Hyphoderma roseocremeum = Rosafleckender Rindenpilz

  • Hyphoderma roseocremeum (Bres.) Donk (1957)

    Rosafleckender Rindenpilz

    Synonyme:

    - Corticium roseocremeum Bres. (1905)

    - Gloeocystidium roseocremeum (Bres.) Brinkmann (1906)

    1 Makroskopische Eigenschaften:

    Fruchtkörper resupinat, aus kleineren Flecken zu teils recht großflächigen Belägen zusammenfließend; dünn bis sehr dünn (ca. 0,1 - 0,5 µm) glatt bis warzig; frisch mit leicht wachsartiger Haptik, sonst häutig-filzig, nicht als ganzes ablösbar; cremeweißlich, später auch blass ockerlich, reif mit +/- ausgeprägten, rosa bis rosaockerlichen Flecken, gelegentlich mit größeren, rosa getönten Bereichen; Ränder unauffällig, wenn vorhanden weißlich und fein flaumig


    2 Mikroskopische Eigenschaften:

    Hyphenstruktur durchgehend monomitisch, Septen mit Schnallen; Hyphen relativ locker verknüpft, hyalin (gelegentlich mit refraktären Tröpfchen), dünnwandig (im Subikulum pp mit schwach verdickten Wänden); Basidien 4-sporig (ausnahmsweise mit eingestreuten 2-sporigen Basidien), mit Basalschnalle, unregelmäßig keulig bis zylindrisch, bei Reife oft undeutlich eingeschnürt, gattungstypisch recht groß (bis ~50 µm); Zystiden zylindrisch bis unregelmäßig tubular, eingebettet bis (seltener) aus dem Hymenium herausragend) bis ~130 µm lang, dünnwandig, hyalin oder mit diffusem, rosabraunem bis gelbbraunem Inhalt; gelegentlich finden sich +/- verzweigte Hyphidien (nicht in allen Kollektionen);

    Sporen glatt, dünnwandig, hyalin, ohne Reaktion in Melzer, meist mit Inhalt aus mehreren groben Tropfen, in eigenen Kollektionen vorwiegend um 8,5-12 x 3-4,5 µm; Q normalerweise deutlich >2


    3 Vorkommen:

    Ziemlich häufige und gut verbreitete Art an liegendem Laubholz, das meistens schon etwas stärker zersetzt und +/- entrindet ist; bevorzugt bei guter Durchfeuchtung des Substrates, unabhängig von besonderen Bodentypen; sehr selten wohl auch an Nadelholz


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    Bilder:







    5 Verwechslungen:

    Die cremefarbenen Fruchtkörper mit den rosalichen Flecken bieten eine gute Möglichkeit zur makroskopischen Voreinschätzung. Trotzdem mikropflichtig, weil nämlich die rosa Flecken auch fehlen können, oder unverschämterweise auch bei anderen Pilzen auftauchen können (zB durch bakteriellen Befall). Darum auf jeden Fall mikroskopiepflichtig.

    In der Gattung Hyphoderma gibt es ein paar auch mikroskopisch sehr ähnliche Arten.

    Hyphoderma definitum unterscheidet sich im Grunde (abgesehen von den fehlenden rosa Flecken) nur durch etwas längere und zugleich tendenziell schmalere Sporen (also wohl auch sichbar schlanker) und besiedelt offenbar bevorzugt Nadelholz (vgl. CoNE).

    Hyphoderma occidentale (= Hyphoderma subdefinitum) ist fast nur durch die etwas breiteren Sporen zu unterscheiden, sollte ebenfalls nicht physiologisch rosa Flecken bilden und bevorzugt tendenziell auch Nadelholz. Sowohl bei H. definitum als auch bei H. occidentale sollten die Zystiden insgesamt deutlich kleiner sein (maximal bis 80 µm lang; vgl. CoNE / FE12); bei H. roseocremeum sollten sich immer auch ein paar mehr als 100 µm lange Zystiden finden lassen.

    Hyphoderma medioburiense kann (vgl. CoNE) wohl gelegentlich rosa Farbschattierungen entwickeln, sollte aber normalerweise eher cremegelblich bis ockerlich gefärbt sein; die Sporen sind erkennbar größer (bis 15 µm lang, teils sogar bis 17 µm); die Zystiden scheiden dort eine harzartige Substanz aus (in KOH sind die Harzkappen mikroskopisch bisweilen nicht sichtbar), diese Ausscheidungen lassen sich mitunter schon durch die Stereolupe beobachten.

    Zu diversen mikroskopisch ganz anders aussehenden Arten (andere Sporenform, andere Hyphen- oder Zystidencharakteristik) aus Hyphoderma und anderen Gattungen siehe unten eine unvollständige Auswahl an Vergleichsvorschlägen.




    6 Vergleichsvorschläge:

    Hyphoderma definitum = Bestimmter Rindenpilz

    Hyphoderma occidentale = Westlicher Rindenpilz

    Hyphoderma medioburiense = Harztropfen - Rindenpilz
    Hyphoderma argillaceum = Tonfalber Rindenpilz

    Hyphoderma mutatum = Veränderlicher Rindenpilz

    Hyphoderma setigerum = Feinborstiger Rindenpilz

    Sistotremastrum niveocremeum = Cremeweißer Scheinschütterzahn

    Phlebia livida = Bleifarbener Kammpilz

    Phanerochaete sordida = Schmutzigweiße Zystidenkruste

    Phanerochaete tuberculata = Zystidenlose Zystidenkruste

    >Gloeocystidiellum leucoxanthum = Weißgelber Gloeozystidenrindenpilz<

    >Radulomyces confluens = Zusammenfließender Reibeisenpilz<



    7 Weitere Bilder...

    ...Kommentare, Dokumentationen etc. >im Forum<

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