Beiträge von hoennetaler

    Was ich nie verstehen werde: warum putzt man bekannte Pilze nicht schon im Wald, da bleibt erstens der Dreck aus dem Korb und zweitens sieht man direkt, ober der Pilz madig ist. Nur so als Tipp für die Zukunft...


    LG (aus dem Sauerland)
    Jürgen


    P.S.: Irgenwie habe ich den Eindruck, dass sich zwischen die Maronenröhrlinge in der untersten Reihe ein Galli gemogelt hat. Besser noch mal genau prüfen.

    Guten Morgen,


    gestern war ich mehrere Stunden in der Nähe des Sorpesees unterwegs. Kurzbericht für die Mykophagen: Viele gute Flockenstielige Hexenröhrlinge und Pfifferlinge, Maronenröhrlinge und Steinpilze leider fast alle total vermadet!


    Zeigen möchte ich Euch noch drei Pilzarten, die nicht so häufig sind und der ein oder andere vielleicht noch nicht gesehen hat.


    Starten möchte ich mit der Birken-(bzw. Heide-)Rotkappe (Leccinum versipelle. Derzeit hier in Fichtenbeständen mit eingestreuten Birken relativ häufig anzutreffen:



    Auch bei mir eher selten ist der Wald-Schneckling (Hygrophorus nemoreus). Er kommt hier im Fichtenwald unter einer einzelnen Eiche vor.



    Vorgestern habe ich den Grünen Knolli gezeigt, heute gibt es seinen Verwandten, den Kegelhütigen oder Spitzhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Ich kenne mehrere Standorte unter Fichte, gestern habe ich ihn aber im reinen Laubmischwald unter einer Buche gefunden:



    Hier mal ein Eindruck dieses wunderschönen Waldes. Der Fundort von A. virosa ist mit einem Kreis markiert:



    VG
    Jürgen

    Hallo Matthias,


    waren heute bestimmt über 20 Exemplare in allen Altersstufen, scheint hier bei mir ein gutes Jahr zu haben.


    VG
    Jürgen


    Guten Abend zusammen,


    ich bin heute 2 Stunden im Balver Wald unterwegs gewesen. Das tolle Pilzwetter zeigt Wirkung: Hier geht es jetzt richtig los. Einige Bilder möchte ich Euch zeigen:


    Derzeit extrem häufig an Wegeböschungen von Laubwäldern: Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus)



    Ein Fund über den ich mich immer wieder freue ist der Hohlfußröhrling (Suillus cavipes):



    Der darf natürlich auch nicht fehlen ;):



    Ein besonders schönes Exemplar des Flockenstieligen Hexenröhrlings (Boletus erythropus):



    Oft sieht man sie nicht im Laub, aber man riecht sie: Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus)



    Hier was für die böse Schwiegermutter: Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)



    Zu guter letzt ein Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus):



    Ohne Foto und schon verspeist: Viele Pfifferlinge und diverse Täublinge.


    Wer jetzt noch Urlaub hat (so wie ich :)): nix wie in den Wald, es lohnt sich...


    VG
    Jürgen

    Hallo,


    mein Arbeitgeber weiß auch Bescheid. Ich habe ebenfalls die Erlaubnis, in Notfällen meinen Arbeitsplatz zu verlassen (Gehalt wird weiter gezahlt). Habe auch das Beispiel Freiwillige Feuerwehr angeführt.


    Jürgen

    Hallo,


    habe die Art mal im Mai 2012 auf Sägespänen gefunden. Die rhomboiden Sporen sind hier in Mitteleuropa für eine Psilocybe-Art wohl schon ein Alleinstellungsmerkmal.


    Anbei ein Sporenfoto von meinem damaligen Fund.


    Viele Grüße
    Jürgen


    Hallo Rika,


    das Mikro ist ein Zeiss Standard Junior KF. Grundsätzlich muss man den Okular-Tubus mit der Einstellung 55-75 nach dem eingestellten Augenabstand einstellen damit die sogenannte Tubuslänge (vereinfacht gesagt ist das der Abstand zwischen Objektiv und Okular) wieder passt. Die Tubuslänge liegt bei deinem Mikro bei 160 mm. Entsprechend dieser Entfernung sind Okulare und Objektive bei Zeiss aufeinander abgestimmt. Wenn Du jetzt bei richtig eingestellter Tubuslänge nicht mehr scharfstellen kannst und das Objektiv setzt auf den Objektträger bzw. auf das Deckgläschen auf, kannst Du versuchen, die Verstellung am Okulartubus so zu ändern, dass Du ein scharfes Bild bekommst. Allerdings ändert sich dadurch die Tubuslänge und die Qualität des Bildes leidet darunter. Ob man das merkt oder ob das störend ist, musst Du ausprobieren. Vieleicht ist der qualitative Unterschied kaum bis gar nicht wahrnehmbar.


