Beiträge von abeja

    Hallo Christoph,

    ich hatte das schon so verstanden, wie du das gemeint hattest - dass da berufliche Nähe zu diesen Themenbereichen ist - bist sozusagen "am Puls der Zeit" und dass da auch Übung darin besteht, diese Dinge zu vermitteln und weiter zu geben. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie es (eventuell) ankommen könnte.

    Tatsächlich sind ja mit der Zeit die ökologischen Themen mehr in den Vordergrund gerückt und nehmen dann wahrscheinlich auch mehr Raum im Biologie-Unterricht ein.


    Um nochmal auf die anderen angesprochenen Begriffe zu kommen,

    da stellt man tatsächlich "mit Schrecken" fest, dass in unseren 3 "dickeren" Pilzbestimmungswerken , die hier viele haben (Gerhardt, Laux, Bon) im Glossar diese Begriffe auch nicht richtig definiert sind. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn jeder "normale" Hobby-Mykologe das so übernimmt.


    Bon:

    "hyalin": farblos, in Masse weiß

    "Hyphe": unterschiedlich geformte Zellen, die ...


    Laux:

    "hyalon": farblos, durchscheinend

    "Hyphe": Schlauchartige Zellen mit oder ohne Septen ...


    Gerhardt:

    "Hyphen": langgestreckte fadenförmige Pilzzellen ...


    Zu "Gewebe" oder "Nicht-Gewebe"

    da verlinke ich auch nur mal die Wiki-Seiten ...g:D (ohne jetzt die Quellen angeschaut zu haben)

    Parenchym (Gewebe)

    Parenchym – Wikipedia


    Plektenchym ("Flecht-Gewebe", manchmal auch "Schein-Gewebe" genannt)

    Plektenchym – Wikipedia


    Der Unterschied zum Parenchym wäre dann vor allem das Nicht-Vorhandensein von Plasmodesmen, über die nebeneinander liegenden Zellen Stoffe austauschen könnten.

    Plasmodesmos – Wikipedia


    Die Pilzfäden sind dann untereinander nur äußerlich verklebt, verflochten, verwoben, verdichtet und "wirken" wie ein "echtes" Gewebe - aber Stoffaustausch wäre dann nur innerhalb der Zellen einer Hyphe (eines Pilzfadens) möglich - aber nicht mit der Nachbarhyphe.


    Dann taucht noch der Begriff "Pseudoparenchym" auf ("Schein-Gewebe") - angeblich teilweise synonym zu Plektenchym verwendet, aber es gäbe doch den Unterschied, dass dabei nachträglich die Pilzhyphen verwachsen, "oft unter gallertiger Auflösung der Zellwand" (dann wäre da doch auch wieder Stoffaustausch möglich... ?? ... aber eben "nachträglich" und soll in fließendem Übergang zum Plektenchym sein.)

    Pseudoparenchym – Wikipedia

    Hallo Oehrling,

    vielen Dank, dass du dir die Bilder so genau angeschaut hast und den Abgleich mit den Fachbüchern.

    Dann "geht die SV-Reakton immer vor..." - und es ist auch normal, dass sie verblasst.

    (Ich habe damals, als ich mit der Chemie anfing, viele andere Täublinge auch damit traktiert - um zu sehen, was denn "negativ" ist . Vergleichsbilder kann ich noch mal heraussuchen und einstellen. Das ist für viele bestimmt ganz interessant)


    Trotzdem wundert mich etwas der Geschmack (nicht extrem stark, aber wahrnehmbar) vom letzten Pilz.

    Das macht mich sehr nachdenklich... denn ich hatte in den Vorjahren auch einen (unzureichend untersucht), der so schmeckte (kein Sporenpulver) und wo ich die chem. Rk im Wald am frischen Pilz gemacht habe (und die Teilstücke nur fotografierte und nicht mitnahm und keinen Pilzanteil trocknete). Da war mit SV ein "Hauch von Rosa" am Stiel (frisch!!!) und die Gu-Reaktion war langsam (und der ganze Pilz so ausgeblichen wie hier Nr. 4)

    So könnte es vielleicht sein, dass R. lepidicolor häufiger ist, als man denkt ... wenn der Zahnpasta-Geschmack auch minimal vorhanden sein kann ... und man nicht die ganzen Tests macht und sich im Weiteren nur auf die Härte des Fruchtkörpers stützt.

    Hallo,

    ich finde den Beitrag - und die Diskussionen - und auch die Hilfe bei der Abgrenzung - sehr wertvoll. :thumbup:

    Vieles kann man sich auch noch mal in Ruhe durchlesen - und man muss die Begriffe ja auch nicht zwingend in seinen "aktiven" Wortschatz übernehmen.


    @ Christoph: vielen Dank für die "kurze und knackige" (wenn ich das so sagen darf ;) ) Zusammenfassung.

    Das macht schon Sinn so und erscheint mir auch einleuchtend ...

    Schulstoff in Bayern 10.Klasse (... klar, wenn man da tagtäglich mit zu tun hat ...) klingt dann aber auch ein bisschen so wie "müsste man ja eigentlich wissen".

    Für die meisten von uns ist die 10. Klasse schon (sehr) lange vorbei - und ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, ob in Mittelstufe oder Oberstufe (trotz Bio-LK) damals irgendwelche ökologischen Begriffe deutlich definiert wurden.

    Aus dieser Zeit fliegen in unserem Haushalt noch Schülerduden und DTV-Atlanten herum, da hat man dann bei "Eigenbedarf" (ohne Internet und ohne Uni-Bibliothek in der Nähe) mal etwas nachgelesen.


    Da z.B.zu Biotop (aus Schüler-Duden):

    "Die gesamte Biosphäre wird unterteilt in einzelne Ökosysteme. Die Lebewesen darin (der organische Anteil) werden unter dem Begriff Biozönose zusammengefasst. Für die physikalischen und chemischen Gegebenheiten (der anorganische Anteil) wird der Ausdruck Biotop verwendet.

    In der Botanik gebraucht man statt Biotop häufig die Bezeichnung Standort."

    (Bis auf den letzten Satz kein Widerspruch zu deiner Zusammenfassung oben, nur der Begriff "Standort" würde dann in dieser Definition nicht den organischen Anteil beeinhalten.)


    Oder aus DTV-Atlas, zu Biozönose:

    "... ein alle Organismen umfassendes Gefüge ökologischer Beziehungen, dessen Grundeinheit (??) die Biozönose ist ; der Raum, den sie (die Biozönose) einnimmt, ist der Lebensraum (Biotop) ... Zusammen mit den anorganischen Faktoren ihres Biotops bildet die Biozönose ein Ökosystem ..."

    (Da wird das Biotop als Raum gesehen, nicht nur beschränkt auf die anorganischen Faktoren .... glaube ich ... denn wenn ich lese "anorganische Faktoren ihres Biotops, dann müsste es auch "organische Faktoren des Biotops" geben.)


    Ich glaube, die ganze "Verwirrung" und Problematik, die Begriffe klar zu definieren, ist historisch bedingt.

