Beiträge von Juergen-M

    Hallo zusammen,


    jan-arne; auch Dir ein Dankeschön für Deinen Tipp, aber Ascocoryne scheidet schon wegen der Größe aus, wie Pablo angemerkt hatte.


    @Pablo; Die Ascus-Reaktion hatte ich hier gar nicht gemacht, weil mir nach der Mikroskopie schon klar war, dass das eine Peziza sein muss.


    Ralf; an P. arvernensis hatte ich auch schon gedacht, aber die stark pigmentierten Paraphysen und vor allem, dass sie apikal etwas verbogen sind, ist für diese Art überhaupt nicht typisch, aber mir fällt da keine andere Art dazu ein.


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    Jürgen

    Hallo Frank,


    in "The Genera of Hyphomycetes" von Seifert et al, ist bei Hypoxylon die anamorphe Formgattung Isaria nicht aufgelistet! Nur folgende drei Formgattungen: Nodulisporium, Trinacrium und Virgariella.
    Bei Cordyceps ist u.a. Isaria als anamorphe Formgattung aufgelistet. Also entweder ist I. umbrina ein falsches Synonym zu Nodulisporium umbrinum, oder die "richtige" Isaria umbrina ist nicht die NFF von Hypoxylon, parasitiert aber daran. Ich hoffe, ich habe alle Klarheiten nun beseitigt ;-). Ansonsten gibt es Abbildungen und (sichere?) Nachweise dieser anamorphen "Spinne" an H. fuscum wie an H. howeianum.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    nein, hier handelt es sich nicht um einen Aprilscherz. Ich komme mit diesem Becherling wirklich nicht weiter. Mit dem Schlüssel nach Spooner komme ich zu Peziza isabellina var. isabellina. Hohmeyer kennt diese Art aber nicht und schlüsselt eine P. subisabellina, die jedoch glatte Sporen besitzt, die auch nicht ellispoid sind sondern etwas "angespitzt". Weiß jemand weiter?


    Fundort: Umgebauter Fichtenforst auf Weißjurakalk (Hangschotter) auf morschem Fichtenholz eines abgesägten Stammes. Ende Oktober (2013).


    Apothezien - 35 mm im Durchmesser, scheiben- bis flach becherförmig, nur mit kleinem Strunk dem Substrat aufsitzend, ockerbraun mit etwas lilafarbenen Tönen vor allem in Bechermitte und am Becherrand, Außenseite nur schwach kleiig, etwas heller als Hymenium, Trama hellbräunlich, ohne farbige Milch (jedoch etwas wässrig). Geruch und Geschmack unauffällig.


    Sporen [95% –• 15 –• SAP –• v –• H2O(nat)] : 14,2 - 15,5 - 16,8 x 7,8 - 8,5 - 9,2; Q = 1,5-1,8-2,1; Vm = 589 µm; ellipsoid, mit einem oder mehreren Tropfen, feinwarziges Ornament - punktiert. Paraphysen filiform, septiert, apikal etwas keulig verdickt, auch etwas umgebogen, mit braunem intrazellulärem Pigment. Excipulum mit textura intricata.

    Hallo Ingo,


    danke für den sehr interessanten Link! Ein großes Thema und ein weites Feld. Um sich den verwandtschaftlichen Beziehungen noch sicherer zu sein, werden weitere Genabschnitte zur Untersuchung zur Diskussion gestellt. Sobald die Telekom-Aktien wieder in die Höhe steigen und der Deal mit den USA klappt, wird über eine Freigabe der UMTS-Sequenzen nachgedacht. Da hätte man dann zum ITS- dem LMU, dem LUMA und dem LMAA noch einen weiteren Locus zur Verfügung.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Pablo,



    Aber die Ausrüstung ist alles andere als gut, wenn Jürgen vielleicht noch ein Bild oder zwei von seinem Fund zeigen würde, dann könntest du den Unterschied sehen.


    Meine Anamorphe ist auch eine Haplotrichum, jedoch hatte ich hier Haplotrichum conspersum bestimmt (Teleomorphe ist Botryobasidium conspersum). Einen Bestimmungsschlüssel gibt es hier:


    http://www.uni-tuebingen.de/uni/bbm/mycology/botrkey.htm


    Die Nebenfruchtform kommt bei den Traubenbasidien oft mit der Hauptfruchform zusammen vor.


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    Jürgen

    Hallo zusammen,


    ich möchte euch alle nicht beunruhigen, aber ich denke mir, es wird eher reichlich Chicas geben, als Morcheln dieses Jahr. Der ausgefallene Winter wird vermutlich ein trockenes Frühjahr bringen: kein Schnee, kein Boden-Eis als Wasserreservoir.


