Beiträge von Coprinus

    Bitte um die Bestimmung dieses Pilzes aus der Reihe –ždie tägliche Gassirunde–œ, die auch ein Stückchen über den Friedhof führt.


    Ganz frech stand diese Gruppe Fruchtkörper an einer Grabbepflanzung, es waren verschiedene Wuchsgrößen zu sehen:



    Ausgesucht zur Bestimmung habe ich den linken Fruchtkörper, der mir ausgewachsen erschien. Der Hut war 5 cm breit, die Wuchshöhe betrug knapp über 6 cm.


    Auffällig waren die kleinen bräunlichen Schüppchen auf dem Hut, die mich letztlich auch auf die vermeintliche Spur brachten.



    Die dunklen Lamellen färbten bereits, hatte richtige –žTinte–œ an den Fingern, somit in der Tat ein ausgewachsenes Exemplar.




    Die Stielbasis war nach unten leicht verjüngt, aber auch sehr brüchig. Was mich auf eine zweite Bestätigung schliessen ließ.


    Im Querschnitt erwies sich der Stiel als sehr empfindlich, trotz wirklich scharfer Klinge. Ein Hohlraum wurde sichtbar, aber auch etwas Wunderschönes.


    Eine solch schön verfärbende Lamellenschicht hatte ich noch nicht gesehen. Richtig marmoriert:





    Ich konnte mich gar nicht satt sehen, hatte aber immerhin schon einen Verdacht zur Art des Pilzes, der da –žim Grabe–œ lebte.


    Nach Vergleichen daheim gelange ich zu folgender Bestimmung: Grauer Tintling, Coprinus atramentarius.


    Könnt Ihr das bestätigen? Danke!


    Ich gehe derweil mal wieder "Gassi". :)

    Der Falsche Pfifferling


    Der falsche Pfifferling das Licht nun sucht
    erst spärlich, dann größer nah der Buch ´
    in der Natur fühlt er sich so klein
    breitet aus sich gen des Himmels Blau
    und doch weiß er heute schon genau
    kein echter Pfifferling zu sein.


    Der Regen perlt an seinem Hut
    seine Krempen werden weiter
    steht er da mit wenig Mut
    seine "Leisten" immer breiter
    es formt orange aus sein Gebein
    würd ´ so gern ein echter Pfifferling sein.


    Unzufrieden mit der Welt
    wie sie ihn hat aufgestellt
    folgt er dennoch seinem Sinne
    als die Reife dann beginne
    eine Träne tropft ins Moos
    wär ´ doch ein echter Pfifferling ich bloß.


    Erst im Alter fiel ihm ein
    welk nun schon und sehr verdrossen
    nie er selbst gewesen zu sein
    hat sein Leben nie genossen
    folgte immer diesem Bann
    war nie ein echter Eierschwamm.


    Mühsam seine letzten Tage bald
    hätte er sich doch selbst erkannt
    Frost macht nun die Nächte kalt
    Zeit ist allzu schnell verrannt
    in Erinnerung er schwindet
    mit dem echten Pfifferling ihn nichts verbindet.


    Lebewohl, Du falscher Traum


    (und dann hat ´s ihn umgehaun ´)


    Würde auch auf den Gallertartigen Zitterzahn tippen, hast Du mal darunter gesehen, Jurus?


    Müsste helle "Zähnchen" gehabt haben und eine Konsistenz wie ein Gummibärchen.


    Mit Blitz fotografiert sähe er etwa so aus wie auf Deinem Bild, hab ihn auch erst vor Kurzem im Sauerland gefunden:



    Und ohne Blitz so (welch ein Unterschied):



    Tolle Funde!

    Hallo Heidi, weiß leider nicht, ob er es ist.


    Mir gefällt die Hutform bei einigen Exemplaren nicht, da denke ich auch noch in Richtung Samtfuß-Rübling und Stockschwämmchen, nur so anhand des teils gewellten Hutes im Alter.


    Schwefelköpfe habe ich zudem erst zweimal gefunden, da waren allerdings alle Hüte gleichförmig. Da fehlt mir die Erfahrung, um alle Altersstadien zu deuten.