    Im DTV-Atlas werden auch Namen genannt ... Definition von Biozönose nach Reswoy (z.B.).

    Suche ich danach, stoße ich auf ein Google-Book "Historisches Wörterbuch der Biologie - Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe" von Georg Toepfer von 2011.

    Das Buch/ die Bücher (3 Bände) kann man auch als PDF finden und herunterladen.

    Da wird ausführlich auf die Geschichte der ganzen Begrifflichkeiten eingegangen - und man versteht dann besser, warum es da so schwierig ist /war eine klare Definition zu finden - und auch, dass immer noch nicht alles Begriffe im gleichen Sinn verwendet werden.

    Die etwas "schwammigeren" oder nicht ganz stringenten Definitionen, die man im Web zum Thema findet, beziehen sich alle auf dieses Buch, bzw. sind teilweise wortwörtliche Auszüge daraus.

    (Zu Biotop und den damit verknüpften Begriffen: Band 1, Buchseite 305ff, PDF-Seite 402 ff.)

    Hallo,

    eine Komödie in mehreren Akten. ==18


    1. Akt:


    wie wir alle wissen, gibt es ja zur Zeit keine Pilze.

    So gut wie keine Pilze jedenfalls, das ist bei mir aber nichts Neues.

    Trotzdem fand ich am letzten Sonntag natürlich etwas:

    exakt 30 gr. essbare Lungenseitlinge (nicht etwas 300 gr.), die ich in der Hoffnung auf mehr (von bekannten Dürrständer-Buchen) mitnahm.

    Allerdings habe ich die an den anderen Stelle verpasst, da waren sie schon trocken.

    Mit viel Butter geschmurgelt und dann mit Chiabatta "aufgetunkt" waren aber auch diese 30 gr. ein echter Genuss, sehr aromatisch.



    So, aber da leuchtete plötzlich noch etwas sehr rot. Kein Einzelpilz!

    Sondern 5 Stück in unterschiedlichem Alter - und sie kamen mir vor wie "die hatte ich noch nicht" (oder "die hatte ich nur so ähnlich")


    Details


    Fundort:

    Buchenmischwald auf Kalk,

    Hochrhein ca. 450 m, genau genommen in Bettingen, CH (ganz grenznah) am Rande des sogenannten "Wyhlengraben", das ist ein tiefer schluchtartiger Bacheinschnitt - ungefähr bei 47.56777, 7.68658

    Die Pilze befanden sich direkt bei Buchen, allerdings gibt es in 20-30 m Entfernung auch eine Tanne, eventuell auch ein paar andere Arten.


    5 Pilze

    Hutdurchmesser ca. 6 bis über 10 cm

    Hutfarbe leuchtend rot, ein Pilz mit etwas dunklerer Mitte, ein Pilz mit etwas hellerer Mitte

    Huthaut samtig erscheinend (kein Glanz), beim jüngsten Pilz weißlich bereift ... was das glänzt, war REGEN (ein bisschen)

    Huthaut nicht abziehbar (nur winzigste Fetzen) darunter rötlich

    Huthaut am Rand teilweise zurückgezogen/teilweise nicht (am gleichen Pilz)

    Lamellen teilweise mit rötlicher Einfärbung am Rand, teilweise nicht (am gleichen Pilz)

    Stiel nicht gemessen, aber nicht sehr stämmig

    Stielfleisch trotz Madenlöchern sehr fest

    Stiel sehr zart rosa überlaufen (meist einseitig, meist unten, nicht bei allen Pilzen gleich ausgeformt)

    Hutfleisch, Stielfleisch und Lamellen weiß, Lamellen bei Alterung leicht cremefarben werdend, ansonsten nur bräunliche Verfärbungen in den Madengängen


    Ich dachte zuerst an Russula rosea (Russula lepida), den Harten Zinnobertäubling (dazu passen Konsistenz, Farbe und Form, makr. Huthautbeschaffenheit und Fundort eigentlich ganz gut).


    Pilz 1







    Pilz 2 (etwas nass vom Regen, Huthaut bei allen Pilzen samtig)








    Pilz 3





    ABER... KEIN Geruch (erst) und KEIN Geschmack:

    Zuerst nahm ich bei keinem der Pilze einen Geruch war (nicht nach Menthol, nicht nach Zedernholz, nicht nach Bleistift) und alle Pilze schmeckten mild (auch nach längerem Kauen und Einspeicheln, keinerlei Mentholkomponente bzw. Zahnpastakomponente oder Holzkomponente).

    Als ich jedoch Teilstücke von 3 Pilzen im Döschen hatte und nochmal daran roch, da rochen sie deutlich obstig (Apfelkomponente), Geschmack bei erneutem Probieren immer noch mild (nichts Herbes, Kratzendes, Bitteres, Aromatisches, Schärfliches, Frisches von hinten im Hals in die Nase Steigendes)


    Ich vermutete wg. Geruch/Geschmack dann den (seltenen) Falschen Zinnobertäubling, Russula lepidicolor.

    Dazu passen neben Geruch/Geschmack auch die Konsistenz, Farbe und Form, makr. Huthautbeschaffenheit und Fundort.

    Als Quelle habe ich den Gröger und div. Internetseiten benutzt, die sich dann teilweise auch ein bisschen widersprechen.

    Von 3 Pilzen nahm ich ein Teilstück zum Aussporen mit und einen Stiel für die chemischen Reaktionen.



    Sporenpulver:

    weiß - nicht Kopierpapier-Weiß, sondern Küchenrollenpapier-Weiß/ Eierschalen-Weiß/ Ziegengouda-Weiß (= 1b?), dunkelt nicht nach

    Russula lepidicolor soll weißes/weißliches Sporenpulver haben, das Sporenpulver von Russula rosea/ lepida wird manchmal mit weiß bezeichnet (Bon), oft wird aber auch cremefarben genannt (creme sollte aber eher wie Butter sein?)

    (Ich hatte bisher da nur cf.-Exemplare, die nicht ausgesport haben.)


    Zusammengeschoben von 3 Hutfragmenten Pilz 1,2,3




    Im Gröger steht zur Guajak-Reaktion bei Russula lepidicolor: negativ, in anderen Quellen steht was von "uneinheitlich", oft wird sie "schwach und verzögert" genannt.

    "Negativ" bedeutet wahrscheinlich, dass sie sehr langsam kommt, im Vergleich mit anderen Täublingen und bedeutet NICHT, dass gar keine Färbung eintritt (?).

    Russula rosea/ lepida soll GU-positiv sein (= Reaktion in welchem Zeitrahmen? Innerhalb 5 Sekunden ausreagiert oder doch auch nach Minuten?).


