Beiträge von Ma-Ti Morgentau

    Seyd gegrüßt!
    Soeben fand ich auf einem Baumstumpf (Möglicherweise eines Apfelbaums) eine ganze Horde kleiner, brauner LamellenPilze.
    Habe mal einen (Nicht ganz) freiwilligen Representanten mitgenommen:


    -Lamellen: Braun (Etwa Cappuccino), normale Dichte.
    -Stiel: Gleichmäßig Weiß, knapp 5cm lang, 4mm dick, zäh, hohl, untenrum ganz fein geschuppt.
    -Hut: Creme-farben, hell, (auch hier denke ich wieder an einen Cappuccino, bzw. an dessen hellere, schaumige Oberfläche), kein Kreis oder Punkt wie etwa beim Stockschwämmchen;
    4cm Durchmesser, Seitlich nach oben gewölbt (Schüssel-förmig, wie auch immer der Fachbegriff dafür ist),
    -Geruch: Wie Pilze. Nicht sehr intensiv.
    Manschette: Keine.


    Kamera hab ich Keine, doch ich werd ihn mal auf den Scanner legen, wenn ich das Kabel dafür wiederfinde.


    Hätte hier:
    http://www.toxinfo.org/pilz/db…UEHNEROMYCES+MUTABILIS%29
    eigtl. unter den Verwechslungsmöglichkeiten aufgeführt werden müssen, dort sind jedoch dann lieber mal wieder abwegige bis unlogische Hinweise wie der Sparrige Schüppling oder Rauhköpfe aufgeführt.
    Dachte schon an Fichtenzapfen-Rübling, aber allein die Lamellenfarbe: Nee!
    Nadelholzhäubling halte ich auch für unwahrscheinlich.


    Ergänzung Zum Standort:
    Zwischen 2 Pferdekoppeln, Eine ruhige geteerte Straße, auf welcher viele alte Apfel- & ein Birnenbaum stehn. An einem der Apfelbäume wächst auch Hallimasch. Mit Baumstümpfen kenn ich mich nicht so aus, ein Nadelbaum passt jdf. nicht dorthin.


    Edit:
    Scanner aktiviert.
    Habe mal 3 Beispiele eingescannt:
    -Den Hut des Einen von heut Morgen aufm Baumstumpf,
    -2 Aneinandergewachsene, ebenfalls auf dem zersetzenden Baumstumpf wachsend
    -Einen, die den Stumpf drumherum bevölkern, auf dem Wiesenboden. Sollten diese zur selben Art gehören, scheinen sie großteils jünger zu sein als die aufm Holz.


    Ich verstehe Dich auch, halte aber Deine Einstellung für grundfalsch, bzw. siehst Du das Problem von der falschen Warte aus.


    Nö wieso? Dann verstehst du mich grundfalsch;)
    Ich habe nie behauptet, oder gemeint, dass ein Pilz der nicht direkt ein täuschend ähnlicher Doppelgänger des Anderen ist, keinerlei Ähnlichkeiten hat;
    Sondern nur, dass übertriebene Verwechslungswarnungen irreführend sind.
    Besonders dann, wenn andere Warnungen, die gerechtfertigter wären, ausbleiben.



    Und Du gehst von Pilzen aus, die sich in einem Stadium befinden, in dem alle relevanten Merkmale bereits sichtbar sind.


    An sich, ja, aber gerade als Anfänger sollte man einen Pilz vorher auch garnicht erst sammeln. Ein Schopftintling, noch geschlossen, könnte ein weißer KBP sein.
    Gerade ein Anfänger sollte, beim Schopftintling, auf Merkmale wie den steil/länglich/spitz zulaufenden Hut & seine Schuppen achten.
    Ein Pilzbuch mit lauter geschlossenen Jungpilzen als Grundlage wäre sicher sinnlos, zur Orientierung nicht ratsam.
    Wer mit der Einstellung: "Der ist zwar noch geschlossen, aber daraus könnte mal ein Flaschenstäubling/Schopftintling werden" rangeht, hat von vornherein etwas nicht verstanden.
    Aber gerade dann wären neben dem KBP mindestens 300 Verwechslungswarnungen nötig.
    Sinnvoller ist, sich auf die Wesentlichen zu beschränken. Die, wo eindeutig viele Gemeinsamkeiten bestehen.