    Wenn Du mit der Qualität des Bildes dann nicht zufrieden sein solltest, musst Du auf eines der von mir vorgeschlagenen Okulare umsteigen.Deine C-Okulare sind mit Brille nicht benutzbar, da die Austrittspupille (die Ebene vor dem Okular, wo man das Mikrobild in voller Ausdehnung sehen kann) nur wenige mm über dem Okular liegt. Mit Brille kommt deine Pupille also nicht auf diese Ebene. Die von mir vorgeschlagenen Okulare haben eine höhere Austrittspupille (wohl je nach Typ bis fast 2 cm). Da kann man dann bequem mit Brille arbeiten.


    Weiterhin hat das Das C8x nur eine Sehfeldzahl von 16 mm (das C12,5 sogar nur 12,5 mm und damit den "Schlüsselloch-Effekt"), die von mir vorgeschlagenen Okuklare mit 10 facher Vergrößerung haben eine Sehfeldzahl von 18 mm, KPL-Pkulare gibt es sogar mit 20 mm Sehfeld, d.h. Du überblickst eine größere Fläche in deinem Präparat.


    Von der Qualität her ist die Reihenfolge CPL, KF (Nachfolger der CPL) und KPL (das sind die hochwertigsten Okulare für dein Mikro). Bei Zeiss selbst geht da aber gar nichts mehr. Derartige Okulare haben die schon seit etlichen Jahren nicht mehr im Angebot. Die unterstützen nur noch die neueren Unendlich-Mikroskope. Bei Bedarf kann ich Dir bei der Suche helfen.


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Rika,


    das hört sich nach einem Mikroskop von Zeiss aus der Standard-Reihe an. Google mal nach Zeiss Standard. Ein Modell aus dieser Baureihe habe ich auch. Dein Problem sind die C-Okulare. Diese sind nicht für Brillenträger geeignet! Du musst dich auf die Suche nach CPL-, KF- oder KPL-Okularen machen. Z. B. diese hier: http://www.ebay.de/itm/Zeiss-p…ain_0&hash=item3a906e1428


    Aber Vorsicht: Von den KPL-Okularen gibt es auch ältere Versionen, die sich nicht so gut eignen.


    Ich könnte Dir kurzfristig ein KPL-W 10x/18 (allerdings nicht fokussierbar) zum Testen zur Verfügung stellen. Wenn daran Interesse besteht, schreib mir kurz eine PN.


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Rika,


    Zeiss West oder Zeiss Ost? Bei Zeiss West musst Du nach CPL-, KF- oder am besten nach KPL-Okularen Ausschau halten. Schreib doch mal die genaue Mikroskopbezeichnung und die Bezeichnung der Objektive und auch der vorhandenen Okulare. Dann kann ich Dir genau sagen, was Du brauchst.


    Viele Grüße
    Jürgen


    P.S.: Auf keine Fall das von Hübchen vorgeschlagene Okular. Das ist für neuere Zeiss-Mikroskope mit unendlich-korrigierten Objektiven.

    Hallo Tuppie,


    man kann Pilze natürlich in der Regel nicht nur an der Sporengröße und -form erkennen. Eine Bestimmung besteht immer aus makro- und mikroskopischen Merkmalen. Hier konnten alle drei Pilzarten makroskopisch sicher ihrer Gattung zugeordnet werden, wobei sich die Tintlinge mittlerweile in mehrere Gattungen aufsplitten.


    Grundsätzlich fallen durch das Substrat (hier Misthaufen) auch schon viele Kandidaten durch das Raster.


    Bei dem kleinen Tintling war mikroskopisch wichtig die Form und Größe der Sporen, der dezentrale Keimporus, die zweisporigen Basidien (gut durch das Mikroskop zu sehen, die Mikrofotos davon sind leider nichts geworden) und die Pileozystiden in der Huthaut.


    Das Samthäubchen fällt schon aufgrund seiner Größe auf. Der Hutdurchmesser beim größten Exemplar betrug 7 cm! Also eigentlich eine Samthaube ;-). Allein durch die Größe blieben nur noch zwei Arten übrig. Die wiederum unterscheiden sich im wesentlichen durch die Sporengröße. Ansonsten muss man bei Conocyben das Vorkommen, die Größe und die Form der Zystiden vor allem auch am Stiel untersuchen. Oftmals haben die die Form von Mensch-ärgere-dich-nicht-Püppchen, das nennt man dann lecythiform.


