Beiträge von Coprinus

    Hallo Harry, hallo Jan-Arne, danke!


    Harry, sag mal bitte, wie Du auf Weichritterling gekommen bist. Nur Erfahrung oder gibt es typische Merkmale?


    Bei den Weichritterlingen stieß ich auf den Grasweichritterling, Melanoleuca stridula (Syn. Melanoleuca graminicola). Die Farbe des Hutes kann hier wohl etwas variabel sein. Ansonsten passt alles - bis auf das Sporenpulver.


    Sollte es für den M. stridula weiß sein, entwickelt mein Exemplar sich eher zum grauen Sporer. Kann aber auch noch an der Nässe liegen (liegt feucht unterm Becher auf weißem Papier und hat schon ordentlich gesport), ich lasse den mal über Nacht in Ruhe.

    Fund vom 16.11.2014

    Wiese auf Friedhof –“ kein Totholz im Boden festgestellt –“ Boden leicht sauer
    Begleitbäume und Sträucher waren diverse Friedhofbepflanzungen, eine Birke in der Nähe, eine Kiefer.


    Größe der Fruchtkörper: 3 Exemplare gefunden (im Wuchsabstand von je ca. 30 cm), Hutbreite bei zwei etwas älteren Exemplaren 6 cm, ein jüngeres Exemplar maß 5 cm, die Stielhöhen lagen bei 7,5 und 5 cm, Gesamthöhe der ausgewachsenen Exemplare inkl. Stielbasis war knapp 9 cm, die Stielbasis etwa 2,5 cm tief im Boden


    Hut: Farbe kakaobraun, zum Rand hin etwas heller (dünner), am Hutrand nicht gerieft, aber die Lamellen scheinen leicht durch, einige kleine dunklere Flecken in Hutmitte und zum Rand hin zu erkennen, bei jungen Exemplaren Hutform zuerst gebuckelt (hätte ich ohne das jüngere Exemplar nicht wahrgenommen), später trichterförmig, ausgewachsen die Hutränder sehr hoch gewölbt, so dass die Lamellen offen stehen, ausgewachsen sind die Hutränder leicht wellig


    Hutoberfläche: glatt (Fund und Fotos bei Regenwetter)






    Lamellen: weiß-creme, engstehend, gegabelt, bauchig und ausgebuchtet (hoffe, dass richtig erkannt und beschrieben zu haben), Lamellen nicht leicht vom Hut zu lösen, dennoch weich




    Stiel: längsfaserig bis leicht gefurcht, glatt, zur Basis hin etwas dunkler (bräunlich) als der obere Bereich, unten hohl, Hohlraum-Fasern mit weißlicher Farbe, dort faserig, der Aussenbereich des Stiel dunkelte bräunlich nach dem Schnitt (2 Min.), war aber auch direkt im Schnitt schon bräunlich, hauptsächlich zur Stielbasis hin, kein Stielring


    Stielbasis: leicht verdickt






    Geruch: nicht unangenehm, aber auch nicht auffällig, eher neutral


    Geschmack: nicht durchgeführt


    Sporenabdruck: in Arbeit, scheint sehr hell zu werden


    Bitte korrigiert mich, wenn ich Begriffe nicht richtig einsetze, bzw. wenn Ihr anhand der Bilder anders beschreiben würdet.


    Von Weitem hatte ich ja auf den Mohrenkopf gehofft, aber dafür war der Hut zu hell sowie die Lamellen sich nicht am Stiel leicht fortsetzen, und keine Milch. Für den Rehbraunen Dachpilz passt die trichterförmige Hutform nicht, bei Rüblingen wurde ich auch nicht fündig, da hätten die Stielfarbe und die Lamellen wohl gepasst, Täubling vielleicht? Aber die Stielfarbe passt nicht–¦so häufig können solch schöne Kontraste zwischen Hut und Lamellen doch nicht sein..?..


    Würde mich über Aufklärung freuen und auch den Hinweis, wie ich bei diesem Pilz auf seine Gattung hätte schliessen können. Danke!

    Hallo Florian, PMOLMF heißt das. ;)


    Dann hast Du auch Einblick in die jeweilige Pilzsaison. Vielleicht haben wir uns ja sogar schon mal kennen gelernt?


    Schöne Grüße jedenfalls vom ehemaligen "Ostsee-Silber".

    Hallo Florian, als Fliegenfischer wirst Du sicher auch "Leidenschaft Meerforelle" kennen?


    Hier gibt es einige sehr nette Kollegen, die auch in die Pilze gehen. Einige davon kommen sogar direkt aus Kiel.

    Mein Beitrag ist hier vorgestellt, soll Spaß machen und Menschen erfreuen.