    Deshalb beschreibe ich es im Detail:

    Guajak-Reaktion:

    beim Auftragen: nur gelber Fleck (manche andere Pilze färben sich SOFORT -in Millisekunden - dunkel grün-blau, oder sie verfärben sich innerhalb von 3-5 Sekunden)

    nach 3 Sekunden: sehr heller lindgrüner Fleck

    nach 5 Sekunden: heller türkisgrüner Fleck

    nach 30 Sekunden: blauer Fleck

    nach 1 Minunte: etwas dunklerer petrolblauer Fleck

    nach 5-6 Minuten: maximale Färbung erreicht


    mit Eisen-II-Sulfat keine signifikante Reaktion - man liest "rosa-grau" - ich sehe da aber eher ein trübes Gelb-grau (???)

    mit Phenol rötliches Braun.

    mit KOH keine besondere Reaktion, ein bisschen hell-gelb


    Bleibt noch der Test mit Sulfovanillin am getrockneten Fleisch - und das ist m.M. nach positiv, sehr leuchtend eosin/johannisbeerrot.

    Allerdings schlägt auch hier die Farbe nach 1-5 Minuten leicht ins Violette um und verblasst danach.

    IST DAS NORMAL? Bei Russula velutipes/aurora war das eigentlich ähnlich, vielleicht das Verblassen langsamer (nicht genau beobachtet).

    Eine NEGATIVE Reaktion wäre z.B. ein trübes Violett als ERSTE und ausschließliche (?) Färbung.

    Allerdings las ich bei Wiki etwas davon, dass die Färbung dauerhaft sei/ sein soll ???


    nach 30 Sekunden (Stiel von Pilz 2)


    SV sofort, Stiel nach 5 Minuten




    SV nach 1 Minute, Stiel nach 6 Minuten


    SV nach 4 Minuten



    Im Bon steht zur SV-Reaktion von Russula rosea/ lepida (zum Vergleich): "mit SV violett oder trüb purpur-grau, nicht rosa"


    Interessant fand ich folgende spanische Seiten, wo u.a. die milden, roten Täublinge gut beschrieben werden (auch Fotos, auch Mikromerkmale).

    Mir kam es da aber auch auf die makroskopischen Beschreibungen und chem. Reaktionen an.


    Harter Zinnobertäubling (positive Gu-Reaktion, rosa !!! SV-Reaktion vorhanden !!! aber innerhalb 1 Minute flüchtig!!!)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula rosea (= lepida)

    CARNE compacta, dura, granulosa, blanca, con olor suave y agradable, como frutado y sabor mentolado muy característico, como a pasta de dientes, con el reactivo fenol da una coloración púrpura-vinoso, con el guayacol azul verdoso, con el sulfato ferroso primero grisáceo y al final anaranjado y lo más característico es con la sulfovanilina recién preparada da rosa vivo de una manera muy fugaz en menos de un minuto se decolora.

    ESPORADA en masa crema.


    Falscher Zinnobertäubling (langsame Gu-Reaktion, deutliche SV-Reaktion, die aber nach ein paar Minuten verschwindet, Phenol ROSA !!!???)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula lepidicolor

    El guayacol da una reacción azulada bastante lenta y la sulfovanilina da una bella reacción carmín o rosa viva en la parte baja del pie rojiza, mientras que muy poco, (pero da) en la parte alta y blanca. En ambos casos esta coloración se pasa en unos minutos. Potasa amarillo en pie y sombrero, fenol lentamente da rosa y fenolanilina da rosa vivo.

    ESPORADA en masa blanca.


    Netzflockiger Rosa-Täubling (Fleisch weich, deutliche SV-Reaktion)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula aurora (= velutipes)

    CARNE compacta, granulosa, pero no muy dura, blanca y sin sabor ni olor especial que se poner de un bonito rosa-rojo con la sulfovanilina.

    ESPORADA en masa blanca.


    Russula zvarae (der soll farblich auch wie R. rosea und lepidicolor sein, aber weich, und ohne deutliche SV-Reaktion)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula zvarae

    CARNE blanca, frágil y dulce, en todas sus partes y sin olor especial, no reacciona a la sulfovanilina de manera espectacular, ni al fenol que pasa a marrón al cabo de un buen rato. Con sulfato de hierro un rosa claro no característico.

    ESPORADA en masa blanca.



    "Indizien" (fehlender Geschmack, Sporenpulverfarbe, chem. Reaktionen mit GU und SV ... wenn ich die richtig interpretiere) könnten für R. lepidicolor sprechen.


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    2. Akt


    Am Freitag war ich nochmal da (nebenbei fand ich die ersten Stockschwämmchen in diesem Jahr, ein paar zähe Lungenseitlinge, einen zähen Sklerotien-Stielporling, einen riesigen Dachpilz, einen frischen Grubigen Wurzelrübling und 4-5 diverse zerfallende Täublinge).


    Hier ein Bild vom "Wyhlengraben" (von oben, von St. Chrischona)



    Hier ein Bild von einem Bachtal (innerhalb des schluchtartigen Einschnittes sind rechts und links jeweils ein Bachlauf, der nochmal vertieft liegt.)

    Grenzsteinweg: rechts vom Grenzstein ist Schweiz, links ist Deutschland - etwas weiter vorn (auf ebenerem Gelände) befanden sich rechts (in der Schweiz) die Pilze.




    Was ich aber nicht fand, waren die abgelegten bzw. stehen gelassenen Reste von meinen harten Täublingen - kein Stückchen.


    Dafür stand da ein einzelne kleineres neues (madiges) Exemplar (Pilz 4)





    Bis auf die Hutfarbe (rosa, ausbleichend ... so waren bisher alle meine cf. rosea) identisch zu den ersten Pilzen.

    ABER:

    Geruch null (nichts zu machen).

    Geschmack erst nichts, nach längerem Einspeicheln anhaftend so, als hätte man nach dem Zähneputzen den Mund nicht gründlich ausgespült.

    Also Russula rosea/ lepida, dachte ich.


    Prima, da kann ich ja das Sporenpulver und die chemischen Reaktionen vergleichen.


    Sporenpulver: unfotografierbar wenig, aber identisch zu den ersten Pilzen, "Küchenrollenpapier-Weiß"


    chem. Reaktionen:

    mit Eisen-II_Sulfat: wieder so ein trübes Gelb-Grau

    GU: leichte Verzögerung, eventuell etwas schneller als die ersten Pilze, innerhalb von ca. 5 Sekunden schon dunkler, nach 30 Sekunden ausreagiert

    Phenol: minimal rötlicher

    KOH: wieder gelblich




    und SV:

    identisch, erst leuchtend johannisbeerrot, dann über violett in mehreren Minuten verblassend.

    Ich habe das jetzt mal dokumentiert:


    9:52


    9:53


    9:55


    9:57


    9:59


    10:13




    Und nun?




    Möglichkeit 1:

    Alles ist Russula lepidicolor (weil kein Geschmack bei den ersten Funden, wg. Sporenpulverfarbe und Chemie, die mir passend erscheint) - aber das würde bedeuten, dass diese Pilze ausnahmsweise auch mal "nach Zahnpasta" schmecken können. Das ist eher unwahrscheinlich - obwohl manchmal auch "auch leicht bitter" genannt wird.


