Hallo Stefan, hallo Claus, auch Euch vielen Dank für .. die Anteilnahme.
Wir werden mit diesem Täubling wohl nicht weiter kommen, aber ist ja auch nicht schlimm. Ich werde die übrigen Teile einfrieren, und dann später mal nachsehen, nach Sporen und der Huthaut.
Neben der chemischen Reaktion scheidet für mich noch immer der Russula atropurpurea aus, wegen a) der unterhalb der Huthaut auftretenden Färbung, zu der ich nirgendwo einen Hinweis fand, und b) wegen der auch im Alter weißgebliebenen Lamellen, welche wohl ins Gelbliche hätte gehen sollen.
Beide Punkte könnten natürlich auch wieder in der Variationsbreite zu finden sein, und aufgrund jeglicher fehlender Erfahrung möchte ich auch keinesfalls wiedersprechen. Zur Huthaut noch dieses Foto, gerade bei Kunstlicht erstellt und nochmals frisch an der Huthaut gezupft:
Weiterhin zu den chemischen Reaktionen. Claus, danke für Deinen Link. Thomas hatte mich ja auch schon aufmerksam gemacht auf die Reaktionszeit, die hier wohl ganz entscheidend ist.
Daher wiederhohlte ich den Test, hier auch auf Stiel und Lamellen. Mit Stoppuhr, welche ich jedoch gar nicht bedienen konnte, während die 5 Sekunden erreicht waren, und der Pinsel so gerade eben wieder im Fläschchen war.
Innerhalb weniger Sekunden also neues Fazit: alle drei Mittel sind negativ. Oder anders gesagt, wenn ich nach einer 5 Sekunden Regel gehe, kann ich mir die Reagenzien sparen und weiß ebenso viel wie zuvor.
Die sichtbare Verfärbung, hier bei Guajak, setzte nach ca. 7-8 Sekunden ein. Phenol und Eisensulfat blieben innerhalb 30 Sekunden negativ, erst nach mehr als 60 Sekunden bräunte die Phenol beträufelte Stelle, Eisensulfat dauerte fast zwei Minuten.
Festgestellt hatte ich vorher schon, dass die Reaktion am aufgeschnittenen Stielfleisch etwas schneller ist. Daher nahm ich bisher ein Exemplar mit, dessen Stiel ich in drei Teile zerlegen wollte, und ein Exemplar zur vollständigen Ansicht, sowie ein weiteres in einem anderen Alter. Wollte ja auch nicht mehr mitnehmen, als nötig.
Ich bin zwar recht unzufrieden mit dem Bewusstsein, im Wald den einen oder anderen Täubling inzwischen ganz gut anhand seines Geruches und seiner sonstigen Merkmale zu identifizieren, oder zumindest eingrenzen zu können, aber ich denke, dass ich hier noch anders - und wohl auch später - erneut ansetzen werde.