    Grüßle
    miese"peter" Jürgen;-)

    Hallo Ralf und Toffel,


    da habt ihr wohl was verwechselt, oder nicht (fertig)gelesen. Die gelben Pusteln sind was anderes als die schwarzen Stielchen. In Martins Beitrag auf Ascofrance werden die gelben Pusteln, wie in meinem Beitrag im Phytoparasiten-Forum, als eine Melampsorium angesprochen (von David Malloch). Eine genaue Bestimmung der Art ist nur möglich, wenn man die Uredosporen hat.


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    Jürgen

    Hi Rika,


    um das noch aus der Welt zu schaffen - was ich übrigens nicht hineingebracht hatte: Ich halte hier niemanden für imkompetenter als mich selbst. Aber folgender Spruch von Dir, bekommt jetzt eine spitze Bemerkung;-):


    "Arcyria-Bestimmung finde ich eine von den leichteren Übungen bei den Myxos"


    hic rhodus, hic salta


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    Jürgen

    Hallo Toffel & Rika,


    ihr mögt da mit euren sprachlichen Vorschlägen bestimmt nicht falsch liegen, aber ich möchte mal darauf hinweisen, dass es sich hier um Fachbegriffe handelt, und es existiert eine gewisse Übereinkunft darüber, wie und wo sie verwendet werden. Fachbegriffe sind definitorischer Natur, d.h. z.B. auf "Paraphyse" bezogen, dass hier nur folgende Definition gilt; nämlich dass die sterilen Zellelemente zwischen den Schläuchen der Ascomyzeten so benannt werden (zumindest bei den Pilzen). Will man Fachbegriffe verbessern, einführen und etablieren, geht das wohl nur über den sehr langen Weg der eigenen publizierten Forschung, der Monografie, des Lehrbuchs usw usf.


    Grüßle
    Jürgen


    p.s. der Wortbestandteil "helic (helix)" wurde bisher schon für alle möglichen Strukturen verwendet, ohne dass jemals eine engere (meist mathematische) und allgemein verbindliche Definition gefordert wurde: Schnecken- aber auch Muschelschalen (die Schnecke selbst: Gattung Helix), Pflanzen, die sich winden (Hedera helix), Teile der Ohrmuschel. helic-/helix- im Griechischen: Endung, Kreislauf, Spirale, Spange, Ranke, aber auch Weide, Weidenkorb, Armband.


    Ein kleines Beispiel aus dem Maschinenbau: Das Malteserkreuz des besagten Getriebes hat nicht exakt die Form eines Malteserkreuzes, es ist diesem nur ähnlich, aber das tut dem Fachbegriff und der Definition dieser Sache keinen Abbruch. Darüber zu Diskutieren, ob man doch nicht lieber etwas anderes nimmt, könnte man gutmeinend als etwas überflüssig bezeichnen;-)

    Hallo Rika,


    vielen Dank für die Infos und vor allem den erschöpfenden Exkurs ist die Welt der vertrackten Topologie der Spiralen im allgemeinen und besonderen;-) Es gibt auch noch die Feder an sich, die der Indianer im Kopfschmuck trägt, und mit der man Leute kitzeln kann, gell ;-)) Wolltest Du mich kitzeln? Es hätte mich noch gefreut, wenn Du Dich zu meiner Arcyria (im besonderen) geäußert hättest.


    Grüßle
    Jürgen (der hier postet, weil hier Ulla Täglich (Lamproderma) reinschaut, die außer den 3 Baumann-Bänden zusätzlich über Erfahrung verfügt *g*)

    Hallo Ingo,


    Dufteindrücke sind schwierig einzuordnen und auch zu verbalisieren. Dazu kommt noch, dass Literaturangaben einen sehr stark beeinflussen. Am besten weiß man garnichts und schreibt einfach nieder, was einem an einem Pilz auffällt - erst danach versucht man zu schlüsseln und mehr herauszubekommen. Auf einer Pilzausstellung frappierte mich mal ein Duftvergleich mit einem Fensterputzmittel; und zwar riecht Cortinarius hercynicus (violaceus) so!


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    Jürgen[hr]
    Hi Pablo,


    Ja wie, ausgerechnet meine erste Kollektion mit dem hübsch gerieften Hutrand was anderes?


    das ist nur eine vage Vermutung, aber es könnte schon auch C. ditopus sein. Ich stelle mal ein Foto von jungen und frischen Frk. rein - die sehen wieder ein bisschen anders aus.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    C. ditopus ist heuer sehr häufig zu finden (auf Nadelstreu und Reisighaufen bei Fichten), und kann außer einem durchscheinend gerieften Hutrand auch einen etwas gerippten Hutrand besitzen, je nach Altersstadium. Der mehlige Geruch ist vor allem beim Durchschneiden prägnant, ansonsten, wenn man nur am Frk. oder der Huthaut riecht, gehts in Richtung C. phaeophthalma, und wenn man Exemplare in der Schachtel oder Feuchtekammer liegen hat, kann man eine deutliche Rettich-Komponente wahrnehmen. Junge Frk. sind übrigens mit einem weißlichen, mehligen Reif überzogen - daher wird die Art in den Schlüsseln verschiedentlich auch bei den bereiften und scheinweißen Trichterlingen geführt. Die Mikroskopie verrät die Art aber sehr gut; kleine, kuzellipsoide Sporen (<5 µm), die nicht "gepackt" liegen. Ich halte alle hier gezeigten Trichterlinge für C. ditopus (außer Foto 1 von Pablo!) - allerdings sollte man sich immer die Sporen anschauen.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ulla,


    vielen Dank für Deine Tipps. Leider habe ich keinen Beleg. Wird dann wohl eine c.f.-Bestimmung. Was für eine c.f. würdest Du mir dann empfehlen A. denundata oder A. minuta?


