Beiträge von Oehrling

    Hallo Lukasch,


    nenne mich Neandertaler, aber zum Lernen ist nch wie vor das gute alte Pilzbuch das Beste. Kauf dir ein modernes (Opas alte aus den 60er und 70er Jahren taugen nichts mehr), das mindestens 200 bis 300 Arten enthält. Schau dir nicht nur die Bilder an (ja ich weiß, die Versuchung ist groß), sondern lies auch die Beschreibungen. Dann setze dir Ziele: den und den Pilz will ich in den kommenden Jahren finden (es sollten pro Jahr etwa 20 Arten sein, mehr schafft das menschliche Gehirn meistens nicht). In der Folgezeit gehst du ins Freie hinaus und suchst genau nach diesen 20 Pilzen und gleichst sie mit Beschreibung und Bild in deinem Buch ab. Im Folgejahr kommen dann 20 andere dran. Die anderen Pilze lässt du erstmal unbeachtet, irgendwann später werden auch diese angeschaut. Schaust du gleich jeden Pilz an, der irgendwo herumsteht, verlierst du ganz schnell den Überblick, und zwischen den Ohren bleibt nichts langfristig hängen.


    FG

    Oehrling

    Hallo,

    wenn es wirklich der Eichenmilchling war, kann man Entwarnung geben. Giftig ist er nicht, er schmeckt halt grauslich.

    Mir selber ist schon mal was ähnliches passiert: statt des Brätlings hatte ich den Fuchsigen Milchling (Lactarius fulvissimus) in der Pfanne, mann, schmeckte das schlecht.

    Hast du von den Pilzen ein Foto gemacht?

    FG

    Oehrling

    Hallo Inge,

    ein solch scharfer Geschmack, wie du ihn schilderst, wäre für T. sciodes ungewöhnlich. Eigentlich schmeckt der Pilz die ersten Sekunden mild und wird dann nach etwas Kauen langsam scharf. Einen brennend scharfen Geschmack und genau dieses Aussehen hätte Tricholoma virgatum, aber das wäre ein Nadelwaldpilz bei Kiefer.

    Zwischen denen beiden müsstest du dich mMn entscheiden.

    FG

    Oehrling

    Hallo,


    meiner Meinung nach sind alle gezeigten Exemplare für die Pfanne schon zu alt, die haben ja teilweise schon einen hochgeklappten Hutrand. Reizker nimmt man dann, wenn sie noch einen runden, knopfförmigen Hut haben. Man muss sich halt die Mühe machen, zwischen den alten die jungen kleinen zu suchen. Die geben dann auch noch Milch.


    FG

    Oehrling

    Hallo,

    die Pilze in Beitrag #5 sind die gleichen wie im Startbeitrag, nur etwas älter. So sind sie eindeutig zu erkennen, viel leichter als die Babies im Startbeitrag. Solche Babies sollte man nicht sammeln, wenn man sich nicht auskennt, da ist die Verwechslungsgefahr viel zu hoch.

    FG

    Oehrling

    Das funktioniert übrigens nicht nur durch Anpusten, sondern auch durch Berühren oder Mit-der-Hand-Wedeln. Das machen viele Ascomycten, z. B. Pezizae oder Helvellae. Für Mykologen ist es ein positives Zeichen, nämlich dafür, dass man von dem Pilz reife Sporen zum Mikroskopieren bekommt.

    FG

    Oehrling

    Beim Barbarischen Klumpfuß brauchst du Kali-oder Natronlauge (z. B. KOH 20%), welche du auf den Hutrand, die Knolle und das Fleisch schnmieren musst. Das gibt dann überall eine freudige Pink- bzw. Rosaverfärbung. Wird die Kalilauge im Fleisch dagegen zitronengelb, sieht es eher nach dem Semmelgelben Schleimkopf aus.

    FG

    Oehrling

    Was wäre die Alternative? Wenn man schon genug andere Pilze (die nicht so gut zum Trocknen sind) fürs Dinner hat. Einfach nicht bei Regen sammeln? Hmmm… 🤔 Ach mann…

    Also ich persönlich sammle Pilze zum Trocknen nur dann, wenn es auf der Tour nicht regnet. Das Trockenergebnis bleibt bei durchnässten Pilzen qualitativ zurück, außerdem sind dann die zu trocknenden Pilze zu stark verschmutzt. Dreckige Pilze verwende ich auch nicht zum Trocknen, sondern nur solche, die man absolut nicht putzen muss.

    FG

    Oehrling

    Interessieren tut mich eigentlich alles rund um Pilze, und die Frage zur Ökologie habe ich deswegen auch ziemlich offen gestellt, weil das Thema in allen Facetten (wie so vieles) eine offene Flanke bei mir ist... auch unter welchen klimatischen Bedingungen welche Pilze wachsen würde mich interessieren. Ein paar Sachen habe ich schon aufgeschnappt - chondrostereum und der Spaltblättling mögen es warm, der Satansröhrling kommt eher wie viele Cortinarien auf Kalk, Saftlinge mögen es mager, Parasole eher gut gedüngt, Rötelritterlinge wachsen bevorzugt Ende Herbst... bei vielen (fast allen) Arten habe ich keine Ahnung.

    Hallo,


    für die Beantwortung genau solcher Fragen sind die GroßpilzeBW absolute Pflichtlektüre, und sooo ewig teuer sind sie nun auch wieder nicht. Anscheinend bist du sogar aus Baden-Württemberg.