    Dieser "Schlapphut", die "Krempe", bei einigen Köpfchen, passt für mich nicht unbedingt zum Schwefelkopf, aber auch nicht zum Gifthäubling. In diesen Ausprägungen habe ich das aber selber erst beim Samtfuß-Rübling und Stockschwämmchen gesehen (sind dies aber hier beides definitiv nicht) da fehlen mir einfach die Vergleiche.


    -Nachtrag- Flämmlinge kommen dem Fund schon nah, mal weiter vergleichen.


    Bin gespannt, wie die Auflösung lauten wird! (Und was uns noch hätte auffallen müssen...)

    Guten Morgen Heidi, guten Morgen Juliane!


    Heidi, was dachtest Du denn zuerst..?..


    Ich kann anhand der Bilder nur ganz grob tippen, käme aber in Richtung Schwefelkopf, auch aufgrund Deiner Beschreibung "gelbliche Lamellen".

    Guten Morgen Juliane, die Baumpilze bestanden aus dünner Pappe.


    Mit einer spitzen Pinzette festgehalten, schnitt ich daraus die Form, mit Holzleim formte ich die Unterseite der Baumpilze, danach am Balsa ankleben, und bemalen.


    Hier sind noch welche aus winzigen Nägelchen, im Hintergrund auch zwei künstliche Nadelbäume (in "echt" keine 5 cm hoch), künstliches Moos, feingemahlener Waldboden...


    Die Szene mit den Nadelbäumen war insgesamt 3 mal 4 cm groß (klein). :D





    Aus Fimo hat meine Mutter für diesen Herbst ein Pilzkörbchen gebastelt, gefällt mir richtig gut. Ich fotografiere es nachher mal, das kommt eher Deinem Maßstab nah.

    Hallo Juliane, einfach genial!


    Ich habe mal Pilze nachgebastelt für die Modelleisenbahn, Maßstab 1:160, Spur N. Hab die Bahn nie fertig gestellt, vermutlich weil ich zu lange an den Winzigkeiten bastelte ;), aber noch zwei Bilder gefunden.


    Die Baumpilze sind auf kleinsten Balsaholz-Rundstäben entstanden, die kleinsten Pilze waren gerade mal 3 mm breit. Wäre ja fast was als Porlingsrätsel gewesen... ;)


    Aber kein Vergleich zu diesen Gesamtwerk, welches Du hier zeigst.


    Ich überlege noch, weiterhin etwas Handarbeit zu betreiben und gefundene Pilze nachzuformen. Falls Du Vorschläge für die Materialwahl hast...


    Rohbau:



    ...und fertig:


    Hallo Ingo, danke danke, ich schäme mich schon etwas, dass Ihr Euch soviel Zeit nehmt...


    Gerade habe ich noch dieses Bild gefunden: http://www.asturnatura.com/fot…on-molle-pers-1/5553.html


    Generationen...tja, was nun? Anhand des Bildes hätte Pablo völlig recht, was das Alter der Fruchtkörper betrifft. Auch alles andere trifft zu.


    Aber - die stehen da wirklich erst ein paar Tage. Schnelle Reife? Aber außen "alt" und innen noch ganz weiss? Gibt ´s bestimmt auch, irgendwie traue ich den Pilzen inzwischen fast alles zu.


    Das Bild würde auch erklären, was Emil mit "Stacheln" meinte.


    Ich denke, ich speichere den Fund nun als Birnen-Stäubling ab. Und werde von den Fruchtkörpern mal den weiteren Verlauf beobachten.


    Vielen Dank Euch Allen!

    Hallo Emil, danke Dir!


    Wegen der fehlenden Stacheln? Im Vergleich zu..?..


    Hallo Pablo, auch Dir danke!


    Die Entwicklung der Fruchtkörper ist ja immer so eine Sache, das habe ich schonmal gelernt. Spannend sind die Abweichungen, da wirre ich öfter durch die Bücher...