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ulla,


    vielen Dank fürs Reinschauen! Zur Farbtreue; die ersten zwei Fotos zeigen den realistischen Farbeindruck. Die Bino-Fotos sind bei Kunstlicht geschossen, und ich habs nicht besser hinbekommen. Das Capillitium hatte ich tatsächlich per Pinzette abgezupft und vom kaum vorhandenen Widerstand dabei dann auf eine leichte Ablösbarkeit geschlossen - hier wird wohl mein Fehlurteil liegen, und es wird sich dann um A. denundata handeln - aber mit so kleinen Sporen? Ich hatte Aufsammlungen mit 9-10 µm Durchmesser!? Ist die Sporengröße etwa als Variabel einzuschätzen?


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Toffel,


    die Gründe meines Zweifels sind zwei: Die Sporen sind zu klein, und das Capillitium lässt sich leicht vom Becherchen lösen, was ich bei A. denudata nicht kenne, allerdings spricht das grobe Spiral-Ornament schon für A. denudata.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    Eine Arcyria, wie ich stark vermute, aber keine A. denudata oder A. ferruginea, die ich bisher immer fand. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Besitze kaum Bestimmungsliteratur zu den Schleimern.



    Sporocarpe gestielt - 4 mm hoch und 1 mm breit, Stiel säulenförmig mit Becherchen (ca 0,7 mm breit), Capillitium ein netziges Geflech, subzylindrisch - eiförmig expandierend, leicht vom Becherchen ablösbar!, rötlich - rosafarben, Sporenpulver rötlich - rosafarben.


    Sporen [95% –• 20 –• SAP –• v –• H2O(nat)]: 7,4 - 7,9 - 8,3 x 7 - 7,5 - 8 µm, rundlich mit vereinzelten Warzen, Capillitium aus vernetzten Elateren, mit spiralförmigem, im Profil stark rippenartig.


    Grüßle
    Jürgen






    Hallo zusammen,


    ich muss da mal kurz was anmerken:



    Keiner der genannten Pilzarten, mit Ausnahme des Lachsreizkers, ist eine typische Tannenwald-Art oder gar kalkfordernd. Dagegen kann die Herbsttrompete in einem reinen Tannenwald theoretisch gar nicht vorkommen. Also doch ein oberflächlich versauerter Fichtenforst, und die vermeintliche Herbsttrompete ein Trompetenpfifferling?


    Also wenn es tatsächlich eine Lachsreizker war, müssten da mindestens ein paar Weißtannen rumstehen, die Art ist obligat an Weißtanne gebunden. Herbsttrompeten findet man bei Buchen, und die können in einem Tannenbestand auch drinstehen (bei uns oft als kleine Inseln dazwischen - nennt sich forstwirtschafltlich "Vorbau"). Trompetenpifferlinge kommen auch bei reinen Weißtannenbeständen vor, wie auch viele Fichten-Arten. Noch zu Calabazas Anmerkung: Ich finde schon, dass man auch einem nurmehr kulinarisch sammelnden Pilzler die mögliche Artendiversität in solchen Wäldern übermitteln sollte. Eine etwas "abschreckende" Wirkung, verleitet jene dann vielleicht, sich etwas gründlicher mit den Pilzen zu beschäftigen *g*


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    Jürgen

    Hallo Oehrling,


    die gibt es vereinzelt, aber meist nur - oder zumindest in unserer Gegend - innerhalb von ausgedehnten Fichtenwäldern. Die wurden parzellenweise nach dem Krieg auf lehmigeren Böden angebaut. Mit viel Glück (wie bei mir), liegt ein Versuchs-Areal mit älterem Weißtannenbestand vor der Haustüre (so 120 - 160 Jahre alte Bäume).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Pilzesser,


    Weißtannenwälder (Abies alba) auf Kalk können eine sehr große Artendiversität beherbergen. Hier bei uns (am Rande der Schwäbischen Alb) kommen in diesen Wäldern - die eher Parzellen sind - so zwischen 150 - 250 Arten vor! Sehr viele Schleierlinge (Cortinarius) sind darunter. Die Weißtanne ist aber auf der Schwäbischen Alb ein nicht häufiger Baum und im Baumartenspektrum nur mit ca 2% vertreten.


    Grüßle
    Jürgen