    Aber das meinte ich, als ich sagte, man müsste in bedingte Verwechslungsmöglichkeiten und täuschende Doppelgänger einteilen.


    Wenn ich z.B. einen solchen Hallimasch vorfinde:
    http://www.natur-server.com/Bilder/FM/001/fm00004.jpg
    weiß ich, dass es u.U. ein Sparriger Schüppling sein könnte, Aber ein Z.B. Rauhkopf oder Nadelholzhäubling?
    Mal ehrlich: Nee oder?

    Danke, das scheint er wohl tatsächlich zu sein, sofern sich kein ähnlich treffendes Ergebnis findet.
    Schade eigentlich. Sonst wäre ich hier auf ein Festmahl für übermorgen gestoßen :(



    Edit:
    Interessante Information über die Verwertbarkeit dieses Pilzes:


    "Über die Verwertbarkeit des Nebelgrauen Trichterlings sind sehr viele unterschiedliche Meinungen im Umlauf. Zwar wird er von vielen Personen vertragen, hat aber auch schon häufiger zu schweren Vergiftungen (Gastrointestinales Syndrom) geführt. Aus dem Pilz wurde auch bereits 1954 das hochtoxische, hitzestabile Nebularin extrahiert. Nebularin ist ein –žgenuines zytotoxisches Adenosin-Analogon und der Adenosin-Antagonist schlechthin–œ. Vom Verzehr dieses Pilzes ist deshalb dringend abzuraten"


    "wir hatten die Nebelkappe mal beim Pilzkundlichen Wochenende 2004 der Pilzfreunde Saar-Pfalz als Einzelgericht zubereitet, es gab niemand den es wirklich geschmeckt hatte und es gab sogar jemand der es nicht vertragen hat. Wenn du es testen willst einfach mal eine kleine Menge zubereiten und probieren. Meiner Meinung nach gibt es genug bessere gute und auch verträgliche Speisepilze"


    Interessant. Manche vertragen ihn scheinbar problemlos, Andere nicht.

    Vorhin gefunden, in regelrechten Reihen, und zur Bestimmung mal ein Exemplar mitgenommen:


    Hut:
    Verhältnismäßig flach, In der Mitte "Platingrau", nach außen heller,
    Glatt, matt glänzend.
    Rand leicht "umgekrempelt. 10cm Durchmesser.


    Lamellen:
    Weiß bis blassgrau/blassgelb.


    Fleisch:
    Weiß, Hohl.
    KLeine Tunnel wie von Holzwürmern.
    Keine Verfärbung beim aufschneiden.
    Kein Schleim, keine Schmierereien.


    Stiel:
    5cm lang; Gleichmäßig 2cm dick
    Haut senkrechtweiß-hellbraun gestreift/faserig.
    Keine Lamelle


    Geruch:
    Mild, pilztypisch=)


    Fundort:
    Waldrand zwischen lauter Laubbäumen, in 2 oder 3 ca. 1m langen Reihen (Keine ringförmige Anordnung)


    Die Bilder sind vom Scanner, daher der dunkle Hintergrund & evtl. Farbabweichungen.


    Ich fand zunächst oft, dass eine ganze Menge der Pilze in meinem allerersten blv-Führer sich wahnsinnig ähnlich sahen; auch solche, die nicht als Verwechslungs"partner" angeführt wurden.



    Ich sehe das Problem genauso. Es werden z.Teil geradezu absurde Verwechslungsmöglichkeiten angegeben. Und dann noch tückischer: wirklich wesentliche ausgelassen!


    Safran:
    Was bin ich froh dass mich mal jemand versteht:D


    Pilzkäppchen:
    Man kann wohl sagen, dass diese beide Probleme zusammen gehören.
    Die irreführenden Verwechslungswarnungen machen die Berechtigten, aber Fehlenden, umso gefährlicher.


    Man sollte bei solchen Hinweisen am Besten unterscheiden:


    1. "Täuschend ähnliche Doppelgänger. Vorsicht!"
    2. "Bedingt verwechselbar. Unterschiede: ..."


