Du schreibst nicht, ob Du ein erfahrener Pilzsucher bist oder ein Anfänger, aber ich vermute, so oft warst Du noch nicht auf Pilzpirsch? Dir wäre sicher aufgefallen, dass die Pilze in der Natur sehr oft erheblich von den Fotos abweichen, die in Büchern veröffentlicht sind. Je nach Alter, Feuchtigkeit usw.. Besser als in dem Artikel von Michael kann man das kaum beschreiben...
Also, ich kann guten Gewissens einräumen, dass ich in den Pilzmonaten der letzten Jahre nicht wöchentlich auf Suche war. Ich bin aber schon einige Male von einer Pilzsuche satt geworden.
Doch die Beschriebene Abweichung ist mir schon aufgefallen. Aber davon bekommt z.B. ein Flaschenbovist keine Lamellen. Michels Artikel "beschreibt" eigentlich nichts, er nennt nur ein sehr gutes Beispiel.
Ich gehe außerdem davon aus, dass das Foto nur ein Archivbild ist.
Denn wenn wirklich einer der beiden Pilze, die Thiel in den Händen hält, ein Flaschenbovist ist, dann waren die gestrigen Hallimasche doch Schüpplinge oder Rauhköpfe, oder ich habe beim Kochen nicht auf die Uhr gesehen.
Ein wahrlicher DOPPELGÄNGER für den Hallimasch ist wie gesagt, Z.B. ein Sparriger Schüppling, welcher als giftig bis bedingt essbar beschrieben wird. Da muss man in jedem Fall ganz genau schauen.
... obwohl 1 ausreicht, entsteht folgendes Problem:
Die ständigen, unberechtigten Verwechslungswarnungen, stoßen irgendwann auf taube Ohren, weil man es leid ist, unangebrachte Warnungen zu hören.
...
Du bist mit dieser Einstellung doch schon hier angekommen, dünkt mir ?!
Beste Voraussetzungen mal abgrundtief ins Klo zu greifen.
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Du meinst, dass mir das selbst passieren mag?
Nein, ich werde wohl nicht aus Trotz die Erkenntnis einer Gefahr ausklinken;)
Manchmal ist es eben mühselig, wenn man ständig hört: "Du könntest ihn verwechseln mit dem, diesem, jenem..."
Und sich irgendwann nurnoch denkt: "Jajaja! -.-"
Aber ich sage nicht, dass das auf mich zutreffen wird.
Um einen Pilz richtig zu bestimmen sollst du ihn zudem auch nicht mit anderen vergleichen sondern anhand seiner Merkmale erkennen, oder?
Gerade deshalb: Das Merkmal "Stacheln" beim Flaschenstäubling, "Lamellen" beim Knollenblätterpilz sind ja keine Vergleiche, sondern Merkmale.
Um einen Doppelgänger auszuschließen, MUSS man aber vergleichen.
Und wie gesagt: Auf der einen Seite stand ja selbst ganz ausdrücklich:
"Er sieht dem Hallimasch nicht ähnlich"
Für die Gesamtheit der Menschen da draußen ist eigentlich KEINE Warnung überflüssig und die unglaublichsten Fehler kommen beim Bestimmen eines Pilzes vor. Es gibt sogar Leute die können ein Kamel nicht von einem Brötchen unterscheiden um es mal drastisch zu formulieren. Alle in der Literatur genannten Verwechslungsmöglichkeiten sind meines Erachtens nicht nur angebracht, manchmal sogar zu sparsam.
Manchmal. Aber wenn im Reiterhof an jeder Pferdebox ein Schild steht:
Vorsicht, es könnte auch ein bissiger Schäferhund sein;
Oder die Nachrichten davor warnen, seine eigene Haustür mit einer Bärenhöhle zu verwechseln, dann wird aus den Warnungen eine Art routinierter Dauerzustand. Wie ein stehender Summton, den man irgendwann überhört.
Aber gerechtfertigte Warnungen, da hast du Recht, sind dann oft umso sparsamer.
Besonders, bleiben wir beim Forenbezogenen Beispiel:
Wenn ein Buch davor warnt, einen Knollenblätterpilz mit einem Maronenröhrling zu verwechseln, aber dabei vergisst, dass beim Champignon wesentlich größere Gefahr besteht.
Und dann gibt es natürlich auch noch Spaßbremsen oder besonders Ängstliche, die davor warnen, einen Pilz mit irgendeinem anderen, angeblich tödlich giftigen Pilz zu verwechseln.
Edit:
ODER Z.B. einen Steinpilz mit einem Schopftintling.
(Keine Ahnung, wie ich Dussel es hinbekommen konnte, mich derart zu verschreiben.)
Und wer wirklich JEDE Warnung beherzigt, kann garkeine Pilze mehr essen. Wer es trotzdem möchte, muss viel Falschen Alarm herausfiltern.
Darauf wollte ich hinaus.