicht einsortieren kann, und anscheinend auch nicht im Netz zu sehen ist, und hoffe nun, bei Euch direkt Hilfe zu finden.



    Der Pilz, ca. 10 cm hoch und an der Hut-Unterkante ca. 3 cm breit, erinnert mich in Form und Anfassgefühl an Kräutersaitlinge, hat aber andere Farben, und der Hut ist mehr nach unten gerundet. Er wächst in Gruppen, Größe ist Durchschnitt. Er ist etwas asymetrisch, aber voll ausgeformt, wie ein Stiel- und Lamellenpilz eben, nicht wie ein Austernpilz oder halbkreisförmig wie sonst Baumpilze.


    Der Stiel ist verhältnismäßig lang, dick, recht fleischig und keulenförmig nach unten hin weiter verdickt, ohne Scheide. Es gibt keine Huthaut, der Hut ist rundlich-spitzig, unsymmetrisch und etwas nach innen gerollt, darunter ist wohl ein Vellum zum Stiel hin, das aber anscheinend keinen Ring hinterläßt. Die Lamellen sind recht weit gestellt und zimtfarben.


    Der Pilz wächst büschelig am Totholz und kommt bei der leichtesten Berührung ab, ist aber selber nicht mürbe oder brüchig.



    Eine Druckveränderung gibt es nicht, keine Milch, er läuft auch nicht an. Seit dem Schnitt gestern hat er sich nicht sichtbar weiter verändert, ist auch fast nicht geschrumpft, aber er liegt auch draußen und es ist nass hier.



    Aussen ist er fast auffällig beige-orange, wie manche reifen Äpfel. Es brauchte einen zweiten Blick, um ihn neben diesen wirklich zu bemerken (ich war am Äppelsammeln für den Moster), mit gleichmäßiger, leicht pudrig-streifig-netzartiger Struktur ohne irgendwelche Schuppen, die an Hut und Stiel ähnlich ist. Auch innen ist er orange-gelblich, zum Kern hin etwas heller. Ich dachte erst an an Raufuß-Arten, aber wachsen die auf Totholz? Er sieht m.E. auch sehr viel anders aus.


    Er ist nicht schleimig oder glatt, sondern trocken und samtig, riecht unauffällig bis lecker und, was mir dann doch eher selten passiert, weckte den starken Wunsch, ihn sofort unangespitzt aufzufressen. Der Impuls war, sie alle mitzunehmen, und ein evtl. letztes Abendmahl egalweg zu haben. Irgendwie echt lecker und schwach fruchtig. An der Zunge so erstmal nichts, aber ich hab nicht wirklich probiert, weil ich so einem ersten Impuls mißtraue.


    Diese hier wachsen auf einem verlassenen Gartengrundstück zwischen asphaltiertem Parkplatz und Wiese, auf einem Altholz-Stubben vom Boden ab bis in ca. 20 cm Höhe, gut versteckt an der Nordseite vom Stammrest unter einem Strauch mit gelblichen, länglichen, sehr leckeren leicht bitteren Äpfeln, der beinahe stachelig und auch nicht ganz alltäglich ist. Der Boden ist eher gestig, also trocken-sandig, aber in relativer Nähe verläuft auch ein Bach, und bei ehemaligen Gärten weiß man nie. Außerdem machen hier große Hunde hin, wie ich genervt feststellen durfte <X - na ja, immerhin nicht direkt da, wo die Pilze sind, das würde auch sicher wehtun...


    Von was das Holz, auf dem sie sitzen, ursprünglich stammt, kann man vor Ort nicht sicher feststellen, es ist zu vergammelt und da wächst zu viel mit bei. Es scheint ein Laubbaum zu sein. Könnte das der Apfel-Mutterbaum sein (der lebendige Apfelstrauch wächst fast aus diesem Stammrest) - oder einer von diesen unvermeidlichen Ahörnern, von denen da auch einer mit drinsteckt, oder aus einer Brombeere ;)? In der Nähe stehen alte Birnbäume, vermutlich eine Gute Louise und zwei ganz uralte Sorten kleine, harte Kochbirnen. Wenn ich mir auf dem Foto diesen Stubben so ansehe, ist der aber vielleicht gar nicht so tot, denn die Rinde sieht teilweise ganz gut aus, irgendwie obstig - und wäre es ein Obstbaum, doch eher Birne als Apfel?


    Kann mein Pilzbestimmungs-Fotobuch nicht finden, das recht große Vielfalt und einen ganz guten Farbschlüssel hat. Den Laux hab ich nicht, im Garms isser nicht drin, aber der ist ja sehr knapp. Ich guck auch nochmal in der Bücherei, aber erst morgen, weil mittwochs zu ist. Außerdem frag ich lieber gleich bei Fachleuten :)


    Kann mir bitte wer sagen, was ich da habe, ob es essbar und lecker ist oder lieber nicht, und falls ja, ob ich den Pilz lieber komplett stehen lassen sollte, weil er selten ist? Alldieweil ich nichts dazu finden kann, scheint das ja naheliegend...


    Wie man merkt, bin ich gerne ausführlich und mag schreiben -hoffe, ich hab es nicht zu sehr übertrieben...? Vielleicht hätten ja die Bilder schon gereicht, aber als ich die Beschreibung tippte, hatte ich sie noch nicht, da poste ich mal beides - und bitte um schnelle, freundliche Unterstützung, bevor diese lecker aussehenden Kerlchen verschwunden sind. Bin gespannt, ob und wie das mit dem Posten und den Bildern klappt...


    Viiiielen, viiielen Dank schon mal -


    Dohling


    PS.:


    Und gefällt evtl. irgendwem dies Foto von den Pilzen mit dem Obst? So ein büschen?? (angel, angel... :-]


    PPS.:
    Oben, die Werbe-Einblendung auf Eurer Seite, zu meiner Begrüßung:


    > Parasol Verwechslung Restposten & Schnäppchen Sichern; Zugreifen!


    Ob das ne gute Idee von Google ist...??