Beiträge von Juergen-M

    Hallo zusammen,
    A. peltigerina, auch als Omphalina peltigerina (Schildflechten-Nabeling) bekannt, ist in rezenter Bestimmungsliteratur (Gröger, Ludwig, Horak, FN) und in Periodika - bis auf ein Foto in einem TINTLINGS-Beitrag (2012 Nr. 74) - noch nicht als für Deutschland nachgewiesen registriert. Es gibt im Web jedoch seit frühesten 2009 (Lehmann, Kamke) einige Fundmeldungen.


    Kleine Umfrage:
    Wer hat diese Art in Deutschland noch gefunden, gibt es sonst noch Fundmeldungen und Publikationen, vor allem wann (und möglichst dokumentiert).


    Hier mal ein Kurzportrait:


    http://forum.dgfm-ev.de/board1-offener-bereich/board2-expertenforum-mykologie-mycological-board/569-arrhenia-peltigerina-erstnachweis-für-bw/


    Die Art kommt auf abgestorbenen (oder absterbenden) Flechten-Thalli von Peltigera-Arten vor (Hundsflechten), meist (oder ausschließlich?) in sandigen Trocken-Habitaten. Also, wer da mal ein findendes Auge drauf werfen will, suche mal in alten Sandgruben oder sonstigen sandigen Biotopen (Flugsanddühnen etc.).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Mausmann,


    bedauerlich, dass es hier keine Beschreibung dazu gibt - wenigstens der Geruch. Sieht interressant aus. Sollten da Schüppchen auf dem Hut sein, könnte das eine sehr helle Clitocybe trulliformis sein. Eine seltene Art!


    Grüßle
    Jürgen


    P.S.: Es scheint sich in den meisten Pilzlerkreisen hier (und sicher auch woanders) noch nicht herumgesprochen zu haben, dass eine gute makroskopische Beschreibung schon (mehr als) die halbe Bestimmung ist *g*

    Hallo Eichhörnchenbrot,


    mit Entoloma spec. wird man hier richtig liegen, allerdings glaube ich eher an einen Schild-Rötling (Entoloma clypeatum); der Buckel und die rel. dunkle Hutfarbe sprechen nicht für den Schlehen-Rötling.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Bauernhelmi,


    kannst Du mir die Quelle von dem von Dir zitierten nennen? Das liest sich nämlich ein bisschen missverständlich, wenn man davon ausgeht, dass nur Lebensmittelimporte aus den betroffenen japanischen Regionen gemeint sind. Nichts desto trotz ist die Anhebung der Grenzwerte ein Skandal. Man hat ja schon über die japanische Beschwichtigung-Politik herzhaft gelacht, aber jetzt die EU ...


    Grüßle
    Jürgen



    Zitat

    In der Europäischen Union gilt seit Tschernobyl ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm. Nach dem Super-GAU im japanischen Fukushima hatte die EU per Eilverordnung die Grenzwerte zwischenzeitlich angehoben. Für Lebensmittel galt ein Grenzwert von 1.250 Becquerel pro Kilogramm, für Milchprodukte 1.000 Becquerel pro Kilogramm (bisher: 370). Seit 1. April 2012 gelten wieder die "alten" Werte von 600 Becquerel pro Kilogramm bzw. von 370 Becquerel bei Milchprodukten. Stärker belastete Lebensmittel dürfen weder eingeführt noch verkauft werden.

    Hallo Gerd,


    da gibt es eigentlich nichts zu relativieren: "... eine belastbare Totholzbestimmung ..." ;) Außderdem könnte man sich eine eigene Referenz-Sammlung zulegen um damit Funde zu vergleichen: Eine "genauere" Bestimmung bis hin zur Art wäre damit sicherlich möglich.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    gute Serie! Man bekommt ein Gefühl für die Bäume, aaaber ... eine belastbare Totholzbestimmung - vor allem von optimal- bis finalmorschem Holz, welches keine makroskopisch eindeutigen Strukturen mehr zeigt, ist - wie letztendlich das meiste in dieser Welt - nur mikroskopisch, und anhand von Dünnschnitten möglich. Derzeit startete eine phantastische Beitragsserie in der Südwestdeutschen Pilzrundschau von Bernd Miggel: Mikroskopische Holzbestimmung. Teil 1 - Grundlagen.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    also hinter "caerulescens" würde ich keinen Punkt setzen;-) Diesen Schwärzling (sofern es einer ist), müsste man genauer anschauen, d.h. gründliche makroskopische Diagnose + Mikroskopie (Sporen reichen da meist schon). Das "blauen" bei den nurmehr grau anlaufenden Schwärzlingen beruht wohl auf einem fehlinterpretierten Eindruck (Clemencon in seinem Kompendium?), ich konnte bei drei mir geläufigen Arten nur ein Grauen wahrnehmen, ob man da eine bläuliche Komponente drin sehen will, naja. Es gibt also eindeutig rötende, dann grauende / schwärzende Arten und letztlich gilbende / schwärzende Arten (z.B. L. semitale), und das sind mehr oder weniger eindeutige Reaktionen bei nicht zu alten Frk.


