Beiträge von Heideläufer

    Hallo Norbert,


    du hast einen fleißigen Schutzengel und sicher auch gute Ärzte gehabt.
    Aber um dich zu beruhigen: Auch erfahrenen Sammlern kann so etwas durch zu viel Selbstsicherheit oder Unbedachtheit passieren. Der Freund eines Arbeitskollegen von mir, ein Mykologe, ist am Nadelholz-Häubling gestorben.
    Ich meine ebenfalls mich auszukennen, aber ich sammle prinzipiell keine Stockschwämmchen, da sich der tödliche Doppelgänger mit ihnen vergesellschaften kann. Jeden einzelnen Pilz zu kontrollieren und dennoch eine Restunsicherheit zu haben, ist mir eine leckere Mahlzeit nicht wert.


    Dir weiterhin alles Gute und lass es im Zweifelsfalle bei Röhrlingen, auch da gibt es so viele leckere Arten und auf jeden Fall nichts tödlich Giftiges. Die eigene Gesundheit ist das höchste Gut, und das können wir durch nichts ersetzen. Das muss ich mir auch selbst immer wieder sagen, gerade, wenn ich tolle Pilze entdeckt habe und Restzweifel bestehen...


    Vielen Dank für deinen Beitrag, gerade solche Erfahrungen sind enorm wichtig in einem Forum wie diesem!


    Gruß Daniel

    Meine Lieblingspilze (im Sinne von Speisepilzen):
    Habichtsstachelinge, flockenstielige Hexenröhrlinge, Steinpilze aller Art, Rotkappen aller Art, Judasohren (gerade im Winter!), Stäublinge, Pfifferlinge (echte und falsche), Austernseitlinge, Sandröhrlinge, Kuhröhrlinge, Maronen, Parasole, Reizker...


    Was ich für überschätzt halte:
    Stockschwämmchen - ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen, dessen Freund (ein Mykologe) eine Galerina marginata dazwischen hatte und verstorben ist. Der Pilz an sich ist natürlich toll.


    Grünlinge - ich persönlich vertrage sie auch in größeren Mengen und häufiger, bin aber wegen diverser Berichte etwas skeptisch geworden, außerden sind sie ja schützenswert (obwohl ich hier kiloweise sammeln könnte...)


    Ansonsten eigentlich nichts, ich esse so ziemlich alle Pilze, bei denen ich mir sicher bin...

    Hallo Günther, hallo allerseits!


    Ich muss gestehen, der Habichtsstacheling (Sarcodon imbricatum) ist neben Austernseitling, flockenstieligem Hexenröhrling und Fichtenteinpilz einer meiner Lieblingspilze, da er wunderbar schmeckt, klasse aussieht, lange haltbar, leicht zu reinigen und relativ unverwechselbar ist (S. scabrosus und S. fennicus sehen ja doch etwas anders aus und sollen seltener sein). Außerdem kennen ihn viele unerfahrene Sammler nicht, sodass auch nach den herbstlichen Anstürmen auf Steinpilz, Marone und co immernoch eine lohnende Nachlese drin ist. Ich sammle ihn jedes Jahr in größeren Mengen an immer der gleichen Stelle und verwende auch die großen Exemplare, da ich das kräftige Aroma schätze, das manche als bitter bezeichnen. Selbst, wenn sich mal eine Made in den Fruchtkörper verirrt haben sollte, ist das nicht weiter schlimm, da dieser Pilz alles andere als verderblich ist und man die betroffenen Bereiche vor der Zubereitung gut aus dem sehr festen Fleisch herausschneiden kann. Auch im Kühlschrank kann man die Ernte zur Not mehrere Tage lagern, wenn man sie nicht gleich zubereiten kann.


    Ich verwende diesen hocharomatischen Pilz gerne in dünne Scheiben geschnitten in Suppen, das gibt einen tollen Geschmack und man muss wenig nachwürzen, wenn man den Sud mit den Pilzen und Gemüse länger kocht.
    Ganz junge Fruchtkörper mit einem Durchmesser bis ca. 5cm fädele ich auch zum Trocknen auf eine Schnur auf, das ist nebenbei noch eine schöne herbstliche Küchendeko!


    Ich denke schon, dass dieser Pilz generell eher selten ist, da ich nur eine einzige Stelle kenne, wo er aber jedes Jahr standorttreu auftritt, dann aber kiloweise. Auf jeden Fall sehr lohnenswert! Wirklich alte und vermadete Fruchtkörper, die ich zum Aussporen vorort lasse, finde ich teilweise noch Wochen später unverändert wieder und lasse mich regelmäßig von mir selbst narren, daran kann man sehen, wie haltbar das Fleisch ist!


    Tipp: Junge Fruchtkörper erscheinen generell heller und sind oft auch noch im Reisig verborgen, auch die unterseits stehenden Stacheln sind viel heller als bei den alten Fruchtkörpern, an denen sie auch schneller abfallen bzw. leicht abwischbar sind. Die Größe hingegen ist oft kein eindeutiges Kriterium.
    Wenn man Habichtspilze mit anderen Pilzen transportiert, die zum Teil eher schleimig sind, sollte man sie evtl. extra verpacken, da die Stacheln sonst oft "rumkrümeln" und woanders festkleben, das wiederum nervt dann beim Putzen.


    Wenn ich rausbekomme, wie ich hier Fotos einfügen kann (bin erst seit heute im Forum), gibts noch welche von meiner aktuellen Ernte als Vergleich von jung und alt...



    Gruß, Daniel der Heideläufer

    Wohl eher ein Gedicht, denn ein Sprichwort. Habe es mir gerade in herbstlicher Stimmung nach gestriger Schwammerlpirsch selbst ausgedacht:


    Wenn raschelnd Blätter bunt verwehen
    Kann man sie schon allseits sehen
    Wie sie allerorten sprießen
    Oft mit Vorsicht zu genießen
    In Feld und Wald sie ihre kecken
    Rundlich hübschen Kappen recken
    So will ich dort die Zeit vergessen
    Mit Vorfreude aufs Pilze essen




    Gruß vom Heideläufer

    Hallo allerseits,


    ich kann das BLV-Handbuch Pilze von Ewald Gerhardt empfehlen.
    Mit einer Beschreibung von ca. 600 Pilzen Mitteleuropas (650 Fotos, 500 Zeichnungen) und 22x13 cm passt es gut in die "Jagdausrüstung" und man kann sich auch mal draußen zum Bestimmen hinsetzen.


    Habe die Auflage von 2006 und bis jetzt erst wenige Pilze gefunden, die dort nicht beschrieben sind (sammle in Brandenburg), und einen Fehler, der hoffentlich in der neueren Auflage korrigiert wurde. Tricholoma equestre läuft noch uneingeschränkt als Speisepilz, aber dies ist ja seit den Vorfällen in Frankreich umstritten.


    Ansonsten ist es empfehlenswert sich für die Vorortbestimmung zu den einzelnen Gruppen kleine farbige Heftreiter ins Buch zu packen, da es eher den Charakter eines Bestimmungsbuches hat (Mikroskopie etc.).


    638 Seiten sinnvolle Unterstützung beim Sammeln.