    Und das hat Dein Gedicht, es gefällt mir sehr gut und wir alle verbinden damit sicher eine schöne Zeit des Stöberns im Wald bei der Pilzsuche. Es ist kurz und prägnant und enthält so viel, um Stimmung zu erzeugen.


    Bitte nicht rausnehmen! :thumbup:

    Hallo Jan-Arne, genau so habe ich es bisher gemacht. Bei jeder (der leider zu wenigen) Gelegenheiten ins Grüne und geschaut, was da so wächst.


    Aus zeitlichen Gründen auch gerne mal auf den Friedhof fast gegenüber und ebenso bei den täglichen Gassirunden. Bei diesen kleinen Runden konnte ich dieses Jahr sage und schreibe 144 Arten entdecken, von denen die meisten noch auf ihre Bestimmung warten.


    Warum mussten sie warten? Weil ich noch viel zu unsicher in den Hauptgruppen war, und genau da muss ich auch weiter dran. Daher suche ich nach einem System, und ich denke inzwischen, nur in der Theorie macht es Sinn, mich an die Aufteilung der Lektüren zu halten.
    Ergibt sich ein schöner Fund, so wird natürlich über den Tellerrand geschaut und gesucht.


    Die Mikroskopie wird sicherlich irgendwann folgen, aber ich möchte zuerst alle makroskopischen Dinge kennen lernen und muss auch noch lernen, diese sehr viel genauer zu betrachten.


    Den Unterschied zwischen der zuletzt gefundenen Nebelkappe und dem Violetten Rötelritterling hätte ich rein anhand der makroskopischen Merkmale sofort an Ort und Stelle bemerken müssen, da muss ich mir ganz schlicht noch Wissenslücken ankreiden.


    Schön finde ich aber, dass Du ebenfalls die Täublinge vorschlägst. Gerade die vielen rötlichen Farbtöne der Hüte haben mich dieses Jahr zur Verzweiflung gebracht, da wird nur weiterhelfen, genau zu betrachten, um etwa beim Anblick des Hutes mögliche Rückschlüsse auf eine mikroskopische Struktur zu erahnen und ebenso die chemischen Reaktionen, mit denen ich mich demnächst beschäftigen möchte.


    Hinzu kommt noch das Thema Fotografie, da bin ich eigentlich auch erst dieses Jahr ein Stückchen weiter gekommen.


    Hallo Karl-Heinz, hallo Pablo!


    Euch danke ich für den Link, das wird sein, wovon ich gehört habe. Und auch gleich in drei Bänden schön aufgeteilt, kleine Pilze, Hellsporer und Dunkelsporer, perfekt!


    Gute Lektüre darf auch mal teurer sein, ist ja bald Weihnachten. :) und für alle Bände zusammen bekomme ich nicht mal ein neues Objektiv für meine Kamera...

    Hallo Björn, jawohl, danke, genau das habe ich.


    Gefällt mir auch sehr gut, auch gerade die Zeichnungen, aber Gerd hatte zuletzt mal geäußert, so in der Art, da gäbe es wohl noch Besseres.


    Mir fiel selber die nicht ganz genaue Darstellung des Stieles der Stockschwämmchen auf, was ja immerhin nicht ganz unerheblich ist.

    Hallo Björn, gerade noch gruselig im Wald...


    ...da denke ich gerade bei Deinen ersten Bildern, dem See, nur - blöde, wer einen Krieg beginnt und so schade um vergeudete Leben, die dies nicht mehr sehen können.


    Tolle Bilder, tolle Funde!

    Hallo und guten Abend,


    ich habe zwei Bitten an Euch.


    1. suche ich ein Buch mit sehr guten und genauen Zeichnungen in möglichst umfassendem Maße (nicht nur Speisepilze und so).


    Habt Ihr da eine gute Empfehlung?


    2. versuche ich Struktur in meinen "Lernplan" zu bringen.


    Fakt ist, ich gehe seit nun fast drei Jahren in die Pilze und bin in der Lage, die "wichtigsten Speisepilze" zu erkennen.


    Fakt ist weiterhin - das reicht mir nicht...


    Ich nehme, seit ich hier dabei bin, jede Bestimmungsanfrage dankend an und versuche, diese im Stillen für mich zu bestimmen. Und schaue danach nach Euren Lösungen.


    Aber ich würde gerne, wie eine Art Lehrplan, systematisch vorgehen.


    Die Hauptgruppen der Pilze sind mir klar, aber was macht nach Eurer Einschätzung Sinn, um über die Winterzeit zu lernen?