    Grüßle
    Jürgen


    P.S. In Parks und auf parkartigen Wiesen kommt oft der Lehmfarbene Schwärzling vor (L. paelochroum).

    Hallo Mausmann,


    das sieht mir nach einer Peziza aus, und zwar die häufige, im Frühjahr in allerlei Waldtypen auf Säge- mehl/späne/häcksel vorkommende Peziza arvernensis. Aber wie so oft, bringt nur das Mikroskop hier Licht ins Dunkel. Die Flatschmorchel sieht rein makroskopisch schon ganz anders aus, wie Du ja auch selbst schon geschrieben hast. Bildersuche im Web ist immer mit Vorsicht zu genießen. Gerade bei den Becherlingen liegt die Fehlerquote (also falsch bestimmte Arten) bei wohl über 80 % (ist eine Schätzung von mir;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Jovo,


    ich glaube hier auch an die Flatschmorchel. Sie kann auch abseits von Auwäldern in ganz normalen Wirtschaftswäldern vorkommen. Ich habe die auch schon auf alten Waldwegen bei Fichte und Weißtanne gefunden (über Kalk).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Joli,


    nicht leicht, diese rotbraunen, nicht-hygrophanen Trichterlinge. Da müsste man sich einige Merkmale näher anschauen, um eine belastbare Bestimmung zu erhalten:


    1. KOH-Reaktion der Huthaut (am Frischpilz oder auch am Exsikkat)
    2. Sporengröße und -form
    3. Wie liegt das Pigment in der Huthaut vor?
    4. Geruch d. frischen Frk.
    5. Ökologie (evtl. Baumpartner, z.B. Dryas, Salix reticulata -> C. lateritia, C. bresadolana)


    Da ist auch so manches noch gar nicht richtig geklärt, z.B. C. squamulosa, oder C. subsinopica.


    Deine Pilzchen sehen auf jeden Fall sehr interessant aus. Der Mehlgeruch spricht für C. sinopica, die auch nicht unbedingt an Brandstellen vorkommen muss. Die anderen, rotbraunen Trichterlinge (z.B. C. costata, C. glareosa) riechen eher "cyanidisch", grasartig, oder auch leicht fruchtig.


    Grüßle
    Jürgen


    P.S.: Was ist denn das Weißliche da im Moos?

    Hallo Mario,


    diese kleinen Verbindungen zwischen den Lamellen sind nurmehr aderige Strukturen, die auf dem Lamellengrund zu sehen sind. Die sieht man andeutungsweise auf Deinem letzten Foto (kleine aderige Erhebungen, da wo die Lamelle ins Hutfleisch übergeht).


    (unten mal ein Foto von Mycena sanguinolenta mit Blick auf den Lamellengrund - hier sieht man sehr schön die Anastomosen)




    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Mario,


    ich denke auch, dass es sich hier um M. galericulata handeln könnte. Übrigens ist der Stiel nicht "rillig", als solche Eike die Stielspitze vermutlich interpretiert hat; es handel sich da um den Lamellen-Ansatz.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ingo,


    ich glaube ja auch, dass Vieles makroskopisch, und sozusagen mit dem "ganzheitlichen Blick" (z.B. die Ökologie betreffend) bestimmbar ist, oder mit Deinen vorsichtigen Worten: "prognostizierbar";-) Wer weiß, vielleicht sind viele fragliche und komplexe Taxa nur auf das Versäumnis genauer makroskopischer Diagnosen zurückzuführen. Ganz bestimmt sogar!