    Aber - die Fruchtkörper aus der Anfrage sind gerade mal maximal 4 Tage alt, ist meine tägliche Gassirunde. Ich würde sie als frisch bezeichnen.


    Die Birnenstäublinge aus meinem letzten Beitrag habe ich heute noch besucht, musste eben nachsehen, fotografiert am 02.10.2014. Sie standen heute immer noch, teilweise hatten sie noch keine Öffnungen, teilweise waren sie aber auch schon gedunkelt. Hab sie leider nicht erneut fotografiert.


    Und das stark gedrängte Wachstum (in solch kleineren Grüppchen) würde, nach zumindest der ersten Bildersuche im Netz, auch für Lycoperdon molle zutreffen.


    Bitte entschuldigt, ich würde Euch ja eigentlich niemals wiedersprechen, aber bisher überzeugt mich Safrans Vorschlag mit Lycoperdon molle. :/


    Hallo Emil nochmal, toll, danke für die Bilder!


    Damit scheidet mein erster Bestimmungsversuch dann endgültig klanglos aus.

    Hallo Nobi, hallo Safran, ich sträube mich noch gegen den Birnen-Stäubling. Warum?


    Den Birnen-Stäubling...



    ...habe ich nun doch schon einige Male gesehen, und immer konnte ich einen "konischen" Stiel feststellen, auf dem sich die "Pusteln" des Körpers meist fortsetzten.


    Dieser Fund hier gleicht meinen bisherigen Funden genau in diesem Punkt nicht, die Pusteln zwar, aber ein "verkümmerter" Stiel. Dies war bei allen Exemplaren so, wo ich unters Mützchen gesehen habe, wollte aber nicht alle beschädigen.


    Der Querschnitt gleicht fast haargenau dem Bild zum Vascellum pratense im Buch "Der große Pilzatlas" (Tandem-Verlag), hier ist allerdings nicht von sichtbaren Myzelsträngen die Rede, wie etwa beim Birnenstäubling.


    Was mir gerade so auffällt, ich hätte ja noch prüfen können, ob sich die "Pusteln" leicht abwischen lassen.


    Lycoperdon molle, den musste ich gerade erst suchen, steht in keinem meiner Bücher. Die Bildersuche bringt da Treffer, würde ich sagen, da gibt es sehr viele Ähnlichkeiten zu meinem Fund, auch scheinen die Fruchtkörper dunkler zu sein, als der Birnenstäubling, was hier passen würde.


    Wie trennt man denn nun diese Arten? Sporenmasse jeweils Olivbraun, reicht das sichtbare Myzel beim Entnehmen aus?


    Wenn die Stielbasis nun immer so verkümmert wäre, wäre dies ja ein klares Merkmal. Zumindest schonmal für zwei Arten, den Lycoperdon molle und den Vascellum pratense.


    P.S.: auch die Hutform passt für mich nicht zum Birnenstäubling. Diese leichte Wölbung in der Hutmitte hatten meine Funde nicht, Nobi will mich bestimmt nur auf Eis führen...

    Hallo und guten Abend, vor einigen Tagen fand ich eine Gruppe Fruchtkörper, welche ich nur von oben betrachtete, ein Foto schoss und dieses ganz hübsch fand.


    Ich schlug Daheim nach und bezeichnete diese Pilzgruppe wohl vorschnell als Scleroderma.


    Nach einem Hinweis von Erebus (Uli) wurde ich stutzig, und schaute erneut nach. Diesmal genauer, und Erebus hatte recht. Danke für Deinen Hinweis!


    Ich hatte das Bild, weil es mir sehr gut gefiel, unter "Eure schönsten Pilzfotos" eingestellt und als Gruppe Scleroderma bezeichnet. Dies habe ich inzwischen korrigiert.


    Der Fundort war eine Friedhofswiese, saurer Boden, vergrabenes Gehölz wollte ich, hoffentlich verständlicherweise, nicht genauer definieren.


    Die Fruchtkörper wuchsen gesellig in einer dichten Gruppe, wenige abseits stehende Exemplare, von oben betrachtet dunkle Fruchtkörper, die mich zum ersten falschen Schluss verleiteten.


