Hallo Uliko,
es gibt wirklich nur wenige Heuristiken für das sichere Erkennen von Speisepilzen, dazu muss man Gattungen sicher erkennen können.
Bei Täublingen gibt es nicht wirklich giftiges, und alle milden sind essbar.
Die Reizker-Regel ist auch richtig, jedoch muss man die Gattung Lactarius erkennen können, es gibt nämlich noch andere Gattungen mit milchenden (rot/orange-milchenden) Pilzen.
Wer Champignons erkennen kann, muss nur die Karbolegerlinge beachten, aber ... es gibt sehr viele Pilze aus dieser Gattung, die gar nicht schmecken, und auch schwer im Magen liegen, z.B. Agaricus benesii (Weißschuppiger Egerling), der wohl sehr häufig mit dem Schaf- oder Wiesenchampignon verwechselt wird. Gut, giftig ist der nicht.
Alle Hutpilze mit Röhren, die nicht bitter schmecken, sind essbar, aber z.B. gibt es Menschen, die die Bitterstoffe des Gallenröhrlings nicht schmecken können! Man sollte auch beachten, das man die Inhaltsstoffe der meisten Pilzarten gar nicht kennt.
In der Survival- oder Bushcraft-Szene gibt es gute Heuristiken für essbare Wildpflanzen, Insekten und anderes Getier, aber auch da ist ein Erkennen der Gattung oder Familie wichtig, z.B. sind weltweit alle Nachtkerzen-Gewächse essbar, und zwar alles an der Pflanze, oder Brennessel-Pflanzen aus der Familie Urticaceae, man weiß auch, dass alle Samen der Rosengewächse giftig sind (Blausäure). Zurecht sind Surviveler oder Bushcrafter, was Pilze anbelangt, seehr zurückhaltend, weil es einfach viel zu viele, leicht verwechselbare Arten gibt (in Mitteleuropa ca 16.000 Großpilze)!
Grüßle
Jürgen