    Möglichkeit 2:

    Alles ist Russula rosea/ lepida (weil der Zweitfund eindeutig den Geschmack hatte und die Chemie und Sporenpulverfarbe sich bei den Pilzen nicht unterscheiden - und der Geschmack ausnahmsweise nicht vorhanden gewesen sein könnte, witterungsbedingt) - aber das würde bedeuten, dass die Sporenpulverfarbe und chem. Reaktion , weil sie nicht exakt auf die Beschreibungen passen, entweder sehr variabel sind oder die Beschreibungen ungenau sind oder dass sie sehr unterschiedlich aufgefasst werden können.

    Dann wäre das, was man da sieht , SV-negativ. (!!??!!)


    Möglichkeit 3:

    Die ersten Pilze sind Russula lepidicolor und der zweite Fund ist Russula rosea/ lepida (wegen der Unterschiede im Geschmack) - aber das würde bedeuten, dass sich die beiden Arten kein bisschen in Sporenpulverfarbe und Chemie unterscheiden (aber das sollten sie ja).


    Stimme aus dem off:

    ... die unterscheiden sich u.a. in der HDS:

    Russula rosea/ lepida mit Pileozystiden - Russula lepidicolor ohne.


    Nun, ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass alles Russula rosea/ lepida ist (schon wegen der Häufigkeit) und dass ich die chemische Reaktion nicht richtig interpretiere.

    Es kann für mich auch bei einer "Oder-Bestimmung" bleiben, das macht mir keine schlaflosen Nächte - wenn aber ein Täublings-Liebhaber/-kennenlernwilliger eigenes Interesse hat, da hätte ich getrocknete Hutfragmente von 4 Pilzen.


    Wenn jemand hier Bilder zeigen kann, die die Sporenpulverfarbe und chem. Reaktionen von Russula rosea/lepida zeigen, würde mich das auch sehr interessieren. ==Pilz26

    Hallo,

    das scheint ja alles höchst kompliziert zu sein.

    Standort, Habitat, Lebensraum, Biotop (und wie wird das eigentlich international bzw. im englischen Sprachraum verwendet?)


    Standort wird im Lehrbuch der Botanik (Strasburger) so definiert wie im Lexikon von Spektrum (wahrscheinlich stammt die Definition aus dem Lehrbuch, das es schon sehr lange gibt).

    ( Ein (alter) Schülerduden für Biologie definiert aber deutlich "unschärfer".)


    Das Wort Habitat kommt seltsamerweise im Lehrbuch der Botanik nicht vor.

    Teilweise wird es heutzutage aber synonym zu Standort (Standort im ökologischen Sinn) verwendet - und Habitat ist das gebräuchliche Wort im engl. Sprachraum.

    Der Begriff Habitat soll im Deutschen ursprünglich nur in der Zoologie verwendet worden sein ("es wohnt").

    Teilweise wird auch der Begriff Biotop synonym zu Habitat verwendet, das engl. Wort "Biotope" ist ein Art Lehnwort aus dem deutschen "Biotop" (und wird dann etwas anders verwendet....)


    Guckt man bei Wiki, dann werden manche Begriffe doch recht ausführlich definiert und die Begriffe lassen sich - theoretisch - auch voneinander abgrenzen, bzw. sie sind - genau genommen - nicht völlig synonym.

    Teilweise bezog man die Begriffe ursprünglich nur auf eine Art, teilweise auf eine Lebensgemeinschaft von verschiedenen Lebewesen. Teilweise stehen funktionale Zusammenhänge im Vordergrund, teilweise der geografische Raum.

    Die Grenzen verschwimmen aber durch die sich im Laufe der Zeit wandelnde Anwendung (wo wir wieder bei der "lebendigen Sprache" wären.)


    Habitat – Wikipedia

    Zitat

    Das Habitat (deutsch laut Duden mit Endbetonung, von lateinisch habitat ‚[es] wohnt‘, mit Anfangsbetonung), im Deutschen meist Lebensraum, bezeichnet in der Biologie den charakteristischen Aufenthaltsbereich einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart beziehungsweise den durch spezifische abiotische und biotische Faktoren bestimmten Lebensraum, an dem die Art in einem Stadium ihres Lebenszyklus lebt.

    Der Begriff des Habitats wurde ursprünglich nur autökologisch, also auf eine Art bezogen verwendet. In englischsprachiger Literatur (und mittlerweile auch gelegentlich in deutschsprachigen Texten) wird er auch in synökologischem Zusammenhang verwendet, synonym zu Biotop, so dass auch die Lebensstätte einer Gemeinschaft mit Habitat bezeichnet wird. So definieren Campbell und Reece ein Habitat als einen räumlich abgrenzbaren Teilbereich eines Biotops. Der Begriff wird auch in anderen Wissenschaften verwendet. In der Botanik, speziell der Vegetationsökologie, wird anstelle von Habitat im autökologischen Sinne meist vom Standort gesprochen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/standort_(%c3%96kologie)

    Zitat

    Standort ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Umwelt­bedingungen, die auf einen Organismus einwirken. Der Begriff wird vor allem in der Pflanzenbauwissenschaft und Vegetationsökologie verwendet, während man in der Tierökologie von Habitat spricht. Während das Habitat die Umweltbedingungen einer einzelnen Art beschreibt, wird der Begriff des Standorts sowohl auf bestimmte Arten als auch auf ganze Lebensgemeinschaften bezogen. Die Erforschung des Standorts wird auch als Standortkunde und Standortsökologie bezeichnet, ihre örtliche Aufnahme als Standortskartierung.

    Der Standort in diesem Sinne beschreibt die ökologische Geländesituation, während der Fundort eines Organismus die konkrete Stelle bezeichnet, an der ein bestimmtes Individuum einer Pflanzen- oder Tierart gefunden worden ist. Ein Synonym für Standort lautet Physiosystem. Ein weiteres Synonym für ausschließlich terrestrische Standorte lautet Geosystem.

    Bei der Beschreibung des Standortes (bzw. Habitats) wird vielfach zwischen abiotischen und biotischen Standortsfaktoren (bzw. Umweltfaktoren) unterschieden. In der Vegetationsökologie werden diese beispielsweise zu Faktorenkomplexen zusammengefasst.


    Lebensraum – Wikipedia

    Zitat

    Der Begriff Lebensraum entspricht in der Biologie und Ökologie den Begriffen Biotop sowie Habitat (Lebensraum bestimmter Arten in einem Biotop) oder auch Biosphäre (der gesamte Lebensraum aller Lebewesen).




    Biotop – Wikipedia



    Also kann man da eigentlich gar nicht soooo viel falsch machen ^^.

    Wenn man natürlich Fachbücher schreibt oder übersetzt, müsste man ein bisschen aufpassen, wie das jeweils verstanden werden soll bzw. gemeint war ....


    So rein umgangssprachlich verwendet man ... vielleicht ... die Worte sogar "intuitiv" richtig ?


    Da schreibe ich z.B. - ohne darüber nachzudenken - schon mal was von meinem "Balkonkasten-Biotop" .

