Agaricus augustus Fr. Riesenchampignon, Riesen - Egerling

  • Agaricus augustus Fr.

    Riesenchampignon, Riesen-Egerling


    Synonyme:

    - Agaricus perrarus Schulzer

    - Agaricus peronatus Massee

    1 Hut

    Sehr groß, teils über 35 cm breit; jung halbkugelig oder etwas zylindrisch, später mehr und mehr verflachend und im Alter komplett ausgebreitet; auf ockerfarbenem bis cremeweißlichem Untergrund grob faserschuppig; Schuppen zur Hutmitte dichter; insgesamt sehr beständig; bräunlich bis ockerfarben, oder auch dunkel haselnussbraun bis gelblich; Hutoberfläche und Schuppen bei Berührung gilbend; durchwässert im Alter auch mit rötlichen Flecken

    2 Stiel

    Zylindrisch mit leicht keulig verdickter Stielbasis aber ohne deutliche Knolle; Oberfläche unter dem Ring stark weißschuppig (jung) bis feinschuppig oder fast glatt (alt); Ring weit, flatterig - häutig, recht beständig, meist hängend, häufig gelblich; Stiel schon in jungem Alter oft hohl; bei Berührung / Verletzung meist gilbend

    3 Lamellen

    Angeheftet bis frei; eng stehend; lange weißlich oder cremefarben; anschließend hell graurosa, zuletzt schokoladenbraun

    4 Fleisch

    Fest, brüchig, im Stiel längsfaserig; weiß, in der Stielbasis (bei Madenbefall) auch bräunlich; im Schnitt / bei Verletzung nur schwach gilbend, manchmal auch ohne Verfärbungen oder etwas rötend im Bereich der Stielspitze; mit angenehmem Geruch nach Bittermandel / Marzipan, und nussig - süsslichem / mandeligem Geschmack

    5 Speisewert

    Lecker

    6 Sporenpulver

    Dunkelbraun

    7 Vorkommen

    Weit verbreitet und in manchen Jahren häufig; in Nadelwäldern, Gärten, Parkanlagen, Friedhöfen, Wegrändern; meist auf Nadelstreu, seltener Laubstreu; gesellig; Sommer bis Herbst

    8 Verwechslungen

    Für einen Egerling sehr leicht erkennbare Art, die sich durch ihre Größe, die deutliche Hutschuppung, gilbendes Fleisch und intensiven Bittermandelgeruch auszeichnet. Ausgeblichene und schwach geschuppte Exemplare können an Arten aus der Gruppe um den Schafchampignon (Agaricus arvensis) erinnern (A. urinascens s.l., A. fissuratus usw.).

    Der kleine Waldchampi (Agaricus silvaticus) und seine Verwandten haben rötendes Fleisch und sind deutlich kleiner. Die giftigen, ebenfalls geschuppten Hühner (Agaricus moelleri = Perlhuhnchampignon und Agaricus phaeolepidotus = Rebhuhnchampignon) sind ebenfalls kleiner, riechen nicht nach Anis / Bittermandel und laufen im Schnitt in der Stielbasis chromgelb an.

    Ebenfalls ähnlich aber undeutlicher geschuppt, kleiner und oft mit lila Farbtönen wäre der Purpurfaserige Egerling (Agaricus porphyrhizon)

    Wulstlinge (auch grüner und weißer Knollenblätterpilz) haben bis ins Alter weiße Lamellen und eine glatte Huthaut mit abwischbaren (!) Flocken.

    Der Spitzschuppige Stachelschirmling (Lepiota aspera) hat sehr viel enger zusammenstehende Lamellen, die auch im Alter rein weiß bleiben (Weißsporer), gilbt nicht und riecht anders.

    9 Wissenswertes

    Wie alle gilbenden Champi – Arten reichert auch der Riesenchampignon Schwermetalle (Kadmium) an. Je intensiver die Gilbung des Fleisches, desto höher die Konzentration an Schwermetallen, sagt man. Daher sollte der Pilz möglichst nicht in großen Mengen gegessen werden.

    10 Bilder






    Juhuuuuuu, ich habe gerade 5 solcher Exemplare gefunden. Drei davon madig, einer schon ganz trocken und der größte mit gut 15 cm Hutdurchmesser noch gut in Schuss.


    Und das mitten im Berliner Süden in einer Parkgegend.

    Und auch heute wieder ein tolles Exemplar ergattert....und diesmal kein Madenbefall.


    Kommen die Riesenchampignons eigentlich immer an den selben Fundorten wieder?

Teilen