Beiträge von Rumpelrudi

    In meiner alten Lektüre steht auch nur eine Anmerkung zu Hypholoma (sub)lateritium : (Bei forma pomposum (Lge.) bildet die Cortina einen auffallenden dauerhaften Ring am Stiel). Keine weiteren Infos und selbst habe ich das auch noch nicht gesehen.

    Ich würde den Pilz in den Bereich des Hygrocybe chlorophana einstufen. Es ist der Saftling, der beim Anschnitt nicht schwärzt.
    zu 3)
    Lamellen dünn, breit, leicht ausgebuchtet am Stiel angeheftet. Im Alter müßten sie fast frei erscheinen. Die Farbe: erst weiß mit gelblichen Schneiden passt zu einen Saftling.


    Hygrocybe chlorophana soll angeblich ein Sporenmaß von 9 X 4,5-5,5 haben.
    Was auch nicht passt: Die Cortinareste am Stiel lassen einen Schneckling vermuten. Damit bin ich aber überfragt.

    In der Nähe von Melle ist auch ein Wildschweinwald. Wenn ich dort hinein gehe, habe ich immer ein trockenes Brötchen in der Innentasche. Ein Mal habe ich es gebraucht, als ein Keiler quer auf meiner Wegrichtung stand. Ich habe kurz die Windrichtung geprüft und das Brötchen so geworfen, dass der Wind den Geruch zum Keiler förderte. Zoll bezahlt und der Weg war frei. ;)


    Zum vermeintlichen Samtfußrübling.
    Da nicht alle Merkmale auf Deinem Bild zu erkennen sind, insbesondere die schwarzbraune Filzigkeit fehlt (Samt !!!), prüfe bitte, ob der Stiel um 180 Grad verdreht und das Sporenpulver weiß ist.


    Ein Vergleichsfoto habe ich, wo besonders die Verdrehung des Stieles deutlich zu erkennen ist.

    Ach... Du warst das, der erst den Wasserspiegel vom Neckar gesenkt und 8 Minuten später einen Neckartsunami verursacht hat. Die Welle soll angeblich einen Wirbelsturm ausgelöst und New York erreicht haben.
    Mit solchen erwachsenen Fischen rauche ich auch immer eine Friedenspfeife.


    Der Pilz stand im Grünstreifen an einer Hauptverkehrsader. Nicht nur für Autos, sondern parallel auch für Hunde. Ohne ABC-Ausrüstung oder Verkehrssperrung wäre ich da nicht ran gegangen; die Dreistigkeit fehlt mir (noch)... außerdem war es "nur" ein Fliegenpilz und ich noch nicht hier im Forum angemeldet.
    Konnte doch nicht ahnen, dass hier manche auf Erfahrungen keinen Wert legen und nur Bürokratie akzeptieren. Werde mich aber anpassen ... versprochen.

    Und lesen können Pilze auch nicht ;(


    Auf dem Pilzfragment ist genug zu sehen. Samtfilzige Huthaut, die am Rand etwas übersteht, bräunliche Flecken bei der Berührung des Stieles und zur Stielbasis hin immer stärkere Blaufärbung.

    Sieht mir nach Rotkappe aus, vermutlich Espenrotkappe...


    Der Pilz heißt zwar Espenrotkappe, wächst aber nicht ausschließlich unter Zitterpappeln sondern auch unter Birken und Hainbuchen.

    In dem speziellen Fall aber nicht, denn in der freien Natur habe ich schon ähnliche Brocken gesehen. Meine persönliche und nur auf optische Beobachtungen beruhende Vermutung ist, dass ein Mycel besonders große Fruchtkörper entwickelt, wenn eine weite unterirdische Expansion nicht möglich ist. Anstatt eines Hexenringes werden dann wenige, aber überdurchschnittlich große Fruchtkörper gebildet.