    Das wäre dann ein "Lebensraum" oder auch das "Habitat" für verschiedene Pflanzen und Tiere, beeinflusst von Wind und Wetter, von der Größe des Kastens, von der Qualität der Erde (die ich da einfülle oder nicht einfülle), die ich dünge (oder nicht dünge), die ich gieße (oder nicht gieße). Die Lebensformen darin (Pflanzen, Tiere, Pilze) beeinflussen sich dann auch noch gegenseitig.

    Das alles zusammen sind dann die "Standort-Faktoren" , die diesen "Standort" ausmachen.


    Da war z.B. ein dickes Holzstück, das war ein "Habitat" für Käferlarven (die haben es völlig zerlegt) - und Erde ist entstanden, darin gedeiht dann das, was landläufig "Unkraut" genannt wird.

    Für den Thymian, den ich von einer Trockenwiese verschleppt habe, ist ein andere Bereich (verfestigte Erde) ein geeigneter "Standort" (weil die "Standort-Faktoren" passen), der gedeiht da gut .

    Den Thymian stört es nicht, dass die Birke (1 m hoch) anscheinend so viel Wasser und Nährstoffe wegnimmt.

    Gekauften Blütenpflanzen passt der "Standort" nicht so gut, sie "mickern" (wegen der Birke) - im anderen (ansonsten gleichen) Balkonkasten - gedeihen sie besser (da ist auch keine Birke, sondern ein Chin. Wacholder).

    Für die Pilzchen auf Hölzchen aus dem Wald (die ich darin ablege) ist es nicht (so sehr) der geeignete "Standort", weil es oft zu sonnig--heiß und zu trocken ist und keine großen Bäume Schatten machen etc.

    Typischerweise würde man an einem ähnlichen "Standort" im Wald auch kaum Pilze finden. Als Fundort wäre dieser Standort unwahrscheinlich ...


    Oder anderes Beispiel, wo man den Begriff "Standort" im ökologischen Sinn richtig verwendet (in der Wirtschaftswissenschaft klingt die Definition für Standort übrigens sehr ähnlich):

    Christoph berichtete in einem Beitrag über einen Clitopilus, und dachte an - die mir völlig neue Art - Clitopilus chrischonensis.

    St. Chrischona ist der Hausberg von Basel - und liegt direkt nördlich von meinem Wohnort, da kann ich zu Fuß hochstiefeln.

    Da habe ich mir die Beschreibung von diesem Pilz heruntergeladen (ob der für mich eventuell makroskopisch auffällig wäre) und lese darin:

    "gefunden in Laub von Quercus pubescens und Fagus sylvatica".

    Und da habe ich mich gefragt, wo denn oben auf dem Berg Quercus pubescens sein soll ... da ist doch gar nicht der geeignete Standort (bzw. ich kenne den passenden Standort da nicht).

    Im Wald von Grenzach-Wyhlen gibt es in extremer Südhanglage (steil, sonnig, auf Kalk) an ein paar Stellen Quercus pubescens (bzw. es sollen Hybriden mit Q. robur sein, bzw. die seien da mal mit eingemischt -und jetzt pflanzen die Eichen sich immer in der "Form" gleichbleibend fort.) - das sind recht niedrige Bäume, die wachsen zusammen mit Sorbus torminalis, Sorbus aria u.a., die stehen nicht einfach so im Buchenwald herum -eventuell am Rand mal mit eingemischt.

    Und der Wald oben auf dem Berg (450-500 m), das ist ein relativ ebener Wald mit hohen Buchen , die einzige Südhanglage ist ein Schluchtwald (feuchter) mit typischen anderen Bäumen (Eschen, Hainbuchen) , die Nordhanglage heißt typischerweise "Feuchter Grund").

    Wo soll da Q.p. sein - ein geeigneter "Standort" wäre eventuell ein kleiner Bereich, steil, nach SW gerichtet, den ich nicht kenne ... weil mir das zu Fuß immer zu weit war - und mit dem Auto ist es dahin ist ein Riesenumweg.

    Hallo,

    dass bei Ditte die Pilze anders ausssehen, hatte ich auch bemerkt.

    Sie trennt aber auch zwischen I. nitidiuscula und I. tarda (die auf der ital. Seite - mit Bedenken - angelehnt an andere Autoren- noch als eine Art angesehen werden).


    Inocybe - nitidiuscula

    Inocybe - tarda


    Vielleicht ist es auch ein Problem(chen), dass der Pilz von Craterelle ja weder besonders früh noch besonders spät im Jahr gefunden wurde?

    Na ja ... ich habe keine Ahnung.

    Aber diese da (wie auch immer) sollen nur oben bereift sein, einen leicht verdickten (aber nicht wirklich knolligen, nicht gerandet knolligen Stiel haben) und die Hutstruktur wird auch bei Ditte als relativ variabel angegeben.


    nitidiuscula: "Hutoberfläche oft fast seidig glatt; anliegend feinfaserig"

    tarda: "Hutoberfläche glatt- und feinfaserig, aber auch leicht wollig"


    Ich tippe dann einfach mal auf I. nitidiuscula s.l. (falls das erlaubt ist) , also inkl. der Art(en), die Ditte davon inzwischen als getrennt ansieht.

    (Ach so: PN ... ist aber doch egal, oder?)

    Hallo,

    das steht - wie bisher auch - unter "Team" (oben in der Leiste unter "MItglieder" anwählbar), das sind die neuen "Blauen" gelistet.

    Aufgefallen ist es mir bei den recht aktiven Mitgliedern, die plötzlich in "blau" erschienen. Manche andere bisherige Juroren sind gerade wohl nicht mehr so aktiv im Forum - und da finde ich es auch gut, wenn da anzahlmäßig "aufgestockt" wurde.

    Hallo,

    es ist ja schon wieder ... bald .... so weit.

    Schon was entdeckt? In der Natur ... oder im Fundus?

    Schwierig, schwierig ....

    Ich hab' natürlich was, wenn auch ... mmmh .... soll ich ... oder doch was anderes ... mmmh.


    Wir sollten den Foristen aber was zu Anschauen geben ==12

    - und den "Blauen" (da hat ja eine wundersame Vermehrung stattgefunden, da sind ja ein paar bekannte Foristen in Ehren "erblaut" - wenn man das so sagen darf ==18 ) was zum Bepunkten.

    Hallo,

    hin und wieder fällt mir ja auch ein schöner Risspilz auf, und ich versuche den makroskopisch zumindest einzugrenzen (was ja meistens an Zeitverschwendung grenzt... weiß ich g:-)...und es wird ja auch noch so vieles neu "sortiert").

    Hier bei dem Pilz bin ich jetzt spontan bei Inocybe nitidiuscula hängen geblieben (dem Frühen ... oder auch Späten Risspilz), der auf jeder Seite, wo er abgebildet wird, auch irgendwie anders aussieht.

    Bemerkenswert erscheint mir da aber die Tatsache, dass da der Stiel als rosa/rötlich (im erwachsenen Zustand) beschrieben wird.