    Eins ist mir auch klar: Das A und O ist die genaue makroskopische Beschreibung ... leider lernt man das erst sehr spät (oder auch nie), sich ruhig hinzuhocken, evtl. eine Zeichnung anzufertigen, und sich das Objekt einfach mal nur genau und gründlich anzuschauen, danach das Gesehene zu Verbalisieren. Allzu schnell wollen wir ein Vergleichsbild ergoogeln oder per "Daumenkino" aus Büchern erblättern (da nehme ich mich nicht aus!).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Ingo,



    ... die reden sich nicht raus und schreien jedesmal nur nach dem Mikro. Die grenzen auch makroskopisch schon ein, einfach deshalb, weil sie teilweise mehr wissen als man es in Büchern niederschreiben kann. Die sagen, kann das und das sein. Solche Leute sind mir übrigens am sympathischsten, die tun nicht heimlich und jammern ständig nach dem Mikro, die wissen was!!


    ;) Was Du hier treffend beschreibst, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, und feststellen müssen, dass sich zumindest bei mir ein Wunschdenken einstellt. Und zwar darüber, dass es prinzipiell möglich sein müsse, schwierige Arten rein makroskopisch bestimmen zu können, sobald man sie eingehend studiert hat. Dieses Wunschdenken ist das Gegenteil einer skeptischen Haltung (die man nun mal kultivieren muss, wenn man forscht, und vielleicht mal was Unbekanntes, oder noch Unbeschriebenes unter dem Mikroskop hat). Klar, sind die sympathisch, die mit Überzeugung und mit dem Nimbus des Spezialisten ohne zu Zaudern einfach mal sagen, was Sache ist. Wer mag die nicht! *g*


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Asplenium,


    erster sieht nach Rübling aus (Gymnopus), da gibt es ein paar, die so ähnlich wie Knoblauch riechen (alter Kohl), z.B. der Striegelige Rübling (Gymnopus hariolorum). Leider sieht man auf dem Foto die Stielbasis nicht, die müsste bei dieser Art striegelig sein.


    zweite Art ist vermutlich ein Helmling (Mycena)


    Grüßle
    Jürgen

    allo Mario,


    könnte die Albinoform von Xerula radicata (Wurzel-Schleimrübling) sein. Die Art kommt schon sehr früh im Jahr. Wenn Du an den Standort kommst, prüfe mal, inwieweit der "wurzelt".


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Mario,


    junge und frische Frk. von T. hirsuta duften etwas nach Perchlorethylen (früher der charakteristische Duft in chemischen Reinigungen), das müssen aber noch frische und feuchte Frk. sein. Dieser Geruchseindruck wurde mir schon von einigen "anderen Nasen" bestätigt, also ... mal schnuppern, wenn man junge Exemplare findet. Der Mandelgeruch ist allerdings seltsam! Vielleicht liegt hier ein Befall mit etwas anderem vor?


    Grüßle
    Jürgen

    Hi Pablo,


    also "mehrere Hundert" würde ich jetzt nicht unterschreiben, aber makroskopisch und von der Ökologie her passt Dein Fund zu C. aurea sehr gut, auch die rel. frühe Erscheinungszeit. Ich fand die Art bisher nur einmal (identische Ökologie: Nährstoffreich, Dung + Holzhäcksel bei Brennessel). Allerdings hab ich das gesamte "Bestimmungs-Programm" gefahren;-)), und bei diversen Schlüsseln und Autoren (z.B. ENDERLE) sind Verwechslungen mit Nachbar-Arten drin (z.B. Conocybe tenera). Also mikroskopieren sollte man die Aufsammlung schon.


    Grüßle
    Jürgen


    P.P.S.: Im Anhang ein Mikrobild von C. aurea. Die Sporen von C. tenera sind mehr amygdaliform (mandeförmig) als oval.

    Hallo Tim,


    1-4 würde ich mich dem Eike anschließen. Allerdings ist eine Pilzbestimmung nur per Fotomaterial nicht leicht. Das mag bei Briefmarken funktionieren, aber Pilze sind leicht miteinander zu verwechselnde, sehr variable Organismen, wo z.B. eine zusätzlich Beschreibung von Konsistenz, Geruch, Größe usw. sehr hilfreich wäre. Gut ist, dass Du den Wuchsort etwas näher ausgeführt hast.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Pablo,


    hat sich denn die Hygrophanität bestätigt? Aus dem hier bisher zu lesenden wird das nicht ganz klar. Natürlich ändert jeder Pilz beim Trocknen seinen Farbton, bei Hygropanität bleicht jedoch der Pilz deutlich aus (manchmal konzentrisch von Außen nach innen oder radialfaserig/geflammt).


    Grüßle
    Jürgen