    Die Fruchtkörper waren durchschnittlich 5 cm breit und 6 cm hoch. Ein Schnitt durch den Fruchtkörper empfahl Uli, denn dies schafft Klarheit ob Scleroderma oder Lycoperdon. Recht hat er, doch bei Lycoperdon ergab sich für mich kein Treffer.


    Vielmehr gelange ich, trotz etwas abweichender Farbe, zum Wiesen-Staubbecher, Vascellum pratense, besonders auch aufgrund des kurzen, gedrungenen Stiels.


    Von Lycoperdon kenne ich aber bisher aus Funden auch nur den Flaschen- und den Birnen-Stäubling, aber immer mit ausgeprägten Stielen.


    Heute hatte sich auch ein anderes Bild gezeigt, weil einige Fruchtkörper verletzt waren, so dass man das innere Weiss sehen konnte...


    Nun Fotos, was sagt Ihr dazu?








    Hallo Tuppie, tolles Habitat!


    Einzig die Herbstlorchel könnte ich bestätigen, die kenne ich inzwischen gut.


    Aber die ganzen Kleinen gefallen mir immer besser, toll so eine Vielfalt.


    Und "wirsingartig" finde ich vom Begriff her prima, auch noch nicht so gelesen, aber sowas von treffend! :thumbup:


    Eine schöne Wirsingroulade könnte man auch mal wieder...jetzt hab ich Hunger. :D


    Danke für den schönen Ausflug!

    Hätte ich fast übersehen. Zu groß. Macrolepiota procera ist das nicht. Rötet in der Stielrinde deutlich und der kleinere Hut ist kaum 10 cm im Durchmesser.


    Hallo Pablo, natürlich viel zu groß. :D


    Deine Beschreibung lässt mich auf Macrolepiota fuliginosa schliessen.


    Würde er auch in Stielrinde und Fleisch röten, käme Macrolepiota permixta (Rötender Parasol) noch in Betracht.


    Richtig? :)


    Rein makroskopisch betrachtet, warum gibt es eigentlich keine "Microlepiota"? Wäre für einen alten Lateiner doch nur logisch.

    Hallo Ralf, "unverantwortlich" meinte ich das nicht, ich würde mich nur (noch) nicht trauen.


    Und das mit Hund und Fotografieren kenne ich, das zählt als Ausrede. :D


    Ich finde Deine Bilder trotzdem gut, denn sie zeigen wie schon gesagt auch reale Umstände. Dieser Fund wird Dir sicherlich in Erinnerung bleiben und eines Tages wirst Du Dir sicher sein, was Du gefunden hast. :thumbup:

    Hallo Ralf, wenn ich mir die Fotoausstattung in Deinem Profil so ansehe, würde ich auch auf besser Bilder hoffen.. ;) selbst im Kunstlicht.


    Aber Deine Bilder sind ja wie aus dem Leben gegriffen, man spaziert durch den Wald, es dämmert, das Licht wird weniger, doch da stehen sie. Man schaut kurz unter den Hut, aha.


    So wird es wohl der erfahrene Stockschwämmchenkenner machen und bestimmt schon erlebt haben. Ich würde sicherheitshalber die Kamera nehmen und mit dem Blitz voll drauf halten...


    Und Zuhause vergleichen. Warum hast Du soviele Fruchtkörper mitgenommen? Bist Dir doch schon ganz sicher, oder? ;)


    Mir fällt bei Deinen Bildern der Stiel ins Auge, der mich auch in der Dämmerung zu nur einer Vermutung gelangen ließe. Ich würde zwei Fruchtkörper mitnehmen, die anderen auch mal mit dem Blitz festhalten, und mir die Stelle merken.


    Und ganz sicher würde ich da keine Geschmacksprobe nehmen, bevor alle Zweifel ausgeräumt sind...

    Hallo Stefan, hallo Gerd und abermals großen Dank für Eure Mühe und Hilfestellung!


    Ich habe Vieles daraus gelernt, was nun erstmal sacken musste.