    Mal ein kurzes Anwendungsbeispiel:

    Im Buch liest du bei der Pilzart Hydnellum aurantiacum, dass das eine kalkliebende Pilzart ist, die hauptsächlich mit Fichte verbandelt ist, aber vereinzelt schon unter Kiefer gefunden wurde. Weiter wird gesagt, dass der Pilz am 18.10.1990 auf der Alb, und zwar westlich von Upflamör gefunden wurde. Du ermittelst auf der Landkarte, dass Upflamör auf der Zwiefalter Alb, keine 50 km von Ulm entfernt liegt. Auf der Landkarte siehst du westlich von Upflamör ein kleines zusammenhängendes Waldstück mit einem Wanderparkplatz. Du weißt: wenn jemand schon nach Upflamör zum Pilzesuchen gefahren ist, parkte er sicherlich auf diesem Wanderparkplatz. Du fährst also am 18.10.24 auf diesen Wanderparkplatz. Beim Aussteigen fällt dir ein lockerer Fichten-Kiefern-Bestand auf. Du gehst da hinein und stehst vor zwei Hydnellum-aurantiacum-Exemplaren (und jeder Menge anderen Seltenheiten).

    Funktioniert so nicht immer, aber doch oft.


    Du merkst dir,die optischen Chararkteristika dieser Waldart. Bei deiner nächsten Tour auf die Alb kommst du an einem anderen Waldstück vorbei, das genau diese Charakteristika aufweist. Du hältst an, steigst aus, und was siehst du herumstehen? Hydnellum aurantiacum.

    Funktioniert nicht wirklich oft, aber doch manchmal.


    Nun kennst du einen Pilz und seine potenziellen Standorte, von dem die meisten Leute noch nie etwas gehört haben, geschweige ihn je zu Gesicht bekommen haben.


    FG

    Oehrling.

    Der Hallimasch hat normalerweise weiße Lamellen, diese hier sind aber braun. Das ist ein typisches Zeichen dafür, dass sie Frost abbekommen haben und keinesfalls verwertet werden sollten. Einige Unverträglichkeiten dieses Pilzes beruhen sicherlich darauf, dass so etwas verwertet wird.

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,


    meiner Meinung nach ist an Reizkern und anderen Milchlingen nicht der Geschmack das Delikate, sondern vor allem die Textur. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass konservierte Reizker lecker sind. Beim Trocknen geht der delikate Reizkersaft verloren, beim Einfrieren die einzigartige Textur, da gefrorene Reizker weich und schlabberig werden, also sozusagen von Reizkern nichts mehr haben. Wenn du vorhst was einzugefrieren, sammle lieber andere Pilze.


    FG

    Oehrling

    Hallo,


    auf deinem ersten Foto ist einer der vielen nach Rettich riechenden Fälblinge (Gattung Hebeloma) zu sehen.


    Die auf den Fotos 2 und 3 zu sehenden Pilze können eine ganz andere Art sein, z. B. könnten das Salzige Ritterlinge (Tricholoma sulfurescens), vielleicht aber auch irgendwelche Schnecklinge sein. Man sieht ja nicht mal, ob die Pilze Lamellen haben.


    FG

    Oehrling

    Hallo mauri,

    leider hast du mit der Stielbasis das so ziemlich wichtigste Bestimmungsmerkmal weggeschnitten. Aufgrund der lila Lamellen könnte man nun Cortinarius varius raten, aber das ist dann wirklich nur geraten und alles andere als eine Bestimmung. Außerdem wäre C. varius ein Pilz unter Nadelbäumen, und du schriebst ja nur von Laubbäumen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Michael,


    die vielfach schlechtgeredeten Großpilze Baden-Württembergs Band 1 bis 5 bieten genau das: zu jeder bisher in Baden-Württemberg gefundenen Pilzart eine ausführliche Habitats- und Baumpartnerbeschreibung mit zahlenmäßiger Fundstatistik. und teilweise sogar mit MTB/Q-Angaben mit Gewannbezeichnung, so dass man sich exakt in dieses Gewann begeben und von der dortigen Abundanz dieser Pilzart überzeugen kann.


    Über die Waldtypen/Waldgesellschaften gibt es Fachliteratur, z. B. den Farbatlas Waldlandschaften von R. Pott aus dem Ulmer-Verlag. Diese allerdings ohne Pilze. Die Verbindung Habitat-Pilzvorkommen gibt es so nur in den Großpilzen Baden-Württembergs.


    FG

    Oehrling

    Liebe Corinne,


    in FNE2 heißt es: "taste mild, later becoming acrid", Bon/Pareys meint dazu: "nicht sehr scharf", was auch immer damit gemeint ist. Ich selber kenne L. decipiens als anfänglich mild. Zu der Zeit, als sich geschmacklich noch etwas hätte tun können, war die Kostprobe schon wieder aus dem Mund draußen.


    Viele Grüsse

    Oehrling

    Hallo,

    war denn die Stielmanschette glatt oder gerieft? Das lässt sich auf dem Foto nicht gut erkennen. Der Pantherpilz hätte eine glatte Manschette, bei geriefter Manschette wäre es ein Grauer Wulstling.

    Auf jeden Fall sieht er ziemlich pantherpilzverdächtig aus.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ihr wisst ja wohl schon, dass der Trompetenpfifferling einen Doppelgänger hat, der recht selten unter Laubbäumen zu finden ist, aber z. B. im Schönbuch vorkommt, den Schwärzenden Leistling (Cantharellus melanoxeros). Dieser Pilz sieht dem Trompetenpfifferling äußerst ähnlich, er schwärzt aber beim Vertrocknen. Wahrscheinlich habt ihr einfach Cantharellus melanoxeros als Trompetenpfifferling eigesammelt

    FG

    Oehrling