    Bei Röhrlingen bin ich durch, so ziemlich zumindest, lasse mich halt gern von einigen Pilzen erneut verunsichern, Porlinge und Stäublinge mag ich gern und kenne wohl inzwischen immerhin einen recht großen Teil, Täublinge möchte ich gerne erlernen, was ich aber für ein großes Feld halte, zudem ich nun kaum noch Exemplare finden werde und die zahlreichen rötlichen Hüte der diversen Arten kaum vergleichen kann. Die ganz Kleinen interessieren mich auch brennend, aber die Zeit ist zu begrenzt.


    Mein Ziel ist es ganz klar nicht, möglichst viele Speisepilze kennen zu lernen. Bei Lamellenpilzen habe ich dieses Jahr so gut es ging und so oft ich in die Natur konnte, auf alles geachtet, was giftig sein könnte. Aber das war ziemlich systemlos.


    Winterpilze wie Samtfuß-Rübling, Austernseitling oder Judasohr kann ich, also wo würdet Ihr weiter lernen, wenn die Basis gerade mal die Röhrlinge wären?


    Ich habe überlegt, das Buch 1700 Pilze von 123 Pilze einfach der Reihe nach durch zu gehen, werde ich wohl auch machen, aber mit lernen meine ich auch, mich auf eine Gattung festzulegen, bis sie sitzt, dann die nächste...mich hetzt ja Niemand.


    Wie würdet Ihr das angehen, wenn Ihr nochmal am Anfang stündet?

    Danke für die schönen Bilder!


    Ich habe hier fast vor der Haustür einen großen See, der jedes Jahr als Zwischenstop genutzt wird. Und einen See samt Park in direkter Nähe, wo Kraniche, Gänse und Nilgänse fast handzahm sind. Weil sie ständig gefüttert werden und die Nilgänse inzwischen sogar ihren Nachwuchs hier aufziehen.


    Dennoch ist das kein Vergleich zu den norddeutschen Gefilden. Du hast die Stimmung wunderbar eingefangen.


    Ich denke an so manchen Tag, oder besser frühen Morgen, ich liege im Bulli, hab die halbe Nacht auf Meerforellen gefischt, bin hundemüde und hab bis kurz vorm Morgengrauen im Wasser gestanden. Ein kleines Bierchen, während die Sonne aufgeht :) und dann endlich die Augen zu.


    Kurz danach, wildes Geschnatter...


    Ein Blick aus dem Fenster, da landen sie auch schon. Und mit der Ruhe ist ´s vorbei. Den Campingplatz Langballigau etwa meide ich daher zu gewissen Zeiten, aber den Fehmarnsund steuere ich gerne bewußt zu dieser Zeit an, heißt ja nicht umsonst Vogelfluglinie. :D

    Vollmond, lange Schatten, einer bewegt sich leicht, Atemhauch, Nebelschwaden, eine kleine Lichtung im Wald, wo man sich beobachtet fühlt.


    Dagegen dichte Nadelwälder, wo man nicht mal sieht, was hinter dem nächsten Baum ist. Oder lauert. Geräusche, die suggerieren können, für den Wald auf Anhieb als ungewöhnliche Geräusche zu erkennen, metallenes Klicken, dumpfe Schritte auf Moos, die auf gleich mehrere Personen, oder große Tiere, schliessen lassen.


    Kratzspuren an einem Baum, von großen Krallen, so etwa in Kopfhöhe. Kurz danach Blutspuren, Ketchup, ungewöhnliche Fußabdrücke am Rand der Pfütze, ein zerrissenes Hemd...


    ..ok ok, ich schaue wohl zu viele Werwolffilme. :D

    Hallo Pablo, vielen Dank!


    Ich werde mir wie immer ganz genau ansehen, was Du als sonst noch in Frage kommend siehst.


    Ansonsten freue ich mich schonmal, überhaupt in der richtigen Gattung gewesen zu sein. :)

    Nebelkappen?


    Hallo, ein Fund vom 31.10.2014, den ich als Nebelkappe bestimmt habe.
    Fundort im Buchenwald, vermutlich auf toten Wurzelausläufern, zahlreiches Auftreten.


    Der Hut war bei jungen Exemplaren spitzkegelig, bei älteren Exemplaren abgeflacht und ausgebreitet. Der Hutrand ließ mich zuerst an einen Krempling denken. Die Hutfarbe stimmt auf den Bildern ganz gut mit der echten Farbe überein.
    Die Lamellen waren cremeweiß, und leider habe ich sie genauer untersucht, da es für mich Kahle Kremplinge waren.


    Die Stiele waren sehr kräftig, selbst bei ganz jungen Exemplaren teils –žsteinpilzartig–œ dick, ich würde die Stiele auch längsfaserig nennen, jedoch war diese Struktur stets unterbrochen und erinnerte mich eher an ein leichtes Netz. Zudem waren sie grobfaserig, auf den Bildern ganz gut erkennbar.