    Geschrieben hatte ich ja schon, dass ich soweit mit den Röhrlingen durch bin, wobei ich weiß, dass ich auch da noch lange nicht fertig bin.


    Aber nun gleich den Schritt in Richtung Blätterpilze zu wagen, erscheint mir nun nach diesen Antworten von Euch doch noch verfrüht. Eigentlich hatte ich ja erst zwei Jahre, in denen mir schon fast regelmäßige Ausflüge in die Natur geglückt sind.


    Mir ist wichtig, alle giftigen, bedenklichen, unverträglichen, ungenießbaren...Arten kennen zu lernen. Speisepilze natürlich ebenso, aber gegessen wird erst, wenn das Wissen da ist.


    Ausnahmen bilden da bislang etwa zwanzig Pilzarten, bei denen ich mir 100% sicher bin, durch mittlerweile etwas "Erfahrung", und davon bleiben bisher nur sieben Arten, die ich auch mag.


    Und das sehe ich sehr positiv, denn so bleibt mir viel mehr Zeit, um neue Arten zu erlernen, gezielt zu suchen, und auch die Schönheit von garantiert ungenießbaren Pilzen zu geniessen.


    Freiblättler, Braunsporige Faserblättler, Hellsporige ... , für die Blätterpilze muss ich zuvor weiter in die Tiefe gehen und Vokabeln üben.


    Mit Bauchpilzen habe ich begonnen und Porlingen, dazu kommen bald die Suchen nach weiteren Samtfuß-Rüblingen und anderen Winterpilzen, und dann wird weiter gelernt.


    Noch zum Boden-PH-Wert, ich möchte meine Funde gerne anhand der Bodenbeschaffenheit zuordnen können. Saurer Fichtenwald, Saurer Buchenwald, Basenreiche Buchenwälder, im letztgenannten habe ich wohl am Ehesten die Chance, mal auf die gesuchte Herbsttrompete zu stossen.


    Daher übe ich zur Zeit und nehme eine kleine Bodenprobe, welche ich dann bei einem Neufund vergleichen kann.


    Es soll mir dazu dienen, neben zusätzlichen Informationen auch Regelmäßigkeiten bemerken zu können. Ich denke für die kurze Zeit, die ich nun der Pilzsuche widme, schon eine ganz ansehnliche Sammlung zusammen getragen zu haben.


    Viele Arten konnte ich noch nicht bestimmen, aber schon über 200 Arten klar zuordnen. Da sind sicherlich auch noch Fehler bei, aber die werde ich mit zunehmendem Wissen auch noch korrigieren können.


    Der Hutdurchmesser, die Faustformel kenne ich, aber ich wollte das mal prüfen...


    Und außerdem hatte ich auf der Seitenansicht meines Excel-Formulars noch eine Spalte frei... :D


    Den Kandidaten Nummer 2 speichere ich unter Lepiota josserandii ab, danke Gerd!

    Hallo Juliane, Glückwunsch zu den tollen Funden!


    Ich lese Berichte von Dir immer besonders gern, denn Du hast ein gutes Auge auch für die kleinen Dinge, diesmal wortwörtlich, und schmuddelige Knie für ein gutes Foto jucken Dich auch nicht. :thumbup:

    Hallo Anna, auch Dir (und Melanie) danke!


    Leider habe ich fast 90 Minuten zu fahren, um den Amanita erneut besser ablichten zu können. Ich werde es aber am Sonntag versuchen, und vielleicht findet er ja noch oder noch besser, ein frisches Brüderchen.


    Deutlich kürzer war heute der Weg zu dem Lepiota, dem Kandidaten 2.


    Mit Sack und Pack bin ich also nochmal hin und habe mein Bestes gegeben...von daher hier nochmal aufs Neue. :)


    Pilzfund von heute (2. Versuch), 24.10.2014, auf einem Friedhof, gewachsen auf Wiese.


    Diverse Gehölzarten im Boden sind nicht auszuschliessen, leider kann ich hier keinen genauen Befund feststellen, aber es könnten Wurzelausläufer von Ziersträuchern sein, oder auch Nadelgehölzen von Grabbepflanzungen.


