Es ist mir bewusst, dass es Menschen gibt, die tatsächlich glauben, dass ein Baum tot ist, wenn er gefällt wurde.
Die Zellen sind nur in Lauerstellung und warten 1 Jahr, besonders Geduldige auch 2 Jahre, bis die Wurzel wieder Nährstoffe fördert. Darum können die Bäume auch überwintern und Pflanzen neue Wurzeln austreiben.
Da die natürlichen Abwehrmechanismen der Pflanze gegen Pilze mit der Zeit aber aufgezehrt werden, nutzt z.B. der Austernpilz seine Chance um mit seinen Hyphen die überlebenden Zellen zu knacken. Die Zellen haben ja sämtliche Energien für den Neuaustrieb gespeichert. Wird es dann frostig, hat das Myzel für eine gewisse Zeit einen Schutz vor der Kälte, aber in der eigenen Sorge, den Erfrieringstot zu erleiden, entwickelt das Myzel ganz schnell ein paar Fruchtkörper, bevor die angezapften Baumzellen einfrieren. Sie werden ausgesaugt um den eigenen Fruchtkörper zu bilden.
Wir finden folglich besonders in der kühlen Jahreszeit die Austernpilze, die vorher ein heimliches Leben im Holz führten. Fast schon intelligent
Dieses Wissen können wir logisch ausnutzen. Wann haben die Bäume die meiste Aktivität ? Klar im Frühjahr. Wir können also bewusst die Stellen aufsuchen, wo ein Frühjahrseinschlag erfolgte (und liegen blieb) bzw. ein Frühjahrssturm tobte. Dort hat der Pilz ein halbes Jahr lang genug Zeit gehabt um sein Myzel zu entwickeln und um im Winter einen kräftigen Austrieb zu organisieren.
Natürlich schließt das nicht aus, dass geschwächte Bäume, die im Herbst gefällt werden oder stehen bleiben, dieses Myzel bereits in sich tragen.
Dieses Zusammenspiel funktioniert mangels aktiver Baumzellen nicht mit toten Altholz.
Deshalb vermute ich, dass Markus seine Aktion nicht klappen wird. Es sei denn, das Baumstück ist noch kein Jahr alt. Ob es bestimmte Nährlösungen zum Tränken der Holzscheite gibt, weiß ich nicht. Möglich ist aber alles, denn die Holländer hängen ihre Tomatenpflanzen auch unter die Decke und lassen die Wurzeln in wässriger Nährlösung baumeln. Erde kennen die nicht.