    Eigentlich hätte das vor 100 Jahren schon wichtigster Bestandteil von Pilzliteratur sein sollen. Aber naja, wir können die Vergangenheit ja kaum ändern;)


    Du schreibst nicht, ob Du ein erfahrener Pilzsucher bist oder ein Anfänger, aber ich vermute, so oft warst Du noch nicht auf Pilzpirsch? Dir wäre sicher aufgefallen, dass die Pilze in der Natur sehr oft erheblich von den Fotos abweichen, die in Büchern veröffentlicht sind. Je nach Alter, Feuchtigkeit usw.. Besser als in dem Artikel von Michael kann man das kaum beschreiben...


    Also, ich kann guten Gewissens einräumen, dass ich in den Pilzmonaten der letzten Jahre nicht wöchentlich auf Suche war. Ich bin aber schon einige Male von einer Pilzsuche satt geworden.
    Doch die Beschriebene Abweichung ist mir schon aufgefallen. Aber davon bekommt z.B. ein Flaschenbovist keine Lamellen. Michels Artikel "beschreibt" eigentlich nichts, er nennt nur ein sehr gutes Beispiel.
    Ich gehe außerdem davon aus, dass das Foto nur ein Archivbild ist.
    Denn wenn wirklich einer der beiden Pilze, die Thiel in den Händen hält, ein Flaschenbovist ist, dann waren die gestrigen Hallimasche doch Schüpplinge oder Rauhköpfe, oder ich habe beim Kochen nicht auf die Uhr gesehen.


    Ein wahrlicher DOPPELGÄNGER für den Hallimasch ist wie gesagt, Z.B. ein Sparriger Schüppling, welcher als giftig bis bedingt essbar beschrieben wird. Da muss man in jedem Fall ganz genau schauen.




    Du meinst, dass mir das selbst passieren mag?
    Nein, ich werde wohl nicht aus Trotz die Erkenntnis einer Gefahr ausklinken;)
    Manchmal ist es eben mühselig, wenn man ständig hört: "Du könntest ihn verwechseln mit dem, diesem, jenem..."
    Und sich irgendwann nurnoch denkt: "Jajaja! -.-"
    Aber ich sage nicht, dass das auf mich zutreffen wird.



    Um einen Pilz richtig zu bestimmen sollst du ihn zudem auch nicht mit anderen vergleichen sondern anhand seiner Merkmale erkennen, oder?


    Gerade deshalb: Das Merkmal "Stacheln" beim Flaschenstäubling, "Lamellen" beim Knollenblätterpilz sind ja keine Vergleiche, sondern Merkmale.
    Um einen Doppelgänger auszuschließen, MUSS man aber vergleichen.
    Und wie gesagt: Auf der einen Seite stand ja selbst ganz ausdrücklich:
    "Er sieht dem Hallimasch nicht ähnlich"



    Für die Gesamtheit der Menschen da draußen ist eigentlich KEINE Warnung überflüssig und die unglaublichsten Fehler kommen beim Bestimmen eines Pilzes vor. Es gibt sogar Leute die können ein Kamel nicht von einem Brötchen unterscheiden um es mal drastisch zu formulieren. Alle in der Literatur genannten Verwechslungsmöglichkeiten sind meines Erachtens nicht nur angebracht, manchmal sogar zu sparsam.


    Manchmal. Aber wenn im Reiterhof an jeder Pferdebox ein Schild steht:
    Vorsicht, es könnte auch ein bissiger Schäferhund sein;
    Oder die Nachrichten davor warnen, seine eigene Haustür mit einer Bärenhöhle zu verwechseln, dann wird aus den Warnungen eine Art routinierter Dauerzustand. Wie ein stehender Summton, den man irgendwann überhört.
    Aber gerechtfertigte Warnungen, da hast du Recht, sind dann oft umso sparsamer.
    Besonders, bleiben wir beim Forenbezogenen Beispiel:
    Wenn ein Buch davor warnt, einen Knollenblätterpilz mit einem Maronenröhrling zu verwechseln, aber dabei vergisst, dass beim Champignon wesentlich größere Gefahr besteht.


