Hallo Anna, auch Dir (und Melanie) danke!
Leider habe ich fast 90 Minuten zu fahren, um den Amanita erneut besser ablichten zu können. Ich werde es aber am Sonntag versuchen, und vielleicht findet er ja noch oder noch besser, ein frisches Brüderchen.
Deutlich kürzer war heute der Weg zu dem Lepiota, dem Kandidaten 2.
Mit Sack und Pack bin ich also nochmal hin und habe mein Bestes gegeben...von daher hier nochmal aufs Neue.
Pilzfund von heute (2. Versuch), 24.10.2014, auf einem Friedhof, gewachsen auf Wiese.
Diverse Gehölzarten im Boden sind nicht auszuschliessen, leider kann ich hier keinen genauen Befund feststellen, aber es könnten Wurzelausläufer von Ziersträuchern sein, oder auch Nadelgehölzen von Grabbepflanzungen.
Sicher ist bereits, es handelt sich um eine Lepiota-Art.
Welche genau, wird sich vermutlich nicht ohne Mikroskop feststellen lassen.
Fotobedingungen: bedeckter Himmel, dunkle Wolken, etwas Aufhellung durch silbernen Reflektor (Alufolie) verwendet.
Für einen Fotovergleich gibt es je ein Foto mit der Pentax K 30, auch mal mit Makro-Objektiv, sowie ein Bild dazu mit der Panasonic DMC im Makromodus.
Ich wollte dadurch versuchen, mögliche Farbeinflüsse abzugleichen. Kräftig gefärbtes Herbstlaub habe ich entfernt.
Making of:
Der Hut hat einen Durchmesser von 5 cm, ausgesucht zur Bestimmung habe ich ein offenbar ausgewachsenes Exemplar.
Der Umfang des Hutes beträgt 15 cm.
Der sichtbare Teil des Fruchtkörpers hat eine Wuchshöhe von 5,5 cm, gemessen samt Stielbasis erreicht er 7,5 cm.
Hut von oben (Pentax):
Hut von oben (Panasonic):
Seitliche Aufnahmen mit Hutrand (Pentax):
Seitliche Aufnahmen mit Hutrand (Panasonic):
Der Hutrand erscheint mir ganzrandig, bei anderen Fruchtkörpern waren häufiger ein oder zwei Einschnitte (Kerben) zu erkennen.
Der Hut ist spitzbuckelig, kegelig und trägt Schüppchen:
Die Fruchtschicht ist hell Cremefarben, nicht reinweiss, die Lamellen stehen recht eng, sind sehr weich und brüchig.
Aufgefallen ist mir, das rosafarbene Einflüsse vom Stiel herführen können, da dieser etwas dunkler gefärbt ist. Eine Täuschung durch rosa Farbtöne liegt bei falschem Lichteinfluss deutlich vor und entspricht nicht der tatsächlichen Farbe!
Daher nachfolgend Bilder der Lamellen sowie je eine Gesamtaufnahme des Fruchtkörpers.
Bilder der Pentax:
Bilder der Panasonic:
Im Querschnitt würde ich die Lamellen als angewachsen bezeichnen.
Pentax:
Panasonic:
Die Stiele der Fruchtkörper sind hohl, aussen dunkler als innen, zudem ist im hellen "Kern" das Fruchtfleisch fransig, fäderig.
Aufgefallen ist mir eine sehr dezente Maserung am Stiel, ich hätte längsfaserig gesagt, aber es gibt Stellen, die fast schon eine leichte Natterung andeuten. Ebenso könnte im oberen Stielbereich ein ehemaliger feiner Stieling zu vermuten sein.
Die Stielbasis ist etwas verdickt, leicht keulenförmig.
Pentax:
Panasonic:
Es gab kaum Verfärbungen im Querschnitt, die Lamellen blieben unverändert, der Stiel dunkelte nach einigen Minuten sehr geringfügig nach.
Einen Geschmackstest habe ich natürlich nicht durchgeführt, aber einen Geruchstest. Dazu habe ich, wie zuletzt in diesem schönen Forum gelesen, einen Teil der Lamellen samt etwas Stiel in der Hand gerieben, einen Moment gewartet und dann gerochen.
Bezeichnen möchte ich den Geruch nicht so sehr unangenehm, er war frisch pilzig, aber nicht lecker pilzig, der Bodengeruch überwog.
So, ich sage abermals danke für Eure Mühen und ich hoffe, mit dieser neuen Anfrage in die richtige Richtung zu gelangen.
Fundformulare sind ausgedruckt und kommen demnächst immer mit, denn wie schnell vergisst man ja doch noch den einen Punkt...
[hr]
- Ergänzung - :
Bodensäuregehalt versucht zu messen anhand eines Indikatorpapiers. Ergebnis: 5,6 sauer.