    Bei fungiitaliani gibt es verschiedene Kollektionen (alle mit Mikrob., also abgesichert) von denen einige Bilder Craterelles Bild (Kollektionen weiter unten) extrem ähnlich sehen.

    (Da wird im Text auch auf die Artabgrenzungen eingegangen).

    Dort auch der Hinweis auf ähnliche Arten, genannt wird auch I. fuscidula (allerdings Mikromerkmale anders), aber auch makroskopischer Unterschied : I. fuscidula hätte niemals was Rötliches am Stiel.


    Inocybe nitidiuscula - Funghi Velenosi - Funghi in Italia - Fiori in Italia - Forum Micologia e Botanica

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    Hallo,

    nach den zuletzt gezeigten Lackporlingen bin ich da auch sehr vorsichtig geworden. Zunderschwämme kenne ich farblich auch so wie hier gezeigt, mir kam er jetzt nur ein wenig verdächtig "flach" vor (zumindest auf manchen Bildern).

    Aber zum Glück sehen wir ja auch das Innenleben, und m.M. nach macht die Tramafarbe und der doch (?) sichtbare Mycelialkern (img-20180714-153758) die Sache zum (für mich :) ) eindeutigen Fomes fomentarius.

    Hallo Liebhaber der bunten Flattermänner und Blumen,

    so schööön - da habt ihr tolle Eindrücke eingefangen.


    Wahrscheinlich muss man wirklich (wenn man nicht die richtigen Pflanzen gleich vor der Nase hat) geeignete Biotope finden, die dann auch nicht gerade zum "falschen" Zeitpunkt gemäht worden sind. Bei Grüni's Bildern sieht man ja auch: halb kurz gemäht, halb schon etwas nachgewachsen.


    Hier bei mir sieht es im Moment (da wo ich war) recht trist aus (im Ernst!), es blüht kaum was . Da wo es lange nicht gemäht wurde (so Trockenrasenflecken) ist alles braun und hoch), da wo es vor kurzem gemäht wurde ist erst ganz wenig nachgewachsen.

    Schmetterlinge ... überwiegend Weißlinge, Bläulinge (die sich nicht hinsetzen) und nur so ganz "gewöhnliche" Falter.

    (Pilze gibt es auch nicht. Das was vor 14 Tagen in Minimengen da war, ist nicht mehr sichtbar - auch keine Ruinen. Vom Regen letzte Woche ist noch nichts Neues gewachsen.)


    @ Grüni:

    Deine Nelken halte ich für Karthäuser-Nelken, Dianthus carthusianorum

    (Kannst ja noch mal hier die Merkmale "durchtickern" (Krone ohne Punkte, gebüschelte Blüten, Außenkelch dunkel mit granniger Spitze:

    dianthus_rot_weiss.htm

    viele_bluet.htm#3


    Die Glockenblumen, da meine ich Campanula rotundifolia (agg.) zu sehen (wg. Blüte wenig eingeschnitten, sehr schmaler zipfeliger Kelch, die kommt bei mir auch vor)

    campanula_blau.htm

    camp_blatt_schmal.htm

    Huhuuiii,

    interessant. Und spannend. Und schwierig. Und so bunt! (Wirklich so bunt das Ganze?)

    Aber mir ist im Moment "sommerlich" :gzwinkern: faul zu Mute, gaaaaanz gaaaaanz sommerlich.

    Ich bin der Sommer!


    Heiß! So heiß bin ich -

    bin ich dir zu heiß?

    Tropfen schimmern ... da!

    Und du nennst das Schweiß!

    Vom Laufen müde -

    ist das ein hoher Preis?

    Du hältst Siesta -

    mit Fleiß leckst du ein Eis.


    Schon lange nicht mehr -

    das hab' ich im Gefühl -

    warst du im Wald drin!

    Du sagst, da sei es schwül!

    So weißt du es denn nicht?

    Im Wald, da ist es kühl!

    Ob Pilze da sind?

    Das ist zu viel Kalkül!


    Grüne Dächer,

    Sonnenstrahlen -

    wo es so flirrt:

    kannst du im Moos dich aalen.

    Süße Beeren ...

    dir bunte Lippen malen ...

    Du darfst sie dir

    nach Hause holen.


    Ich heiß' SOMMER !

    Weißt du das nicht?

    Ich bin wie ich bin,

    ich bin ein Gedicht!!

    Ich bin mal nass,

    mal trocken schlicht:

    entdecke mich -

    mit neuer Sicht.


    Tust du das nicht,

    das wäre schön blöd:

    es ist dir zu warm,

    dazu auch noch öd -

    Ich zeig' dir was, komm,

    es fängt an mit "Brät"...!

    daneben ist was,

    das leuchtet ihn Rot.


    Mal adrett und so nett,

    mal zierlich und fein,

    von Statur auch mal fett:

    mal riesig statt klein.

    Es wächst! ... Wenn es mir gefällt ...

    Nur dann! ... Doch das ist geheim!

    Mein sommerliches Fest,

    dazu lad' ich dich ein.


    Komm her, entspann' dich ...

    und setz dich dahin -

    Ich will dich verführ'n ...

    vergiss Logik und Sinn.

    Du spürst diesen Hauch -

    das Vibrier'n, das ich bin?

    Ich bin der Sommer,

    gib dich mir hin!

    Hallo,


    soso, eine "Hervorkramrunde" ... hmmmh :gkopfkratz:


    Da muss ich doch was einreichen ... damit der Hans nochn Pilz hier nicht so alleine ist.


    So sehr in den Tiefen des Forums kann ich noch gar nicht kramen, da ich ja erst seit letzten Jahr hin und wieder etwas abgeliefert habe.

    Und schon mein zweites Werk hat sich bei mir :gklimper: ziemlich festgesetzt - ich mag es immer noch sehr - eigentlich gefällt es mir von meinen bisherigen Versuchen hier am besten - auch besser als die "Dinger", die im letzten Jahr mal gewonnen haben ...


    Pilze ... kommen in diesem Gedicht ... zwar ... reichlich vor:

    Champignons - Schimmelkultur im Käse - Trüffel in der Wurst - Hefekulturen im Bier - Fliegenpilz - ein Schirmling - Entomophtora

    trotzdem habe sie nicht einen überragenden Stellenwert, sondern sind nur ebenso wie anderes kleine Teilchen vom großen Ganzen.


    Aus PPC 04-2017

    Vorgabethemen waren:

    König - Quickie - Feind - Champignon - fett (kommt alles vor)




    So so - ein Fliegen-Pilz-Gedicht?


    Sosó, die Fliege, fliegt umher,

    Sosó, die Fliege, fliegt herum.

    Jetzt sitzt sie da, sie sitzt auf Dung -

    doch Fliegen, das gefällt ihr mehr.


    Sosó, die Fliege, fliegt herein,

    Sosó, die Fliege, fliegt ins Haus.

    Da essen zwei - in Saus und Braus -

    sie essen jetzt nicht mehr allein.