    Und dann gibt es natürlich auch noch Spaßbremsen oder besonders Ängstliche, die davor warnen, einen Pilz mit irgendeinem anderen, angeblich tödlich giftigen Pilz zu verwechseln.
    Edit:
    ODER Z.B. einen Steinpilz mit einem Schopftintling.
    (Keine Ahnung, wie ich Dussel es hinbekommen konnte, mich derart zu verschreiben.)


    Und wer wirklich JEDE Warnung beherzigt, kann garkeine Pilze mehr essen. Wer es trotzdem möchte, muss viel Falschen Alarm herausfiltern.
    Darauf wollte ich hinaus.

    Auf der Suche nach Antworten stieß ich auf dieses Forum. Seyd gegrüßt.


    Mir ist wiederholt aufgefallen, dass viele Pilzratgeber, Bücher wie auch virtuell, oft auf Verwechslungsgefahren hinweisen, welche bei halbwegs gesundem Menschenverstand (Verzeiht die spitze Formulierung) von vornherein ausgeschlossen sind.
    In einem Buch hatte ich z.B. bei dem FlaschenBovist mal unter dem Abschnitt der giftigen Doppelgänger den Verweis auf Seite 32:
    Weißer Knollenblätterpilz.
    Ich frage mich hier also ernsthaft, welche Pilze man vorher gegessen haben muss, um einen Blätterpilz (Ohne stacheln/Warzen) nichtmehr von einem Stäubling (Ohne Lamellen) unterscheiden zu können.


    Vorhin entdeckte ich Pilze unter einem alten Apfelbau, die Hallimasch sein könnten.
    Auf der Suche nach Verwechslungsmöglichkeiten fand ich Hier:
    http://www.toxinfo.org/pilz/db…H+%28ARMILLARIA+MELLEA%29
    einige ebenso unlogische Hinweise.


    Bei dem "Nadelholzhaeubling" wird direkt hinten drangeführt, er:
    "sei nur als bekanntester der amatoxinhaltigen Häublinge genannt ! Er sieht dem Hallimasch nicht ähnlich, ist aber ebenfalls ein holzbewohnender Pilz"
    Danach könnte man den Hallimasch auch mit dem Zunderschwamm verwechseln.


    Das einzige Beispiel, was scheinbar Wirklich die Bezeichnung "Doppelgänger" verdiente, war der "Sparrige Schueppling".
    Den Unterschied, der auch hierals so leicht zu erkennen beschrieben wurde:
    http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/Agaricales/PA-37.html#
    sind die "sparrigen Schuppen".
    Hier vermisse ich wiederum eine optische Gegenüberstellung der 2 Kandidaten. Es ist mir nämlich nicht ganz klar, ab wann eine Schuppe als "Sparrig", also "Seitlich abstehend" gelten soll.


    Doch ich schweife ab:
    Durch diese übertriebene Auflistung von angeblichen "Doppelgänger" wird die Suche unübersichtlich.
    Wenn ich einen Hallimasch oder einen Flaschenbovist vor mir habe, und Doppelgänger suche, gehe ich von Folgendem aus:
    Ja, Ich habe Augen im Kopf.
    Ja. Ich habe mir den Pilz genau angesehen.
    Ja: Ich sehe Schuppen, wenn sie auf einem Pilz wachsen, sehe keine, wenn keine wachsen und farbenblind bin ich auch nicht.


    Abgesehen von der Unübersichtlichkeit, die entsteht, wenn 10 Beispiele für Doppelgänger genannt werden, obwohl 1 ausreicht, entsteht folgendes Problem:
    Die ständigen, unberechtigten Verwechslungswarnungen, stoßen irgendwann auf taube Ohren, weil man es leid ist, unangebrachte Warnungen zu hören.
    Das führt in die Irre und dazu, dass man berechtigte Warnungen irgendwann garnichtmehr hört.
    (Auch bei übertriebenen Mahnungen in der Kindererziehung ein klassisches Phänomen)


    Wer kennt das Problem noch? Und welche Möglichkeiten gibt es, bei Unterscheidungen eine engere Auswahl zu definieren?