    Beispiel:
    Vermutlich kennen wir alle den Fliegenpilz. Er wird bei Wiki so beschrieben: "Der Fliegenpilz ist in seinem Aussehen allgemein bekannt. Am auffälligsten ist der Hut. Er hat einen Durchmesser von 5 bis 15 Zentimeter".
    Für praktsch erfahrene Pilzkenner ein absoluter Witz.
    Würde das bedeuten, dass der Fliegenpilz, der bei mir in der Nähe am Strassenrand wächst (vermutlich var. formosa) ein Druckfehler sein wird, nur weil er einen Hutdurchmesser von 51 cm erreicht hatte, mittlerweile aber auf 42cm hochgeschüsselt war ? Selbst ein zweiter Begleiter, der 80 cm daneben wachsen wollte, zeigte sich schon als junge "Pilzkugel" mit 15 cm Durchmesser und hätte bestimmt seinen Vorgänger übertroffen. Die städtische Mähmaschine hat dem Schauspiel ein Ende gesetzt.


    Ich bin bestimmt nicht Textgläubig, denn die Natur widerlegt die Texte regelmäßig.

    Um das Sporenpulver zu gewinnen, nehme ich eine Butterdose. Wenn mit bunten Pulver zu rechnen ist, kommt auf den Dosenboden ein weißes Blatt Papier.


    Nun wird vom Pilz der Stiel abgeschnitten und der Hut mit den Lamellen nach unten auf das Papier gelegt... Deckel drauf und wenige Stunden warten.


    Danach kannst Du den Hut vom Papier heben und ein tolles Muster erkennen. Die Farbe des Musters ist ein Baustein zur Bestimmung.

    Nö, gehört zu meinem Grundwissen, aber Dir zuliebe habe ich mal nach der Literatur gesucht.


    Zitat aus I ´atlante dei funghi, wissenschaftlich übersetzt und bearbeitet von Till Reinhard Lohmeyer (1975)
    "Clitocybe maxima (Kummer), der Riesentrichterling ist geotropa sehr ähnlich und teilt auch dessen Geruch. Hut 20-60 cm breit, trichterförmig mit breitkrempigen Rand, ohne Buckel; auf Wiesen, auch im Gebirge. Der Pilz wird zuweilen als Form zu C.geotropa gestellt."


    Die Überlegung der Zuordnung ist also uralt und nicht neu. Das Ergebnis der Zuordnung ist jedoch, dass in der aktuellen Literatur nur die Maße des originalen geotropa übernommen wurden (Hutbreite bis 20 cm) und keine Aktualisierung statt fand.


    Die neuere Literatur kennt die "alten Pilze" nicht und jeder, der sich daran orientiert ist deshalb von den wirklichen Ausmaßen überrascht.

    Wenn der Baum wie eine Tanne aussieht ist es meistens eine Fichte und dort im Gras wachsen Fichtenreizker.
    Kiefernreizker wollen diese Nadelbäume mit den langen Doppelnadeln, die überhaupt nicht wie Fichten aussehen.


    Wenn Du dann im Gras suchst, dann suche nicht nach Grün sondern :


    Kein gegenteiliger Kommentar :)
    Der alte optische Unterschied zwischen Geotropa und Maxima ist: Maxima hat keinen Buckel in der Mitte und kann eine Hutbreite bis 60 cm erreichen.


    Nun heißt es wohl: Geotropa hat einen Buckel oder auch nicht :)


    Deswegen habe ich geistig die Formen nicht zusammengeworfen.

    Es ist tatsächlich die Stielbeschaffenheit und die Brüchigkeit der Lamellen, welche mich auf den Pfad des Hygrocybe intermedia brachten. Sicherlich kursieren im I-Net ziemlich abenteuerliche Bilder von bizarren Strukturen dieser Pilzart, mit kräftigen Schuppenpelz oder zerfetztem Hut, die real zwar häufig vorkommen, aber kein Merkmal darstellen. Den Pilz habe ich nur einmal im Leben in der Hand gehabt und er machte tatsächlich seinen anderen deutschen Namen: Trockener Saftling, alle Ehre.