    Sosó, die Fliege, leckt am Brei,

    Sosó, die Fliege, tunkt den Rüssel

    genüsslich fast in jede Schüssel -

    sehr gut, die Champignons mit Ei!


    So so, auch Schimmelkäs' ist noch dabei.

    Sosó, der schmeckt die Trüffelwurst -

    vielleicht hat sie jetzt auch noch Durst,

    auf königliches Pilzgebräu? - Da ein Schrei!


    So! So! Mit Wut will er sie töten,

    mit dicker Zeitung schlägt er zu ...

    Sosó doch ist zu schnell, ist weg im Nu!

    Jetzt sitzt sie da, ganz frei von Nöten.


    Sosó, die Fliege, putzt die Augen,

    Sosó, die Fliege, spreizt die Flügel ...

    und da, da gibt's die zweiten Prügel!

    So erwischt sie 's knapp! Ist es zu glauben?


    Sosó, es schleudert sie ins dunkle Eck,

    Sosó, die Fliege, ist benommen,

    sieht alles nur noch ganz verschwommen.

    Da liegt sie still, sie liegt im Dreck.


    Sssoooosssssoooossssssoooo ...

    bewegt sie sich und regt sie sich.

    Ssooossssooossssssssoooooo ...

    erhebt sie sich, dann pflegt sie sich.


    Sssoooosssssoooossssssoooo ...

    und wenn sie einfach liegen bliebe?

    Sssoooosssssoooossssssoooo ...

    doch Triebe sagen: Fliege, Fliege!


    Sosó, die Fliege, fliegt hinaus,

    Sosó, die Fliege, sieht den Garten

    auf bess're Zeiten dort zu warten.

    der fette Schmaus ist erst mal aus.


    Sosó, die Fliege, muss jetzt mal.

    Wen wundert es, nach diesem Mahl,

    wer müsste nicht, nach so 'ner Qual?

    Doch wohin, sie hat die Wahl.


    Sosó, die Fliege, sieht sich um

    und nutzt entgegen jeder Etikette

    einen Fliegenpilz, ganz klein, als Toilette:

    noch mehr Tupfen hat er nun.


    Als hätte er sie angezogen ...

    ist denn entbrannt in tiefer Liebe

    zum schönen Fliegenpilz, die Fliege?

    Was hat sie denn dazu bewogen?


    Von Gerüchen, die die Fliegen sehr betör'n,

    von tollen Stoffen und davon zu viel verlötet

    das habe manche Fliege schon getötet,

    oft konnte man dies lesen und auch hör'n.


    Doch dieser Pilz, der tut das nicht.

    Er kann es nicht, warum denn nicht?

    Er riecht auch kaum und sport auch nicht.

    Er ist aus Kunststoff, dieser Wicht!


    Sosó, die Fliege, verlässt den Ort.

    So schnell, man sieht es nicht wohin.

    Sie fliegt ins Blaue, macht das denn Sinn?

    Sosó, die Fliege, jetzt ist sie fort.


    Hier wär' ein Ende der Geschicht ...

    so ein Fliegen-Leicht-Gewicht ...

    von einem Fliegen-Pilz-Gedicht ...

    doch vieles weiß man nicht!


    Was geschieht denn mit Sosó, der Fliege?

    Verleibt ein Vogel sie sich ein?

    Hängt sie bald im Netz, ganz fein?

    Entomophthora??? Feinde!! 'Ne ganze Riege!


    Oder trifft sie einen Fliegerich,

    wie Friederich, das Flieger-Ass

    der da unterm Schirmling saß

    - war kaum nass - den Regen über sich?


    Zusammen fliegen wär' doch fein!

    Man könnte dann noch spekulieren

    über Quickies und vom Kopulieren,

    auch ein bisschen Spaß muss sein!


    Und legt sie Eier, noch und noch?

    Sosó, als Ahnin von Milliarden ...

    in vielen vielen vielen Jahren ...

    wird's Fliegen geben, glaub' ja doch!


    Doch spätestens nach dreißig Tagen

    könnt' man sie wo liegen sehen,

    nirgends hin mehr fliegen sehen,

    der Altersschwäche dann erlegen.


    Und ob was von ihr übrig bleibt?

    Nur eines davon ist gewiss:

    für kurze Zeit 'ne Spur von reinstem Fliegenschiss:

    Sosó, so wie sie lebt und leibt.


    Was wird passier'n, man weiß es nicht,

    mit allen Pilzen und Getier

    mit Flora, Klima, dir und mir

    es wär' auch viel für ein Gedicht.


    So so ... so so ... so so?

    Die Welt kann schrecklich schön sein -

    nicht selten auch ganz schön gemein.

    So so?... Ach so ... ach so.


    So so ... so so ... wieso?

    Die Welt ist groß, die Welt ist klein,

    die Welt ist grob, die Welt ist fein.

    So so? ... Ach so ... so so.


    Vom kleinsten Teil bis hin zum großen All

    vielfält'ger Ausdruck kreativer Energie,

    zu sehn' aus jeder Perspektive - vergiss es nie:

    du bist ein Teil davon, auf jeden Fall.

    Hallo,

    dieses Mal habe ich zwar nichts eingereicht ... irgendwie war mir nach "kurz-und-knapp", was dann trotzdem um 5 vor 12 nicht funktioniert hat, bzw. mir nicht gefiel ... aber abgestimmt habe ich hier.


    Über ein paar mehr Stimmen als FÜNF (wie auch immer verteilt ...) freuen sich die Poeten ganz bestimmt - und heute endet schon die Umfrage!


    SCHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEB!

    Hallo Uwe,

    stimmt, da ändert sich was - meiner Meinung nach aber nur in der Helligkeit (ob das schon immer so war - oder ist das so seit einem/dem letzten Software-Update ?)

    Das ist aber nur bei nicht-eingebundenen Bildern so (die unten anhängen, mit diesem - wie ich immer meine - häßlichen Outfit, dem grauen Rand.)

    Schaut man sich das hochgeladene Bild in "groß" an (z.B. Rechtsklick + in neuem Tab öffnen), dann sieht man die HELLE Version .

    Also das helle Bild ist das, welches der Threadersteller hochgeladen hat.


    Bei eingebundenen Bildern ist kein Unterschied zu sehen.

    Ich "eiere" ja auch immer mit meinen ... oft nicht-aussporenden... Einzelexemplaren ... von Täublingen herum....

    Aber "haptisch" dürften die beiden auch recht verschieden gewesen sein, der zweite mit der matten Oberfläche sollte sich auch etwas "samtig" angefühlt haben.

    Oehrling's Vorschlag für Nr. 2wäre auch sehr sehr sehr hartfleischig, also schon so, dass man den Stiel ganz und gar nicht eindrücken kann (auch wenn er ein bisschen madig ist ... mit völlig madig weiß ich nicht) und auch die Geschmacksprobe sich sehr fest im Mund anfühlt.

    Hallo,

    mir war das vor ein paar Tagen auch aufgefallen - aber ich habe es erst mal nicht erwähnt, weil ich ja dann doch klar gekommen bin.

