Cristinia helvetica = Schweizer Körnchenrindenpilz

  • Cristinia helvetica (Pers.) Parmasto (1978)

    Schweizer Körnchenrindenpilz

    Synonyme:

    - Hydnum helveticum Pers. (1825)

    - Grandinia helvetica (Pers.) Fr. (1874)

    - Corticium helveticum (Pers.) Höhn. & Litsch. (1908)


    Familie: Stephanosporaceae

    Ordnung: Incertae sedis (ev. Russulales ?)

    Klasse: Agaricomycetes

    1 Makroskopische Eigenschaften

    Fruchtkörper resupinat, krusten- oder häutchenartig, dünn; Oberfläche fast glatt bis fein körnig-warzig, gelegentlich auch bysssoid-flaumig und poroid; mit lockerem, nicht immer durchgängigem Subikulum aus vernetzten Strängen; Ränder unauffällig bis fransig, flaumig oder mit dünnen, unauffälligen Rhizomorphen als Fortsetzung des Subikulums ; cremeweißlich bis ockergelblich


    2 Mikroskopische Eigenschaften

    Hyphenstruktur monomitisch, Septen überwiegend mit Schnallen; Hyphen im Subikulum oft in Strängen gebündelt, dünnwandig; subbasidiale Hyphen +/- kurzzellig, oft dicht gepackt und schwer zu beobachten; Zystiden fehlen; Basidien um zylindrisch - keulig, um 17-25µm lang, 4-sporig, mit Basalschnalle, stark cyanophil; Sporen dickwandig, glatt, subglobos und bisweilen etwass unrund - eckig, inamyloid, nicht dextrinoid, Wände stark cyanophil, um 3-5 x 2,5-4 µm


    3 Vorkommen

    Häufige und sehr verbreitete Art an liegendem oder hängenden Laubholz, meistens mäßig zersetzt und noch wenigstens teilweise berindet; teils auch auf Fruchtkörper anderer Pilzarten am Substrat übersteigend, ohne besondere ökologische Präferenzen außer wohl die Bevorzugung von eher wärmeren Lagen im Flachland und Hügelland



    4 Bilder






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    5 Verwechslungen

    Die Gattung Cristinia ist gekennzeichnet durch glatte (wenn auch ggfs schwach eckige), ebenso wie dickwandige und cyanophile Sporen und Basidien mit cyanophilem Inhalt: in Baumwollblau stark dunkelblau anfärbende Guttulen oder auch komplett dunkelblauer Inhalt.

    Cristinia eichleri hat ein zahnförmiges Hymenophor;

    bei Cristinia coprophila fehlen die Schnallen an den Septen der Subikulumhyphen;

    Cristinia rhenana hat größere Sporen (bis 7µm im Durchmesser);

    Cristinia artheniensis bildet gar keine Schnallen.

    Cyanophile Basidien gibt es auch bei Lindtneria, deren Fruchtkörper auch sehr ähnlich aussehen können, die aber stachelige Sporen bilden.

    Dickwandige cyanophile Sporen (aber keine cyanophilen Basidien) findet man auch bei Hypochnicium s.l., die glattsporigen Hypochnicium - Arten ohne Zystiden haben aber durchweg größere Sporen (bei Hypochnicium lundellii mit bis zu 7 x 5,5 µm noch am kleinsten).

    Bei den glattsporigen Trechispora - Arten wäre vor allem Trechispora cohaerens eine Verwechslungsmöglichkeit mit ähnlichen Sporen, aber kleineren (kürzeren) Basidien und den gattungstypisch oft flaschenförmig evrbreiterten Hyphen nahe der Septen in Subikulum und Rhizomorphen.

    Dazu kommen natürlich ein paar Dutzend weitere, makroskopisch nicht unterscheidbare Arten aus anderen Gattungen (zB. Hyphodontia alutaria, Cylindrobasidium laeve), die hier nicht alle aufgezählt werden können.



    6 Vergleichsvorschläge

    Cristinia rhenana = Großsporiger Körnchenrindenpilz

    Cristinia eichleri = Zahnförmiger Körnchenrindenpilz

    Lindtneria leucobryophila = Weißmoos - Lindtneria

    Hypochnicium lundellii = Lundells Dicksporkruste

    Hypochnicium geogenium = Strohblasse Dicksporkruste

    Trechispora cohaerens = Glattsporger Stachelsporling

    Hyphodontia alutaria = Ledergelber Zähnchenrindenpilz

    Cylindrobasidium laeve = Ablösender Rindenpilz

    Sistotremastrum niveocremeum = Cremeweißer Scheinschütterzahn

    Phanerochaete tuberculata = Zystidenlose Zystidenkruste

    Hyphoderma roseocremeum = Rosafleckender Rindenpilz

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