Beiträge von Porcini

    Die Morchel waren bei mir dieses Jahr ein Totalausfall, Sommersteinpilze und Pfifferlinge lassen sich immer noch nicht blicken.
    Aus purer Verzweiflung habe ich jetzt auf meinem Computer Pilze gesucht, und bin fündig geworden... ;)
    Einige bisher noch nicht bestimmte Funde von Pilztouren vergangener Jahre. Da ich leider nur einzelne Fotos habe, Pilze die ich nicht kenne und die vielleicht selten sind grundsätzlich stehen lasse, und auch keine genauen Angaben zu den Fundorten mehr machen kann (alle Berner Oberland, Kalkalpen, 1000-1500müNN, v.a. Fichtenwald), habe ich mich auf besonders markante Pilze beschränkt.


    1. Gewimperter Erdstern (Geastraceae fimbriatum) ?


    2. Violetter Schleierling (Cortinarius violaceus) ?


    3. Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris) ?


    4. Rotbrauner Streifling (Amanita fulva) ?


    5. Perlpilz (Amanita rubescens)


    6. Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus)


    Bei den letzten beiden bin ich mir eigentlich sicher, fand sie aber so hübsch dass ich sie doch zeigen wollte, nachdem ich sie schon nach mühsamer Suche im tiefen Wald meiner Festplatte gefunden habe... :D

    Finde auch ab und zu solche Nester von Eierschwämmen mit sehr grossen Exemplaren. Verwertbare schätze ich mal bis 10cm Hutdurchmesser, alte gummige Exemplare auch noch etwas grösser.
    Habe bestimmt ein paar Fotos daheim auf dem Compi, schau heut Abend mal...

    Schlaumeiermodus an:
    Bei der botanischen Nomenklatur handelt es sich nur teilweise um Latein. Es gibt auch viele griechische Wörter (meist mit einer 'lateinischen' Endung versehen)


    Mein Schullatein bringt mir jedenfalls relativ wenig. Da habe ich 10 verschieden Wörter für Krieg, belagern u.ä. gelernt, aber brauchbare Wörter fast keine...

    Habe auch für beide Namen gestimmt und werde versuchen mich daran zu halten.
    Wird nur der deutsche Name genannt kann das Verwirrung stiften. So habe ich letztens etwas von gezüchteten 'Braunkappen' gelesen, und als Braunkappen wurden dort wo ich aufgewachsen bin manchmal Maronenröhrlinge bezeichnet. Maronen züchten? Erst über Google habe ich dann heraus gefunden dass wohl der Riesen-Träuschling (Stropharia rugosoannulata) gemeint ist...


    Oder man stelle sich vor ein Norddeutscher findet Pfifferlinge, da meint ein Oberbayer das seien aber Reherl, worauf ihn der Schweizer berichtigt dass das aber ganz sicher Eierschwämme seien...:D

    Das kann man sicher nicht generell sagen, und das wird vom weiteren Wetterverlauf abhängen und wie immer lokal verschieden sein.
    Ich habe gestern mal an meinen Sommersteinpilzplätzen auf 1000-1200m vorbei geschaut. Trauriger Anblick, da ist noch nicht mal das Laub richtig draussen, das Gras noch kaum gewachsen und totaler Sumpf. Wenn es weiter so kalt bleibt und immer wieder so weit runter schneit wird es in den Bergen wohl nicht gut.
    Im Flachland dagegen könnte sich ein feucht-kühler Sommer positiv auswirken.
    Wird es jetzt aber endlich mal wärmer dann könnte es auch in den Bergen mit der Feuchtigkeit im Boden richtig gut werden.
    Wenn aber in den nächsten Wochen die Niederschläge ausbleiben die es in den letzten Wochen zu viel gab, dann wird es schnell wieder zu trocken.
    ...
    Also, alles Spekulation, man kann nur abwarten und schauen wie es kommt.


    Hoffe jedenfalls dass das Wetter langsam besser wird, weil wenn das so weiter geht wachsen auf mir bald Pilze... :D


    hm, die zwei dunklen eingekringelten sehen mir aber mehr nach ollen Eicheln aus? :/


    Sehen für mich auch so aus, dafür sehe ich in der Mitte oben noch etwas verdächtiges. Bei dem Bild mit den roten Kreisen am rechten Rand vom obersten Kreis ...


    Wollte auch schon losziehen, leider hat es meine Steinpilzplätze eingeschneit... :nana:

    Hallo zusammen,


    habe heute mal geschaut ob es schon Morchel gibt, leider nein. Dabei bin ich aber über ein paar hübsche Burschen gestolpert. Da ich bei den nicht essbaren Pilzen nicht so bewandert bin könnt ihr mir vielleicht helfen ob es sich um Sarcoscypha coccinea oder Sarcoscypha austriaca handelt.


    Fundort: Schweiz, Berner Oberland, Simmental, ca. 700müM, Auwald, wahrscheinlich auf Erlenzweigen

    Hallo Jorge,


    nein, ich kann diese Studien nicht fundiert widerlegen. Aber ich habe einige Studien gelesen, ein naturwissenschaftliches Studium und beschäftige mich beruflich mit Ökologie, Botanik, Biotopkartierung...