    Zu diesem Zeitpunkt (vor ein paar Tagen) hatte ich teilweise das Problem, dass ich übersehen hatte, was alles (bei der dann sich öffnenden erweiterten Suche) unten angeklickt war (z.B. nur in "diesen" Ergebnissen suchen, d.h. die bisherigen Ergebnisse einschränken) - und dann kam nicht das, was ich suchte.


    Jetzt noch mal probiert, sieht alles gut aus (das mit "nur in diesen Ergebnissen suchen" o.ä. ist nicht mehr da?)

    Trotzdem würde ich mir einen direkten Zugang zur erweiterten Suche wünschen, ich fand das eigentlich ideal so.

    Ich habe gerade mal mein Bild herausgesucht (nicht so der Renner, da habe ich noch geübt, außerdem hat es da wohl geregnet... ich habe nur ein Bild von diesem Zustand gemacht).


    August 2014 Monotropa hypopitys



    Hallo,

    die beiden Pflanzen können aber in der Tat ziemlich ähnlich ausschauen, vor allem in so abgeblühtem Zustand (noch Reste der Blüte vorhanden und die Frucht noch nicht voll ausgebildet).

    Farblich und auch sonst vom Erscheinungsbild kenne ich Fichtenspargel exakt so (von der einen Stelle, wo er hier überhaupt wächst) - ich habe ein ähnliches Bild vom August - auch so mit diesen gelben Stängeln (und dem stärker gestielten Blütenrest).


    Trotzdem... wenn man nicht ganz sicher ist, hilft ein Bildvergleich auf (guten) Seiten, wo nicht nur die Pflanzen im Idealzustand abgebildet werden, sondern auch verblüht, bzw. fruchtend. Manchmal sind auch Zeichnungen besser, um die Merkmale zu erkennen.

    Die Früchte jedenfalls sehen bei den beiden genannte Pflanzen auch ähnlich ... und doch ganz anders aus ;).

    Auf den Fotos kommt das noch nicht wirklich so gut herüber, man könnte es aber vor Ort gut sehen.


    Nestwurz:

    Nestwurz / Neottia nidus-avis (Blaetter) aus dem Online-Herbarium von Ursula Burri

    Fichtenspargel:

    Gewöhnlicher Fichtenspargel / Monotropa hypopitys (Besonderes) aus dem Online-Herbarium von Ursula Burri


    Fichtenspargel (unten links die Früchte);

    157_monotropa_hypopitys.jpg


    Fichtenspargel:

    Gewöhnlicher Fichtenspargel, Monotropa hypopitys - Blütenpflanzen - NatureGate


    Nestwurz:

    Neottia nidus-avis

    Hallo,

    das ist ja eine tolle Nachricht, prima!

    Die ganzen schönen alten Beiträge (und APR's) waren ja ansonsten ein "Graus" ;).


    @ Grüni: aber wieso möchtest du wieder etwas "entbimsen"? Jetzt kann doch alles so bleiben wie es ist - auch die Beiträge, wo du dann (als Veränderung) die Bilder auf den Forenserver hochgeladen hattest ?

    Hallo,

    ich hatte letztes Jahr in NRW zum ersten Mal Fomes fomentarius an Birkentotholz gesehen (soll ja daran sehr häufig sein, bei mir gibt es nur nicht so viel tote Birken oder überhaupt "wilde" Birken), die waren alle im jungen Zustand so überraschend rot (wie mein Beispiel oben und wie auch Karl's Beispiel).


    Dieses Jahr habe ich den Stamm nochmal aufgesucht, jetzt sind sie alle grau ...grau...grau.

    Die neue Aufnahme zeigt nicht exakt die gleichen Pilze, aber alle am Stamm sehen gleich aus (und ich habe zur Sicherheit auch einen entfernt, um Trama und Mycelialkern zu sehen ... nicht dass mich die Pilze da "linken" - und das Überprüfen hatte ich im letzten Jahr versäumt).


    August 2017




    Juni 2018



    Hallo Josef,

    es freut mich sehr, dass dir mein Bild gefällt - wie gesagt, es gibt noch 2 weitere Ansichten (für mich langweiliger und mit "Störfaktoren").

    Das Licht - und Schattenspiel fand ich eigentlich das "I-Tüpfelchen", worauf ich hier bei dem Bild auch ungern verzichten würde.

    Allerdings ist das auch schon so ein bisschen eine "Manie" von mir geworden, solche Lichtsituationen unbedingt abbilden zu wollen. Für die dokumentarische Pilzfotografie ist diffuses Licht ja besser geeignet im Allgemeinen, aber diverses Licht kann auch diverse Stimmungen und Atmosphären erzeugen.

    Manchmal bin ich vor Ort begeistert, das Ergebnis sieht auch auf dem kleinen Kamerabildschirm gut aus, zu Hause am Computer dann aber doch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Deshalb mache ich meistens zur Sicherheit auch ein paar Bilder ohne direkten Sonneneinfluss .

    Hallo,

    mit Bremsen habe ich - zum Glück - gar nicht so viel negative Erfahrungen bisher - irgendwie sind die nicht so sehr häufig hier. Mein schrecklichstes Erlebnis war - abgesehen vom Urlaub in der Kindheit - mal in einer Hauptpost mitten in einer deutschen Großstadt, da hat mich ein Riesenvieh (Rinderbremse oder Pferdebremse oder ähnlich) in den Arm gestochen und ich hatte sehr viel "Freude" an dem Stich (sehr große , tagelange Schwellung).

    Genervt hat mich mal in der Wohnung etwas, was ich für eine normale Stubenfliegen hielt, was aber Wadenstecher waren ... immer und immer wieder haben sie im Hochsommer meine nackten Schienbeine angeflogen und versucht zu stechen - als ich "absorbiert" am Computer saß und keine Lust zum Fliegenjagen hatte. Schon diese Versuche waren dann hinterher als viele rote juckende Punkte sichtbar.

    Man glaubt gar nicht, wie viele verschiedene Arten an Fliegen allg. es gibt.


    Rada's Bremse müsste eine Regenbremse sein, Haematopota pluvialis, wegen der Augen.

    Regenbremse – Wikipedia

    Hallo Nobi,

    danke für die netten Worte und die Anregung, nach Neottiella albocincta zu suchen.

    Atrichum undulatum sah ich hier im SW im Wald schon öfter, auch in größeren Beständen. Hier in dem Beitrag hatte ich nichts dazu angemerkt, obwohl "es mir so vorkam" (habe aber nicht genauer hingeschaut).

    Entweder habe ich nicht den Blick für die winzigen Moosschälchen, oder die kommen hier wirklich nicht /nicht so häufig vor.

    Jetzt habe ich gerade nachgelesen, dass die Pilzchen sandig-mageren Boden (und gestörte Flächen) bevorzugen. Dann werde ich die direkt im Wald (auf Kalk, da wo ich überwiegend Atrichum undulatum bisher sah) nicht finden werden.

    Fotos-Mikromerkmale:Neottiella albocincta - Fredis Pilzseite