1 Fruchtkörper:
rundlich, oval bis bohnenförmig; bis ca. 3cm im Durchmesser; beigebraun, gelblichbraun oder ockerlich; fest, derb; Oberfläche mit feinen, vergänglichen Warzen und Pusteln bedeckt
2 Fleisch:
fest, zähelastisch; die Sporenmasse (Gleba) wird voneiner Hülle / Wand (Peridie) umschlossen, die aus zwei Schichten besteht: Eine festere, dünne Außenhaut und darunter eine dickere (2-3mm) Schicht, die nach außen zu weißlich, nach innen zur mehr oder weniger deutlich abgegrenzten Sporenmasse rosa bis graurosa oder rosabräunlich gefärbt ist. Diese Schicht ist regelmäßig und nicht granuliert wie zB bei Elaphomyces muricatus
3 Sporenmasse:
wattig, deutlich weicher als die Hülle (Peridie); anfangs rosalich mit rosabräunlichen oder grulichen Einlagerungen, später dunkel graubraun bis schwarz
4 Vorkommen:
Weit verbreitet und häufig, prinzipiell ganzjährig allerdings häufiger in der warmen Jahreszeit; häufig in Symbiose mit Fichte, aber auch mit anderen Laub –“ und Nadelbäumen; unterirdisch.
Die für Menschen ungenießbaren Hirschtrüffeln werden von Wildschweinen gerne gefressen (was auch die Verbreitung der Sporen gewährleistet). Beim Aufwühlen des Waldbodens durch die Schwarzkittel werden die Trüffeln an die Oberfläche geholt. Die von den Schweinen übersehenen Fruchtkörper sind dann an solchen Wühlstellen zu entdecken.
Noch nicht ausgegrabene Hirschtrüffeln könnten aber auch durch Zungenkernkeulen angezeugt sein, diese wachsen nämlich oberirdisch
5 Speisewert:
kein Speisepilz; ungenießbar
6 Verwechslungen:
Mit anderen hypogäisch (unterirdisch) lebenden Pilzen. Zu beachten ist hier immer die Oberflächenbeschaffenheit so wie Beschaffenheit von Peridie (Schale) und Gleba (Sporenmasse). Weitere Unterscheidungskriterien sind Fundort, Geruch und Mikromerkmale (zB ob die Sporen an Basidien oder in Asci sitzen)
7 Wissenswertes:
Die deutsche Bezeichnung Trüffel könnte man als eine Art Überbegriff für eine Vielzahl an Gattungen verstehen. Ähnlichkeiten sind hier oft nur äußerlich, viele Arten, die im trivialen Sprachgebrauch unter den Begriff Trüffel fallen, sind von Grund auf verschieden. So gehören die echten Trüffeln, wie zB die hochgeschätzte Perigordtrüffel zu den Pezizomycetes (Becherlingsartige), einer ganz anderen Klasse der Schlauchpilze. In manchen Gegenden werden sogar Ständerpilze wie der Kartoffelbovist (Scleroderma citrinum) oder der Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus) umgangssprachlich als Trüffel bezeichnet.
Darüber hinaus gibt es auch noch wirklich unterirdisch lebende Trüffelartige, die zu den Ständerpilzen zählen, wie zB Pilze der Gattung Rhizopogon (Wurzeltrüffel) und Melanogaster (Schleimtrüffeln)
Die Fruchtkörper der Hirschtrüffeln werden gelegentlich von Zungenkernkeulen (Elaphocordiceps) befallen. Mit etwas Glück macht man so zwei schöne Funde auf ein Mal.
8 Bilder:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Elaphomyces muricatus<
>Rhizopogon obtextus<
>Tuber aestivum<
>Scleroderma citrinum<
>Sporenvergleich Elaphomyces<
Zum Schmökern:
>Trüffel Vol.?<
>Trüffel Vol.III<
>Trüffel Vol. IV<
>Trüffel Vol. V<
>Trüffel Vol. VI<
>Trüffel Vol. VII<
>Trüffel Vol. VIII<