    Sicher ist bereits, es handelt sich um eine Lepiota-Art.


    Welche genau, wird sich vermutlich nicht ohne Mikroskop feststellen lassen.


    Fotobedingungen: bedeckter Himmel, dunkle Wolken, etwas Aufhellung durch silbernen Reflektor (Alufolie) verwendet.


    Für einen Fotovergleich gibt es je ein Foto mit der Pentax K 30, auch mal mit Makro-Objektiv, sowie ein Bild dazu mit der Panasonic DMC im Makromodus.


    Ich wollte dadurch versuchen, mögliche Farbeinflüsse abzugleichen. Kräftig gefärbtes Herbstlaub habe ich entfernt.


    Making of:



    Der Hut hat einen Durchmesser von 5 cm, ausgesucht zur Bestimmung habe ich ein offenbar ausgewachsenes Exemplar.


    Der Umfang des Hutes beträgt 15 cm.


    Der sichtbare Teil des Fruchtkörpers hat eine Wuchshöhe von 5,5 cm, gemessen samt Stielbasis erreicht er 7,5 cm.


    Hut von oben (Pentax):



    Hut von oben (Panasonic):




    Seitliche Aufnahmen mit Hutrand (Pentax):




    Seitliche Aufnahmen mit Hutrand (Panasonic):



    Der Hutrand erscheint mir ganzrandig, bei anderen Fruchtkörpern waren häufiger ein oder zwei Einschnitte (Kerben) zu erkennen.


    Der Hut ist spitzbuckelig, kegelig und trägt Schüppchen:



    Die Fruchtschicht ist hell Cremefarben, nicht reinweiss, die Lamellen stehen recht eng, sind sehr weich und brüchig.


    Aufgefallen ist mir, das rosafarbene Einflüsse vom Stiel herführen können, da dieser etwas dunkler gefärbt ist. Eine Täuschung durch rosa Farbtöne liegt bei falschem Lichteinfluss deutlich vor und entspricht nicht der tatsächlichen Farbe!


    Daher nachfolgend Bilder der Lamellen sowie je eine Gesamtaufnahme des Fruchtkörpers.


    Bilder der Pentax:





    Bilder der Panasonic:




    Im Querschnitt würde ich die Lamellen als angewachsen bezeichnen.


    Pentax:




    Panasonic:



    Die Stiele der Fruchtkörper sind hohl, aussen dunkler als innen, zudem ist im hellen "Kern" das Fruchtfleisch fransig, fäderig.


    Aufgefallen ist mir eine sehr dezente Maserung am Stiel, ich hätte längsfaserig gesagt, aber es gibt Stellen, die fast schon eine leichte Natterung andeuten. Ebenso könnte im oberen Stielbereich ein ehemaliger feiner Stieling zu vermuten sein.


    Die Stielbasis ist etwas verdickt, leicht keulenförmig.


    Pentax:



    Panasonic:



    Es gab kaum Verfärbungen im Querschnitt, die Lamellen blieben unverändert, der Stiel dunkelte nach einigen Minuten sehr geringfügig nach.


    Einen Geschmackstest habe ich natürlich nicht durchgeführt, aber einen Geruchstest. Dazu habe ich, wie zuletzt in diesem schönen Forum gelesen, einen Teil der Lamellen samt etwas Stiel in der Hand gerieben, einen Moment gewartet und dann gerochen.


    Bezeichnen möchte ich den Geruch nicht so sehr unangenehm, er war frisch pilzig, aber nicht lecker pilzig, der Bodengeruch überwog.


    So, ich sage abermals danke für Eure Mühen und ich hoffe, mit dieser neuen Anfrage in die richtige Richtung zu gelangen.


    Fundformulare sind ausgedruckt und kommen demnächst immer mit, denn wie schnell vergisst man ja doch noch den einen Punkt...
    [hr]
    - Ergänzung - :


    Bodensäuregehalt versucht zu messen anhand eines Indikatorpapiers. Ergebnis: 5,6 sauer.