    Die Stielbasen waren bei mehreren Exemplaren völlig unterschiedlich, mal waren die Stiele samt Basis komplett parallel, mal an der Basis etwas dünner und auch mal fast knollenartig.


    Was mich dann letztlich beim Bestimmungsversuch daheim entgleisen liess–¦


    Das Fleisch war weißlich, etwas bröckelig, an Fraßstellen war keine Verfärbung zu erkennen und da mein Urteil an Ort und Stelle leider zu schnell und falsch war, verzichtete ich auf den Querschnitt.


    Ein auffälliger Geruch war nicht festzustellen, aber ich las parallel in einem anderen Thread, dass der Geruch wohl nicht immer so ausgeprägt sein muss?


    Da ich ja lernen möchte, hier noch meine weiteren Überlegungen zu diesen Pilzen. Der Violette Rötelritterling schied für mich aus, da bei den Fundexemplaren die Lamellen zu hell waren, selbst im reiferen Zustand. Zudem war kein violetter Farbton vorhanden, wobei ich diesen auch gerne gefunden hätte–¦


    An der Bestimmung –žNebelkappe–œ zweifel ich jedoch nun etwas aufgrund der Stielbasen sowie der doch deutlich spitzkegeligen Hutformen der jungen Exemplare. Hier fehlt mir aber auch der Praxisvergleich, denn ganz gleich, welche Art dies ist, es wäre ein Erstfund. Jedenfalls fand ich keinen Hinweis auf eine solche Vielfalt an der Stielbasis, wobei die Proportionen zwischen Stiel und Hut ja anhand von Bildvergleichen durchaus vorkommen können–¦oder?


    Hinzu kommt, dass ich mich bei den Ritterlingen noch fast gar nicht auskenne, außer beim Rötelritterling, der jährlich im Garten wächst. Dies hier waren jedenfalls beeindruckend schöne Fruchtkörper.


    Hier die Bilder und ich sage einmal mehr danke vorab!









    Hallo Stefan, ich meinte den Giftriesenschirmling, Macrolepiota venenata.


    Auch da er im Alter wohl seine Knolle verändert und Bildvergleiche führten mich eher in diese Richtung. Der Verlauf der Knollenform führt von tellerförmig bis hin zu gerandet knollig. Er hätte aber wohl auch einen unangenehmen "kompostartigen" Geruch.


    Der Macrolepiota Rhacodes hätte eine zwiebelige Knolle und würde im Schnitt eher bräunen, als röten? Zudem wären mir dafür hier anhand der Bilder Hutfarbe und Lamellen zu sehr Ton in Ton.


    Habe ich vermutlich noch nicht oft genug gesehen, würde aber auch aufgrund der Kontraste der Hutschuppen und der Knollenform eher zum Giftriesenschirmpilz tendieren, selbst nach zig Bildvergleichen.


    Und warum heißt der jetzt Chlorophyllum..?..hab gerade vor zwei Wochen das neue Buch von 123 Pilze bekommen, da heißen die alle noch Macrolepiota...da braucht man ja doch noch das große Latinum...

    Hallo, für mich wäre noch der Gartenriesenschirmling, Macrolepiota venenata, in Frage kommen. Was spricht dagegen? (also außer dass Stefan sicherlich recht hat ;))


    Und Frank, prima Fotos! Konntest Du einen bestimmten Geruch feststellen?

    Hallo Tuppie, war zuletzt vor einer Woche los in "meinem" Lieblingswald.


    Hier geht man einfach die Wege lang und späht, links finden sich Birken, Buchen und vereinzelte Eschen. Rechtsseitig des Weges beginnt ein reiner Nadelforst aus Fichten, und hundert Meter weiter schliessen sich alte Kiefernbestände an.


    Ich habe mir dieses Jahr erst diesen Wald genauer vorgenommen und unglaublich viele Arten gefunden. Zuletzt waren dies, an essbaren Arten, im Fichten- und Kiefernbereich Maronen und Stockschwämmchen.


    Im Laubmischwald waren fast nur noch Herbstlorcheln und Kahle Kremplinge zu sehen, also unbrauchbar.


    Ich würde die Nadelhölzer zur Zeit vorziehen, kenne aber auch noch lange nicht alle essbaren Arten und habe die zuletzt gefundenen weiteren Arten aus dem Laubmischwald noch nicht ganz bestimmt.


    Die Zeit ist aber gut, um überständige Exemplare zu fotografieren, vielleicht schon die Samtfuß-Rüblinge zu entdecken und ansonsten - genieße die Herbststimmung!


    Heute morgen ging hier in Dortmund die Sonne unglaublich schön auf, da wäre ich lieber im Wald gewesen als am Schreibtisch...und ein tolles Licht hält sich hier heute...umso besser, wenn Du los kannst - viel Spaß!