    Für eine Frechheit halte ich die Studien die ich kenne, da sie in meinen Augen nicht umfassend sind und trotzdem Aussagen machen die die Sinnhaftigkeit eines Prozesses in der Natur der viel Energie braucht anzweifeln.


    Für nicht umfassend halte ich die Studien die ich kenne da die längste Langzeitstudie gerade mal 30 Jahre ging, und ein Myzel das abgeerntet mit einem das nicht abgeerntet wird verglichen werden.
    30 Jahre ist für mich im Hinblick auf ein Myzel keine Langzeitstudie und mir fehlt in den Studien die Untersuchung wie es in der Umgebung im Falle eines Absterben des Myzels aussieht.


    Ich kann die Studien nicht widerlegen aber gibt es Studien über das durchschnittliche Alter der Myzele? Gibt es vielleicht bereits eine Überalterung und wenig Nachwuchs? Was passiert wenn z.B. durch den Klimawandel oder durch eine Krankheit viele Myzele absterben? Gibt es genügend keimfähige Sporen in der Umwelt um eine Regeneration zu gewährleisten? Oder haben wir es vielleicht schon übertrieben und ernten nur noch alte Bäume ab?


    Zu viele offene Fragen und in dubio pro reo. Lieber zu früh als zu spät schützen und etwas Enthaltsamkeit kann niemanden schaden, da auch kaum jemand auf die gesammelten Pilze als Nahrungsquelle angewiesen ist.

    Wir haben hier im Kanton Bern eine Sammelbeschränkung von 2kg pro Kopf und das finde ich gut so. Die Schonzeit (1.-7. jedes Monats) wurde, in meinen Augen leider, dieses Jahr aufgehoben.


    2kg pro Kopf sind völlig ausreichend, auch wenn man alleine geht und eine ganze Familie bekocht. Die Natur ist doch kein Selbstbedienungsladen.
    'Wissenschaftliche' Studien die besagen dass es dem Pilz nichts ausmachen würde wenn die Fruchtkörper jedes Jahr komplett abgeerntet werden oder es sogar besser wäre halte ich für eine Frechheit.
    Wird damit doch behauptet dass die Natur etwas völlig sinnloses macht bzw. sich sogar selbst schadet. So etwas macht die Natur nie, und immer wenn der Mensch dachte er wüsste es besser ging es nach hinten los.
    Der Vergleich mit dem Apfelbaum ist richtig, aber irgendwann stirbt so ein Baum auch mal. Und wenn er sein Leben lang komplett abgeerntet wurde und keiner seiner Samen aufgeht dann gibt es irgendwann keine Äpfel mehr.
    Und dass die Pilzsammler für die Verbreitung der Pilze hilfreich sind weil die Pilze auf dem Heimweg absporen ist doch an den Haaren herbei gezogen. Gerade Steinpilze werden doch möglichst so knackig geerntet, da sind die Röhren noch voll geschlossen und keine einzige Spore fällt heraus.


    Hinzu kommt die Belastung der ganzen übrigen Flora und Fauna durch Horden von Pilzlern die täglich durch den Wald pflügen.
    Von mir aus Sammelbeschränkungen, Schonzeiten und evtl. sogar (wie in Südtirol) Erlaubnisscheine die gekauft werden müssen, und nicht erst über Schutz nachdenken wenn's wieder mal schon zu spät ist und nur noch drastische Massnahmen helfen.

    Dass in einem gewissen Rahmen psychoaktive Substanzen in allen schmackhaften Pilzen sind lässt sich wohl kaum widerlegen. Alleine wenn man sich freut dass etwas gut schmeckt könnte man ja als entsprechende Reaktion einstufen (dies wäre dann aber bei allen wohlschmeckenden Speisen so).


    Dass diese Substanzen aber in Art und Umfang drogenähnlich wären kann ich nur zum Teil bestätigen. In meiner Jugend musste ich nämlich feststellen dass ich auf so Zeug sehr empfindlich bin und es überhaupt nicht vertrage, und eine sehr ähnliche Reaktion konnte ich bei mir bei Flockis feststellen.
    Seit dem habe ich alle nicht ganz astrein beurteilten Pilze gemieden, und kann z.B. zu Hallimasch nichts sagen.


    Sicher kann ich allerdings sagen dass ich bei Steinpilzen oder Pfifferlingen auch bei sehr grossen Mengen gar nichts bemerkt habe. Sie schmecken einfach gut, doch wenn es so viel gibt wie dieses Jahr dann hatte ich irgendwann die Nase voll und wurde nicht süchtig. Halluzinationen, euphorisierende Wirkung o.ä. Fehlanzeige (und ich habe dieses Jahr Berge von Steinis vernichtet...)


    Trüffel durfte ich bisher nur in sehr kleinen Mengen probieren, und kann daher nichts dazu sagen.

    In der Stadt und auf der Strasse ist es auf jeden Fall gefährlicher als im Wald.
    Aber Augen und Ohren sollte man immer offen halten und nichts provozieren.
    Hatte letztes Wochenende auch beinahe eine unangenehme Begegnung. Nachdem in offenem Gelände nichts mehr zu finden war kruschte ich ein bischen im Laub zwischen kleinen Fichten rum, als ich plötzlich böse angezischt wurde...

    Leider etwas unscharf die kleine Giftspritze ;)