    Der Düngerling war eigentlich schon makroskopisch klar. Wollte aber trotzdem die Sporen zum Vergleich zu den anderen Arten mit abbilden.


    Die Sporenfarbe ist auch in den Gattungen unterschiedlich:


    Tintlinge haben braune, dunkelbraune bis schwärzliche Sporen. Die Form kann z. B mitraförmig oder oval sein. Die Oberfläche kann glatt oder ornamentiert (z. B. rau punktiert) sein


    Samthäubchen haben ockergelblich bis rostfarbene Sporen. Conocybe fuscimarginata hat z. B. dickwandige Sporen mit zentralem Keimporus. Dies ist auf dem obigen Sporenfoto gut zu erkennen.


    Düngerlinge haben braune, braun-graue bis grau-schwärzliche Sporen, die glatt oder ornamentiert (wie z. B. beim bekannten Heudüngerling) sein können.


    Dies mal nur als ganz kurzer Einblick in die Welt der Dunkelsporer. Die machen einfach Spaß, auch unter dem Mikroskop. Wie man sich dagegen mit z. B. Trichterlingen mikroskopisch auseinandersetzen kann, bleibt mir ein Rätsel (hyaline kleine Sporen, die alle gleich aussehen)...


    VG
    Jürgen

    Guten Abend,


    das Leben auf dem Lande hat ja manchmal auch Vorteile ;). Z. B. findet man schnell schon makroskopisch mögliche Pilzsubstrate:



    Während einer Regenpause habe ich mich dem Substrat genähert. Mit der Nase im Mist hörte ich hinter mir eine Kinderstimme: "Mama, was macht der Mann da?" Ich: "Ich suche Pilze!" Die Mutter: "Aha!?" Also habe ich mich beeilt, bevor die Männer im weißen Kittel kommen, um mir eine weiße Weste überzuziehen.


    Folgendes habe ich gefunden:


    Coprinellus bisporus, der zweisporige Misttintling, kam in Massen vor:



    Pileozystiden in der Huthaut bis 150 µm lang:



    Sporen: 10,5-15x7-8,5 µm



    Conocybe fuscimarginata (Viersporiges Mistsamthäubchen):




    Lecythiforme Cheilozystiden:



    Sporen: 9,5-12,5x6-8 µm:



    Für die Psilofreaks:


    Panaeolus cinctulus (Dunkelrandiger Düngerling):




    Sporen: 11-14x7,5-10 µm:



    Daneben gab es noch Peziza vesiculosa, den Blasigen Becherling.


    Nach Kleinzeug habe ich nicht geschaut.


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Peter,


    wenn Du in einer Naturwissenschaftlichen Vereinigung bist, wird es dort sicher Mitglieder geben, die dir den Umgang mit dem Mikroskop zeigen können. So schwierig ist das gar nicht. Wichtig ist, das 40er Objektiv nicht unabsichtlich ins Öl zu tauchen,die Aperturblende des Kondensors entsprechend dem eingeschwenkten Objektiv zu öffnen oder zu schließen (diesen Fehler habe ich schon oft gesehen, sieht man auch an diversen Mikrofotos im Netz) und den Kondensor selbst nicht zu tief zu drehen (kurz unter dem obersten Anschlag ist erfahrungsgemäß oftmals die beste Höhe). Wenn dein Mikroskop komplett köhlerbar ist, findest Du z.B. hier eine gute Anleitung: http://www.mikroskopie.de/pfad/koehlerbeleuchtung/main.html
    Sonst erst mal quetschen was dir unter die Finger kommt. Färben kannst Du später immer noch.


    VG
    Jürgen

    Hallo Peter,


    den Erb/Matheis hatte ich auch mal. Habe ich aber praktisch nie gebraucht.


    Hier mal noch ein Tipp: Im Tintling war vor etlichen Jahren mal eine Serie über die Pilzmikroskopie.


    Wenn du auf folgender Seite in die Suchzeile "Pilzmikroskopie" eingibst, erscheinen als Ergebnis sämtliche Artikel dieser Serie als PDF:


    http://www.tintling.com/html/inhalt_1.html


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Ingo,


    die quergestreiften Sporen sprechen eigentlich eindeutig für Pseudombrophila petrakii. Einige meiner Funde wuchsen auch auf von Taubenkot "durchtränkten" und am Boden liegenden Holzästen. P. deerata aus PdS (Nr. 78) ist eine Fehlbestimmung und ist eindeutig P. petrakii.


    Viele Grüße
    Jürgen