    Ausgeschlossen hatte ich den Gymnopilus penetrans, weil der Stiel heller sein müßte als der Hut und die Elastität nicht zu diesen gefetzten Lamellen, gerissenen Hut bzw. brüchigen Stiel passt. Außerdem meine ich, dass die Zone oberhalb der Cortinareste dunkler ist und die Lamellen enger stehen.


    Der Einzige aus der Familie der Gymnopilus-Arten, der dem Fotopilz fast exakt entsprechen würde, wäre der Tannenflämmling (Gymnopilus Sapineus). Nur weiß ich nicht, ob der Pilz konsequent an Tannen gebunden ist oder zur Not auch mit Kiefern vorlieb nimmt. Manchmal stehen zwischen Kiefern auch Tannen, von denen die Stumpen und Äste herstammen könnten.
    Aber auch dieser Pilz hat keine brüchigen Lamellen.
    Habe ein hübsches Bild vom klassischen Tannenflämmling gefunden :
    http://www.biopix-foto.de/phot…opilus-sapineus-29632.jpg


    Nachtrag:
    Hygrocybe-Sporenpulver = weiß
    Gymnopilus-Sporenpulver = ockerbraun

    Der Pilz sieht wie ein gnadenlos überalteter Feuerschuppiger Saftling (Hygrocybe intermedia) aus. Stielbeschaffenheit, Radialstreifung des Hutes und Brüchigkeit der Lamellen deuten darauf hin. Dagegen würde der eingetrichterte Hut sprechen, was aber damit zusammen hängen kann, dass der Pilz kurz vor dem Höhepunkt der Wachstumsphase einen kräftigen Frost abbekommen hat. Normalerweise kommt diese Pilzart im November nicht mehr vor.

    Hastè Recht. Ich vergaß die Einschränkung auf die Wulstlinge untereinander. Solche "Kleinigkeiten" sind oft entscheidend zwischen Fango und Tango oder Reh und Reha.
    Hauptargument meinerseits ist der Kontrast zwischen schlanken Erscheinungsbild mit dem relativ langen Stiel und die grob erscheinenden Velumreste (eliae) entgegen dem gedrungeren Erscheinungsbild mit feineren Velumreste (gemmata). Farbnuancen können durch die Umwelt beeinflusst sein. Bin auch auf die Mikroskopie gespannt :P

    Beorn, Dein Bild vom "Ringlosen Gemmata" habe ich so in der Natur auch noch nicht gesehen. Würde bedeuten, dass sich der Pilz beim Aufschirmen den kompletten Ring mit Schaft abgerissen hat.
    Vielleicht zeigt auch Dieter sein Pilz diese unbändige Kraft, weil einer der grobscholligen Velumreste direkt vom Ring gerissen wurden (Lamellenabdruck).

    Mir ist leider vor sechs Monaten die zweite Festplatte abgestürzt. 1000e Bilder futsch und keine Sicherheitskopie. Nun arbeite ich mit zwei externen Festplatten und fange fast von forn an.


    Zum Thema.
    Eine Zone oberhalb des Ringes gibt es eigentlich nicht, weil der Ring herabhängend ist und sich nach oben bis zum Lamellenansatz abziehen lässt. Deshalb können oberhalb des Ringes Stauchungen oder senkrechte Streifen von den Lamellen sein aber auch völlige Glattheit. Ich sehe beim Muster die senkrechten Streifen auf der noch vorhandenen Ringhaut. Unter der abgezogenen Ringhaut ist der Pilz völlig glatt.
    Unterhalb des Ringes haften jedoch immer Reste von der Vulva.
    Mangels eigener Bilder: Beispiele aus dem I-Net:
    http://www.naturephoto-cz.com/…/elias-amanita-xxx908.jpg
    http://micoex.org/images/stories/2-amanita-eliae.jpg


    Die Zone oberhalb des abstehenden Ringes taugt also nicht viel zur sicheren Bestimmung.

    Mein erster Gedanke war auch der "Gelbe", Bruchteile von Sekunden später jedoch "Wulstling".



