Hallo Bernhard, ein Wort dazu von Anfänger zu Anfänger. 
Lass ´ Dir sagen, hier meinen es ALLE gut mit Dir!
Und ein Jeder hat einmal angefangen, und es obliegt auch Jedem, sein eigenes Wissen anzuhäufen, jeweils im Rahmen des eigenen Interesses, der Lust, der Zeit, des Willen...
Schau ´ Dir vielleicht auch gerade Nobis Posting nochmal genau an, darin steckt eine enorme Hilfestellung. Mir hat er vor drei Jahren einen ähnlichen Wortlaut gewidmet, und ich dachte etwa...
...doch heute (und schon viel eher) sehe ich das so:
Bei den Angaben zur Pilzbestimmung findest Du so einige Punkte, die Dir viel erscheinen mögen, vielleicht gar unnütz. Aber - bei Deinem Bild der Schwefelköpfe etwa - Zitat: "Hutoberseite zimtbraun bis dunkelbraun, trocken-ledrig, Umgebung mit zimtbraunen Sporen übersät" - zeigen Dir Deine eigenen Bilder und auch Deine Beschreibung der Beobachtungen den Weg.
Deine Bilder zeigen: Hutoberseiten, Hutunterseiten, somit auch die Lamellen, und den Lamellenansatz am Stiel, Hut und Lamellen hier deutlich eingetrocknet, die zimtbraunen Sporen haben für mich einen leichten Lilastich, und Zimt wäre mir für die Beschreibung der Hauptfarbe zu hell, die Farbe des Stiels ist gut zu sehen, jedoch nicht die Stielbasis, die bei anderen Arten sehr wichtig werden wird, auch ist festzustellen, dass der Pilz über keinen Stielring verfügt, und ein Foto des Querschnittes durch Hut und Stiel eines Exemplares könnte Dir zeigen, ob etwa der Stiel hohl ist, oder sich eine Verfärbung einstellt (ruhig mal bei anderen Pilzen wenige Minuten abwarten), und der Querschnitt zeigt schön den Lamellenansatz am Stiel, und die Festigkeit des Fleisches.
Du wirst sehen, dass so einige Dinge ganz schnell zur Routine werden, so wie Du etwa schon an den Schwefelköpfen gerochen hast. Jetzt heißt es, diese Schwefelköpfe erneut zu finden, am Besten in diversen Altersstadien, und ganz schnell wirst Du bald an einem Stubben vorbei gehen, und denken, klar, da sind sie wieder.
Und vielleicht sehen sie irgendwann anders aus, vielleicht siehst Du bald an einem weiteren Stubben bei einigen fast identisch wachsenden Pilzen am Stiel kleine Schüppchen, oder auch einen feinen Stielring, oder einen etwas andersfarbigen Hut, der vielleicht sogar innen heller als am Hutrand ist, dann schaust Du nach, und entdeckst womöglich die Stockschwämmchen. Hier stellst Du die andersfarbigen Lamellen fest, gelblich bis rostbraun, und auch wirst Du die Stockschwämmchen nun bald schon aus einigen Metern erkennen. Es sei denn, beim Nachschauen, schaut der Stiel doch wieder etwas anders aus, obwohl dann das Stockschwämmchen auch bereits Routine ist. Nun könntest Du den Gifthäubling gefunden haben, den gefährlichen Verwechslungspartner des Stockschwämmchens.
Ich durfte dieses Jahr den Gifthäubling erstmals finden, und seitdem entdecke ich merkwürdigerweise dauernd welche, und die Stockschwämmchen standen oft gleich daneben. Eine sehr sehr gefährliche Situation für einen Pilzsammler, der vielleicht mal nicht so genau hinsieht.
Aber die Gelegenheit war natürlich optimal, um beide Pilze genau zu vergleichen, zumal meine Funde fast immer junge und ältere Exemplare beider Arten aufwiesen. Oder auch mal bei Regen vor zwei Wochen, ältere Exemplare beider Arten, die ich erneut aufsuchte, um erneut zu vergleichen. Bei den Stockschwämmchen waren großteils die markanten Merkmale an den Stielen "verwaschen" vom Regen, dazu "Düsterwetter" im Wald mit schlechtem Licht. Von oben sahen beide Arten absolut identisch aus...
Bevor ich hier ein Buch schreibe mit mangelndem Wissen...ich möchte Dir nur Mut machen, und auf die Wichtigkeit der Punkte in den Anforderungen des Pilzbestimmungsformulares hinweisen, denn Sie helfen beim Lernen, beim Beobachten, helfen nicht die Hälfte zu vergessen, und sie helfen Dir und jedem Anderen auch weiterhin, seine Funde hier bestmöglich bestimmen zu können, durch die Menschen hier, die gerne helfen und sich auch freuen, Dich "wachsen" zu sehen.
Ich bin mir sicher, dass Du schon sehr bald die Schwefelköpfe und auch die Tintlinge von Weitem erkennst, die genaue Art zu bestimmen, dafür braucht es dann die feinen Details...oder es wird ohne ein Mikroskop auch mal gar nicht möglich sein.
Aber all dies schreckt einen echten Pilzfreund ja nicht ab - sondern spornt ihn an. 