    Ja, Beorn, bei Amanita eliae würden auch die Bedenken passen.
    Insbesondere der "elegante" Wuchs, welcher an einen Scheidenstreifling erinnert, ist typisch für den Eliae.

    Mit der Macropodes-Gruppe sind wir uns bestimmt einig :)
    Ich tippe aber auf Helvella villosa, weil die Farbe einfach besser dazu passt und er insgesamt feinfilziger ausschaut.


    Nachtrag: Bin nach langer Bildersuche in Australien fündig geworden:
    Foto: © Judith Gover

    Scheint zu viel Frost abbekommen zu haben, dabei sind Wasserzellen geplatzt. Ist aber nur eine Vermutung.


    Spontan ist oder war das eine Tramete...vielleicht Coriolopsis ... eventuell Gallica wegen dem braunen Inhalt.


    Naja, mich stört das rötliche Anlaufen beim Anschnitt... da läuten bei mir etwas die Alarmglocken, da es sonst eigentlich eher ein blaues Anlaufen ist...


    Na, dann sind die Alarmglocken jetzt verstummt. Ich glaube, wir haben durch Deinen Bildnachtrag im 3 Posting zu Bild 2 am Feuerzeug und zum Bild 3 oben und Mitte rechts das blaugrüne Anlaufen des Hutfleisches gesehen ;)

    In meiner Schmierröhrlingssammlung sind leider nur Seitenaufnahmen, weil die Sonne so schön am schleimigen Hut reflektiert.


    Was die Generationen an geht, fände ich ein Suchen im I-Net unfair, denn viele Pilzseiten wissen das überhaupt nicht und außerdem ist aus solchen Bildern nicht ersichtlich, wann ein Pilz gefunden wurde. Auf einen meiner allgemeinen Waldbilder vom letzten Freitag bin ich auf eine zweite Generation gestossen. Dort habe ich leider lauter Draufsichten von einer Pilzgruppe zwecks Stilleben mit Korb gemacht. Bei einem außenstehenden Pilz ist jedoch der Stiel zu erkennen. Zwar undeutlich, aber wie auch die anderen Pilze nur mit einen kaum erkennbaren Anflug von Rot.
    Sorry, für den starken Zoom des Ausschnittes.

    Zu 2+3.) Rotfußröhrlinge bilden zwei Generationen von Fruchtkörper aus. Die zweite Generation im Spätherbst hat weniger intensiv-rote Füße und manchmal sogar gar kein rot und läuft auch nur schwachrot bis rot an. Die Blaufärbung würde dann, wenn überhaupt, kurz vor dem Erhitzen einsetzen.
    Eine gewisse Bildähnlichkeit mit dem Falschen Rotfußröhrling ist nicht abzustreiten. Das Original in der Hand wäre besser :)


    Beim 1. Bild: Wenn das kein Butterpilz ist, an dem der Ring entfernt wurde; ob das vom Schneckenfraß herzuleiten ist oder bei der Ernte passierte, weiß ich nicht. Körnchenröhrlinge oder Ringloser Butterpilz haben zwar feinere Schuppen, aber ohne Ring tendiere ich auch zum Körnchenröhrling (wachsen hier massenhaft).

    Für einen Acker-Schirmling ist der Stiel (durchschnittlich) zu kurz.


    Ein Erkennungszeichen (ebenfalls Durchschnitt) des Gift-Safranschirmlings ist auch, dass der Stiel nicht länger ist als der Hutdurchmesser. Folglich ist die Bestimmung nach Makromerkmalen sehr kritisch zu sehen, denn auf den Bildern ist kein längerer Stiel zu erkennen.
    Persönlich tendiere ich zum Olivbraunen Safranschirmling (Chlorophyllum olivieri), weil die Farbübergänge der Schuppen zur Huthaut nicht so stark kontrastieren.
    In der Regel lasse ich, aufgrund schlechter Verdauungserfahrungen mit dem C. olivieri, die Finger davon.